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Montag, 22. Dezember 2008
Auf nach Schweden! (3)
Themen: Schweden
sileas, 16:52h
Die Sache nimmt langsam Gestalt an. Jetzt habe ich schon einen Abreisetermin (Anfang Januar) und die Gewißheit, daß irgendwo in Schweden jemand in meinem Auftrag Wohnungen besichtigt.
Außerdem habe ich einiges an Informationen eingeholt und weiß jetzt beispielsweise, daß ich höchstens 15 kg Fisch auf einmal importieren darf. Naja, mehr hatte ich ja sowieso nicht einpacken wollen... ;-)
Meine liebe Chefin kümmert sich um mein medizinisches Wohlergehen; das heißt, sie findet heraus, wie der für die schwedische Filiale zuständige Allgemeinarzt heißt, so daß ich mich direkt mit ihm in Verbindung setzen und die Fortführung meiner bisherigen Behandlung anleiern kann (mein Arzt meinte, ich sollte im Laufe des nächsten halben Jahres einmal pro Monat zum Checkup kommen; Januar schafft er noch selber, da ich ja nicht gleich an Neujahr abreise, aber ab Februar sollte ich doch schon jemanden in Schweden haben).
Und dann gibt’s noch alle möglichen Formalitäten, damit wir wegen/während des Schweden-Aufenthalts nicht versehentlich aus der finnischen Sozialversicherung rausfallen...
Undsoweiter.
Außerdem habe ich einiges an Informationen eingeholt und weiß jetzt beispielsweise, daß ich höchstens 15 kg Fisch auf einmal importieren darf. Naja, mehr hatte ich ja sowieso nicht einpacken wollen... ;-)
Meine liebe Chefin kümmert sich um mein medizinisches Wohlergehen; das heißt, sie findet heraus, wie der für die schwedische Filiale zuständige Allgemeinarzt heißt, so daß ich mich direkt mit ihm in Verbindung setzen und die Fortführung meiner bisherigen Behandlung anleiern kann (mein Arzt meinte, ich sollte im Laufe des nächsten halben Jahres einmal pro Monat zum Checkup kommen; Januar schafft er noch selber, da ich ja nicht gleich an Neujahr abreise, aber ab Februar sollte ich doch schon jemanden in Schweden haben).
Und dann gibt’s noch alle möglichen Formalitäten, damit wir wegen/während des Schweden-Aufenthalts nicht versehentlich aus der finnischen Sozialversicherung rausfallen...
Undsoweiter.
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Chili-Scharf!
Themen: Finnland
sileas, 15:59h
Mal wieder ein kleines kulinarisches Abenteuer: Schoko-Breichen mit einer Prise (oder zwei oder drei) zerstoßener Chilischoten.
Angeblich haben die alten Inkas (oder waren’s die Mayas?) in ihren Kakao grundsätzlich etwas Chili gerührt... sowas macht natürlich neugierig.
Und es war tatsächlich ziemlich lecker. :-)
(Und falls sich jetzt jemand fragt, warum ich mir in meinem Alter noch ein Breichen koche: das Zeug ist hier in Skandinavien nicht, wie in Deutschland, reine Kleinkindernahrung, sondern wird von Leuten aller Altersstufen z. B. zum Frühstück gegessen. Außerdem gehört es zum traditionellen finnischen Weihnachtsessen; am ersten Weihnachtsfeiertag gibt es ein großes Festmenü, und am Abend davor ißt man – na was wohl – Manna-Brei.)
Angeblich haben die alten Inkas (oder waren’s die Mayas?) in ihren Kakao grundsätzlich etwas Chili gerührt... sowas macht natürlich neugierig.
Und es war tatsächlich ziemlich lecker. :-)
(Und falls sich jetzt jemand fragt, warum ich mir in meinem Alter noch ein Breichen koche: das Zeug ist hier in Skandinavien nicht, wie in Deutschland, reine Kleinkindernahrung, sondern wird von Leuten aller Altersstufen z. B. zum Frühstück gegessen. Außerdem gehört es zum traditionellen finnischen Weihnachtsessen; am ersten Weihnachtsfeiertag gibt es ein großes Festmenü, und am Abend davor ißt man – na was wohl – Manna-Brei.)
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Impulskäufe
Themen: Neuro-Psycho
sileas, 15:45h
In den letzten Tagen war ich mal wieder die typische ADHS-Frau beim Einkauf:
Ich ging in eine Buchhandlung, um nach Büchern über schwedische Dialekte zu suchen. Was ich am Ende kaufte: „Einführung in die koptische Sprache“.
Außerdem klapperte ich einige Geschäfte auf der Suche nachSpeicherelementen Kisten und Kübeln ab. Was ich am Ende kaufte: „Shrek“ und „Shrek 2“ auf DVD.
Die Informationen, die ich über schwedischen Dialekte brauchte, habe ich inzwischen im Internet gefunden. Kisten und Kübel muß ich noch suchen...
Ich ging in eine Buchhandlung, um nach Büchern über schwedische Dialekte zu suchen. Was ich am Ende kaufte: „Einführung in die koptische Sprache“.
Außerdem klapperte ich einige Geschäfte auf der Suche nach
Die Informationen, die ich über schwedischen Dialekte brauchte, habe ich inzwischen im Internet gefunden. Kisten und Kübel muß ich noch suchen...
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Donnerstag, 18. Dezember 2008
Auf nach Schweden! (2)
Themen: Schweden
sileas, 11:47h
Normalerweise kann ich Werbeanrufe ja nicht ausstehen. Zum Glück bekomme ich auch ziemlich selten welche. (Das könnte etwas damit zu tun haben, daß ich mit finnischsprachigen Telefon-Nervensägen im Zweifelsfalle schwedisch oder deutsch spreche, oder, wenn ich richtig sauer bin, saarländisch („Was saan ier? Isch faschdiehn eisch imma nuch nidd! Schwäddsen ier iwwerhaabd Pladd? Alleh! Olegg!“ usw. usf.) – und einmal, als ich wirklich grottenschlecht gelaunt war, zitierte ich schottisch-gälische Gedichte, bis der Telefonverkäufer aufgab und auflegte.
Oder, wenn ich einfach nur faul bin, stelle ich meinen deutschen Akzent an, bis der Werbefritze beschließt, daß jemand, der so schlecht Finnisch kann, an seiner Umfrage nicht teilnehmen sollte. ;-)
Gestern aber kam ein Werbeanruf, der sogar sinnvoll war.
Vor ein paar Jahren, als ich mich auf eine schwedische Sprachprüfung vorbereitete, hatte ich einige Monate lang Husis abonniert, die große schwedischsprachige Tageszeitung in Finnland. So konnte ich jeden Tag sozusagen ein kleines Sprachbad nehmen.
Seitdem werde ich von denen ein- oder zweimal im Jahr angerufen, ob ich denn nicht vielleicht die Zeitung mal wieder abonnieren wolle, und sie haben im Moment sooooo tolle Sonderangebote...
So auch gestern.
Da ich ja bald für eine Weile nach Schweden verschwinden werde, fragte ich den guten Mann zuallererst mal, ob das sooooo tolle Sonderangebot auch gilt, wenn man sich die Zeitung ins Ausland schicken läßt, und er bejahte. Ich meinte, klingt ja prima, und ich lasse mir die Sache mal durch den Kopf gehen. Morgen will er nochmal anrufen.
Ich glaube, ich mach’s. :-)
So kann ich einerseits auf dem laufenden bleiben, was die aktuellen Ereignisse in Finnland angeht, und brauche andererseits den Kollegen in Schweden Artikel, die ich interessant finde, nicht zu übersetzen...
Oder, wenn ich einfach nur faul bin, stelle ich meinen deutschen Akzent an, bis der Werbefritze beschließt, daß jemand, der so schlecht Finnisch kann, an seiner Umfrage nicht teilnehmen sollte. ;-)
Gestern aber kam ein Werbeanruf, der sogar sinnvoll war.
Vor ein paar Jahren, als ich mich auf eine schwedische Sprachprüfung vorbereitete, hatte ich einige Monate lang Husis abonniert, die große schwedischsprachige Tageszeitung in Finnland. So konnte ich jeden Tag sozusagen ein kleines Sprachbad nehmen.
Seitdem werde ich von denen ein- oder zweimal im Jahr angerufen, ob ich denn nicht vielleicht die Zeitung mal wieder abonnieren wolle, und sie haben im Moment sooooo tolle Sonderangebote...
So auch gestern.
Da ich ja bald für eine Weile nach Schweden verschwinden werde, fragte ich den guten Mann zuallererst mal, ob das sooooo tolle Sonderangebot auch gilt, wenn man sich die Zeitung ins Ausland schicken läßt, und er bejahte. Ich meinte, klingt ja prima, und ich lasse mir die Sache mal durch den Kopf gehen. Morgen will er nochmal anrufen.
Ich glaube, ich mach’s. :-)
So kann ich einerseits auf dem laufenden bleiben, was die aktuellen Ereignisse in Finnland angeht, und brauche andererseits den Kollegen in Schweden Artikel, die ich interessant finde, nicht zu übersetzen...
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Auf nach Schweden! (1)
Themen: Schweden
sileas, 11:37h
So, jetzt steht es (fast) fest: ich werde ab Januar vorübergehend in einer unserer schwedischen Filialen arbeiten.
Unsere Firma hat Filialen in mehreren Ländern, und seit ein paar Jahren gibt es auch ein Austauschprogramm. Beispielsweise hatten wir schon mal eine ungarische Grafikerin für ein paar Wochen bei uns. Und wenn nichts dazwischenkommt, werde ich demnächst also zusammen mit einer finnischen Kollegin für einige Monate nach Schweden fahren.
Das Ganze funktioniert ungefähr so: Filiale X sucht händeringend nach Leuten für ein bestimmtes Projekt. Gleichzeitig herrscht in Filiale Y eine Flaute, und Filiale X beschließt, zuerst einmal bei Filiale Y nachzufragen, ob jemand von dort vielleicht für ein paar Monate rüberkommen will, bevor sie neue Leute einstellen (die ja auch erst einmal angelernt werden müssen).
Ich bin schon ganz gespannt. :-)
Göteborg (da soll’s hingehen) mußte ich allerdings erst einmal auf der Landkarte suchen. Meine Güte, das ist ja an der Nordseeküste... da reden sie sicher irgendeinen ganz seltsamen Dialekt, Norwegisch oder so. Und haben kaum Kontakt zu finnischen Touristen (die fahren alle an die Ostseeküste) und werden womöglich aus allen Wolken fallen, wenn wir beim Einkaufen usw. einen für sie völlig ungewohnten schwedischen Dialekt sprechen. (Andererseits: vielleicht sollte man vorher Wetten darüber abschließen, wie lange es dauern wird, bis eine von uns zum ersten Mal mit „hach, wie süß, du redest ja wie die Mumins!“ konfrontiert wird.)
Unsere Firma hat Filialen in mehreren Ländern, und seit ein paar Jahren gibt es auch ein Austauschprogramm. Beispielsweise hatten wir schon mal eine ungarische Grafikerin für ein paar Wochen bei uns. Und wenn nichts dazwischenkommt, werde ich demnächst also zusammen mit einer finnischen Kollegin für einige Monate nach Schweden fahren.
Das Ganze funktioniert ungefähr so: Filiale X sucht händeringend nach Leuten für ein bestimmtes Projekt. Gleichzeitig herrscht in Filiale Y eine Flaute, und Filiale X beschließt, zuerst einmal bei Filiale Y nachzufragen, ob jemand von dort vielleicht für ein paar Monate rüberkommen will, bevor sie neue Leute einstellen (die ja auch erst einmal angelernt werden müssen).
Ich bin schon ganz gespannt. :-)
Göteborg (da soll’s hingehen) mußte ich allerdings erst einmal auf der Landkarte suchen. Meine Güte, das ist ja an der Nordseeküste... da reden sie sicher irgendeinen ganz seltsamen Dialekt, Norwegisch oder so. Und haben kaum Kontakt zu finnischen Touristen (die fahren alle an die Ostseeküste) und werden womöglich aus allen Wolken fallen, wenn wir beim Einkaufen usw. einen für sie völlig ungewohnten schwedischen Dialekt sprechen. (Andererseits: vielleicht sollte man vorher Wetten darüber abschließen, wie lange es dauern wird, bis eine von uns zum ersten Mal mit „hach, wie süß, du redest ja wie die Mumins!“ konfrontiert wird.)
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Dienstag, 9. Dezember 2008
Krankgeschrieben
Themen: Neuro-Psycho
sileas, 09:26h
Gestern war ich beim Arzt (den Termin hatte ich mir, wie im Urlaubstagebuch erwähnt, schon von Deutschland aus per Internet besorgt), und der hat mich erst einmal für den Rest des Monats krankgeschrieben.
Die finnischen Ärzte haben anscheinend seit meiner letzten Krankschreibung ihren Geheimcode geändert. Damals schrieben sie ihre Diagnose noch auf lateinisch (was aus meinem Beinahe-Nervenzusammenbruch anno 2003 eine „reactio acuta e stressu“ machte – hach, da fühlt man sich gleich ein wenig bedeutender – und einer Bekannten, die unter Schwindelgefühl litt, eine „sensatio vertiginis et capitis volventis“ bescherte. Ich sag's ja: non scholae sed vitae). Inzwischen sind sie auf ICD-Kürzel umgestiegen. Das heißt unter anderem, daß ich erst ins Internet muß, um herauszubekommen, was da bei mir eigentlich diagnostiziert wurde. (Zum Glück habe ich das große Latinum damals nicht mit dem ausdrücklichen Ziel gemacht, finnische Krankschreibungen dechiffrieren zu können, sonst würde ich mich jetzt ganz schön ärgern.)
Außerdem hat er mir ein paar Sachen verschrieben, die mir hoffentlich helfen werden – unter anderem darf ich jetzt von den Beruhigungstabletten, die ich bisher nur „ab und zu, bei Bedarf“ nehmen sollte, bis zu drei pro Tag nehmen.
Dann gab's noch ein Rezept für ein Medikament, das mir bis dahin gar kein Begriff gewesen war. Als er es mir genauer erklärte, packte mich erst einmal das kalte Grausen („was, so krank kann ich doch gar nicht sein!?!?“). Aber als ich den Wirkstoff dann zu Hause in meinem guten alten Pharmaziebuch nachschlug, beruhigte ich mich wieder: aha, ein Wirkstoff, der (unter anderem) mit so ziemlich allen bekannten Arten von Serotonin-Rezeptoren interagiert – das klingt genau richtig. Und über die antihistaminische „Neben“wirkung werde ich mich ganz bestimmt nicht beschweren, auch wenn um diese Jahreszeit eher nicht so viele Pollen durch die Luft schwirren. (Und überhaupt: den Wirkstoff hat er mir ja verschrieben, damit ich aufhöre mit so Sachen wie „was!?!? <andiedeckespring> So krank kann man doch gar nicht sein...“ <aufreg> <kopflosrumrenn> <kreisch> <panik> usw. usw.)
Die finnischen Ärzte haben anscheinend seit meiner letzten Krankschreibung ihren Geheimcode geändert. Damals schrieben sie ihre Diagnose noch auf lateinisch (was aus meinem Beinahe-Nervenzusammenbruch anno 2003 eine „reactio acuta e stressu“ machte – hach, da fühlt man sich gleich ein wenig bedeutender – und einer Bekannten, die unter Schwindelgefühl litt, eine „sensatio vertiginis et capitis volventis“ bescherte. Ich sag's ja: non scholae sed vitae). Inzwischen sind sie auf ICD-Kürzel umgestiegen. Das heißt unter anderem, daß ich erst ins Internet muß, um herauszubekommen, was da bei mir eigentlich diagnostiziert wurde. (Zum Glück habe ich das große Latinum damals nicht mit dem ausdrücklichen Ziel gemacht, finnische Krankschreibungen dechiffrieren zu können, sonst würde ich mich jetzt ganz schön ärgern.)
Außerdem hat er mir ein paar Sachen verschrieben, die mir hoffentlich helfen werden – unter anderem darf ich jetzt von den Beruhigungstabletten, die ich bisher nur „ab und zu, bei Bedarf“ nehmen sollte, bis zu drei pro Tag nehmen.
Dann gab's noch ein Rezept für ein Medikament, das mir bis dahin gar kein Begriff gewesen war. Als er es mir genauer erklärte, packte mich erst einmal das kalte Grausen („was, so krank kann ich doch gar nicht sein!?!?“). Aber als ich den Wirkstoff dann zu Hause in meinem guten alten Pharmaziebuch nachschlug, beruhigte ich mich wieder: aha, ein Wirkstoff, der (unter anderem) mit so ziemlich allen bekannten Arten von Serotonin-Rezeptoren interagiert – das klingt genau richtig. Und über die antihistaminische „Neben“wirkung werde ich mich ganz bestimmt nicht beschweren, auch wenn um diese Jahreszeit eher nicht so viele Pollen durch die Luft schwirren. (Und überhaupt: den Wirkstoff hat er mir ja verschrieben, damit ich aufhöre mit so Sachen wie „was!?!? <andiedeckespring> So krank kann man doch gar nicht sein...“ <aufreg> <kopflosrumrenn> <kreisch> <panik> usw. usw.)
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Urlaubstagebuch
Themen: Vermischtes
sileas, 09:07h
Wie schon angekündigt, kommt hier mein Urlaubstagebuch.
Vorsicht: da stehen nicht nur lauter schöne Urlaubsgeschichchen drin. Statt „Urlaubstagebuch“ hätte ich es auch (zumindest was bestimmte Einträge angeht) auch „Geschichte einer Depression“ nennen können.
Alle, die keine Erfahrungen mit Depressionen haben, sollten an dieser Stelle eine kurze Pause machen und sich diesen ausgezeichneten Text zum Thema vom Atari-Frosch durchlesen. Da ist es wirklich gut beschrieben.
In meinem speziellen Fall handelt es sich um etwas, was ich latent seit dem Frühjahr (seit dem Tag, an dem meine Mutter auf die Intensivstation kam) mit mir herumschleppe und was dann vor etwa anderthalb Monaten (als, wie ich jetzt weiß, sogenannte komplexe Trauerreaktion) voll ausgebrochen ist. Ich hatte ja auch früher schon mal depressive Schübe, aber im Moment ist es wirklich ziemlich eklig. Hoffen wir mal, daß die Krankschreibung und die Medikamente helfen. Der Arzt meinte, ich brauche jetzt vor allem viel Ruhe. Ich ergänzte, auf meine persönlichen Erfahrungen zurückgreifend: „... und gute Musik und ganz, ganz viel Orangensaft.“ Er: „OK, wenn's hilft...“
Jetzt gehe ich also heim, nehme meine Medikamente und lege mich zusammen mit einer Flasche Orangensaft ins Bett.
Vorsicht: da stehen nicht nur lauter schöne Urlaubsgeschichchen drin. Statt „Urlaubstagebuch“ hätte ich es auch (zumindest was bestimmte Einträge angeht) auch „Geschichte einer Depression“ nennen können.
Alle, die keine Erfahrungen mit Depressionen haben, sollten an dieser Stelle eine kurze Pause machen und sich diesen ausgezeichneten Text zum Thema vom Atari-Frosch durchlesen. Da ist es wirklich gut beschrieben.
In meinem speziellen Fall handelt es sich um etwas, was ich latent seit dem Frühjahr (seit dem Tag, an dem meine Mutter auf die Intensivstation kam) mit mir herumschleppe und was dann vor etwa anderthalb Monaten (als, wie ich jetzt weiß, sogenannte komplexe Trauerreaktion) voll ausgebrochen ist. Ich hatte ja auch früher schon mal depressive Schübe, aber im Moment ist es wirklich ziemlich eklig. Hoffen wir mal, daß die Krankschreibung und die Medikamente helfen. Der Arzt meinte, ich brauche jetzt vor allem viel Ruhe. Ich ergänzte, auf meine persönlichen Erfahrungen zurückgreifend: „... und gute Musik und ganz, ganz viel Orangensaft.“ Er: „OK, wenn's hilft...“
Jetzt gehe ich also heim, nehme meine Medikamente und lege mich zusammen mit einer Flasche Orangensaft ins Bett.
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Donnerstag, 4. Dezember 2008
Lange Mäntel
Themen: Tücken des Alltags
sileas, 09:00h
Ich habe von meiner Mutter unter anderem einen schönen, weiten, langen Wintermantel geerbt. Einen richtig langen, der mir bis zu den Fußknöcheln geht.
Von so etwas habe ich ja geträumt, seit ich zum ersten Mal „Torchwood“ gesehen habe; John Barrowman sieht in seinem langen Mantel, der sich oft dramatisch im Wind bauscht, halt einfach nur phantastisch aus.
Allerdings hatte ich es mir so vorgestellt, daß ich so einen Mantel kaufen würde und nicht erben. :-(
. . .
Inzwischen habe ich auch die Tücken langer Mäntel kennengelernt... In „Torchwood“ sieht man ja immer nur solche Sachen wie
Von so etwas habe ich ja geträumt, seit ich zum ersten Mal „Torchwood“ gesehen habe; John Barrowman sieht in seinem langen Mantel, der sich oft dramatisch im Wind bauscht, halt einfach nur phantastisch aus.
Allerdings hatte ich es mir so vorgestellt, daß ich so einen Mantel kaufen würde und nicht erben. :-(
. . .
Inzwischen habe ich auch die Tücken langer Mäntel kennengelernt... In „Torchwood“ sieht man ja immer nur solche Sachen wie
- Jack Harkness (gespielt von John Barrowman) schreitet irgendeiner dramatischen Situation entgegen und sein Mantel bauscht sich malerisch im Wind auf; oder
- Jack Harkness schreitet nach getaner Arbeit (Rettung der Welt vor fiesen Außerirdischen usw.) von irgendeiner dramatischen Situation weg und sein Mantel bauscht sich malerisch im Wind auf.
- Jack Harkness setzt sich am Ende eines langen und anstrengenden Arbeitstages (fiese Außerirdische, siehe oben) in den Bus nach Hause und sein Mantel drapiert sich malerisch über mindestens drei Sitze, ohne daß man das wollte; oder
- Jack Harkness eilt eine Treppe hinauf und stolpert über den Saum seines eigenen Mantels.
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Mittwoch, 3. Dezember 2008
Spam-Krise
Themen: Internet
sileas, 10:10h
Einige andere Blogger haben es schon bemerkt (und darüber geschrieben), jetzt fällt es auch mir auf: Die Rezession macht sich bemerkbar. Zur Zeit sind wesentlich weniger Spam-Mails unterwegs als sonst.
Normalerweise bekomme ich in einem Monat auf meinem privaten Konto locker mehrere tausend Spam-Mails; während meines Urlaubs (drei Wochen) haben sich gerade mal 650 angesammelt.
Naja, so hat alles eine positive Seite...
(Neulich hatte ich übrigens eine Spam-Premiere: meine erste griechische Spam-Mail. Bis dahin hatte ich nur die übliche Flut an englischen (naja, wenn man den Begriff „englisch“ weit genug auslegt; Spammer sind ja nicht gerade für ihre Rechtschreib- und Grammatikkenntnisse berühmt), dazwischen ein paar deutsche und seltsamerweise auch immer wieder japanische, portugiesische, russische und hebräische. Ab und zu auch mal etwas auf finnisch oder schwedisch. Und jetzt also auch auf griechisch... Nervig, natürlich; aber für mich als Sprachwissenschaftlerin auch irgendwie interessant. – Interessant auch, was man mir damit anzudrehen versucht; die Portugiesen beispielsweise wollen mir ständig Englisch-Sprachkurse verkaufen, und anscheinend wimmelt es in Rußland nur so von jungen, gutaussehenden Frauen, die mich alle heiraten wollen.)
Normalerweise bekomme ich in einem Monat auf meinem privaten Konto locker mehrere tausend Spam-Mails; während meines Urlaubs (drei Wochen) haben sich gerade mal 650 angesammelt.
Naja, so hat alles eine positive Seite...
(Neulich hatte ich übrigens eine Spam-Premiere: meine erste griechische Spam-Mail. Bis dahin hatte ich nur die übliche Flut an englischen (naja, wenn man den Begriff „englisch“ weit genug auslegt; Spammer sind ja nicht gerade für ihre Rechtschreib- und Grammatikkenntnisse berühmt), dazwischen ein paar deutsche und seltsamerweise auch immer wieder japanische, portugiesische, russische und hebräische. Ab und zu auch mal etwas auf finnisch oder schwedisch. Und jetzt also auch auf griechisch... Nervig, natürlich; aber für mich als Sprachwissenschaftlerin auch irgendwie interessant. – Interessant auch, was man mir damit anzudrehen versucht; die Portugiesen beispielsweise wollen mir ständig Englisch-Sprachkurse verkaufen, und anscheinend wimmelt es in Rußland nur so von jungen, gutaussehenden Frauen, die mich alle heiraten wollen.)
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Montag, 1. Dezember 2008
Titelbild
Themen: meta
sileas, 12:52h
... oder auch nicht.
Eigentlich hatte ich während des Urlaubs ein hübsches Titelbild für dieses Blog zusammenge– also, um ein Haar hätte ich jetzt geschrieben „zusammengebriegelt“. Leider ist mein CSS anscheinend etwas rostig; jedenfalls schaffe ich es nicht, das Bild so einzubinden, daß nicht die eine Hälfte das Navigationsmenü verdeckt und die andere Hälfte vom jeweils neuesten Blogeintrag verdeckt wird...
Aber ich arbeite dran.
Eigentlich hatte ich während des Urlaubs ein hübsches Titelbild für dieses Blog zusammenge– also, um ein Haar hätte ich jetzt geschrieben „zusammengebriegelt“. Leider ist mein CSS anscheinend etwas rostig; jedenfalls schaffe ich es nicht, das Bild so einzubinden, daß nicht die eine Hälfte das Navigationsmenü verdeckt und die andere Hälfte vom jeweils neuesten Blogeintrag verdeckt wird...
Aber ich arbeite dran.
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Ende der Urlaubspause
Themen: Vermischtes
sileas, 12:09h
So, seit Samstagabend bin ich wieder da. Oder eigentlich seit Sonntagmorgen; das Flugzeug landete kurz vor Mitternacht, und bis ich dann zu Hause war, war’s dann kurz nach Mitternacht...
Demnächst werde ich mein Urlaubs-Tagebuch ins Blog setzen.
Da ich die Firmen-Weihnachtsfeier, die mitten in meinem Urlaub lag, verpaßt habe, bekam ich das offizielle Weihnachtsgeschenk für dieses Jahr heute überreicht. Unsere Firmenleitung denkt sich da jedesmal etwas mehr oder weniger Sinnvolles aus; das Schönste bisher war eine Wolldecke mit Sternchenmuster (gut für die kalten finnischen Winternächte). Das am wenigsten Nützliche war die Thermoskanne vor ein paar Jahren – aber andererseits: woher hätte die Firma wissen sollen, daß ich schon drei Thermoskannen hatte? (Nein, ich weiß auch nicht, wie ich zu drei Thermoskannen komme, obwohl ich so gut wie nie eine benutze. Ich bin mir ziemlich sicher, daß eine von meiner Mutter, nicht von mir, gekauft wurde, aber das erklärt immer noch nicht, wo die anderen beiden herkommen...)
Dieses Jahr gab’s wieder mal etwas (zumindest für mich) Nützliches: ein Santoku-Messer mit passendem Schneidbrett aus Bambus. Ich hatte schon seit Jahren überlegt, ob ich mir nicht mal sowas zulegen sollte oder ob ich weiterhin beim (Relativ-) Billig-Messer und dem (Definitiv-) Billig-Plastik-Schneidbrett bleiben sollte; jetzt ist mir diese Entscheidung abgenommen worden und zugunsten der Qualität ausgefallen.
Allerdings muß ich den Mut der Geschäftsleitung bewundern: bei der derzeitigen Wirtschaftslage ausgerechnet scharfkantige Mordinstrumente an die Angestellten zu verteilen... <fiesgrins>
Demnächst werde ich mein Urlaubs-Tagebuch ins Blog setzen.
Da ich die Firmen-Weihnachtsfeier, die mitten in meinem Urlaub lag, verpaßt habe, bekam ich das offizielle Weihnachtsgeschenk für dieses Jahr heute überreicht. Unsere Firmenleitung denkt sich da jedesmal etwas mehr oder weniger Sinnvolles aus; das Schönste bisher war eine Wolldecke mit Sternchenmuster (gut für die kalten finnischen Winternächte). Das am wenigsten Nützliche war die Thermoskanne vor ein paar Jahren – aber andererseits: woher hätte die Firma wissen sollen, daß ich schon drei Thermoskannen hatte? (Nein, ich weiß auch nicht, wie ich zu drei Thermoskannen komme, obwohl ich so gut wie nie eine benutze. Ich bin mir ziemlich sicher, daß eine von meiner Mutter, nicht von mir, gekauft wurde, aber das erklärt immer noch nicht, wo die anderen beiden herkommen...)
Dieses Jahr gab’s wieder mal etwas (zumindest für mich) Nützliches: ein Santoku-Messer mit passendem Schneidbrett aus Bambus. Ich hatte schon seit Jahren überlegt, ob ich mir nicht mal sowas zulegen sollte oder ob ich weiterhin beim (Relativ-) Billig-Messer und dem (Definitiv-) Billig-Plastik-Schneidbrett bleiben sollte; jetzt ist mir diese Entscheidung abgenommen worden und zugunsten der Qualität ausgefallen.
Allerdings muß ich den Mut der Geschäftsleitung bewundern: bei der derzeitigen Wirtschaftslage ausgerechnet scharfkantige Mordinstrumente an die Angestellten zu verteilen... <fiesgrins>
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Freitag, 7. November 2008
Urlaubspause
Themen: meta
sileas, 15:36h
Anfang nächster Woche fahre ich in Urlaub und mache deshalb für ca. drei Wochen Blogpause.
Da mein derzeitiges Projekt fast zeitgleich mit meinem Urlaubsbeginn ausläuft, stecke ich im Moment natürlich im Urlaubsvorbereitungsstreß und im Projektabwicklungsstreß.
Grummel, grummel.
Vor allem auf die Hinreise nach Deutschland bin ich gespannt; unter anderem deshalb, weil ich zum ersten Mal überhaupt selbständig von Luxemburg aus weiterkommen muß. Der liebe Mensch, der mich früher immer dort abgeholt hat, wird leider nicht jünger – und sein Auto auch nicht. Denn sich selber würde er die lange Strecke vielleicht noch zutrauen, dem Auto aber eigentlich nicht mehr unbedingt.
Was ich natürlich verstehen kann.
Also werde ich jetzt mal die Luxemburger Bahnbusse ausprobieren. Anfang Dezember kann ich dann darüber bloggen, ob ich gut hin- und wieder zurückgekommen bin.
Links in diesem Beitrag:
Da mein derzeitiges Projekt fast zeitgleich mit meinem Urlaubsbeginn ausläuft, stecke ich im Moment natürlich im Urlaubsvorbereitungsstreß und im Projektabwicklungsstreß.
Grummel, grummel.
Vor allem auf die Hinreise nach Deutschland bin ich gespannt; unter anderem deshalb, weil ich zum ersten Mal überhaupt selbständig von Luxemburg aus weiterkommen muß. Der liebe Mensch, der mich früher immer dort abgeholt hat, wird leider nicht jünger – und sein Auto auch nicht. Denn sich selber würde er die lange Strecke vielleicht noch zutrauen, dem Auto aber eigentlich nicht mehr unbedingt.
Was ich natürlich verstehen kann.
Also werde ich jetzt mal die Luxemburger Bahnbusse ausprobieren. Anfang Dezember kann ich dann darüber bloggen, ob ich gut hin- und wieder zurückgekommen bin.
Links in diesem Beitrag:
- interner Link zum älteren Beitrag Datenbank ade
- externer Link, Homepage der Flughafenverwaltung Luxemburg-Findel
- externer Link, Les bus CFL
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Ich fühl mich so alt (2)
Themen: Älterwerden, Finnland
sileas, 08:11h
In einem meiner ersten Jahre in Finnland belegte ich an der Uni einen Kurs namens „Anthropologische Feldforschung“ oder so ähnlich. Einmal bekamen wir als Hausaufgabe, ca. 20 Leute auf der Straße nach dem Weg zu fragen und eine Statistik darüber anzufertigen, wie oft wir in der Antwort gesiezt bzw. geduzt wurden. (Die Skandinavier duzen (fast) alles und jeden, daher ist es natürlich interessant herauszufinden, unter welchen Umständen sie das vielleicht nicht tun. Um unsere „Versuchskaninchen“ nicht versehentlich in die eine oder andere Richtung zu drängen, mußten wir die Frage nach dem Weg natürlich neutral formulieren, also ohne explizites „du“ oder „Sie“: Entschuldigung, wie komme ich von hier zum Bahnhof? beispielsweise.)
Als wir unsere Ergebnisse verglichen, fanden wir unter anderem heraus, daß man umso eher gesiezt wird, je älter man ist, oder genauer: je älter man wirkt.
Gestern abend beim Einkaufen fielen mir dieser Kurs und dieses Experiment wieder ein, als ich von einer Verkäuferin gesiezt wurde.
OK, ich wurde von einer Verkäuferin gesiezt. Das ist ja an und für sich noch kein Problem; aber leider kann ich mich nicht erinnern, wann mich zuletzt eine Verkäuferin geduzt hat... Sehe ich wirklich so alt aus? Oder lag es einfach daran, daß die Verkäuferin extrem jung war (oder zumindest wirkte) und ich Enddreißigerin ihr deshalb selbstverständlich alt und ehrwürdig und extrem siezenswert erschien?
Ich sollte mal wieder zum Zahnarzt. Meine Zahnärztin gehört nämlich zu den Leuten, die grundsätzlich alles und jeden duzen.
Als wir unsere Ergebnisse verglichen, fanden wir unter anderem heraus, daß man umso eher gesiezt wird, je älter man ist, oder genauer: je älter man wirkt.
Gestern abend beim Einkaufen fielen mir dieser Kurs und dieses Experiment wieder ein, als ich von einer Verkäuferin gesiezt wurde.
OK, ich wurde von einer Verkäuferin gesiezt. Das ist ja an und für sich noch kein Problem; aber leider kann ich mich nicht erinnern, wann mich zuletzt eine Verkäuferin geduzt hat... Sehe ich wirklich so alt aus? Oder lag es einfach daran, daß die Verkäuferin extrem jung war (oder zumindest wirkte) und ich Enddreißigerin ihr deshalb selbstverständlich alt und ehrwürdig und extrem siezenswert erschien?
Ich sollte mal wieder zum Zahnarzt. Meine Zahnärztin gehört nämlich zu den Leuten, die grundsätzlich alles und jeden duzen.
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Lektionen des Lebens (2)
Themen: Lektionen des Lebens
sileas, 08:00h
Huch, jetzt wird das hier auch eine Serie... Wenn ich das geahnt hätte, dann hätte ich den ersten Teil erstens entsprechend benannt und zweitens numeriert.
Aber egal.
Die heutige Lektion lautet: Wenn man eine helle Bluse trägt, sollte man zum Frühstück nicht ausgerechnet Heidelbeerkissel essen. Vor allem, wenn man gewohnheitsmäßig nicht zu Hause, sondern im Büro frühstückt und dort natürlich keine Möglichkeit hat, schnell in eine andere Bluse zu schlüpfen...
Mit Wasser und Seife habe ich den Fleck ungefähr zu 80% weggekriegt (nein, er ist nicht auf 20% seiner Größe geschrumpft, sondern auf geschätzte 20% seiner ursprünglichen Farbe verblaßt). Er ist aber immer noch recht deutlich zu sehen. Naja, heute abend wollte ich sowieso Wäsche waschen...
Links in diesem Beitrag:
Aber egal.
Die heutige Lektion lautet: Wenn man eine helle Bluse trägt, sollte man zum Frühstück nicht ausgerechnet Heidelbeerkissel essen. Vor allem, wenn man gewohnheitsmäßig nicht zu Hause, sondern im Büro frühstückt und dort natürlich keine Möglichkeit hat, schnell in eine andere Bluse zu schlüpfen...
Mit Wasser und Seife habe ich den Fleck ungefähr zu 80% weggekriegt (nein, er ist nicht auf 20% seiner Größe geschrumpft, sondern auf geschätzte 20% seiner ursprünglichen Farbe verblaßt). Er ist aber immer noch recht deutlich zu sehen. Naja, heute abend wollte ich sowieso Wäsche waschen...
Links in diesem Beitrag:
- interner Link zum älteren Beitrag Handwäsche
- externer Link, Wikipedia-Eintrag Kissel (Speise)
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