... newer stories
Montag, 25. Oktober 2010
Kriiiiiiise
Themen: Neuro-Psycho, Schreiben
sileas, 10:36h
In der letzten Zeit bewege ich mich eigentlich nur noch zwischen vier Zuständen hin und her:
Ich kriege es auch beim besten Willen nicht auf die Reihe, mit jemand anderem als ein paar ganz wenigen Leuten, die mir sehr nahe stehen, zu kommunizieren. (Solche Sachen wie das Minimalgespräch an der Supermarktkasse rechne ich in diesem Zusammenhang nicht als „Kommunikation“.)
Heute morgen bin ich um sechs mit einer Panikattacke aufgewacht. Mannomann, war das unangenehm.
Und vor allem: um sechs!? Ich war doch erst gegen zwei Uhr morgens eingeschlafen, weil ich bis lang nach eins noch geschrieben hatte... :-P
Also: 6 Uhr, Panikattacke.
7 Uhr, gemerkt, daß ich wohl so schnell nicht mehr einschlafen werde. Aufgestanden und ins Bad gegangen.
Bis halb acht unter der Dusche gestanden und geheult. Das war dann die Depression.
7 Uhr 30, aus dem Bad gekommen und gemerkt, daß es draußen noch stockdunkel war. Nicht daß mich das noch mehr deprimieren würde, ich mag ja eigentlich den finnischen Winter, ganz ehrlich; und dazu gehört auch die Dunkelheit; aber ich war immerhin noch so desorientiert, daß ich mich beim Blick auf die Uhr fragte, ob es nun halb acht Uhr morgens oder abends war.. . .
So etwas ist mir vor vielen, vielen Jahren schon einmal passiert, allerdings in völlig anderem Zusammenhang. Ich war damals mit einem Freund zusammen in den Sommerferien auf einer Reise durch Schottland und Wales; wir waren mit dem Auto unterwegs und hatten keine feste Route geplant und zelteten, wo wir halt hängenblieben, und unsere Essenszeiten und Schlaf-Wach-Phasen hatten nach einer Weile auch nicht mehr unbedingt so furchtbar viel mit einem „normalen“ Tagesablauf zu tun. Eines Tages erreichten wir mal wieder eine Stadt. Oh, prima, eine Stadt. Da gibt es Geldautomaten, da können wir ein bißchen Geld abheben. Und Geschäfte, da können wir mit diesem Geld dann gleich unsere Lebensmittelvorräte ergänzen. Da wir aber beide ziemlich müde waren, stellten wir zuerst einmal das Auto auf den nächstbesten Parkplatz und klappten die Sitze zurück und schliefen ein. Irgendwann wachte ich auf und guckte auf die Uhr: sechs Uhr. Draußen war es hell und es war kein Mensch zu sehen. Daraus schloß ich: aha, sechs Uhr morgens. Eine Weile später wurde mir dann klar: nein, sechs Uhr abends. Wir hatten den Tag verschlafen, nicht die Nacht.
. . .
Gestern habe ich meine erste komplette Kurzgeschichte an meine Korrekturleserin gemailt und zu meiner großen Freude noch am selben Abend eine Menge qualifiziertes Feedback bekommen. Das habe ich dann bis so gegen zehn Uhr kommentiert, dann habe ich an der nächsten Geschichte ein bißchen weitergeschrieben, aber nach wenigen Minuten beschlossen, daß ich jetzt doch zu müde bin (immerhin war ich seit vor sechs Uhr wach- und seit acht Uhr aufgewesen), und nur noch schnell hingetippt, wie die Szene weitergehen sollte: Protagonist A tut dies, daraufhin tut Protagonist B das, dann passiert jenes. Und dann habe ich mich ins Bett gelegt.
Und dann legte mein Hirn wieder los und wollte „kreativ“ sein.
Argl.
In dem qualifizierten Feedback war unter anderem ein Hinweis darauf gewesen, daß in einer Szene die Motivation meines Ich-Erzählers ein bißchen arg schwer nachvollziehbar ist. Und nun beschäftigte sich mein Hirn intensiv mit alternativen Szenarien, in denen die Motivation womöglich deutlicher zum Ausdruck kam. Und zwar so intensiv, daß ich nach einer Weile nachgab und mir den Laptop ins Bett holte.
Und dann schrieb ich noch eine Mail an meine Korrekturleserin, in der ich mein neues Alternativszenario beschrieb. Das dauerte bis gegen eins. Dann fielen mir die Augen endgültig zu; aber glücklicherweise war ich noch soweit beieinander, daß ich die Mail nicht abschickte, sondern in eine Textdatei kopierte und abspeicherte. Mir war nämlich gerade noch so klar, daß ich um diese Uhrzeit (und nach so vielen Stunden ohne Schlaf, und nach all den dank diversen Panikattacken und Schreibanfällen viel zu kurzen Nächten der letzten Zeit sowieso schon an Schlafmangel leidend) womöglich nicht mehr so ganz zurechnungsfähig bin und es gut sein könnte, daß ich die Mail versehentlich nicht an meine Korrekturleserin schickte, sondern sonstwohin. Bestenfalls ins Datennirwana, schlimmstenfalls an irgendjemanden, mit dem ich eigentlich nicht unbedingt die Details der Geschichte durchsprechen wollte. (Äh, eigentlich wären das alle Leute außer meiner Korrekturleserin.)
Und dann schaffte ich es gerade noch so, den Laptop irgendwo anders hinzustellen, und dann schlief ich ein.
Und wachte wenige Stunden später, wie gesagt, mit einer weiteren Panikattacke auf.
Ist das jetzt die Midlife Crisis? <motz> Ich dachte, die wäre erst viel später fällig... ich bin noch viiiiiel zu jung für sowas... Man hatte mir gesagt, die Midlife Crisis bekäme man so ungefähr mit Anfang Vierzig, und ich bin doch erst Ende Dreißig.
Wie gesagt: argl. :-P. . .
Jetzt wird es draußen so langsam hell. Sonnenaufgang ist heute laut dem Kalenderprogramm in meinem Rechner um zwanzig nach acht.
- Depression.
- Panik.
- Kreativität. (Oder sollte ich sagen: Schreibzwang? So fühlt es sich nämlich manchmal an. Ich kann einfach nicht nicht schreiben.)
- Bleierne Müdigkeit. (Ab und zu mal ein paar Stunden Schlaf. Immerhin.)
Ich kriege es auch beim besten Willen nicht auf die Reihe, mit jemand anderem als ein paar ganz wenigen Leuten, die mir sehr nahe stehen, zu kommunizieren. (Solche Sachen wie das Minimalgespräch an der Supermarktkasse rechne ich in diesem Zusammenhang nicht als „Kommunikation“.)
Heute morgen bin ich um sechs mit einer Panikattacke aufgewacht. Mannomann, war das unangenehm.
Und vor allem: um sechs!? Ich war doch erst gegen zwei Uhr morgens eingeschlafen, weil ich bis lang nach eins noch geschrieben hatte... :-P
Also: 6 Uhr, Panikattacke.
7 Uhr, gemerkt, daß ich wohl so schnell nicht mehr einschlafen werde. Aufgestanden und ins Bad gegangen.
Bis halb acht unter der Dusche gestanden und geheult. Das war dann die Depression.
7 Uhr 30, aus dem Bad gekommen und gemerkt, daß es draußen noch stockdunkel war. Nicht daß mich das noch mehr deprimieren würde, ich mag ja eigentlich den finnischen Winter, ganz ehrlich; und dazu gehört auch die Dunkelheit; aber ich war immerhin noch so desorientiert, daß ich mich beim Blick auf die Uhr fragte, ob es nun halb acht Uhr morgens oder abends war.
Und dann legte mein Hirn wieder los und wollte „kreativ“ sein.
Argl.
In dem qualifizierten Feedback war unter anderem ein Hinweis darauf gewesen, daß in einer Szene die Motivation meines Ich-Erzählers ein bißchen arg schwer nachvollziehbar ist. Und nun beschäftigte sich mein Hirn intensiv mit alternativen Szenarien, in denen die Motivation womöglich deutlicher zum Ausdruck kam. Und zwar so intensiv, daß ich nach einer Weile nachgab und mir den Laptop ins Bett holte.
Und dann schrieb ich noch eine Mail an meine Korrekturleserin, in der ich mein neues Alternativszenario beschrieb. Das dauerte bis gegen eins. Dann fielen mir die Augen endgültig zu; aber glücklicherweise war ich noch soweit beieinander, daß ich die Mail nicht abschickte, sondern in eine Textdatei kopierte und abspeicherte. Mir war nämlich gerade noch so klar, daß ich um diese Uhrzeit (und nach so vielen Stunden ohne Schlaf, und nach all den dank diversen Panikattacken und Schreibanfällen viel zu kurzen Nächten der letzten Zeit sowieso schon an Schlafmangel leidend) womöglich nicht mehr so ganz zurechnungsfähig bin und es gut sein könnte, daß ich die Mail versehentlich nicht an meine Korrekturleserin schickte, sondern sonstwohin. Bestenfalls ins Datennirwana, schlimmstenfalls an irgendjemanden, mit dem ich eigentlich nicht unbedingt die Details der Geschichte durchsprechen wollte. (Äh, eigentlich wären das alle Leute außer meiner Korrekturleserin.)
Und dann schaffte ich es gerade noch so, den Laptop irgendwo anders hinzustellen, und dann schlief ich ein.
Und wachte wenige Stunden später, wie gesagt, mit einer weiteren Panikattacke auf.
Ist das jetzt die Midlife Crisis? <motz> Ich dachte, die wäre erst viel später fällig... ich bin noch viiiiiel zu jung für sowas... Man hatte mir gesagt, die Midlife Crisis bekäme man so ungefähr mit Anfang Vierzig, und ich bin doch erst Ende Dreißig.
Wie gesagt: argl. :-P
... Permalink
Freitag, 22. Oktober 2010
Literarische Abwege (und eine Abschweifung zu Visitenkarten)
Themen: Schreiben
sileas, 11:13h
Ich bin immer noch am Schreiben. (Hmm, irgendwie sage ich das in der letzten Zeit ziemlich oft.)
Gestern habe ich eine ziemlich lange Szene fertig bekommen; knapp 10 Seiten. Oder im Nur-Textformat: über 20 Kilobyte.
Meine Güte, bin ich stolz.
Außerdem war das meine erste... äh... nicht jugendfreie Szene. <rotwerd> Gut, der nicht jugendfreie Teil macht nur ungefähr ein Drittel von der ganzen Sache aus, aber immerhin. ;-)
Jetzt fühle ich mich richtig verrucht. ;-)
Neulich habe ich in irgendeinem Kurzgeschichten-Sammelband hinten bei den Kurzbiographien der Verfasser einen gefunden, der sich als „technical editor gone rogue“ bezeichnet. Hmm, „technischer Redakteur auf Abwegen“, das könnte ich mir ja spätestens jetzt wohl ebenfalls auf die Visitenkarte schreiben.
Zu blöd, daß ich gerade erst neue Visitenkarten bestellt habe, wo einfach nur „technische Redakteurin“, ganz ohne Abwege und so, draufsteht...
Aber vielleicht mache ich ja irgendwann mal den Traum wahr, den ich seit Jahren hege, und lasse mir Visitenkarten machen, wo als „Beruf“ draufsteht „Wörter en gros und en detail“. ;-)
(A propos Visitenkarten: Jetzt muß ich gleich mal wieder eine Firmenempfehlung loswerden, und zwar Vistaprint. Auf die bin ich vor Jahren gekommen, als ich in einem Amazon-Päckchen einen Gutschein von denen fand. Amazon gibt ja immer wieder gerne ein paar Gutscheine für Sachen mit, die kein Mensch braucht... aber zufällig brauchte ich damals gerade neue Visitenkarten und das Angebot auf dem Gutschein war echt günstig, ich hätte im Zweifelsfalle also nicht viel riskiert; also bestellte ich mir mal welche. Und das, was ich dann bekam, war echt gut und (dank Gutschein) auch seeeeehr billig. Als ich jetzt Karten nachbestellte, merkte ich zu meiner großen Freude, daß sie mein altes Design noch in der Datenbank hatten und ich einfach nur angeben mußte, wie viele ich nachbestellen will – allerdings habe ich das Design vorher noch ein bißchen editiert, da ich inzwischen eine Website mein eigen nenne (nein, nicht dieses Blog), die ich mich vorzuzeigen traue. Da mußte also noch eine URL auf die Karte. Was ich bei Vistaprint außerdem nett finde: Wenn man ein Design fertig hat, kriegt man automatisch Vorschläge, was man damit noch alles machen kann (Adreßaufkleberchen, Briefpapier, sogar Mousepads und Kühlschrankmagneten), und zwar zum Sonderpreis, wenn man’s gleich zusammen mit der Sache bestellt, die man soeben designt hat. Aber zur Empfehlung muß ich leider noch zwei Warnungen aussprechen: Erstens scheinen sich die Lieferzeiten seit meiner ersten Bestellung, wo es echt schnell ging (freitags bestellt, dienstags das Päckchen von der Post abgeholt), arg verlängert zu haben; bei meiner jetzigen Bestellung hieß es, es werde ein oder zwei Wochen dauern. Und zweitens sollte man es sich gründlich überlegen, bevor man Vistaprint erlaubt, einem Werbe-E-Mails zu schicken. In den Mails geht es zwar wirklich ausschließlich nur um Vistaprint-Produkte, aber die Leute sind sehr, sagen wir mal, kommunikativ und schicken einem, wenn man sich auf die Mailingliste setzen läßt, fast jeden Tag eine Mail... Gut, das kann Vor- oder Nachteile haben, je nachdem. Manche Kunden fühlen sich genervt und bestellen die Mails ganz schnell wieder ab, andere freuen sich, fast jeden Tag über ein neues Sonderangebot, das typischerweise nur ein paar Tage lang gültig ist, informiert zu werden. Aber grundsätzlich kann ich zumindest sagen: Vistaprint macht sehr schöne Visitenkarten.)
Mist, jetzt bin ich ganz vom Thema abgekommen. Soviel zum Thema Abwege. ;-). . .
Die Schreiberei (wie gesagt, über 20 Kilobyte von – hoffentlich – halbwegs literarischer Qualität, oder zumindest mit Qualitätsanspruch) hat den ganzen Tag gedauert. Allerdings habe ich ab etwa 22 Uhr eigentlich nur noch korrekturgelesen und kurz vor 2 Uhr morgens (ja, ihr habt richtig gelesen) dann beschlossen, daß der letzte Korrekturlesevorgang, bei dem ich keine einzige Stelle mehr umformulierte und nur einen einzigen Tippfehler fand, wohl der vorerst letzte sein würde.
Jetzt muß ich meine Korrekturleserin vorwarnen gehen; so ganz ohne Vorbereitung will ich ihr ja etwas Nicht-ganz-Jugendfreies nicht zuschicken. Auch wenn sie mich öfters bedrängt, ich solle ihr doch endlich mal wieder etwas Neues zum Lesen schicken. ;-). . .
Es ist interessant, womit man beim Schreiben Zeit verplempert bzw. was erstaunlich lang dauert. Für den Text gestern mußte ich beispielsweise mehrere Namens-Entscheidungen treffen. In den Entwürfen steht es mir ja frei, solche Sachen wie beispielsweise „Hallo, [Name], hast du heute nachmittag Zeit?“ zu schreiben. (Meine beiden Protagonisten hatten von Anfang an Namen. Bei manchen Nebenfiguren fielen mir auch sehr schnell Namen ein, bei anderen tue ich mich etwas schwerer.)
Im „richtigen“ Text fühlt man sich ja, anders als bei bloßen Entwürfen, irgendwie verpflichtet, auch „richtige“ Namen zu verwenden, wo es angebracht ist.
Jetzt kann ich stolz sein; ein alter Bekannter eines meiner Protagonisten, der in der Szene kurz auftaucht (bzw. eigentlich nur kurz erwähnt wird), hat endlich einen Namen, und außerdem habe ich endlich (hat lange genug gedauert...) entschieden, welchen Spitznamen der eine Protagonist trägt.
Hach, bin ich kreativ... :-)
Gestern habe ich eine ziemlich lange Szene fertig bekommen; knapp 10 Seiten. Oder im Nur-Textformat: über 20 Kilobyte.
Meine Güte, bin ich stolz.
Außerdem war das meine erste... äh... nicht jugendfreie Szene. <rotwerd> Gut, der nicht jugendfreie Teil macht nur ungefähr ein Drittel von der ganzen Sache aus, aber immerhin. ;-)
Jetzt fühle ich mich richtig verrucht. ;-)
Neulich habe ich in irgendeinem Kurzgeschichten-Sammelband hinten bei den Kurzbiographien der Verfasser einen gefunden, der sich als „technical editor gone rogue“ bezeichnet. Hmm, „technischer Redakteur auf Abwegen“, das könnte ich mir ja spätestens jetzt wohl ebenfalls auf die Visitenkarte schreiben.
Zu blöd, daß ich gerade erst neue Visitenkarten bestellt habe, wo einfach nur „technische Redakteurin“, ganz ohne Abwege und so, draufsteht...
Aber vielleicht mache ich ja irgendwann mal den Traum wahr, den ich seit Jahren hege, und lasse mir Visitenkarten machen, wo als „Beruf“ draufsteht „Wörter en gros und en detail“. ;-)
(A propos Visitenkarten: Jetzt muß ich gleich mal wieder eine Firmenempfehlung loswerden, und zwar Vistaprint. Auf die bin ich vor Jahren gekommen, als ich in einem Amazon-Päckchen einen Gutschein von denen fand. Amazon gibt ja immer wieder gerne ein paar Gutscheine für Sachen mit, die kein Mensch braucht... aber zufällig brauchte ich damals gerade neue Visitenkarten und das Angebot auf dem Gutschein war echt günstig, ich hätte im Zweifelsfalle also nicht viel riskiert; also bestellte ich mir mal welche. Und das, was ich dann bekam, war echt gut und (dank Gutschein) auch seeeeehr billig. Als ich jetzt Karten nachbestellte, merkte ich zu meiner großen Freude, daß sie mein altes Design noch in der Datenbank hatten und ich einfach nur angeben mußte, wie viele ich nachbestellen will – allerdings habe ich das Design vorher noch ein bißchen editiert, da ich inzwischen eine Website mein eigen nenne (nein, nicht dieses Blog), die ich mich vorzuzeigen traue. Da mußte also noch eine URL auf die Karte. Was ich bei Vistaprint außerdem nett finde: Wenn man ein Design fertig hat, kriegt man automatisch Vorschläge, was man damit noch alles machen kann (Adreßaufkleberchen, Briefpapier, sogar Mousepads und Kühlschrankmagneten), und zwar zum Sonderpreis, wenn man’s gleich zusammen mit der Sache bestellt, die man soeben designt hat. Aber zur Empfehlung muß ich leider noch zwei Warnungen aussprechen: Erstens scheinen sich die Lieferzeiten seit meiner ersten Bestellung, wo es echt schnell ging (freitags bestellt, dienstags das Päckchen von der Post abgeholt), arg verlängert zu haben; bei meiner jetzigen Bestellung hieß es, es werde ein oder zwei Wochen dauern. Und zweitens sollte man es sich gründlich überlegen, bevor man Vistaprint erlaubt, einem Werbe-E-Mails zu schicken. In den Mails geht es zwar wirklich ausschließlich nur um Vistaprint-Produkte, aber die Leute sind sehr, sagen wir mal, kommunikativ und schicken einem, wenn man sich auf die Mailingliste setzen läßt, fast jeden Tag eine Mail... Gut, das kann Vor- oder Nachteile haben, je nachdem. Manche Kunden fühlen sich genervt und bestellen die Mails ganz schnell wieder ab, andere freuen sich, fast jeden Tag über ein neues Sonderangebot, das typischerweise nur ein paar Tage lang gültig ist, informiert zu werden. Aber grundsätzlich kann ich zumindest sagen: Vistaprint macht sehr schöne Visitenkarten.)
Mist, jetzt bin ich ganz vom Thema abgekommen. Soviel zum Thema Abwege. ;-)
Jetzt muß ich meine Korrekturleserin vorwarnen gehen; so ganz ohne Vorbereitung will ich ihr ja etwas Nicht-ganz-Jugendfreies nicht zuschicken. Auch wenn sie mich öfters bedrängt, ich solle ihr doch endlich mal wieder etwas Neues zum Lesen schicken. ;-)
Im „richtigen“ Text fühlt man sich ja, anders als bei bloßen Entwürfen, irgendwie verpflichtet, auch „richtige“ Namen zu verwenden, wo es angebracht ist.
Jetzt kann ich stolz sein; ein alter Bekannter eines meiner Protagonisten, der in der Szene kurz auftaucht (bzw. eigentlich nur kurz erwähnt wird), hat endlich einen Namen, und außerdem habe ich endlich (hat lange genug gedauert...) entschieden, welchen Spitznamen der eine Protagonist trägt.
Hach, bin ich kreativ... :-)
... Permalink
Donnerstag, 21. Oktober 2010
Postkarten-Premiere
Themen: Postcrossing
sileas, 12:41h
Zum ersten Mal nach langer Zeit wieder eine Premiere. :-)
Eben habe ich bei Postcrossing eine Adresse in Finnland gezogen. Und nicht nur in Finnland, sondern sogar ganz in der Nähe...
Jetzt konnte ich also zum ersten Mal eine Postcrossing-Karte auf finnisch schreiben. (Bekommen habe ich schon zwei.)
Und zwar geht die Karte von meinem schönen Heimatort in die Nachbarstadt Tuusula. Von meinem Haus bis zum Haus der Empfängerin muß die Karte etwas mehr als 20 km zurücklegen; hmm, in Anbetracht der Tatsache, daß der Briefkasten in unserer Straße erst wieder morgen früh geleert wird, wäre die Karte wohl schneller da, wenn ich mich in den Bus setzen und sie persönlich vorbeibringen würde. ;-)
Aber sowas muß auch mal sein... ich kann ja nicht immer nur Karten nach Taiwan oder Neuseeland schicken.
Eben habe ich bei Postcrossing eine Adresse in Finnland gezogen. Und nicht nur in Finnland, sondern sogar ganz in der Nähe...
Jetzt konnte ich also zum ersten Mal eine Postcrossing-Karte auf finnisch schreiben. (Bekommen habe ich schon zwei.)
Und zwar geht die Karte von meinem schönen Heimatort in die Nachbarstadt Tuusula. Von meinem Haus bis zum Haus der Empfängerin muß die Karte etwas mehr als 20 km zurücklegen; hmm, in Anbetracht der Tatsache, daß der Briefkasten in unserer Straße erst wieder morgen früh geleert wird, wäre die Karte wohl schneller da, wenn ich mich in den Bus setzen und sie persönlich vorbeibringen würde. ;-)
Aber sowas muß auch mal sein... ich kann ja nicht immer nur Karten nach Taiwan oder Neuseeland schicken.
... Permalink
Sonntag, 17. Oktober 2010
Duschwuschel
Themen: Haushalt
sileas, 19:54h
Neulich habe ich mir beim Body Shop eine sogenannte Badelilie gekauft. Also so einen Wuschel aus weichem, flexiblem Plastikgewebe, mit dem man sich in der Badewanne oder (in meinem Fall) unter der Dusche einseifen und abrubbeln kann.
Das Ding ist genial. :-) Damit produziert man auch aus kleinsten Mengen Duschgel dermaßen viel Schaum, daß die paar Euro, die das Ding gekostet hat, in Nullkommanix wieder reinkommen, weil ich jetzt viel weniger Duschgel verbrauche und das jetzt logischerweise viel seltener als vorher nachkaufen muß.
Im Ernst: Meine bisherigen Versuche haben ergeben, daß die Hälfte der Menge Duschgel, die ich zum Von-Hand-Einseifen benutze, immer noch mehr als genug ist, um mich mit dem Wuscheldings gründlich einzuseifen. Und dann ist im Wuscheldings immer noch genügend Schaum für mindestens eine weitere halbe Person.
Jetzt muß ich üben, aus den Duschgelflaschen allerkleinste Gel-Mengen rauszukitzeln... ;-)
Das Ding ist genial. :-) Damit produziert man auch aus kleinsten Mengen Duschgel dermaßen viel Schaum, daß die paar Euro, die das Ding gekostet hat, in Nullkommanix wieder reinkommen, weil ich jetzt viel weniger Duschgel verbrauche und das jetzt logischerweise viel seltener als vorher nachkaufen muß.
Im Ernst: Meine bisherigen Versuche haben ergeben, daß die Hälfte der Menge Duschgel, die ich zum Von-Hand-Einseifen benutze, immer noch mehr als genug ist, um mich mit dem Wuscheldings gründlich einzuseifen. Und dann ist im Wuscheldings immer noch genügend Schaum für mindestens eine weitere halbe Person.
Jetzt muß ich üben, aus den Duschgelflaschen allerkleinste Gel-Mengen rauszukitzeln... ;-)
... Permalink
Schreibschreibschreib
Themen: Schreiben
sileas, 19:32h
Meine Kurzgeschichtenschreiberei schreitet fort. Ich habe jetzt Pläne für zwölf Geschichten und außerdem auch schon zwei (!) ganze (!) Szenen fertiggeschrieben. <freu> Ja, gut, die zwölfte Geschichte ist mir erst heute nacht eingefallen und ich habe dazu noch gar nichts aufgeschrieben, aber sie existiert. <nochmalfreu>
Es war ja schon ein tolles Gefühl, als ich auf einmal über das erste Wort hinauskam. In der von mir erwähnten Spongebob-Folge starrt er ja drei Tage lang sein Blatt Papier mit dem einzigen Wort „The“ drauf an, aber schließlich kommt ihm doch noch eine Inspiration und er schreibt zügig seinen Aufsatz über Ampeln (und hat ihn, wenn ich mich recht entsinne, sogar einen Tag vor dem Abgabetermin fertig). Ich mußte meine Textdatei mit dem einzigen Wort „Later“ deutlich länger als drei Tage anstarren, bis mir endlich die Inspiration kam. Beziehungsweise das... hmm, ich weiß gar nicht, wie ich das nennen soll. Eigentlich hatte ich die Szene im Kopf schon ziemlich komplett fertiggeschrieben und wußte schon, welche Formulierung ich wo wie verwenden wollte und wer wann was zu wem sagt usw., aber irgendwie schaffte ich es mehrere Tage lang einfach nicht, das tatsächlich auch zu tippen.. . .
„Later“? Ja, ich schreibe auf englisch. Meine Hauptpersonen sind Englisch-Muttersprachler und das Ganze spielt in einem englischsprachigen Land, außerdem bin ich zweisprachig und darf das. Und „later“ deshalb, weil es sich nicht um die erste Szene der betreffenden Geschichte handelt, sondern um eine spätere. Genauer: die Schlußszene.
Ja, natürlich ist mir irgendwann klargeworden, daß der englischsprachige Markt größer ist als der deutschsprachige. Das war allerdings lange nachdem ich angefangen hatte, die Geschichten (oder zumindest Inhaltsangaben und Charakterbeschreibungen) auf englisch zu schreiben. Meine Protagonisten reden halt in meinem Kopf auf englisch miteinander und es ist einfacher, das so aufzuschreiben, als mir mühevoll eine brauchbare Übersetzung auszudenken. Außerdem kommt ab und zu Fachterminologie vor, die ich zwar in beiden Sprachen beherrsche, aber auf deutsch leider nicht benutzen kann, ohne in wildes Gekicher auszubrechen. Nein, fragt lieber nicht... An solche Sachen wie Veröffentlichen denke ich noch lange nicht. Schließlich ist der Kram ja (größtenteils) noch nicht einmal geschrieben. Ich kenne zwar jemanden, der Kontakte zu britischen Verlagen hat, aber das ist der ehemalige Chef meiner Mutter und ich weiß nicht, ob ich mich traue, dem mein Geschreibsel vorzulegen... Ich habe auch ein paar Kontakte in der deutschsprachigen Verlagsszene, aber denen würde ich es vermutlich auch nicht unbedingt zu zeigen trauen... Oweia... Eigentlich fallen mir nur zwei Personen in meinem Bekanntenkreis ein, die ich womöglich für solche Sachen wie Korrekturlesen einspannen könnte. Oder einzuspannen mich trauen könnte. Was ziemlich traurig ist angesichts der Tatsache, daß ich eine Menge Leute kenne, die im Verlagswesen arbeiten oder mal gearbeitet haben, und außerdem mindestens eine Schriftstellerin und drei Dichter (OK, zwei Dichterinnen und einen Songtexter) und zwei Literaturwissenschaftler und mehrere Sachbuchautoren...
Aber ich schweife ab. Denn zur Zeit habe ich ja noch gar nichts, was man korrekturlesen oder gar veröffentlichen könnte... ;-). . .
Die Recherchen zum Thema „Was ist das überhaupt, eine Kurzgeschichte?“ schreiten ebenfalls fort. Ich hatte mich ja vor einigen Wochen über schlecht editierte Geschichten beklagt; so etwas ist natürlich vor allem dann schade, wenn die Geschichten ansonsten ganz gut sind (was dort eigentlich größtenteils der Fall war) und man halt von den blöden Kommafehlern oder Stilbrüchen oder was-weiß-ich immer wieder von der Handlung abgelenkt wird. Inzwischen habe ich allerdings auch einige Sammelbände mit besser editierten Geschichten gefunden, und da wühle ich mich gerade durch. (Das Päckchen von Amazon neulich enthielt ein paar Bände einer sehr gut editierten Anthologie, deren neuesten Band ich seinerzeit hier in einer Buchhandlung entdeckt habe.)
(Einschub: Wenn man mehrere Kurzgeschichten desselben Autors liest, fallen einem manchmal interessante Sachen auf. Ich habe hier mehrere Bände mit Kurzgeschichtensammlungen, in denen von manchen Leuten mehr als eine Geschichte auftaucht. Bei einer bestimmten Autorin bin ich mir so gut wie sicher, daß es in ihrem Leben zwei Leute namens Marcus und Michael gibt, die ihr irgendwie wichtig sind, denn in allen ihren Geschichten gibt es mindestens einen Marcus oder einen Michael, in manchen sogar beide, und in einigen Geschichten heißt eine der Hauptpersonen so. Und das sind bis auf den einen Marcus, der in zwei Geschichten vorkommt, alles verschiedene Leute... – Andererseits: In meinem Leben gibt es ebenfalls mehrere Leute namens Marcus (OK, ein Marcus und mehrere Markusse) und Michael; vielleicht ist das einfach nur eine Generationenfrage. In meinem Jahrgang war „Michael“, glaube ich, der häufigste Jungenname. – Anderer-andererseits: Ich gebe mir ganz bewußt Mühe, meine Figuren nach niemandem zu benennen, das heißt, die meisten Namen kommen in meinem Bekanntenkreis nicht vor und auch nicht in meinen Lieblingsfilmen oder -büchern... So komme ich erstens nicht in Versuchung, eine Figur zu stark an jemanden anzulehnen, den ich (in Wirklichkeit oder aus einer anderen Geschichte) kenne, und außerdem kann sich hinterher niemand darüber beschweren, was ich angeblich „über ihn“ geschrieben hätte. Die Konsequenz daraus ist wohl, daß ich, wenn ich irgendwann mal Geschichten über ganz andere Leute als meine derzeitigen Protagonisten schreiben sollte, denen vermutlich wieder ganz andere Namen geben werde, damit ich nicht versehentlich die neuen Protagonisten zu stark an die alten anlehne.)
Ich lerne so auch eine Menge verschiedene Stile kennen. Heute morgen habe ich eine Geschichte gelesen, in der zwar eine Menge Dialog vorkam, aber kein einziges Anführungszeichen. Stattdessen war alles, was irgendein Protagonist sagte, kursiv gesetzt. Seltsam, aber man gewöhnt sich erstaunlich schnell daran.. . .
Im Moment habe ich eine Menge Spaß mit Figurenentwicklung. Mir war von Anfang an klar, daß es in den Geschichten immer um dieselben Figuren geht (nennen wir sie A und B), die sich irgendwann am Anfang kennenlernen (OK, in der ersten Geschichte kennen sie sich schon, aber es gibt eine Rückblende zum Zeitpunkt des Kennenlernens) und dann entwickelt sich eine Beziehung (und entwickelt sich, und entwickelt sich). Klar, daß sich dabei auch die Figuren irgendwie weiterentwickeln. Schließlich zieht sich die Handlung (bis jetzt) über einen Zeitraum von ungefähr zwei Jahren... Ein Roman wird es trotzdem nicht. Denn dafür bräuchte ich eine völlig andere Art von Handlungsbogen. Oder gibt es vielleicht so etwas wie einen „Episodenroman“? <grübel> Obwohl: Selbst wenn es so etwas gibt, wäre das wahrscheinlich nicht unbedingt etwas für mich, weil es mir die Freiheit nehmen würde, die nächste Geschichte irgendwann zwischen zwei anderen Geschichten spielen zu lassen.
. . .
Jetzt habe ich vor einer Woche durch ein (eigentlich gar nicht geplantes) literarisches Experiment etwas völlig Neues und Überraschendes über eine der beiden Hauptpersonen erfahren. Ich hatte gegenüber einer Freundin erwähnt, daß ich für meine beiden Hauptpersonen einen psychologischen Test gemacht habe, um mehr über sie zu erfahren. (Nebenbei bemerkt: Solche Tests nicht für sich selbst, sondern für fiktive Personen zu machen, macht Spaß.) Eine der Fragen in dem Test war in etwa: „Wenn das Telefon klingelt, versuchen Sie dann (a) selber so schnell wie möglich ranzugehen oder warten Sie (b) lieber, daß jemand anderes rangeht?“ Meine beiden Hauptpersonen sind zwar eigentlich charakterlich ziemlich unterschiedlich, aber in diesem Punkt sind sie sich sehr ähnlich. Beide wollen lieber selber zuerst ans Telefon gehen.
Daraufhin meinte meine Freundin, das sei doch ein ganz prima Ansatzpunkt für eine Geschichte. Die beiden befinden sich irgendwo, wo sich auch ein Telefon befindet, das nicht eindeutig einem der beiden zuordenbar ist – es handelt sich also nicht um ein Szenario wie „A und B sitzen zusammen und ihre Mobiltelefone liegen auf dem Tisch und eins fängt an zu klingeln“ oder „A ist bei B zu Besuch und deshalb ist für das klingelnde Telefon im Wohnzimmer eindeutig B zuständig“. Sie schlug mir als Beispiel vor: „A und B befinden sich in einem Hotelzimmer und das Hoteltelefon klingelt“. Und weiter: „Beide stürzen sich spontan auf das klingelnde Telefon, und das löst... etwas aus, wodurch wir etwas Neues und Interessantes über eine der beiden Figuren erfahren.“
Ich grübelte eine Weile herum (warum sind die beiden im Hotel, wer ruft da an, und was zum Geier könnte durch sowas ausgelöst werden?) und hatte schließlich ein Szenario, in dem erstens A und B auf halbwegs plausible Weise in ein Hotelzimmer geraten und zweitens das Telefonklingeln tatsächlich etwas auslöst, wodurch wir etwas Neues und (hoffentlich) Interessantes über eine der beiden Figuren erfahren.
Ich hatte ja schon mal erwähnt, daß mir diese beiden Figuren (und die grundsätzliche Handlung einiger Geschichten) mehr oder weniger spontan und komplett eingefallen sind. So habe ich bei der Figurenentwicklung meist nicht das Gefühl, mir jetzt etwas Neues über A oder B auszudenken, sondern eher, A und/oder B jetzt näher kennenzulernen. (Habe ich wohl auch schon mal erwähnt.) Einmal hatte ich sogar ganz deutlich den Eindruck, daß mir ein bestimmtes Detail aus der Vergangenheit von A gerade jetzt einfällt, weil A mich jetzt gut genug kennt und mir hinreichend vertraut, um mir diese Sache anzuvertrauen. Ich weiß nicht, ob das professionellen Schriftstellern öfters passiert; für mich war es jedenfalls eine völlig neue (und ziemlich seltsame) Erfahrung... Ich wußte zwar schon, daß das manchmal Leuten passiert, die sich (beispielsweise für einen Fantasyroman oder für ein Rollenspiel) eine neue Kultur ausdenken – von denen hört man manchmal solche Sachen wie „und letzte Woche habe ich entdeckt, daß es in dieser Kultur die-und-die Sitte oder das-und-das Tabu gibt“ –, aber mit Einzelpersonen...? Das war für mich, wie gesagt, ein völlig neues Phänomen.
Und jetzt habe ich durch die Sache mit dem Hoteltelefon gemerkt, daß zwischen A und B eigentlich schon seit ihrer ersten Begegnung (die Hotelgeschichte spielt über ein Jahr danach) ein Konflikt schwelt, der noch nie direkt angesprochen wurde. Dieser Konflikt ist eigentlich kein besonders großer oder schlimmer (das ist wohl auch der Grund, warum sie ihn noch nie angesprochen haben), aber auch kleine Konflikte können sich ja zu großen und schlimmen entwickeln, wenn man sie ein paar Jahre lang auf kleiner Flamme köcheln läßt. (In „The Joy Luck Club“ (dem Buch, nicht dem Film) wird, wenn ich mich recht entsinne, an einer Stelle eine vernarbte Wunde, wo sich unter der Haut eine Entzündung entwickelt, als Metapher für so etwas Ähnliches benutzt.)
Aber jetzt haben sie es ja angesprochen und – hmm, ich weiß nicht, ob sie den Konflikt tatsächlich gelöst haben, aber wenigstens ist ihnen jetzt bewußt, daß er existiert, und können sich darauf einstellen.
Und weil ich es bin, die die Geschichte schreibt, artete das Ganze danach dann in Terminologiearbeit aus. :-)
Eigentlich hatte ich geplant gehabt, daß die Geschichte mit dem Hoteltelefon ungefähr so verläuft: A und B sind im Hotel. Rückblende: Wie und warum A und B ins Hotel gekommen sind. Zurück in der Gegenwart: Das Telefon im Hotelzimmer klingelt. Beide stürzen hin. Weil A aus bestimmten Gründen, die in der Geschichte dargelegt werden, der Meinung ist, sozusagen einen größeren Anspruch auf das Telefon (bzw. das Ans-Telefon-Gehen) zu haben, löst das einen Konflikt aus, der schließlich dazu führt, daß A einen Gefühlsausbruch hat und dabei diesen unter der Oberfläche schwelenden Konflikt anspricht (den B noch gar nicht bewußt mitbekommen hatte). B tröstet A und sie sprechen sich aus. Letzte Szene: Alles ist wieder in Ordnung, oder zumindest für geeignete Werte von „alles“ und „in Ordnung“. Zumindest sind die Wogen geglättet, A hat sich beruhigt und sie vertragen sich wieder.
Aber mit diesem Schluß war ich nicht so ganz glücklich, weil er etwas arg abrupt kam und die beiden sich meiner Meinung nicht ausreichend ausgesprochen hatten. Also beschloß ich, auch noch etwas darüber zu erwähnen, daß sie am nächsten Tag das Thema, das dem Konflikt zugrundeliegt, ausdiskutieren. Daher schlug ich einige relevante Begriffe in diversen Wörterbüchern nach (man will ja wissen, worüber man seine Figuren reden läßt) und stellte fest, daß es da bei einem ganz zentralen Begriff ziemlich hapert: In allen von mir konsultierten Wörterbüchern (online und offline) drehten sich die Definitionen im Kreise. „<Substantiv> = eine Sache, die (oder ein Ereignis, das) <Adjektiv> ist.“ „<Adjektiv> = die Eigenschaft von <Substantiv>.“ (Beziehungsweise auf englisch: „<Adjektiv> = of or pertaining to <Substantiv>.“)
Herzlichen Dank auch. :-P
Also mußte ich mich selber hinsetzen und Terminologiearbeit betreiben. <seufz> Gut, macht ja nichts, so etwas habe ich ja sogar schon auf professioneller Ebene betrieben und weiß daher, daß ich es kann...
Das gab meiner Geschichte dann glücklicherweise auch etwas neuen Schwung. Denn jetzt können meine Protagonisten außer über das Thema selber auch darüber reden, daß dieses Thema auch deshalb problematisch ist, weil selbst die Lexikographen anscheinend nicht wissen, was das ist. So basteln sie sich in ihrer Diskussion dann nach und nach die Definition zusammen, auf die ich schließlich gekommen bin. ;-)
Was den Vorteil hat, daß die Diskussion jetzt eine etwas besser spezifizierten Verlauf als „wir haben ein Problem, bla bla, wir haben eine Lösung“ nimmt. :-). . .
Letzte Nacht ist mir durch mein eigenes, aber ganz anders geartetes Problem mit einem klingelnden Telefon auch noch klargeworden, daß mein A, also die Person, die in der Geschichte diesen Gefühlsausbruch hat und dann den unter der Oberfläche schwelenden Konflikt anspricht (von dem B, wie gesagt, nichts ahnte), sich womöglich im Anfangsstadium einer Depression befindet.
Und davon handelt jetzt Geschichte Nummer 12. Die befindet sich allerdings noch im Planungsstadium, oder eigentlich sogar am Anfang des Planungsstadiums. Ich habe eine ungefähre Vorstellung davon, wie sie im allgemeinen Zeitverlauf (zwischen den anderen Geschichten) einzuordnen ist, aber immerhin habe ich ein Thema, und auch noch eins, das vermutlich für mehr als nur eine einzige Geschichte gut sein wird: Diagnose, Therapie, Auswirkungen auf den Alltag, Auswirkungen auf die andere Hauptperson (und diverse Nebenfiguren)...
Es war ja schon ein tolles Gefühl, als ich auf einmal über das erste Wort hinauskam. In der von mir erwähnten Spongebob-Folge starrt er ja drei Tage lang sein Blatt Papier mit dem einzigen Wort „The“ drauf an, aber schließlich kommt ihm doch noch eine Inspiration und er schreibt zügig seinen Aufsatz über Ampeln (und hat ihn, wenn ich mich recht entsinne, sogar einen Tag vor dem Abgabetermin fertig). Ich mußte meine Textdatei mit dem einzigen Wort „Later“ deutlich länger als drei Tage anstarren, bis mir endlich die Inspiration kam. Beziehungsweise das... hmm, ich weiß gar nicht, wie ich das nennen soll. Eigentlich hatte ich die Szene im Kopf schon ziemlich komplett fertiggeschrieben und wußte schon, welche Formulierung ich wo wie verwenden wollte und wer wann was zu wem sagt usw., aber irgendwie schaffte ich es mehrere Tage lang einfach nicht, das tatsächlich auch zu tippen.
Ja, natürlich ist mir irgendwann klargeworden, daß der englischsprachige Markt größer ist als der deutschsprachige. Das war allerdings lange nachdem ich angefangen hatte, die Geschichten (oder zumindest Inhaltsangaben und Charakterbeschreibungen) auf englisch zu schreiben. Meine Protagonisten reden halt in meinem Kopf auf englisch miteinander und es ist einfacher, das so aufzuschreiben, als mir mühevoll eine brauchbare Übersetzung auszudenken. Außerdem kommt ab und zu Fachterminologie vor, die ich zwar in beiden Sprachen beherrsche, aber auf deutsch leider nicht benutzen kann, ohne in wildes Gekicher auszubrechen. Nein, fragt lieber nicht... An solche Sachen wie Veröffentlichen denke ich noch lange nicht. Schließlich ist der Kram ja (größtenteils) noch nicht einmal geschrieben. Ich kenne zwar jemanden, der Kontakte zu britischen Verlagen hat, aber das ist der ehemalige Chef meiner Mutter und ich weiß nicht, ob ich mich traue, dem mein Geschreibsel vorzulegen... Ich habe auch ein paar Kontakte in der deutschsprachigen Verlagsszene, aber denen würde ich es vermutlich auch nicht unbedingt zu zeigen trauen... Oweia... Eigentlich fallen mir nur zwei Personen in meinem Bekanntenkreis ein, die ich womöglich für solche Sachen wie Korrekturlesen einspannen könnte. Oder einzuspannen mich trauen könnte. Was ziemlich traurig ist angesichts der Tatsache, daß ich eine Menge Leute kenne, die im Verlagswesen arbeiten oder mal gearbeitet haben, und außerdem mindestens eine Schriftstellerin und drei Dichter (OK, zwei Dichterinnen und einen Songtexter) und zwei Literaturwissenschaftler und mehrere Sachbuchautoren...
Aber ich schweife ab. Denn zur Zeit habe ich ja noch gar nichts, was man korrekturlesen oder gar veröffentlichen könnte... ;-)
(Einschub: Wenn man mehrere Kurzgeschichten desselben Autors liest, fallen einem manchmal interessante Sachen auf. Ich habe hier mehrere Bände mit Kurzgeschichtensammlungen, in denen von manchen Leuten mehr als eine Geschichte auftaucht. Bei einer bestimmten Autorin bin ich mir so gut wie sicher, daß es in ihrem Leben zwei Leute namens Marcus und Michael gibt, die ihr irgendwie wichtig sind, denn in allen ihren Geschichten gibt es mindestens einen Marcus oder einen Michael, in manchen sogar beide, und in einigen Geschichten heißt eine der Hauptpersonen so. Und das sind bis auf den einen Marcus, der in zwei Geschichten vorkommt, alles verschiedene Leute... – Andererseits: In meinem Leben gibt es ebenfalls mehrere Leute namens Marcus (OK, ein Marcus und mehrere Markusse) und Michael; vielleicht ist das einfach nur eine Generationenfrage. In meinem Jahrgang war „Michael“, glaube ich, der häufigste Jungenname. – Anderer-andererseits: Ich gebe mir ganz bewußt Mühe, meine Figuren nach niemandem zu benennen, das heißt, die meisten Namen kommen in meinem Bekanntenkreis nicht vor und auch nicht in meinen Lieblingsfilmen oder -büchern... So komme ich erstens nicht in Versuchung, eine Figur zu stark an jemanden anzulehnen, den ich (in Wirklichkeit oder aus einer anderen Geschichte) kenne, und außerdem kann sich hinterher niemand darüber beschweren, was ich angeblich „über ihn“ geschrieben hätte. Die Konsequenz daraus ist wohl, daß ich, wenn ich irgendwann mal Geschichten über ganz andere Leute als meine derzeitigen Protagonisten schreiben sollte, denen vermutlich wieder ganz andere Namen geben werde, damit ich nicht versehentlich die neuen Protagonisten zu stark an die alten anlehne.)
Ich lerne so auch eine Menge verschiedene Stile kennen. Heute morgen habe ich eine Geschichte gelesen, in der zwar eine Menge Dialog vorkam, aber kein einziges Anführungszeichen. Stattdessen war alles, was irgendein Protagonist sagte, kursiv gesetzt. Seltsam, aber man gewöhnt sich erstaunlich schnell daran.
Daraufhin meinte meine Freundin, das sei doch ein ganz prima Ansatzpunkt für eine Geschichte. Die beiden befinden sich irgendwo, wo sich auch ein Telefon befindet, das nicht eindeutig einem der beiden zuordenbar ist – es handelt sich also nicht um ein Szenario wie „A und B sitzen zusammen und ihre Mobiltelefone liegen auf dem Tisch und eins fängt an zu klingeln“ oder „A ist bei B zu Besuch und deshalb ist für das klingelnde Telefon im Wohnzimmer eindeutig B zuständig“. Sie schlug mir als Beispiel vor: „A und B befinden sich in einem Hotelzimmer und das Hoteltelefon klingelt“. Und weiter: „Beide stürzen sich spontan auf das klingelnde Telefon, und das löst... etwas aus, wodurch wir etwas Neues und Interessantes über eine der beiden Figuren erfahren.“
Ich grübelte eine Weile herum (warum sind die beiden im Hotel, wer ruft da an, und was zum Geier könnte durch sowas ausgelöst werden?) und hatte schließlich ein Szenario, in dem erstens A und B auf halbwegs plausible Weise in ein Hotelzimmer geraten und zweitens das Telefonklingeln tatsächlich etwas auslöst, wodurch wir etwas Neues und (hoffentlich) Interessantes über eine der beiden Figuren erfahren.
Ich hatte ja schon mal erwähnt, daß mir diese beiden Figuren (und die grundsätzliche Handlung einiger Geschichten) mehr oder weniger spontan und komplett eingefallen sind. So habe ich bei der Figurenentwicklung meist nicht das Gefühl, mir jetzt etwas Neues über A oder B auszudenken, sondern eher, A und/oder B jetzt näher kennenzulernen. (Habe ich wohl auch schon mal erwähnt.) Einmal hatte ich sogar ganz deutlich den Eindruck, daß mir ein bestimmtes Detail aus der Vergangenheit von A gerade jetzt einfällt, weil A mich jetzt gut genug kennt und mir hinreichend vertraut, um mir diese Sache anzuvertrauen. Ich weiß nicht, ob das professionellen Schriftstellern öfters passiert; für mich war es jedenfalls eine völlig neue (und ziemlich seltsame) Erfahrung... Ich wußte zwar schon, daß das manchmal Leuten passiert, die sich (beispielsweise für einen Fantasyroman oder für ein Rollenspiel) eine neue Kultur ausdenken – von denen hört man manchmal solche Sachen wie „und letzte Woche habe ich entdeckt, daß es in dieser Kultur die-und-die Sitte oder das-und-das Tabu gibt“ –, aber mit Einzelpersonen...? Das war für mich, wie gesagt, ein völlig neues Phänomen.
Und jetzt habe ich durch die Sache mit dem Hoteltelefon gemerkt, daß zwischen A und B eigentlich schon seit ihrer ersten Begegnung (die Hotelgeschichte spielt über ein Jahr danach) ein Konflikt schwelt, der noch nie direkt angesprochen wurde. Dieser Konflikt ist eigentlich kein besonders großer oder schlimmer (das ist wohl auch der Grund, warum sie ihn noch nie angesprochen haben), aber auch kleine Konflikte können sich ja zu großen und schlimmen entwickeln, wenn man sie ein paar Jahre lang auf kleiner Flamme köcheln läßt. (In „The Joy Luck Club“ (dem Buch, nicht dem Film) wird, wenn ich mich recht entsinne, an einer Stelle eine vernarbte Wunde, wo sich unter der Haut eine Entzündung entwickelt, als Metapher für so etwas Ähnliches benutzt.)
Aber jetzt haben sie es ja angesprochen und – hmm, ich weiß nicht, ob sie den Konflikt tatsächlich gelöst haben, aber wenigstens ist ihnen jetzt bewußt, daß er existiert, und können sich darauf einstellen.
Und weil ich es bin, die die Geschichte schreibt, artete das Ganze danach dann in Terminologiearbeit aus. :-)
Eigentlich hatte ich geplant gehabt, daß die Geschichte mit dem Hoteltelefon ungefähr so verläuft: A und B sind im Hotel. Rückblende: Wie und warum A und B ins Hotel gekommen sind. Zurück in der Gegenwart: Das Telefon im Hotelzimmer klingelt. Beide stürzen hin. Weil A aus bestimmten Gründen, die in der Geschichte dargelegt werden, der Meinung ist, sozusagen einen größeren Anspruch auf das Telefon (bzw. das Ans-Telefon-Gehen) zu haben, löst das einen Konflikt aus, der schließlich dazu führt, daß A einen Gefühlsausbruch hat und dabei diesen unter der Oberfläche schwelenden Konflikt anspricht (den B noch gar nicht bewußt mitbekommen hatte). B tröstet A und sie sprechen sich aus. Letzte Szene: Alles ist wieder in Ordnung, oder zumindest für geeignete Werte von „alles“ und „in Ordnung“. Zumindest sind die Wogen geglättet, A hat sich beruhigt und sie vertragen sich wieder.
Aber mit diesem Schluß war ich nicht so ganz glücklich, weil er etwas arg abrupt kam und die beiden sich meiner Meinung nicht ausreichend ausgesprochen hatten. Also beschloß ich, auch noch etwas darüber zu erwähnen, daß sie am nächsten Tag das Thema, das dem Konflikt zugrundeliegt, ausdiskutieren. Daher schlug ich einige relevante Begriffe in diversen Wörterbüchern nach (man will ja wissen, worüber man seine Figuren reden läßt) und stellte fest, daß es da bei einem ganz zentralen Begriff ziemlich hapert: In allen von mir konsultierten Wörterbüchern (online und offline) drehten sich die Definitionen im Kreise. „<Substantiv> = eine Sache, die (oder ein Ereignis, das) <Adjektiv> ist.“ „<Adjektiv> = die Eigenschaft von <Substantiv>.“ (Beziehungsweise auf englisch: „<Adjektiv> = of or pertaining to <Substantiv>.“)
Herzlichen Dank auch. :-P
Also mußte ich mich selber hinsetzen und Terminologiearbeit betreiben. <seufz> Gut, macht ja nichts, so etwas habe ich ja sogar schon auf professioneller Ebene betrieben und weiß daher, daß ich es kann...
Das gab meiner Geschichte dann glücklicherweise auch etwas neuen Schwung. Denn jetzt können meine Protagonisten außer über das Thema selber auch darüber reden, daß dieses Thema auch deshalb problematisch ist, weil selbst die Lexikographen anscheinend nicht wissen, was das ist. So basteln sie sich in ihrer Diskussion dann nach und nach die Definition zusammen, auf die ich schließlich gekommen bin. ;-)
Was den Vorteil hat, daß die Diskussion jetzt eine etwas besser spezifizierten Verlauf als „wir haben ein Problem, bla bla, wir haben eine Lösung“ nimmt. :-)
Und davon handelt jetzt Geschichte Nummer 12. Die befindet sich allerdings noch im Planungsstadium, oder eigentlich sogar am Anfang des Planungsstadiums. Ich habe eine ungefähre Vorstellung davon, wie sie im allgemeinen Zeitverlauf (zwischen den anderen Geschichten) einzuordnen ist, aber immerhin habe ich ein Thema, und auch noch eins, das vermutlich für mehr als nur eine einzige Geschichte gut sein wird: Diagnose, Therapie, Auswirkungen auf den Alltag, Auswirkungen auf die andere Hauptperson (und diverse Nebenfiguren)...
... Permalink
Angstfaktoren
Themen: Neuro-Psycho
sileas, 16:19h
Gestern hatte ich zum ersten Mal seit längerer Zeit mal wieder eine relativ massive Panikattacke. :-P
Ausgelöst wurde das Ganze dadurch, daß bei mir mehrere Anrufe von einem Anschluß mit unterdrückter Rufnummer eingingen.
An so etwas gehe ich ja grundsätzlich nicht ran.
Ich habe ein paar schlechte Erfahrungen gemacht. Fragt nicht.
Außerdem: Wenn ich nicht weiß, wer anruft, kann ich mich nicht darauf einstellen. Also z. B. wie ich mit dem reden soll (Ist es ein Bekannter? ein Freund? jemand, mit dem ich in einer wie immer gearteten Geschäftsbeziehung stehe?), was unser letzter Kontakt war (Ruft der an, um sich mit mir zu verabreden? Will der wahrscheinlich einfach nur plaudern? Hat der mir neulich einen Brief oder ein Päckchen geschickt und will jetzt wissen, ob es angekommen ist oder wie mir der Inhalt gefallen hat? Schulde ich ihm Geld – oder er mir? Habe ich mit dem vor kurzem telefoniert und das jetzt wird vermutlich eine Wiederaufnahme des damaligen Gesprächsfadens?) usw. usf. Bei bestimmten Anrufern (<hüstel> Chef... Vermieter...) gibt es für mich immer so eine Schrecksekunde, wenn ich merke, wer da anruft, und es ist natürlich besser, wenn diese Schrecksekunde zwischen dem ersten Klingeln des Telefons und dem Abheben des Hörers durch mich verstreicht, als wenn sie erst beginnt, wenn der Anrufer sich meldet... Unangenehmer Gedanke: „Hallo, hier ist <Chef/Vermieter>!“ – „Röchel... krächz... äh, guten Tag!“ ;-(
Also möchte ich zuallererst einmal diese Bitte an alle richten, die hier mitlesen und mich persönlich kennen und auch meine Telefonnummer (oder zumindest eine meiner Telefonnummern) haben: Bitte, bitte, bitte schaltet die Rufnummernübertragung an! (Die könnte im Handbuch eures Telefons unter dem Namen „Rufnummernübertragung“ oder „Caller ID“ oder „CLIR“ oder sowas in der Art auftauchen.) Sonst dürft ihr euch nicht wundern, wenn ich eure Anrufe beharrlich ignoriere. Das heißt nicht, daß ich euch böse bin oder euch aus einem anderen Grund aus dem Weg gehe; ich gehe halt einfach aus Prinzip nicht ans Telefon, wenn ein anonymer Anruf eingeht.
(Jedenfalls nicht mehr, seit vor einigen Jahren meine Tante gestorben ist, die meines Wissens zumindest damals der einzige Mensch in meinem Bekanntenkreis war, dessen Uralt-Telefonanschluß rein technisch gar nicht in der Lage war, die Rufnummer zu übertragen. Das Telefon klingelt an einem Samstagvormittag und als Anrufer wird „Nummer unterdrückt“ angezeigt? Klarer Fall. „Guten Morgen, Tante E., wie geht es dir?“)
Außerdem habe ich auf dem einen Online-Profil von mir, wo meine Telefonnummer sichtbar ist, dazugeschrieben, daß ich Anrufe nur entgegennehme, wenn die Rufnummer des Anrufers angezeigt wird. Sicher ist sicher.. . .
Eine Freundin von mir hat seit einigen Monaten Probleme mit ihrem Telefonanschluß. (Das könnte jetzt auch in die Rubrik „Was mich nervt“ gehören... „Was mich nervt: G.s unfähiger Provider“ oder so.) Diese Probleme zeigen sich unter anderem darin, daß sie, wenn sie jemanden anruft, manchmal gar kein Tonsignal („tuut... tuut... tuut... Telefon klingelt...“) bekommt und daher nicht weiß, ob die Verbindung nun hergestellt wurde oder nicht. Manchmal passiert es auch, daß sie erstens kein Tonsignal bekommt, obwohl die Verbindung tatsächlich hergestellt wurde, und zweitens ihre Rufnummer nicht übertragen wird. Wenn ich innerhalb weniger Minuten mehrere Anrufe von „Nummer unbekannt“ bekomme, schicke ich ihr immer eine SMS: „Sag mal, versuchst du gerade, mich anzurufen?“ Und meistens ist die Antwort dann „ja“.
Das gestern war sie aber definitiv nicht. Erstens lagen zwischen den Anrufen mehrere Stunden und zweitens antwortete sie auf meine per SMS gestellte Frage „Sag mal, hast du vorhin versucht, mich anzurufen?“ mit einem „Nein.“ (Was wiederum in die Rubrik „Lektionen des Lebens“ paßt: Nicht alle komischen Sachen, die mein Telefon anstellt, können G.s blödem Provider in die Schuhe geschoben werden. Wieder was gelernt.)
Mein hyperaktives und ängstliches Gehirn versucht jetzt natürlich zu erraten, wer das gewesen sein könnte. Und malt sich dabei die gräßlichsten Katastrophenszenarien aus. Was, wenn es der X ist? (Aber ruft der mich nicht immer auf dem Festnetzanschluß an?) Was, wenn es die Y ist? (Aber die überträgt doch sonst immer ihre Rufnummer und ist meines Wissens sowieso nicht so technisch begabt, daß sie wüßte, wie sie an ihrem Telefon die Rufnummernübertragung ausschalten könnte, und außerdem kann ich mir keinen Grund vorstellen, warum sie ausgerechnet mich absichtlich anonym anrufen wollen könnte.) Oder der Z? Der hat meines Wissens einen so alten Anschluß, daß der womöglich gar keine Rufnummer übertragen kann... (Aber seit wann hat der meine Handynummer?)
Und dazu dann jedesmal ein Szenario, was alles an gräßlichen Dingen passiert sein könnte, daß der X oder die Y oder der Z mich jetzt anruft.
An Werktagen würde ich solche geheimnisvollen Anrufe ja als Werbeanrufe interpretieren. (Ja, das Unterdrücken der Rufnummer ist Werbeleuten auch in Finnland verboten, aber das heißt ja noch nicht, daß die sich alle daran halten.) Aber am Wochenende...?
Jetzt habe ich sicherheitshalber schon ein paar Bekannte angemailt: Warst du das? Bitte schalt die Rufnummernübertragung an.
Oder wenn es der M. war? Der liegt gerade im Krankenhaus und hat unter anderem Probleme mit seinen Handgelenken, so daß er (obwohl er von netten Bekannten ein Notebook gebracht bekam) nicht so viele oder so lange Mails schreiben kann, wie er gerne möchte. Haben Krankenhäuser eher moderne oder eher vorsintflutliche Telefonanlagen? Versucht vielleicht M. die ganze Zeit mich anzurufen, weil er mir ja nicht mailen kann? Und ich vereitle das, indem ich beharrlich seine Anrufe nicht entgegennehme? Und jetzt liegt er im Krankenhaus und stirbt nicht etwa an einer schrecklichen Krankheit, sondern an Langeweile? Bloß weil ich keine anonymen Anrufe annehmen will? Ich bin ja so ein schlechter Mensch.... . .
Argl. Ich hasse diese Kombination von Angst- und Zwangsneurose; die Angstneurose denkt sich irgendwelche Horrorszenarien aus und die Zwangsneurose beißt sich begeistert darin fest.
Zum Glück habe ich ja ein Medikament ganz speziell gegen akute Angstzustände, und das habe ich dann genommen. Das Zeug braucht zwar bis zu einer Stunde, um zu wirken, aber wenigstens wirkt es irgendwann dann auch... Der Nachteil ist, daß ich dann meist neben der erwünschten Wirkung auch eine der Nebenwirkungen bekomme, nämlich Depression. Aber ich sage mir dann immer: Depression ist gut, denn wenn ich depressiv bin, gerate ich nicht in Panik. Und das war ja eigentlich der Sinn der Sache.. . .
Meine Freundin mit dem problematischen Provider hat übrigens mehrere Mobiltelefone, von denen eins einzig und allein zum Anrufen und nicht zum Angerufen-Werden bestimmt ist. Neulich habe ich versehentlich eine SMS an diese Nummer statt an ihre „normale“ Nummer geschickt und ihr damit, ohne es zu wollen, einen riesigen Schrecken eingejagt. Sie hat es mir danach zwar erklärt, was das in ihr ausgelöst hat, aber so richtig verstanden habe ich es erst jetzt, wo ich (hyperaktives und ängstliches Gehirn, siehe oben) selber mit einer für mich extrem unangenehmen Art der Kontaktaufnahme zu kämpfen habe. Sie meinte damals, ein Anruf oder eine SMS, die bei ihr auf diesem Telefon eingeht, ist so ähnlich, wie wenn sich jemand ungebeten in ihre Wohnung drängt. Jetzt weiß ich, was sie damit meinte. :-P
Scheiß-Neurosen. :-(
Vorhin hat der/die/das es schon wieder versucht. So ein Mist. Welcher @#!& ruft einen am Sonntagmorgen mit unterdrückter Rufnummer an!?
Ausgelöst wurde das Ganze dadurch, daß bei mir mehrere Anrufe von einem Anschluß mit unterdrückter Rufnummer eingingen.
An so etwas gehe ich ja grundsätzlich nicht ran.
Ich habe ein paar schlechte Erfahrungen gemacht. Fragt nicht.
Außerdem: Wenn ich nicht weiß, wer anruft, kann ich mich nicht darauf einstellen. Also z. B. wie ich mit dem reden soll (Ist es ein Bekannter? ein Freund? jemand, mit dem ich in einer wie immer gearteten Geschäftsbeziehung stehe?), was unser letzter Kontakt war (Ruft der an, um sich mit mir zu verabreden? Will der wahrscheinlich einfach nur plaudern? Hat der mir neulich einen Brief oder ein Päckchen geschickt und will jetzt wissen, ob es angekommen ist oder wie mir der Inhalt gefallen hat? Schulde ich ihm Geld – oder er mir? Habe ich mit dem vor kurzem telefoniert und das jetzt wird vermutlich eine Wiederaufnahme des damaligen Gesprächsfadens?) usw. usf. Bei bestimmten Anrufern (<hüstel> Chef... Vermieter...) gibt es für mich immer so eine Schrecksekunde, wenn ich merke, wer da anruft, und es ist natürlich besser, wenn diese Schrecksekunde zwischen dem ersten Klingeln des Telefons und dem Abheben des Hörers durch mich verstreicht, als wenn sie erst beginnt, wenn der Anrufer sich meldet... Unangenehmer Gedanke: „Hallo, hier ist <Chef/Vermieter>!“ – „Röchel... krächz... äh, guten Tag!“ ;-(
Also möchte ich zuallererst einmal diese Bitte an alle richten, die hier mitlesen und mich persönlich kennen und auch meine Telefonnummer (oder zumindest eine meiner Telefonnummern) haben: Bitte, bitte, bitte schaltet die Rufnummernübertragung an! (Die könnte im Handbuch eures Telefons unter dem Namen „Rufnummernübertragung“ oder „Caller ID“ oder „CLIR“ oder sowas in der Art auftauchen.) Sonst dürft ihr euch nicht wundern, wenn ich eure Anrufe beharrlich ignoriere. Das heißt nicht, daß ich euch böse bin oder euch aus einem anderen Grund aus dem Weg gehe; ich gehe halt einfach aus Prinzip nicht ans Telefon, wenn ein anonymer Anruf eingeht.
(Jedenfalls nicht mehr, seit vor einigen Jahren meine Tante gestorben ist, die meines Wissens zumindest damals der einzige Mensch in meinem Bekanntenkreis war, dessen Uralt-Telefonanschluß rein technisch gar nicht in der Lage war, die Rufnummer zu übertragen. Das Telefon klingelt an einem Samstagvormittag und als Anrufer wird „Nummer unterdrückt“ angezeigt? Klarer Fall. „Guten Morgen, Tante E., wie geht es dir?“)
Außerdem habe ich auf dem einen Online-Profil von mir, wo meine Telefonnummer sichtbar ist, dazugeschrieben, daß ich Anrufe nur entgegennehme, wenn die Rufnummer des Anrufers angezeigt wird. Sicher ist sicher.
Das gestern war sie aber definitiv nicht. Erstens lagen zwischen den Anrufen mehrere Stunden und zweitens antwortete sie auf meine per SMS gestellte Frage „Sag mal, hast du vorhin versucht, mich anzurufen?“ mit einem „Nein.“ (Was wiederum in die Rubrik „Lektionen des Lebens“ paßt: Nicht alle komischen Sachen, die mein Telefon anstellt, können G.s blödem Provider in die Schuhe geschoben werden. Wieder was gelernt.)
Mein hyperaktives und ängstliches Gehirn versucht jetzt natürlich zu erraten, wer das gewesen sein könnte. Und malt sich dabei die gräßlichsten Katastrophenszenarien aus. Was, wenn es der X ist? (Aber ruft der mich nicht immer auf dem Festnetzanschluß an?) Was, wenn es die Y ist? (Aber die überträgt doch sonst immer ihre Rufnummer und ist meines Wissens sowieso nicht so technisch begabt, daß sie wüßte, wie sie an ihrem Telefon die Rufnummernübertragung ausschalten könnte, und außerdem kann ich mir keinen Grund vorstellen, warum sie ausgerechnet mich absichtlich anonym anrufen wollen könnte.) Oder der Z? Der hat meines Wissens einen so alten Anschluß, daß der womöglich gar keine Rufnummer übertragen kann... (Aber seit wann hat der meine Handynummer?)
Und dazu dann jedesmal ein Szenario, was alles an gräßlichen Dingen passiert sein könnte, daß der X oder die Y oder der Z mich jetzt anruft.
An Werktagen würde ich solche geheimnisvollen Anrufe ja als Werbeanrufe interpretieren. (Ja, das Unterdrücken der Rufnummer ist Werbeleuten auch in Finnland verboten, aber das heißt ja noch nicht, daß die sich alle daran halten.) Aber am Wochenende...?
Jetzt habe ich sicherheitshalber schon ein paar Bekannte angemailt: Warst du das? Bitte schalt die Rufnummernübertragung an.
Oder wenn es der M. war? Der liegt gerade im Krankenhaus und hat unter anderem Probleme mit seinen Handgelenken, so daß er (obwohl er von netten Bekannten ein Notebook gebracht bekam) nicht so viele oder so lange Mails schreiben kann, wie er gerne möchte. Haben Krankenhäuser eher moderne oder eher vorsintflutliche Telefonanlagen? Versucht vielleicht M. die ganze Zeit mich anzurufen, weil er mir ja nicht mailen kann? Und ich vereitle das, indem ich beharrlich seine Anrufe nicht entgegennehme? Und jetzt liegt er im Krankenhaus und stirbt nicht etwa an einer schrecklichen Krankheit, sondern an Langeweile? Bloß weil ich keine anonymen Anrufe annehmen will? Ich bin ja so ein schlechter Mensch...
Zum Glück habe ich ja ein Medikament ganz speziell gegen akute Angstzustände, und das habe ich dann genommen. Das Zeug braucht zwar bis zu einer Stunde, um zu wirken, aber wenigstens wirkt es irgendwann dann auch... Der Nachteil ist, daß ich dann meist neben der erwünschten Wirkung auch eine der Nebenwirkungen bekomme, nämlich Depression. Aber ich sage mir dann immer: Depression ist gut, denn wenn ich depressiv bin, gerate ich nicht in Panik. Und das war ja eigentlich der Sinn der Sache.
Scheiß-Neurosen. :-(
Vorhin hat der/die/das es schon wieder versucht. So ein Mist. Welcher @#!& ruft einen am Sonntagmorgen mit unterdrückter Rufnummer an!?
... Permalink
Weiter fortschreitender Herbst...
Themen: Finnland
sileas, 14:24h
Langsam wird’s hier kalt. Gestern habe ich zum ersten Mal seit vielen Monaten eine Hose getragen – nein, das stimmt nicht so genau; ich habe zum ersten Mal seit vielen Monaten eine knöchellange Hose getragen. Und die Jacke zugeknöpft. Allerdings bestehe ich darauf, daß der Schal ein Modestatement und nicht etwa ein Zugeständnis an das Wetter war; er war nämlich aus Wildseide. :-)
Gestern habe ich auch zum ersten Mal in diesem Herbst Eiskristalle auf Pfützen gesehen. Und heute morgen lagen auf den Autos draußen (die Fenster in meiner Wohnung gehen zum Innenhof unseres Hauses, wo sich unter anderem Stellplätze für Autos befinden) Reste von Schnee. Ja, geschneit hat es in den letzten Tagen schon mehrmals, allerdings immer nur ganz leicht, und natürlich ist der Boden noch zu warm, als daß da etwas liegenbleiben könnte. Immerhin hat das für mich als Regenschirm-Muffel den Vorteil, daß man bei solchem Wetter auch dann rausgehen kann, wenn es gerade Niederschlag gibt, ohne befürchten zu müssen, naß zu werden... ;-)
Ich versuche, wenn ich rausgehe, immer daran zu denken, die Kamera einzupacken. Selbst wenn ich nur den Müll rausbringe. Es ist im Moment einfach zu schön draußen, und jeden Tag hat sich etwas irgendwie verändert...
Ich finde es ganz schön spannend zu sehen, wie verschiedene Bäume sich in verschiedenen Phasen der Buntwerdung oder Entlaubung befinden. Diese fünf Birken hier beispielsweise:
Jetzt dürft ihr raten, welche die hier vorherrschende Windrichtung ist. ;-)
Oder diese beiden Ahornbäume:
Besonders gut haben mir diese Buchenblätter gefallen, die sich von der (zumindest vor ein paar Tagen, als dieses Bild entstand) noch fast grünen Birke daneben so schön abhoben:
Vogelbeeren entwickeln sich so langsam zu einem Lieblingsmotiv. Hier ist die Nahaufnahme einer Dolde.
Das Haus, von dem man im Hintergrund ein Eckchen sieht, ist übrigens ganz typisch für unser Viertel. Das Haus, in dem ich wohne, sieht fast genauso aus, bloß daß unseres nicht, wie das auf dem Bild, rot und beige ist, sondern grün und beige.
Zum Abschluß noch etwas völlig anderes: Die Finnen sind ja tierlieb. Das sieht man unter anderem an dieser Unterführung, die sich in einem Park in der Nähe unseres Hauses befindet:
Eine Unterführung extra für Hasen, Igel und Frösche, mit passendem Hinweisschild! Wenn das mal nicht lieb ist. :-) Menschen dürfen (und passen) allerdings auch durch.
Gestern habe ich auch zum ersten Mal in diesem Herbst Eiskristalle auf Pfützen gesehen. Und heute morgen lagen auf den Autos draußen (die Fenster in meiner Wohnung gehen zum Innenhof unseres Hauses, wo sich unter anderem Stellplätze für Autos befinden) Reste von Schnee. Ja, geschneit hat es in den letzten Tagen schon mehrmals, allerdings immer nur ganz leicht, und natürlich ist der Boden noch zu warm, als daß da etwas liegenbleiben könnte. Immerhin hat das für mich als Regenschirm-Muffel den Vorteil, daß man bei solchem Wetter auch dann rausgehen kann, wenn es gerade Niederschlag gibt, ohne befürchten zu müssen, naß zu werden... ;-)
Ich versuche, wenn ich rausgehe, immer daran zu denken, die Kamera einzupacken. Selbst wenn ich nur den Müll rausbringe. Es ist im Moment einfach zu schön draußen, und jeden Tag hat sich etwas irgendwie verändert...
Ich finde es ganz schön spannend zu sehen, wie verschiedene Bäume sich in verschiedenen Phasen der Buntwerdung oder Entlaubung befinden. Diese fünf Birken hier beispielsweise:
Oder diese beiden Ahornbäume:
Zum Abschluß noch etwas völlig anderes: Die Finnen sind ja tierlieb. Das sieht man unter anderem an dieser Unterführung, die sich in einem Park in der Nähe unseres Hauses befindet:
... Permalink
Samstag, 9. Oktober 2010
Vor-Vorweihnachtszeit
Themen: Vermischtes
sileas, 20:33h
Heute morgen beim Einkaufen habe ich den ersten Glühwein der Saison gesichtet.
Inzwischen wurde mir aus Österreich vermeldet, daß es dort schon seit Wochen Weihnachtszeug in den Läden gibt. (Gut, die ersten Weihnachtskarten habe ich hier auch schon letzte Woche im Regal stehen sehen.)
Aber dank Beetlebum weiß ich ja inzwischen, warum das so ist: damit die Leute, die beruflich in Weihnachtsstimmung kommen müssen, das auch ganz bestimmt hinkriegen...
Sonst werden ja die ganzen Weihnachts-Kunstprojekte nicht rechtzeitig zum Fest fertig, wenn sich die Künstler nicht frühzeitig in Stimmung bringen können! ;-)
Inzwischen wurde mir aus Österreich vermeldet, daß es dort schon seit Wochen Weihnachtszeug in den Läden gibt. (Gut, die ersten Weihnachtskarten habe ich hier auch schon letzte Woche im Regal stehen sehen.)
Aber dank Beetlebum weiß ich ja inzwischen, warum das so ist: damit die Leute, die beruflich in Weihnachtsstimmung kommen müssen, das auch ganz bestimmt hinkriegen...
Sonst werden ja die ganzen Weihnachts-Kunstprojekte nicht rechtzeitig zum Fest fertig, wenn sich die Künstler nicht frühzeitig in Stimmung bringen können! ;-)
... Permalink
Mittwoch, 6. Oktober 2010
Fortschreitender Herbst
Themen: Finnland
sileas, 18:14h
Vor ein paar Tagen mußte ich zur Uni-Bibliothek, und bei der Gelegenheit (bzw. auf dem Heimweg) konnte ich endlich mal fotografieren, wo ich hier eigentlich wohne.
Ja, OK, das ist nicht unser Haus (das befindet sich ungefähr 2 km entfernt, irgendwo ganz rechts hinter den Bäumen), sondern das Ortsschild an der Autobahn. Aber ist es nicht ein hübsches Ortsschild? Auf finnischen Ortsschildern sieht man nämlich außer dem Ortsnamen (in offiziell mehrsprachigen Gegenden sogar in mehreren Varianten; hier: oben finnisch, unten schwedisch) auch noch das Ortswappen. (Das ist einer der Gründe, warum ich hierzulande lieber mit dem Fernbus als mit dem Zug verreise; so kriege ich die ganzen Ortsschilder und Wappen zu sehen!)
Soweit ich weiß, hat der Fischschwanz im Vantaaer Wappen damit zu tun, daß es hier in den Flüssen früher mal so viele Lachse gab, daß die Leute von weither (sogar aus Estland!) angereist kamen, um Lachs zu fischen.
Lachs habe ich hierzulande zwar immer nur in geräucherter Form oder in Dosen gesehen, aber immerhin. Ach ja, auf Sushi wurde er auch schon gesichtet. Aber wenigstens sind die Flüsse noch so sauber, daß man darin baden kann. (Um diese Jahreszeit natürlich nicht unbedingt mehr; das wäre ein bißchen zu kalt...)
Der Herbst schreitet indessen fort. Daß es schon ziemlich kalt ist, habe ich ja schon erwähnt. Die Vogelbeerbäume sehen jetzt auch schon deutlich herbstlicher aus als neulich.
Die Pflanzen in den Blumenkübeln vorm Haus ebenfalls. Manches ist schon verblüht oder am Verblühen...
... aber dafür hat’s jetzt Astern.
Ach ja, a propos Rosen: Hier in der Gegend gibt es einige interessante Rosensträucher. Einer trägt jedes Jahr um diese Zeit schwarze Hagebutten – so etwas hatte ich, bevor ich hier hinzog, noch nie gesehen. Blätter und Blüten an dem Ding sind ganz normal; nur im Herbst werden dann die Hagebutten schwarz...
Einige weitere Sträucher tragen ganz normale rote Hagebutten, die allerdings so dick werden (mehrere Zentimeter Durchmesser!), daß ein amerikanischer Bekannter diese Rosenart kurzerhand auf den Namen „mega rosehip plant“ taufte.
Der Strauch, den ich im letzten Januar mit Schnee auf den Beeren fotografiert habe, sieht jetzt im Herbst so aus:
Letztes Jahr um diese Zeit mußte ich mal zum Flughafen raus (bzw. zur DHL-Niederlassung dort, weil die es nicht auf die Reihe gekriegt hatten, mir ein Päckchen nach Hause zu liefern... aber darüber habe ich ja schon an anderer Stelle gejammert). Für den Aufwand wurde ich mit einer wirklich schönen typisch südfinnischen Herbstlandschaft entschädigt (auch wenn DHL natürlich nichts für die Landschaft kann) – so richtig mit den in dieser Gegend so verbreiteten rötlichen Granitfelsen und der typischen Vegetation (lies: Birken und Kiefern). :-)
Andere Bäume sind um diese Jahreszeit allerdings auch sehr hübsch anzusehen.
Dieses Blatt hing vorgestern an einem Strauch bei uns im Garten.
Wie gesagt, der Herbst schreitet fort... Ich freue mich schon auf die Fliegenpilze. ;-)
Soweit ich weiß, hat der Fischschwanz im Vantaaer Wappen damit zu tun, daß es hier in den Flüssen früher mal so viele Lachse gab, daß die Leute von weither (sogar aus Estland!) angereist kamen, um Lachs zu fischen.
Lachs habe ich hierzulande zwar immer nur in geräucherter Form oder in Dosen gesehen, aber immerhin. Ach ja, auf Sushi wurde er auch schon gesichtet. Aber wenigstens sind die Flüsse noch so sauber, daß man darin baden kann. (Um diese Jahreszeit natürlich nicht unbedingt mehr; das wäre ein bißchen zu kalt...)
Der Herbst schreitet indessen fort. Daß es schon ziemlich kalt ist, habe ich ja schon erwähnt. Die Vogelbeerbäume sehen jetzt auch schon deutlich herbstlicher aus als neulich.
... Permalink
Dienstag, 5. Oktober 2010
Ein übergroßer Brief
Themen: Finnland, Neuro-Psycho, Bücher
sileas, 22:23h
So nannten sie das Ding jedenfalls auf der Benachrichtigung, die heute in meinem Briefkasten landete.
Die Terminologie der finnischen Post ist da für Deutsche manchmal ein wenig wunderlich. ;-)
Aber nach 16 Jahren Finnland weiß ich so langsam, daß das hier:
... normalerweise einfach nur bedeutet, daß ich ein Päckchen abholen kommen soll.
(Endlich, endlich bin ich mal dazu gekommen, eine dieser putzigen Benachrichtigungskarten zu fotografieren, bevor ich sie zum Postamt bringe und gegen das eigentliche Päckchen tausche! Die Identifikationsnummer der Sendung habe ich draufgelassen, weil man mit dem Ding nur sehr minimale Informationen herausfinden kann, die meiner Meinung meine Privatsphäre eigentlich eher nicht berühren. Nur falls sich jetzt jemand darüber wundert.)
Dummerweise bin ich im Moment mal wieder in einer recht labilen psychischen Verfassung, so daß meine erste Reaktion, als ich die Benachrichtigung vorfand, nicht etwa war: „Juhu, meine Bücher sind da!“, sondern „Oh Mist... <paranoia> Wer kommt denn bloß auf die Idee, ausgerechnet mir ausgerechnet jetzt ein Päckchen zu schicken?“
(Kommentar meiner besten Freundin: „Bist ja selber schuld, wenn du was im Versandhandel bestellst. Dann schicken die dir das auch irgendwann.“)
Letzte Woche, als ich die Bücher bestellt habe, behauptete Amazon noch, der voraussichtliche Liefertermin wäre der 19. Oktober. Also hatte ich diese Woche eigentlich noch nicht damit gerechnet und mußte sicherheitshalber nochmal schnell zu Amazon gehen und nachschauen, ob der 5. Oktober als Liefertermin überhaupt plausibel ist. Und tatsächlich: am 29. September bestellt und am selben Tag noch weggeschickt, und zwar mit der Royal Mail, weil es sich um eine Lieferung aus England handelt. Obwohl ich über die deutsche Website bestellt hatte. Es handelt sich nämlich um englischsprachige Bücher – zwar aus den USA und nicht aus England, aber was soll’s. Die Royal Mail ist nach meinen Erfahrungen etwas fixer und auch zuverlässiger als DHL (Amazon.co.uk hätte für dieselbe Lieferung übrigens auch ganz selbstbewußt als Liefertermin „irgendwann zwischen dem 4. und 8. Oktober“ vorausberechnet, nicht den 19. wie Amazon.de), also will ich mich mal nicht beschweren, daß das Päckchen schon da ist.
Auch wenn sie mir, wie gesagt, einen Schrecken eingejagt haben...
(Die vier Bücher, die ich bestellt hatte, liegen übrigens ziemlich abseits von den Sachen, die ich normalerweise so kaufe. Ich bin mal gespannt, was mir Amazon beim nächsten Besuch für Sachen empfiehlt...)
Die Terminologie der finnischen Post ist da für Deutsche manchmal ein wenig wunderlich. ;-)
Aber nach 16 Jahren Finnland weiß ich so langsam, daß das hier:
(Endlich, endlich bin ich mal dazu gekommen, eine dieser putzigen Benachrichtigungskarten zu fotografieren, bevor ich sie zum Postamt bringe und gegen das eigentliche Päckchen tausche! Die Identifikationsnummer der Sendung habe ich draufgelassen, weil man mit dem Ding nur sehr minimale Informationen herausfinden kann, die meiner Meinung meine Privatsphäre eigentlich eher nicht berühren. Nur falls sich jetzt jemand darüber wundert.)
Dummerweise bin ich im Moment mal wieder in einer recht labilen psychischen Verfassung, so daß meine erste Reaktion, als ich die Benachrichtigung vorfand, nicht etwa war: „Juhu, meine Bücher sind da!“, sondern „Oh Mist... <paranoia> Wer kommt denn bloß auf die Idee, ausgerechnet mir ausgerechnet jetzt ein Päckchen zu schicken?“
(Kommentar meiner besten Freundin: „Bist ja selber schuld, wenn du was im Versandhandel bestellst. Dann schicken die dir das auch irgendwann.“)
Letzte Woche, als ich die Bücher bestellt habe, behauptete Amazon noch, der voraussichtliche Liefertermin wäre der 19. Oktober. Also hatte ich diese Woche eigentlich noch nicht damit gerechnet und mußte sicherheitshalber nochmal schnell zu Amazon gehen und nachschauen, ob der 5. Oktober als Liefertermin überhaupt plausibel ist. Und tatsächlich: am 29. September bestellt und am selben Tag noch weggeschickt, und zwar mit der Royal Mail, weil es sich um eine Lieferung aus England handelt. Obwohl ich über die deutsche Website bestellt hatte. Es handelt sich nämlich um englischsprachige Bücher – zwar aus den USA und nicht aus England, aber was soll’s. Die Royal Mail ist nach meinen Erfahrungen etwas fixer und auch zuverlässiger als DHL (Amazon.co.uk hätte für dieselbe Lieferung übrigens auch ganz selbstbewußt als Liefertermin „irgendwann zwischen dem 4. und 8. Oktober“ vorausberechnet, nicht den 19. wie Amazon.de), also will ich mich mal nicht beschweren, daß das Päckchen schon da ist.
Auch wenn sie mir, wie gesagt, einen Schrecken eingejagt haben...
(Die vier Bücher, die ich bestellt hatte, liegen übrigens ziemlich abseits von den Sachen, die ich normalerweise so kaufe. Ich bin mal gespannt, was mir Amazon beim nächsten Besuch für Sachen empfiehlt...)
... Permalink
... older stories