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Dienstag, 9. November 2010
Streß ist gut fürs Hirn...?
Themen: Neuro-Psycho, Schreiben
sileas, 11:07h
Kann es sein, daß psychische Ausnahmesituationen die Kreativität anregen?
Ich war in punkto Kurzgeschichten in den letzten anderthalb oder zwei Wochen entsetzlich uninspiriert. Und das, obwohl meine Testleserin letzte Woche Urlaub hatte... (Als ich ihr erzählte, wie es mich wurmte, daß ich ausgerechnet jetzt nichts Neues für sie zum Testlesen hatte, beruhigte sie mich: Sie hatte in dieser einen Woche soviel zu erledigen, wozu sie während der Arbeitszeit einfach nicht kam, daß sie zum Lesen sowieso nicht besonders viel Zeit gehabt hätte. Und zum Kommentieren schon gar nicht. Hmm, ich glaube, das sollte ich unter „Glück gehabt!“ ablegen...)
In den letzten Tagen ging es mir wieder schlechter. Vor allem gestern abend; da packte mich plötzlich die Depression. Und zwar diesmal (mal wieder) in der unruhigen Variante.
Übersetzung: Ich konnte nicht einschlafen und lag mit einem beklommenen Gefühl in der Brust im Bett.
Dann beschloß ich, ein wenig fernzusehen (bzw. eigentlich nicht fern, sondern DVD).
Das machte mich zwar müder, aber nicht ruhiger.
Dann las ich ein wenig. Eigentlich hatte ich ja ein ganz anderes Buch gesucht gehabt als das, aus dem ich dann schließlich einige Seiten las. Aber immerhin schaffte ich es so, mich soweit zu beruhigen, daß ich dann doch noch einschlief. Irgendwann nach Mitternacht.
Und um kurz nach vier wachte ich dann schon wieder auf. Diesmal nur mit einer ganz kleinen Panikattacke. :-/
Und dann schlief ich wieder ein. Und dann wachte ich aus unruhigen und arg surrealistischen Träumen auf. Und dann schlief ich wieder ein. Und dann wachte ich aus... naja, und so weiter, mehrere Stunden lang.
Und dann war ich auf einmal wach und hatte die Schlußszene für eine Kurzgeschichte im Kopf, die bis jetzt noch kein Ende gehabt hatte. Naja, so etwas Ähnliches wie ein Ende hatte sie schon gehabt, aber das war halt bis jetzt nur die Standardversion gewesen: „Der Konflikt wird gelöst und die Welt ist wieder in Ordnung.“
Aber jetzt weiß ich, in welcher Reihenfolge die einzelnen Komponenten des Konflikts gelöst werden und welche Teile der Welt hinterher ganz speziell in Ordnung sind. :-)
Wenn ich jetzt nicht so müde wäre, könnte ich das sogar aufschreiben...
Vor einigen Wochen hatte ich ja schon mal so eine Situation, wo es mir psychisch total schlecht ging (wesentlich schlechter als im Moment) und das seltsamerweise dazu führte, daß ich mit dem Schreiben gar nicht aufhören konnte...
Ich war in punkto Kurzgeschichten in den letzten anderthalb oder zwei Wochen entsetzlich uninspiriert. Und das, obwohl meine Testleserin letzte Woche Urlaub hatte... (Als ich ihr erzählte, wie es mich wurmte, daß ich ausgerechnet jetzt nichts Neues für sie zum Testlesen hatte, beruhigte sie mich: Sie hatte in dieser einen Woche soviel zu erledigen, wozu sie während der Arbeitszeit einfach nicht kam, daß sie zum Lesen sowieso nicht besonders viel Zeit gehabt hätte. Und zum Kommentieren schon gar nicht. Hmm, ich glaube, das sollte ich unter „Glück gehabt!“ ablegen...)
In den letzten Tagen ging es mir wieder schlechter. Vor allem gestern abend; da packte mich plötzlich die Depression. Und zwar diesmal (mal wieder) in der unruhigen Variante.
Übersetzung: Ich konnte nicht einschlafen und lag mit einem beklommenen Gefühl in der Brust im Bett.
Dann beschloß ich, ein wenig fernzusehen (bzw. eigentlich nicht fern, sondern DVD).
Das machte mich zwar müder, aber nicht ruhiger.
Dann las ich ein wenig. Eigentlich hatte ich ja ein ganz anderes Buch gesucht gehabt als das, aus dem ich dann schließlich einige Seiten las. Aber immerhin schaffte ich es so, mich soweit zu beruhigen, daß ich dann doch noch einschlief. Irgendwann nach Mitternacht.
Und um kurz nach vier wachte ich dann schon wieder auf. Diesmal nur mit einer ganz kleinen Panikattacke. :-/
Und dann schlief ich wieder ein. Und dann wachte ich aus unruhigen und arg surrealistischen Träumen auf. Und dann schlief ich wieder ein. Und dann wachte ich aus... naja, und so weiter, mehrere Stunden lang.
Und dann war ich auf einmal wach und hatte die Schlußszene für eine Kurzgeschichte im Kopf, die bis jetzt noch kein Ende gehabt hatte. Naja, so etwas Ähnliches wie ein Ende hatte sie schon gehabt, aber das war halt bis jetzt nur die Standardversion gewesen: „Der Konflikt wird gelöst und die Welt ist wieder in Ordnung.“
Aber jetzt weiß ich, in welcher Reihenfolge die einzelnen Komponenten des Konflikts gelöst werden und welche Teile der Welt hinterher ganz speziell in Ordnung sind. :-)
Wenn ich jetzt nicht so müde wäre, könnte ich das sogar aufschreiben...
Vor einigen Wochen hatte ich ja schon mal so eine Situation, wo es mir psychisch total schlecht ging (wesentlich schlechter als im Moment) und das seltsamerweise dazu führte, daß ich mit dem Schreiben gar nicht aufhören konnte...
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Umfragen
Themen: Vermischtes
sileas, 10:56h
Ist jetzt gerade Saison für Umfragen? Gestern flatterte mir eine Anfrage vom Strahlenschutzamt ins Haus, ob ich mich an einer medizinischen Studie zum Thema Handystrahlung beteiligen wollte.
Und erst letzte Woche kam ein Brief von der Post, in dem sie wissen wollten, wie lange der unterwegs gewesen war und ob ich mit den Leistungen der Post zufrieden bin. Und wie zufrieden ich mit welchen Leistungen der Post bin.
Was soll man da schreiben? Bei uns kommt der Briefträger normalerweise zwischen eins und halb drei (gestern war eine Ausnahme, da kam die Post aus irgendeinem Grund schon gegen Mittag) und daran habe ich eigentlich nichts auszusetzen.
Ansonsten nehme ich ja nicht so fürchterlich viele Dienstleistungen der Post in Anspruch. Und auch nicht so oft, daß die Post da groß Gelegenheit hätte, etwas in den Sand zu setzen.
Unten auf dem Formular war ein Textfeld, in das man Verbesserungsvorschläge und Derartiges eintragen konnte. Wie gesagt, was soll man da schreiben? „Ich krieg immer nur Rechnungen, ich will auch mal nen Liebesbrief?“ „Mein Briefträger ist häßlich, ich will nen schöneren?“ „Legt euch ne neue Corporate identity zu, Gelb ist doof?“ <rätsel>
An der Strahlungssache werde ich mich aber nicht beteiligen. Ich könnte jetzt sagen, daß ich beleidigt bin, weil der Brief von einer staatlichen Stelle kam und – trotz offizieller Zweisprachigkeit – nur in der finnischen Version vorlag. (Meine finnische Identität ist ziemlich deutlich finnlandschwedisch angehaucht, deshalb schaffe ich es tatsächlich, mich diskriminiert zu fühlen, wenn ich von etwas Offiziellem nicht gleichzeitig die finnische und die schwedische Version bekomme.) Aber in Wirklichkeit liegt es am Datenschutz. Meine Güte, was man da als Teilnehmer alles ankreuzen muß (oder soll), damit sie auf diese und jene und sonst welche (größtenteils Gesundheits-) Daten von einem zugreifen dürfen... <motz> Wenn die meine Gesundheitsdaten noch nicht haben, dann sollen sie sie auch nicht kriegen. So. <fußstampf>
Und erst letzte Woche kam ein Brief von der Post, in dem sie wissen wollten, wie lange der unterwegs gewesen war und ob ich mit den Leistungen der Post zufrieden bin. Und wie zufrieden ich mit welchen Leistungen der Post bin.
Was soll man da schreiben? Bei uns kommt der Briefträger normalerweise zwischen eins und halb drei (gestern war eine Ausnahme, da kam die Post aus irgendeinem Grund schon gegen Mittag) und daran habe ich eigentlich nichts auszusetzen.
Ansonsten nehme ich ja nicht so fürchterlich viele Dienstleistungen der Post in Anspruch. Und auch nicht so oft, daß die Post da groß Gelegenheit hätte, etwas in den Sand zu setzen.
Unten auf dem Formular war ein Textfeld, in das man Verbesserungsvorschläge und Derartiges eintragen konnte. Wie gesagt, was soll man da schreiben? „Ich krieg immer nur Rechnungen, ich will auch mal nen Liebesbrief?“ „Mein Briefträger ist häßlich, ich will nen schöneren?“ „Legt euch ne neue Corporate identity zu, Gelb ist doof?“ <rätsel>
An der Strahlungssache werde ich mich aber nicht beteiligen. Ich könnte jetzt sagen, daß ich beleidigt bin, weil der Brief von einer staatlichen Stelle kam und – trotz offizieller Zweisprachigkeit – nur in der finnischen Version vorlag. (Meine finnische Identität ist ziemlich deutlich finnlandschwedisch angehaucht, deshalb schaffe ich es tatsächlich, mich diskriminiert zu fühlen, wenn ich von etwas Offiziellem nicht gleichzeitig die finnische und die schwedische Version bekomme.) Aber in Wirklichkeit liegt es am Datenschutz. Meine Güte, was man da als Teilnehmer alles ankreuzen muß (oder soll), damit sie auf diese und jene und sonst welche (größtenteils Gesundheits-) Daten von einem zugreifen dürfen... <motz> Wenn die meine Gesundheitsdaten noch nicht haben, dann sollen sie sie auch nicht kriegen. So. <fußstampf>
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Sonntag, 7. November 2010
November
Themen: Finnland
sileas, 18:44h
Gestern war hier Allerheiligen. Im finnischen Kalender ist das nicht als „der erste Tag im November“ definiert, sondern als „der zwischen (oder auf) den 31. Oktober und den 6. November fallenden Samstag“.
Mit der Folge, daß ich, die ich natürlich nicht auf den Kalender geguckt hatte, gestern mit meinem Einkaufstrolley vor verschlossenen Supermarkttüren stand. <grummel> Nach 16 Jahren Finnland sollte ich’s ja so langsam wissen, aber ich falle trotzdem fast jedes Jahr drauf rein...
Zum Glück haben die Finnen außer „Allerheiligen ist so-und-so definiert“ noch eine weitere Regel, die besagt, daß Geschäfte, die Waren des täglichen Gebrauchs verkaufen, am zweiten von zwei aufeinanderfolgenden Feiertagen (oder, wenn ein Feiertag auf einen Samstag fällt, am darauffolgenden Sonntag) für einige Stunden auf haben dürfen. Also konnte ich meinen Wocheneinkauf heute erledigen.
War auch Zeit. Dummerweise sind mir am Freitag Brot und Milch ausgegangen und ich mußte mich seitdem von Reis und Nudeln mit diversen Beilagen und Sößchen sowie Fruchtsaft ernähren. Eine Runde Mitleid bitte. ;-)
Jetzt habe ich wieder Brot und Milch. Allerdings ist mein Zeitgefühl etwas durcheinander, da mein Unterbewußtsein mir ständig einzureden versucht, heute wäre Samstag. Schließlich habe ich heute den Wocheneinkauf erledigt! Nicht wahr?. . .
In der Nacht scheint es gegraupelt zu haben. Heute mittag (die Geschäfte hatten ab 12 Uhr auf) lagen an schattigen Stellen noch ein paar Überreste.
Allerdings gibt es auch jetzt noch einige mutige Blumen, die immer noch blühen.
Die meisten Bäume und Sträucher sind inzwischen fast oder ganz kahl, aber es gibt Ausnahmen.
Und „mega rosehips“ gibt’s auch immer noch...
Das letzte Foto in dieser Reihe war nicht ganz einfach. Ich habe die Kamera jetzt seit über einem Jahr und bin inzwischen soweit, daß ich den Autofokus in den meisten Fällen überlisten kann; aber heute war er etwas widerspenstig. Obwohl sich das einsame Blatt im Mittelpunkt des Bildes (und damit im Autofokus-Schlüsselbereich) befand, wurde bei den ersten drei oder vier Versuchen der Hintergrund scharf und das Blatt unscharf. Aber dann hat’s doch noch geklappt.
Mit der Folge, daß ich, die ich natürlich nicht auf den Kalender geguckt hatte, gestern mit meinem Einkaufstrolley vor verschlossenen Supermarkttüren stand. <grummel> Nach 16 Jahren Finnland sollte ich’s ja so langsam wissen, aber ich falle trotzdem fast jedes Jahr drauf rein...
Zum Glück haben die Finnen außer „Allerheiligen ist so-und-so definiert“ noch eine weitere Regel, die besagt, daß Geschäfte, die Waren des täglichen Gebrauchs verkaufen, am zweiten von zwei aufeinanderfolgenden Feiertagen (oder, wenn ein Feiertag auf einen Samstag fällt, am darauffolgenden Sonntag) für einige Stunden auf haben dürfen. Also konnte ich meinen Wocheneinkauf heute erledigen.
War auch Zeit. Dummerweise sind mir am Freitag Brot und Milch ausgegangen und ich mußte mich seitdem von Reis und Nudeln mit diversen Beilagen und Sößchen sowie Fruchtsaft ernähren. Eine Runde Mitleid bitte. ;-)
Jetzt habe ich wieder Brot und Milch. Allerdings ist mein Zeitgefühl etwas durcheinander, da mein Unterbewußtsein mir ständig einzureden versucht, heute wäre Samstag. Schließlich habe ich heute den Wocheneinkauf erledigt! Nicht wahr?
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Montag, 1. November 2010
Geolocation
Themen: Computer, Sicherheit
sileas, 17:52h
Gerade habe ich (mal wieder auf der Suche nach etwas völlig anderem) in einem der zahlreichen Konfigurationsmenüs meines Browsers die Option „Geolocation anschalten/abschalten“ entdeckt.
(Die Konfigurationsmenüs meines Browsers sind ganz besonders zahlreich, weil ich Firefox mit diversen Plugins, unter anderem Configuration Mania, benutze. Configuration Mania ist so richtig was für Spielkinder wie mich; damit kann man an so ziemlich jedem Detail seines Browsers nach Herzenslust herumkonfigurieren. Juhu!)
Nachdem ich mich informiert hatte, was dieses „Geolocation“ eigentlich ist (aha: da kann man seinen Browser die geographische Position seines Rechners an die Seiten übermitteln lassen, die man ansurft), wollte ich das zumindest mal ausprobieren.
Praktischerweise gibt es für sowas eine Testseite. Da wird, wenn man Geolocation deaktiviert hat, eine Default-Landkarte angezeigt, auf der man anscheinend sehen kann, wo der Mensch, der die Seite geschrieben hat, sich gerade befand, als er die Seite schrieb. Aber wenn man Geolocation aktiviert hat, kriegt man (nach der freundlichen Frage des Browsers: diese Seite will Geodaten haben, wollen wir ihr welche geben?) stattdessen eine Landkarte angezeigt, auf der die eigene Position markiert ist.
Soweit zumindest die Theorie.
In der Praxis haben sie bei mir immerhin das richtige Bundesland erwischt. Juhu! Allerdings scheint mein Browser Geodaten zu übermitteln, die so aussehen, als stünde ich in Helsinki hinter der Hauptpost. Dabei sitze ich doch gerade in Vantaa bei mir im Wohnzimmer... und das ist laut Google Maps an die 14 km von der Helsinkier Hauptpost entfernt. <grübel>
Naja, vielleicht ist da ja noch ein Fuzzing- bzw. Anonymisierung-light-Modul eingebaut, von dem ich nichts weiß und das dafür sorgt, daß nur mein ungefährer Aufenthaltsort übertragen wird. ;-)
Zuerst hatte ich ja vermutet, daß das, was da angezeigt wird, nicht die Position meines Rechners ist, sondern vielleicht die des von mir gerade benutzten Einwahlknotens. Aber irgendwie kann ich mir nicht so recht vorstellen, daß der ausgerechnet hinter der Helsinkier Hauptpost stehen sollte. Und überhaupt: wo denn da?
(Die Konfigurationsmenüs meines Browsers sind ganz besonders zahlreich, weil ich Firefox mit diversen Plugins, unter anderem Configuration Mania, benutze. Configuration Mania ist so richtig was für Spielkinder wie mich; damit kann man an so ziemlich jedem Detail seines Browsers nach Herzenslust herumkonfigurieren. Juhu!)
Nachdem ich mich informiert hatte, was dieses „Geolocation“ eigentlich ist (aha: da kann man seinen Browser die geographische Position seines Rechners an die Seiten übermitteln lassen, die man ansurft), wollte ich das zumindest mal ausprobieren.
Praktischerweise gibt es für sowas eine Testseite. Da wird, wenn man Geolocation deaktiviert hat, eine Default-Landkarte angezeigt, auf der man anscheinend sehen kann, wo der Mensch, der die Seite geschrieben hat, sich gerade befand, als er die Seite schrieb. Aber wenn man Geolocation aktiviert hat, kriegt man (nach der freundlichen Frage des Browsers: diese Seite will Geodaten haben, wollen wir ihr welche geben?) stattdessen eine Landkarte angezeigt, auf der die eigene Position markiert ist.
Soweit zumindest die Theorie.
In der Praxis haben sie bei mir immerhin das richtige Bundesland erwischt. Juhu! Allerdings scheint mein Browser Geodaten zu übermitteln, die so aussehen, als stünde ich in Helsinki hinter der Hauptpost. Dabei sitze ich doch gerade in Vantaa bei mir im Wohnzimmer... und das ist laut Google Maps an die 14 km von der Helsinkier Hauptpost entfernt. <grübel>
Naja, vielleicht ist da ja noch ein Fuzzing- bzw. Anonymisierung-light-Modul eingebaut, von dem ich nichts weiß und das dafür sorgt, daß nur mein ungefährer Aufenthaltsort übertragen wird. ;-)
Zuerst hatte ich ja vermutet, daß das, was da angezeigt wird, nicht die Position meines Rechners ist, sondern vielleicht die des von mir gerade benutzten Einwahlknotens. Aber irgendwie kann ich mir nicht so recht vorstellen, daß der ausgerechnet hinter der Helsinkier Hauptpost stehen sollte. Und überhaupt: wo denn da?
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Sonntag, 31. Oktober 2010
Русский язык im Netz
Themen: Sprachen
sileas, 17:27h
Bis jetzt habe ich das bißchen Russisch, was ich so schreibe, mit meinem guten alten Langenscheidt-Wörterbuch (das noch ein paar Jährchen älter ist als die Russinnen, denen ich im Frühjahr Deutschunterricht gegeben habe...) und neuerdings auch mit dem Russisch-Onlinewörterbuch von LEO erledigt.
Allerdings ist der Langenscheidt nicht nur recht alt, sondern auch recht klein (70 000 Stichwörter, OK, aber manchmal suche ich halt Sachen, die darüber hinausgehen), und das LEO-Wörterbuch ist noch recht neu und daher, naja, hier und da noch etwas verbesserbar. In anderen Online-Wörterbüchern dort (ich benutze vor allem das englische) findet man ja vieles, was nicht im eigentlichen Wörterbuch steht, in den Diskussionsforen, weil es irgendwann schon mal von jemand anderem gesucht wurde. Aber das russische ist, wie gesagt, so neu, daß da bislang noch nicht sehr viel diskutiert wurde.
Und wenn ich gerade an einer Übersetzung sitze, habe ich meist auch weder die Zeit noch die Geduld, selber nachzufragen („weiß hier jemand, wie man das-und-das auf russisch sagt?“) und dann auf Reaktionen und Vorschläge zu warten. :-(
Jetzt habe ich durch Zufall – wie das im Internet so geht: man sucht nach etwas völlig anderem und findet dabei die Lösung zu einem damit nicht einmal ansatzweise verwandten Problem – ein größeres und besseres russisches Online-Wörterbuch gefunden, und zwar das hier. Wenn man da seine Suche nicht z. B. auf den deutsch-russischen Teil beschränkt, sondern in „allen Wörterbüchern“ sucht, kriegt man sogar die ganzen Informationen angezeigt, die ich bis jetzt bei russischen Online-Wörterbüchern (ja, auch im eigentlichen deutsch-russischen Wörterbuch dort) immer vermißt habe, nämlich solche Sachen wie Aspektpaare (wenn ich ein russisches Verb nachschlage, will ich ja nicht nur wissen, wie das im unvollendeten Aspekt heißt, sondern auch, wie man den vollendeten Aspekt bildet) und Informationen zur Flexion.
Ich hab’s ja immer gesagt: im Netz gibt es wirklich alles. <seufz> Leider muß man nach manchen Sachen echt lang suchen... naja, aber jetzt habe ich ja wieder etwas Nützliches gefunden.
Große Freude. :-)
Nachtrag: Jaaaaa, ich bin mehr oder weniger zweisprachig deutsch-englisch und benutze trotzdem manchmal ein deutsch-englisches Wörterbuch. Das hat drei Gründe:
Erstens kennt man ja selbst in seiner Muttersprache nicht unbedingt alle Wörter, und da kann es schon vorkommen, daß man etwas nachschlagen muß. (Neulich bin ich sogar auf ein Wort gestoßen, das ich nur auf englisch und japanisch, nicht aber auf deutsch kenne. Dabei kann ich gar kein Japanisch!)
Und zweitens ist es selbst bei Wörtern, die man einigermaßen kennt, manchmal nützlich, sie irgendwie nachzuschlagen, wenn man z. B. Bedeutungsnuancen bei einem Wort, das man nicht soooo oft benutzt oder hört, sucht. Oder wenn einem (wie es mir ab und zu passiert) zwar das eigene Sprachgefühl sagt, dieses oder jene Wort wird so-und-so flektiert oder hat die-und-die Bedeutungen, und einem dann der Kopf dazwischenquatscht: nein, das kann nicht sein, das ist bestimmt ganz anders. Mein Kopf quatscht meinem Bauch (der in solchen Fällen meistens recht hat) oft mit Argumenten wie „das ist bestimmt eine Fehlübersetzung aus <irgendeiner anderen Sprache> und in der Sprache, die ich suche, heißt das in Wirklichkeit gaaaanz anders“ dazwischen. <grummel>
Und drittens habe ich festgestellt, daß so ein Online-Wörterbuch (oder eigentlich jede Art von elektronischem Wörterbuch, wo man auf die Wörter draufklicken kann) auch ein ganz prima Thesaurus-Ersatz ist. So kann es vorkommen, daß ich im Deutsch-Englisch-Wörterbuch ein Wort nachschlage, das ich eigentlich kenne, weil ich ein Synonym oder ein Beinahe-Synonym suche, und dann halt so lange abwechselnd auf deutsche und englische Übersetzungen (und deren deutsche und englische Übersetzungen, usw.) klicke und mir deren Übersetzungen anzeigen lasse (usw.), bis ich ein Wort finde, das mir gefällt. Und das landet dann im Text. ;-)
Allerdings ist der Langenscheidt nicht nur recht alt, sondern auch recht klein (70 000 Stichwörter, OK, aber manchmal suche ich halt Sachen, die darüber hinausgehen), und das LEO-Wörterbuch ist noch recht neu und daher, naja, hier und da noch etwas verbesserbar. In anderen Online-Wörterbüchern dort (ich benutze vor allem das englische) findet man ja vieles, was nicht im eigentlichen Wörterbuch steht, in den Diskussionsforen, weil es irgendwann schon mal von jemand anderem gesucht wurde. Aber das russische ist, wie gesagt, so neu, daß da bislang noch nicht sehr viel diskutiert wurde.
Und wenn ich gerade an einer Übersetzung sitze, habe ich meist auch weder die Zeit noch die Geduld, selber nachzufragen („weiß hier jemand, wie man das-und-das auf russisch sagt?“) und dann auf Reaktionen und Vorschläge zu warten. :-(
Jetzt habe ich durch Zufall – wie das im Internet so geht: man sucht nach etwas völlig anderem und findet dabei die Lösung zu einem damit nicht einmal ansatzweise verwandten Problem – ein größeres und besseres russisches Online-Wörterbuch gefunden, und zwar das hier. Wenn man da seine Suche nicht z. B. auf den deutsch-russischen Teil beschränkt, sondern in „allen Wörterbüchern“ sucht, kriegt man sogar die ganzen Informationen angezeigt, die ich bis jetzt bei russischen Online-Wörterbüchern (ja, auch im eigentlichen deutsch-russischen Wörterbuch dort) immer vermißt habe, nämlich solche Sachen wie Aspektpaare (wenn ich ein russisches Verb nachschlage, will ich ja nicht nur wissen, wie das im unvollendeten Aspekt heißt, sondern auch, wie man den vollendeten Aspekt bildet) und Informationen zur Flexion.
Ich hab’s ja immer gesagt: im Netz gibt es wirklich alles. <seufz> Leider muß man nach manchen Sachen echt lang suchen... naja, aber jetzt habe ich ja wieder etwas Nützliches gefunden.
Große Freude. :-)
Nachtrag: Jaaaaa, ich bin mehr oder weniger zweisprachig deutsch-englisch und benutze trotzdem manchmal ein deutsch-englisches Wörterbuch. Das hat drei Gründe:
Erstens kennt man ja selbst in seiner Muttersprache nicht unbedingt alle Wörter, und da kann es schon vorkommen, daß man etwas nachschlagen muß. (Neulich bin ich sogar auf ein Wort gestoßen, das ich nur auf englisch und japanisch, nicht aber auf deutsch kenne. Dabei kann ich gar kein Japanisch!)
Und zweitens ist es selbst bei Wörtern, die man einigermaßen kennt, manchmal nützlich, sie irgendwie nachzuschlagen, wenn man z. B. Bedeutungsnuancen bei einem Wort, das man nicht soooo oft benutzt oder hört, sucht. Oder wenn einem (wie es mir ab und zu passiert) zwar das eigene Sprachgefühl sagt, dieses oder jene Wort wird so-und-so flektiert oder hat die-und-die Bedeutungen, und einem dann der Kopf dazwischenquatscht: nein, das kann nicht sein, das ist bestimmt ganz anders. Mein Kopf quatscht meinem Bauch (der in solchen Fällen meistens recht hat) oft mit Argumenten wie „das ist bestimmt eine Fehlübersetzung aus <irgendeiner anderen Sprache> und in der Sprache, die ich suche, heißt das in Wirklichkeit gaaaanz anders“ dazwischen. <grummel>
Und drittens habe ich festgestellt, daß so ein Online-Wörterbuch (oder eigentlich jede Art von elektronischem Wörterbuch, wo man auf die Wörter draufklicken kann) auch ein ganz prima Thesaurus-Ersatz ist. So kann es vorkommen, daß ich im Deutsch-Englisch-Wörterbuch ein Wort nachschlage, das ich eigentlich kenne, weil ich ein Synonym oder ein Beinahe-Synonym suche, und dann halt so lange abwechselnd auf deutsche und englische Übersetzungen (und deren deutsche und englische Übersetzungen, usw.) klicke und mir deren Übersetzungen anzeigen lasse (usw.), bis ich ein Wort finde, das mir gefällt. Und das landet dann im Text. ;-)
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Donnerstag, 28. Oktober 2010
Neue Visitenkarten
Themen: Vermischtes
sileas, 18:30h
Ich hatte ja neulich schon erwähnt, daß ich mir neue Visitenkarten bestellt hatte.
Bestellt habe ich die Dinger am 14. Oktober. Damals hieß es: Voraussichtliche Lieferzeit: 14 Tage.
Und heute, genau 14 Tage später, sind sie angekommen. Das nenne ich mal eine gute Schätzung. :-)
(Wie man am Smilie sehen kann, bin ich heute nicht mehr so furchtbar depressiv wie in der letzten Zeit. Ich weiß nicht, wie lange es andauern wird, aber auf jeden Fall genieße ich es...)
Hier ist das Design, mit etwas virtuellem Tipp-Ex drauf. (Ich will ja nicht, daß mir hier die Fans die Bude einrennen – oder daß jemand, dem das Blog nicht gefällt, mir Briefbomben schickt. Oder so. Äh...)
Die Schrift ist Futura, einer der Klassiker der Typographie.
Und ich hatte ja, glaube ich, schon mal erwähnt, daß der Name der Straße, in der ich wohne, ziemlich lang ist. Das „tie“ ganz hinten im Straßennamen heißt „Weg“.
Adreßkleberchen im selben Stil (also auch mit diesem Mosaikmuster) habe ich jetzt auch. <freu> Jetzt müssen die Leute, denen ich Briefe schicke, nicht mehr meine Handschrift entziffern, wenn sie mir zurückschreiben wollen.
Im Päckchen lagen auch ein paar Rabattgutscheine für meine nächste Bestellung. Hmm, mal sehen, vielleicht lasse ich mir irgendwann wirklich mal Karten machen, wo statt „Technical Writer“ draufsteht „Wörter en gros und en detail“. Davon träume ich eigentlich schon seit Jahren. Aber vorher muß ich eine Möglichkeit finden, das relativ platzsparend in möglichst vielen Sprachen (zuallermindest Deutsch, Englisch und Finnisch) auszudrücken, und außerdem sollte ich mir dann auch etwas ausdenken, was ich auf die Rückseite drucken lasse. So als Erklärung, was ich mit diesem seltsamen Slogan meine; nämlich, daß ich Texte verschiedener Art verfasse und Vorträge über verschiedene Themen halte und Schriftsatz betreibe und ab und zu sogar ganze Sprachen bastle (das wären die „Wörter en gros“) und auch solche Sachen wie Terminologiearbeit oder wortgeschichtliche Recherchen mache (das wären die „Wörter en detail“).
Auf den Karten, die ich jetzt bekommen habe, steht hinten gar nichts drauf. Erstens ist mir nichts eingefallen, zweitens kostet Text (oder auch nur ein hübsches Muster) auf der Rückseite extra und drittens hat die Erfahrung gezeigt, daß es ab und zu auch mal ganz praktisch ist, wenn hinten auf der Karte Platz ist, auf den man Notizen (Stichwörter, eine weitere Telefonnummer, was auch immer halt gerade irgendwie sinnvoll ist) kritzeln kann.
(Das mit dem „Techwriter auf Abwegen“ lasse ich wohl doch bleiben. Aber das ist in „Wörter en gros und en detail“ ja irgendwie inbegriffen.)
Bestellt habe ich die Dinger am 14. Oktober. Damals hieß es: Voraussichtliche Lieferzeit: 14 Tage.
Und heute, genau 14 Tage später, sind sie angekommen. Das nenne ich mal eine gute Schätzung. :-)
(Wie man am Smilie sehen kann, bin ich heute nicht mehr so furchtbar depressiv wie in der letzten Zeit. Ich weiß nicht, wie lange es andauern wird, aber auf jeden Fall genieße ich es...)
Hier ist das Design, mit etwas virtuellem Tipp-Ex drauf. (Ich will ja nicht, daß mir hier die Fans die Bude einrennen – oder daß jemand, dem das Blog nicht gefällt, mir Briefbomben schickt. Oder so. Äh...)
Und ich hatte ja, glaube ich, schon mal erwähnt, daß der Name der Straße, in der ich wohne, ziemlich lang ist. Das „tie“ ganz hinten im Straßennamen heißt „Weg“.
Adreßkleberchen im selben Stil (also auch mit diesem Mosaikmuster) habe ich jetzt auch. <freu> Jetzt müssen die Leute, denen ich Briefe schicke, nicht mehr meine Handschrift entziffern, wenn sie mir zurückschreiben wollen.
Im Päckchen lagen auch ein paar Rabattgutscheine für meine nächste Bestellung. Hmm, mal sehen, vielleicht lasse ich mir irgendwann wirklich mal Karten machen, wo statt „Technical Writer“ draufsteht „Wörter en gros und en detail“. Davon träume ich eigentlich schon seit Jahren. Aber vorher muß ich eine Möglichkeit finden, das relativ platzsparend in möglichst vielen Sprachen (zuallermindest Deutsch, Englisch und Finnisch) auszudrücken, und außerdem sollte ich mir dann auch etwas ausdenken, was ich auf die Rückseite drucken lasse. So als Erklärung, was ich mit diesem seltsamen Slogan meine; nämlich, daß ich Texte verschiedener Art verfasse und Vorträge über verschiedene Themen halte und Schriftsatz betreibe und ab und zu sogar ganze Sprachen bastle (das wären die „Wörter en gros“) und auch solche Sachen wie Terminologiearbeit oder wortgeschichtliche Recherchen mache (das wären die „Wörter en detail“).
Auf den Karten, die ich jetzt bekommen habe, steht hinten gar nichts drauf. Erstens ist mir nichts eingefallen, zweitens kostet Text (oder auch nur ein hübsches Muster) auf der Rückseite extra und drittens hat die Erfahrung gezeigt, daß es ab und zu auch mal ganz praktisch ist, wenn hinten auf der Karte Platz ist, auf den man Notizen (Stichwörter, eine weitere Telefonnummer, was auch immer halt gerade irgendwie sinnvoll ist) kritzeln kann.
(Das mit dem „Techwriter auf Abwegen“ lasse ich wohl doch bleiben. Aber das ist in „Wörter en gros und en detail“ ja irgendwie inbegriffen.)
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Mittwoch, 27. Oktober 2010
Blau und gelb
Themen: Neuro-Psycho, Finnland
sileas, 18:27h
In den letzten Tagen war ich ziemlich depressiv. Auch wenn es mir gestern besser ging als vorgestern.
Heute hatte ich wieder einen Tiefpunkt. Zum Glück war ich noch soweit beieinander, daß ich meine beste Freundin antexten konnte, und als die zurücktextete, daß sie heute abend Zeit und Ruhe für ein ausführliches Telefonat hat, ging es mir gleich ein bißchen besser.
(Nebenbei bemerkt: Das ist eine der (zahlreichen) blöden Sachen an einer Depression. Sobald man ein bißchen Hilfe kriegt oder eine kleine Sache auf die Reihe kriegt, geht’s einem kurz besser. Das führt dann manchmal beispielsweise dazu, daß man beim Arzt sitzt und eigentlich beschreiben soll, wie schlecht es einem genau geht, und zu dem Zeitpunkt geht es einem aber gar nicht schlecht. Denn man sitzt ja beim Arzt (= Hilfe) und ist da ganz allein hingekommen und/oder hat sich den Termin ganz allein besorgt (= auf die Reihe gekriegt). Aber ich kann dem Arzt doch nicht sagen: Ich geh mal für ein Stündchen zurück ins Wartezimmer und wenn Sie dann mit dem nächsten und übernächsten Patienten fertig sind und ich wieder so richtig schön depressiv bin, komme ich wieder rein...)
In den letzten Tagen war es mir so schlecht gegangen, daß ich mich seit Samstag (meinem Wocheneinkaufstag) nicht aus dem Haus getraut hatte. Also, es ist ja durchaus schon mal vorgekommen, daß ich das Haus mehrere Tage lang nicht verlassen habe, aber das war bis dahin immer entweder deshalb gewesen, weil ich krank war und im Bett lag (zuletzt im Dezember mit dieser gruseligen Magenverstimmung, über die ich damals ganz ausdrücklich nicht gebloggt habe und auch jetzt keine Details erwähnen will – ich will mir ja nicht die letzten paar Leser vergraulen) oder weil ich frei hatte und einfach keine Lust hatte, das Haus zu verlassen. Kann ja auch mal vorkommen; vielleicht ist das Wetter nicht so toll, daß es zum Spazierengehen anregt, und man hat alles, was man in punkto Lebensmittel und Unterhaltung (Laptop und einen Stapel Bücher) braucht, im Haus und deshalb gar keinen Anlaß zum Rausgehen.
Diesmal war es allerdings so gewesen, daß das Wetter erträglich (gestern) bis gut (heute) war und ich sogar einen wichtigen Grund gehabt hätte, wenigstens kurz rauszugehen. Der Mülleimer in der Küche war nämlich am Überlaufen, und neben der Wohnungstür stapelte sich (dank der ziemlich dicken und zweimal wöchentlich erscheinenden Stadtteilzeitung) das Altpapier.
Als die SMS meiner Freundin ankam, faßte ich wieder soweit Mut, daß ich es fertigbrachte, den Müll und das Altpapier rauszubringen. Derart beflügelt, machte ich gleich noch einen kurzen Spaziergang, bei dem mir auffiel, daß die Birken hier in der Umgebung im Moment alle ganz herrlich gelb sind und die Sonne um diese Tageszeit so richtig schön auf die gelben Blätter drauffiel.
Hier sind ein paar Fotos:
Heute hatte ich wieder einen Tiefpunkt. Zum Glück war ich noch soweit beieinander, daß ich meine beste Freundin antexten konnte, und als die zurücktextete, daß sie heute abend Zeit und Ruhe für ein ausführliches Telefonat hat, ging es mir gleich ein bißchen besser.
(Nebenbei bemerkt: Das ist eine der (zahlreichen) blöden Sachen an einer Depression. Sobald man ein bißchen Hilfe kriegt oder eine kleine Sache auf die Reihe kriegt, geht’s einem kurz besser. Das führt dann manchmal beispielsweise dazu, daß man beim Arzt sitzt und eigentlich beschreiben soll, wie schlecht es einem genau geht, und zu dem Zeitpunkt geht es einem aber gar nicht schlecht. Denn man sitzt ja beim Arzt (= Hilfe) und ist da ganz allein hingekommen und/oder hat sich den Termin ganz allein besorgt (= auf die Reihe gekriegt). Aber ich kann dem Arzt doch nicht sagen: Ich geh mal für ein Stündchen zurück ins Wartezimmer und wenn Sie dann mit dem nächsten und übernächsten Patienten fertig sind und ich wieder so richtig schön depressiv bin, komme ich wieder rein...)
In den letzten Tagen war es mir so schlecht gegangen, daß ich mich seit Samstag (meinem Wocheneinkaufstag) nicht aus dem Haus getraut hatte. Also, es ist ja durchaus schon mal vorgekommen, daß ich das Haus mehrere Tage lang nicht verlassen habe, aber das war bis dahin immer entweder deshalb gewesen, weil ich krank war und im Bett lag (zuletzt im Dezember mit dieser gruseligen Magenverstimmung, über die ich damals ganz ausdrücklich nicht gebloggt habe und auch jetzt keine Details erwähnen will – ich will mir ja nicht die letzten paar Leser vergraulen) oder weil ich frei hatte und einfach keine Lust hatte, das Haus zu verlassen. Kann ja auch mal vorkommen; vielleicht ist das Wetter nicht so toll, daß es zum Spazierengehen anregt, und man hat alles, was man in punkto Lebensmittel und Unterhaltung (Laptop und einen Stapel Bücher) braucht, im Haus und deshalb gar keinen Anlaß zum Rausgehen.
Diesmal war es allerdings so gewesen, daß das Wetter erträglich (gestern) bis gut (heute) war und ich sogar einen wichtigen Grund gehabt hätte, wenigstens kurz rauszugehen. Der Mülleimer in der Küche war nämlich am Überlaufen, und neben der Wohnungstür stapelte sich (dank der ziemlich dicken und zweimal wöchentlich erscheinenden Stadtteilzeitung) das Altpapier.
Als die SMS meiner Freundin ankam, faßte ich wieder soweit Mut, daß ich es fertigbrachte, den Müll und das Altpapier rauszubringen. Derart beflügelt, machte ich gleich noch einen kurzen Spaziergang, bei dem mir auffiel, daß die Birken hier in der Umgebung im Moment alle ganz herrlich gelb sind und die Sonne um diese Tageszeit so richtig schön auf die gelben Blätter drauffiel.
Hier sind ein paar Fotos:
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Dienstag, 26. Oktober 2010
Depressions-Gedanken (Einleitung)
Themen: Neuro-Psycho
sileas, 19:00h
Heute geht es mir zwar schon spürbar besser als gestern, aber depressiv bin ich immer noch.
Allerdings nicht mehr so sehr wie gestern. <aufatm> Gestern bin ich nach dem Verfassen dieses länglichen Blogeintrags in eine tiefe Depression verfallen, die bis zum Abend dauerte...
Jetzt habe ich mich entschieden, mal aufzuschreiben, wie sich so eine „depressive Episode“ (so heißt das auf medizinisch) eigentlich so anfühlt. Beziehungsweise: wie sie sich für mich anfühlt, denn eigentlich sind die Symptome bei jedem Patienten ein wenig anders. :-}
Hätte ich eigentlich schon längst mal tun sollen. Wenn man so etwas mal aufgeschrieben hat, kann man später drauf verlinken, wenn man mal wieder gefragt wird... Ab und zu fragt ja tatsächlich mal jemand, und meist bin ich dann völlig unvorbereitet und mir fällt nichts ein. Schon gar keine konkreten Beispiele oder Situationen.
Aber im Moment habe ich ja immer noch eine mittelgroße Depression auf der Seele liegen (so stark, daß ich deutliche Symptome habe, aber doch nicht so stark, daß ich sie nicht in Worte fassen könnte) und außerdem den gestrigen Tag (der insgesamt ziemlich eklig war) noch gut im Kopf.
Weil das Thema für, äh, sagen wir mal: zartbesaitete Leser wahrscheinlich etwas heftig ist, geht es auf einer neuen Seite weiter. Bitte klicken.
Allerdings nicht mehr so sehr wie gestern. <aufatm> Gestern bin ich nach dem Verfassen dieses länglichen Blogeintrags in eine tiefe Depression verfallen, die bis zum Abend dauerte...
Jetzt habe ich mich entschieden, mal aufzuschreiben, wie sich so eine „depressive Episode“ (so heißt das auf medizinisch) eigentlich so anfühlt. Beziehungsweise: wie sie sich für mich anfühlt, denn eigentlich sind die Symptome bei jedem Patienten ein wenig anders. :-}
Hätte ich eigentlich schon längst mal tun sollen. Wenn man so etwas mal aufgeschrieben hat, kann man später drauf verlinken, wenn man mal wieder gefragt wird... Ab und zu fragt ja tatsächlich mal jemand, und meist bin ich dann völlig unvorbereitet und mir fällt nichts ein. Schon gar keine konkreten Beispiele oder Situationen.
Aber im Moment habe ich ja immer noch eine mittelgroße Depression auf der Seele liegen (so stark, daß ich deutliche Symptome habe, aber doch nicht so stark, daß ich sie nicht in Worte fassen könnte) und außerdem den gestrigen Tag (der insgesamt ziemlich eklig war) noch gut im Kopf.
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