Freitag, 17. Oktober 2008
Gebäudesicherung
Themen: Die innere Sicherheit
Jemandem, der sich wie ich für Sicherheitstechnik in allen Varianten interessiert, fällt bei so einem Botschaftsbesuch das eine oder andere auf, worüber sich bloggen ließe.

Die Pförtnerin schien erfreut darüber, daß mir das Prinzip der „Schleuse“ vertraut war und sie mir daher nicht zu erklären brauchte, warum sie mir die innere Eingangstür erst öffnen durfte, nachdem sich die äußere geschlossen hatte. Naja, ich habe vor einigen Monaten mal eine Weile in einem Gebäude gearbeitet, in dem sich auch ein Ministerium befindet, und mußte damals jeden Tag zweimal durch so eine Schleuse gehen – einmal rein, einmal raus; sowas vergißt man nicht so schnell...

Und die aktuelle Bedrohungslage ist anscheinend endlich mal wieder etwas unter 100% gerutscht, denn diesmal wollte mich niemand durchsuchen. Bei meinem letzten Botschaftsbesuch (das muß so ca. 2005 gewesen sein) wollte so ein Sicherheitsmensch einen Blick in meine Tasche werfen (könnte ja etwas Gefährliches drin sein). Es blieb aber bei dem einen ziemlich kurzen Blick, denn er meinte, wer so viele Bücher dabei hat wie ich, könne kein Terrorist sein. Ich konnte mir die naheliegende Antwort (Linksextreme schleppen sehr wohl Bücher mit sich herum und schreiben gerne Bekennerschreiben mit ellenlangen Schachtelsätzen, und außerdem soll es ja auch Leute geben, die in dicken Büchern Bomben verstecken) gerade noch so verkneifen...

Ach ja, zur allgemeinen Beruhigung: Die einzige Bombe, der ich mich freiwillig auch nur nähern würde, ist eine Eisbombe. Ich halte es eher mit Heinrich Heine:

Ihr Toren, die ihr im Koffer sucht!
Hier werdet ihr nichts entdecken!
Die Konterbande, die mit mir reist,
Die hab ich im Kopfe stecken.


(aus „Deutschland. Ein Wintermärchen“)

Also: keine wie auch immer gearteten Waffen, aber dafür eine Menge spitzfindige Bemerkungen.

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Bürokratie-Premieren
Themen: Bürokratie
Gestern hatte ich einen interessanten Nachmittag.

Ich ging zur Botschaft und erlebte dort gleich zwei persönliche Premieren:
  • das erste Mal, daß ich etwas mit meinem vollen Namen (also sämtlichen Vornamen statt, wie sonst immer, nur Rufname+Nachname) unterschreiben mußte; sowie
  • das erste Mal, daß ich vor einer Unterschrift eine Rechtsbelehrung geboten bekam.
Bei dem Vorgang handelte es sich um die Beurkundung eines Erbscheinsantrags und die damit zusammenhängende eidesstattliche Versicherung. Also genaugenommen insgesamt vier persönliche Premieren für mich, da ich bis dahin noch nie einen Erbschein beantragt oder eine eidesstattliche Versicherung (oder gar einen Eid) abgegeben hatte.

Nach all den EU-Richtlinien, die ich vor einiger Zeit aus beruflichen Gründen lesen durfte, fand ich das Juristendeutsch im von der Botschaft formulierten Erbscheinsantrag direkt erholsam...

Und jetzt muß ich ein paar Vollmachten schreiben. Denn das zuständige Nachlaßgericht befindet sich leider ca. 1500 km von meinem Wohnort entfernt.

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