Montag, 6. Oktober 2008
Langeweile
Themen: Vermischtes, Sprachen
Dank meiner Computerprobleme hatte ich am Wochenende mal wieder Zeit für meine anderen Hobbys.

Andere Hobbys? Ich?

Den ganzen Samstag und Sonntag einen Rechner anzustarren und zuzusehen, wie verschiedene Bitmuster im Speicher rauf- und runtergeschoben werden, ist nicht sonderlich erquicklich. Also kam ich auf den Gedanken „handarbeiten“ mit dem Hintergedanken „da kann ich nebenbei dem Rechner zugucken“. Immerhin bin ich auf diese Weise mit einem Glasperlenprojekt, das ich schon seit Wochen nicht mehr angerührt hatte, ein gutes Stück weitergekommen. Ich hoffe, ich bin bald soweit, daß ich etwas Vorzeigbares (bzw. Blogbares) habe.

Aber irgendwann wird das Nähen von kleinen bunten Glasperlen auf andere kleine bunte Glasperlen langweilig.

Für solche Fälle habe ich meine DVD-Sammlung. Leider kriegt man vom stundenlangen Filmegucken viereckige Augen. Das war also auch keine Dauerlösung.

Die Wohnung zu verlassen (Spaziergänge sind ja auch etwas Schönes, vor allem jetzt im Herbst), traute ich mich nicht; schließlich lief die ganze Zeit der Rechner und hatte irgendein unbekanntes Problem, das erfahrungsgemäß nicht zu einem „normalen“ Absturz führt (also mehr oder weniger automatisches Herunterfahren des Rechners), sondern wer weiß wohin, und mir womöglich in meiner Abwesenheit meine Wohnung in Brand setzt oder so. Nein, nein, nein.

Irgendwann im Laufe des Sonntags kramte ich dann aus purem Frust mein uraltes Niederländisch-Lehrbuch aus dem Regal. Das ist eine dieser Sprachen, die schon fast ewig auf meiner „Liste interessanter Sprachen“ stehen und bei denen ich bis jetzt in jedem Anlauf bei „Lektion 3: Der Plural des Substantivs“ steckengeblieben bin. (Außerdem ist es eine der Sprachen, die ich auch ohne Sprachkurs recht gut lesen kann und bei denen ich mir daher baldige Erfolgserlebnisse erhoffe. Die konnte ich nach dem ganzen Computer-Frust gebrauchen.)

Jetzt tue ich mir also zum x-ten Mal in ebensovielen Jahren die Lektion an, in der Jan und Mieke beim Frühstück sitzen und Croissants (s-Plural) essen und verschiedene Zeitungen (n-Plural) lesen und über ihre Kollegen (s-Plural) lästern und dabei etliche Täßchen (s-Plural) Kaffee vernichten, und irgendwann kommen noch irgendwelche Kinder (rn-Plural) und Musiker (unregelmäßer Plural) vor. Alles in der vagen Hoffnung, daß ich im nächsten Urlaub den KLM-Flugbegleitern mehr bieten kann als nur „Goeden morgen! Spreken U duits?“ (Was vermutlich nicht ganz grammatisch ist, aber umso besser, dann wissen sie wenigstens gleich, daß ich es mit dem Deutsch-Sprechen ernst meine!)

Aber vielleicht wären die Flugbegleiter ja auch schon mit kleinen Glasperlendingern oder den neuesten Anekdoten von der memtest-Front zufrieden...

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