Donnerstag, 18. März 2010
Bin noch am Leben
Themen: meta
... wollte ich nur mal gesagt haben, da hier schon E-Mails ankommen, in denen gefragt wird, ob ich noch lebe und so. Wo ich doch seit Ewigkeiten nichts geschrieben habe. Juhu, ich habe einen Leser!

In den letzten Wochen habe ich mich extrem unkreativ gefühlt und hätte eigentlich nur solche Blogeinträge produzieren können wie der Typ in diesem Comic hier, dessen Blog nur aus Einträgen besteht, in denen er sich dafür entschuldigt, daß er nichts schreibt.

Oh, Moment mal, das tue ich ja auch gerade. Mist. ;-)

In den letzten Wochen habe ich ein bißchen gelesen und ein bißchen herumcomputert – OK, viel herumcomputert. Mein Internetrechner spinnt immer noch herum. Fragt mich bloß nicht nach Debian-Updates. Oder nach Warmstarts. Oder nach Kaltstarts. Fragt einfach nicht.

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Donnerstag, 14. Januar 2010
Multiboot: Folge 2 (Debian ohne Netzanbindung installieren)
Themen: Computer
Die Vorgeschichte gibt’s hier (Folge 0) und hier (Folge 1).

Debian ließ sich nicht ganz so problemlos installieren, wie man nach der Lektüre der letzten Folge vielleicht meinen könnte.

Die Netinstall-CD von Debian fand an meinem Rechner nämlich nur zwei nicht angeschlossene Ethernet-Verbindungen (von denen ich noch gar nichts gewußt hatte – allerdings benutze ich sowieso kein Ethernet und hatte deshalb nie danach gesucht), aber keine weiteren Möglichkeiten, irgendwie online zu gehen. Also stand ich vor der Wahl: entweder mit Ubuntu booten und die zig CD-Images für die Vollinstallation runterladen (was einige Tage gedauert hätte) oder mit der Netinstall-CD ein Bare-bones-System (extrem „bare“ – im Prinzip eigentlich nur eine Shell, aber immerhin mit komfortablen Kommandos) aufsetzen, dann Ubuntu booten, die fehlenden Debian-Pakete sowie die installierten, von denen es inzwischen eine neuere Version gab, herunterladen (dauerte immerhin nur einen Tag) und die dann von Hand installieren. (Von Hand? Ja, mit dselect bin ich noch nie zurechtgekommen und so nette Sachen wie Synaptic gab’s mangels grafischer Benutzeroberfläche nicht, also war ich auf dpkg angewiesen. Gut, ich mag die Kommandozeile, also kannte ich mich mit dpkg schon ziemlich gut aus, aber Hunderte von Paketen auf einmal damit zu installieren, das zieht sich schon etwas in die Länge...)

Und habe ich schon erwähnt, daß die Netinstall-CD für Lenny war (die derzeitige Debian-stable) und ich aber Squeeze (die derzeitige Debian-testing) wollte? Für testing gibt es keine Installationsmedien, oder zumindest konnte ich keine finden, also mußte ich das System mit Lenny aufsetzen und dann auf Squeeze upgraden. Und dummerweise tappte ich dabei in dieselbe Falle, in die ich schon damals getappt war, als ich auf meinem Nicht-Internet-Rechner jenes schicksalhafte Update der Library glibc machte... Wenn man glibc von einer Version, wo „alles“ im Paket libc6 drinsteckt, auf eine Version upgradet, wo Teile des Inhalts der alten libc6 auf einmal in neuen Paketen mit Namen wie libc-<irgendwas> stecken, ist es sehr leicht, sich sein System zu zerschießen. Dann funktioniert ziemlich vieles nicht mehr (unter anderem das Booten, aber schon vor dem verzweifelten Entschluß „jetzt kann nur noch ein Neustart helfen!“ funktioniert ziemlich vieles nicht mehr, unter anderem leider auch dpkg).

Nach einigem Hin und Her schaffte ich es dann doch noch, die neue Version von glibc zu installieren, ohne dabei den Rechner in einen unbootbaren Zustand zu bringen. (Oder mir die grundlegendsten Unix-Kommandos zu zerschießen. Als mir klarwurde, was ich da gemacht hatte, fühlte ich mich irgendwie doch stolz, denn um sich solche Sachen wie cp versehentlich wegzukonfigurieren, muß man doch erst einmal einiges über das System wissen, sonst kommt man an die Kommandos, mit denen man sowas machen kann, gar nicht erst ran. Und nein, ich rede hier nicht von „su und dann, wenn ich die Root-Rechte habe, rm /bin/cp“. Das wäre viel zu einfach und offensichtlich. Auf jeden Fall kann ich jetzt etwas besser verstehen, warum Fefe von Leitner mehrere verschiedene Versionen von cp in verschiedenen Verzeichnissen liegen hat.)

Aber am Ende freute ich mich natürlich um so mehr über mein schönes Debian-System.

In der nächsten Folge: eine neue Festplatte und zwei neue Linuxe... oder zumindest zwei neue Installations-DVDs.

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USB und Multiboot: Intermezzo
Themen: Computer
Das kennt wohl jeder, der schon einmal an einem Heimwerker-Projekt im weitesten Sinne saß... Ich kenne es naturgemäß (wenn ich bastle, dann meist am Rechner und weniger am Heim) von Computerprojekten. Irgendwann kommt immer eine Phase, in der man sich fühlt wie der arme Kerl, der in diesem Comic doch eigentlich nur ein zweites Betriebssystem auf seinem Rechner installieren wollte...

Bei mir kamen aber zum Glück noch nie Haie vor. ;-)

Aber der Rest kommt mir gerade aus den letzten zwei Monaten doch arg bekannt vor... „Super, die neue Ubuntu ist da! Da werde ich gleich mal upgra– AAAAAH! WARUM ERKENNST DU MEIN MODEM NICHT! DA LIEGT’S DOCH! DIREKT NEBEN DIR!“ – „Mist, das hat wohl nicht geklappt. Aber zum Glück kann ich ja wieder downgraden.“ – „Mist, das mit dem Downgraden war wohl eine Fehleinschätzung. Aber zum Glück habe ich noch die Original-Installations-CD und kann das System von Grund auf neu aufsetzen.“ ... und dann saß ich stundenlang herum und schaute dem Rechner dabei zu, wie er alle von mir benutzten Pakete, die nicht zur Standard-Installation gehörten, herunterlud, und dann saß ich stundenlang herum und schaute dem Rechner dabei zu, wie er alle von mir benutzten Pakete, die zur Standard-Installation gehörten und für die seit Erscheinen der CD eine neue Version erschienen war, herunterlud.

Zum Glück hatte ich wenigstens von den Konfigurationsdateien (zumindest von denen, bei denen ich nicht die Standard-Version, sondern eine von mir irgendwie angepaßte verwende) Backups. Inzwischen habe ich auch von den Paketen (bzw. Paketversionen), die ich benutze und die nicht zur Standard-Installation gehören, Backups.

Oder mit dem USB-Stick: „Heute abend werde ich Ubuntu von einem USB-Stick booten können.“ – Am nächsten Morgen: „Hmm, seltsam; warum sind auf dem Stick nicht mehr die Applikationen, die ich gestern abend extra noch installiert habe? Und warum steht der Lautstärkeregler, obwohl ich ihn gestern heruntergedreht habe, wieder auf ,volle Kanne‘? Und noch wichtiger: Wo ist meine Tastaturbelegung? STIRB, SCHEISS-QWERTY!“ – „Mit dieser anderen Software sollte das mit dem Boot-Image plus Speicherplatz für Einstellungen und Daten und so jetzt aber klappen – äh, Moment mal, warum bootest du nicht?“ – und so weiter. Inzwischen bin ich beim Booten jedesmal schon froh, wenn ich nicht wieder in dieser verdammten GRUB-Rescue-Shell (die anscheinend kein einziges Kommando kennt) lande.

Nachtrag: Falls jetzt jemand denkt, der Grund, warum ich QWERTY nicht haben will, wäre, daß ich QWERTZ (also die übliche deutsche Tastaturbelegung) benutze: nein. Wenn ich an QWERTZ gewöhnt wäre, könnte ich mit QWERTY ja zur Not noch klarkommen... Nein, ich benutze etwas völlig anderes, nämlich Dvorak, und zwar die amerikanische Variante. Die eignet sich nach meinen Erfahrungen ungefähr gleich gut zum Schreiben von deutschen und englischen Texten sowie von Sourcecode (was ungefähr 99% der Sachen, die ich so schreibe, abdeckt). Allerdings sollte man, um in den deutschen Texten auch so Voodookram wie Umlaute (:-) verwenden zu können, nicht das „normale“ amerikanische Dvorak, sondern „Dvorak International“ benutzen. (Oder ein Linux-System mit einer gut konfigurierten Compose-Taste...)

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Multiboot: Folge 1 (Koexistenz von Ubuntu und Debian)
Themen: Computer
Die Vorgeschichte gibt’s hier.

Das Schöne an der Ubuntu/Debian-Kombination ist, daß sich die beiden Systeme ziemlich ähneln (klar; schließlich ist Ubuntu eine Art selbständiger Branch von Debian) und ich daher auf beiden Systemen so ziemlich dieselben Applikationen mit denselben Konfigurationen verwende.

Dank der gemeinsamen /home-Partition sind auch gemeinsame Konfigurationsdateien kein Problem. Das heißt, meistens ist es kein Problem; da Debian meine Festplatte als „/dev/hda“ identifiziert und Ubuntu auf „/dev/sda“ besteht, gibt es in den Konfigurationsdateien an den Stellen, wo Devices direkt angesprochen werden, ein paar Unterschiede und ich brauche in diesen Fällen getrennte Konfigurationsdateien für Debian und Ubuntu. Aber das ist kein besonders schlimmes Problem, da es vor allem solche Sachen wie /etc/fstab betrifft, und die Sachen liegen sowieso nicht auf der gemeinsamen /home-Partition, sondern schön fein säuberlich getrennt auf der Debian- bzw. Ubuntu-Rootpartition.

Die Partitionen des jeweils anderen Systems werden übrigens automatisch gemountet, so daß ich, wenn ich mir z. B. Debian kaputtkonfiguriert habe, von Ubuntu aus die kaputten Konfigurationen reparieren kann. Oder wenn ich eine bestimmte Applikation oder einen bestimmten Dienst in dem einen System konfiguriert habe, brauche ich die betreffenden Dateien einfach nur auf die passende Partition des anderen Systems zu kopieren (manchmal mit kleinen Änderungen). Also falls sie nicht sowieso irgendwo unter /home liegen... (So bin ich auch darum herumgekommen, mein problematisches Modem unter Debian konfigurieren zu müssen. Ich habe mir einfach genau die gleiche Internet-Applikation installiert, die ich schon unter Ubuntu hatte, und die griff schön brav auf die existierenden Konfigurationsdateien zu und brachte mich ohne weitere Bemühungen meinerseits online.)

Glücklicherweise benutzen Debian und Ubuntu dieselben Zahlenbereiche für ihre User IDs; der erste angelegte Benutzer (also ich) hat immer die Nummer 1000. So mußte ich das nicht nachträglich ändern, damit ich von beiden Systemen aus auf meine Dateien in /home zugreifen kann.

Was mich am Anfang aber stark verwirrt hat, war das Booten. Jedesmal, wenn ich auf einem der beiden Systeme am Bootloader herumschraubte, waren im Bootmenü hinterher nur noch Kernels dieses Systems aufgelistet und die des anderen Systems waren verschwunden. Inzwischen bin ich schlauer und bewahre in einem völlig anderen Verzeichnis eine Kopie des letzten richtigen Bootmenüs auf, damit ich bei Bedarf (lies: immer, wenn ich am Bootloader herumschraube) die fehlenden Teile (also die Einträge für die Kernels des jeweils anderen Systems) in die „richtige“ Menüdatei – die im /boot-Verzeichnis – copy-pasten kann. (Ich hoffe, irgendwann noch eine elegantere Lösung dafür zu finden.)

Falls es jemanden interessiert, hier meine Partitionstabelle:
  • aus Sicht von Ubuntu:

    /dev/sda1 on /alter/debian_boot type ext2 (rw,relatime)
    /dev/sda2 on /boot type ext2 (rw,relatime)
    /dev/sda5 on /alter/debian_root type ext3 (rw,relatime)
    /dev/sda6 on / type ext3 (rw,relatime,errors=remount-ro)
    /dev/sda7 on /alter/debian_tmp type ext3 (rw,relatime)
    /dev/sda8 on /tmp type ext3 (rw,relatime)
    /dev/sda9 on /alter/debian_var type ext3 (rw,relatime)
    /dev/sda10 on /var type ext3 (rw,relatime)
    /dev/sda13 on /home type ext3 (rw,relatime)
  • aus Sicht von Debian:

    /dev/sda1 on /boot type ext2 (rw,relatime)
    /dev/sda2 on /alter/ubuntu_boot type ext2 (rw,relatime)
    /dev/sda5 on / type ext3 (rw,relatime,errors=remount-ro)
    /dev/sda6 on /alter/ubuntu_root type ext3 (rw,relatime)
    /dev/sda7 on /tmp type ext3 (rw,relatime)
    /dev/sda8 on /alter/ubuntu_tmp type ext3 (rw,relatime)
    /dev/sda9 on /var type ext3 (rw,relatime)
    /dev/sda10 on /alter/ubuntu_var type ext3 (rw,relatime)
    /dev/sda13 on /home type ext3 (rw,relatime)
(Die beiden, die zwischen 10 und 13 fehlen, sind Swap-Partitionen. Und „alter“ steht für „alternativ“. Und für die ganz Neugierigen: für die /boot-Partitionen habe ich jeweils 1 GB reserviert, für die Root-Partitionen jeweils 17 GB, für die /var- und /tmp-Partitionen jeweils 2 GB, für die Swap-Partitionen jeweils 1,5 GB, und auf den restlichen 13 GB breitet sich /home aus.)

In der nächsten Folge: ein paar Details über die nicht ganz unproblematische Installation von Debian.

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Multiboot: Folge 0 (Vorgeschichte)
Themen: Computer
Ich hatte ja schon angedroht, mal etwas über meine Abenteuer in der wunderbaren Welt des Multibooting zu berichten.

Los ging das Ganze damit, daß ich irgendwann Anfang November versuchte, mein Ubuntu-System (auf dem Internet-Rechner) von 9.04 (Jaunty) auf das soeben erschienene neue Release 9.10 (Karmic) upzugraden. Das Upgrade klappte soweit ganz gut, nur mit einem kleinen Schönheitsfehler: mein Modem wurde nicht mehr erkannt. Das war natürlich etwas peinlich, denn ich hatte Ubuntu ja überhaupt erst ausgewählt, weil es (bzw. Jaunty) mein Modem problemlos erkannt hatte.

(Ja, gut, zwei Schönheitsfehler. Erstens die Sache mit dem Modem, und zweitens die Tatsache, daß bei Karmic als Standard-Begrüßungsbildschirm für X einer mit (grusel) Benutzerliste zum Anklicken eingestellt ist, was mir als Berufs-Paranoikerin der Sicherheitstechnik zugeneigter Benutzerin natürlich zuwider ist. Aber ein Begrüßungsbildschirm läßt sich immer noch umkonfigurieren, jedenfalls leichter als ein nicht erkanntes Modem.)

Also migrierte ich das System wieder auf 9.04 runter. Was sich als schwieriger als erwartet entpuppte; am Ende mußte ich das System von Grund auf neu aufsetzen. Von den Packages, die ich seit der Erstinstallation heruntergeladen und installiert bzw. upgedatet hatte, hatte ich leider keine Backups.

Dann kam ich auf die Idee, mir ein Dual-Boot-System einzurichten, mit dem ich zwei Systeme auf demselben Rechner booten könnte. Natürlich mit dem Hintergedanken, daß von denen immer nur eins gleichzeitig läuft und es deshalb unmöglich ist, sich beide gleichzeitig kaputtzukonfigurieren. (Genauer: wenn ich mir auf dem einen versehentlich das Internet wegkonfiguriere, kann ich immer noch mit dem anderen online gehen. Ziemlich wichtig, wenn man bedenkt, daß (1) Systemreparaturen oft Downloads erfordern und (2) die ganzen guten Tips, wie man diesen oder jenen Fehler behebt, irgendwo im Web stehen.)

Als Zweit-System wählte ich Debian, weil ich das sowieso schon seit Jahren kenne (auf meinem Nicht-Internet-Rechner habe ich seit den allerersten Anfängen mit meinem allerersten Linux-Rechner, also seit über 10 Jahren, Debian) und damit ganz zufrieden bin.

Also dachte ich mir eine sinnvolle Partitionierung für die Festplatte aus und legte los.

Das Ganze ging einfacher als erwartet. Vor allem meine fixe Idee mit der gemeinsamen /home-Partition, die beide Systeme verwenden sollten, ließ sich wesentlich einfacher und problemloser als erwartet umsetzen – dabei war das doch der Punkt gewesen, von dem alle meine Quellen behauptet hatten, das wäre total schwierig und ich solle bloß aufpassen.

Jetzt habe ich ein Dual-Boot-System, juhu!

Seitdem habe ich noch ein paarmal versucht, mein Ubuntu von Jaunty auf Karmic upzugraden, aber ohne Erfolg. Am Ende kam zwar jedesmal Karmic raus, aber mein Modem wurde nie erkannt. Nicht einmal, als ich genau den Anweisungen folgte, die ich auf einer Webseite gefunden hatte, die behauptete, das Problem mit genau diesem bestimmten Modem-Modell hätte etwas mit einem Bug im Kernel zu tun, der in Kernel-Version soundso behoben wäre. :-(

Aber immerhin konnte ich dank Debian auch dann noch online gehen, nachdem ich (mal wieder) ein modemignorierendes Karmic auf der anderen Hälfte der Festplatte hatte, und mir so eventuell fehlende Jaunty-Komponenten herunterladen.

Jetzt warte ich auf den richtigen Bugfix. Also den, der tatsächlich funktioniert. Keine Ahnung, wie lange das noch dauern wird.

Aber inzwischen hat mich das Multiboot-Fieber erwischt. :-)

Fortsetzung folgt...

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Finnischer Winter
Themen: Finnland
Zur Zeit sieht’s bei uns hinterm Haus so aus:

[Bild: finnische Winterlandschaft]

Irgendwie läuft mir fast jedesmal, wenn ich dieser Tage vor die Tür gehe, unser Hausmeister über den Weg. Und meist ist er mit Schneeschippen beschäftigt. Und meist erklärt er mir dann, heute sei mal wieder ganz vortreffliches Wetter zum Skilanglauf und wo ich denn meine Skier hätte.

Ich frage mich, wie lange er sich mit meiner (scherzhaften) Antwort „die sind noch im Laden“ (Übersetzung: ... noch nicht gekauft) noch zufriedengeben wird.

<nichtsosportlichfühl>

An einigen Sträuchern sind noch Beeren, Hagebutten und Ähnliches dran:

[Bild: Zweig mit Beeren und Schnee]

Den Strauch muß ich bald noch einmal fotografieren gehen, denn seit einigen Tagen haben wir wunderschönen Rauhreif.

[Bild: Zweig mit Rauhreif]

Hier sieht man einen Birkenzweig, an dem noch ein verdorrtes Blatt hängt, mit besagtem Rauhreif. Das längliche verschwommene Ding im Hintergrund ist übrigens unser Haus.

Und ja, im Moment haben wir Temperaturen, bei denen man sich unheimlich darüber freut, daß finnische Fenster meist vierfachverglast sind (also: klassische Doppelfenster mit Luftzwischenraum, aber wenn man genauer hinsieht, merkt man, daß jede Scheibe aus zwei Scheiben besteht).

Nachtrag: Tut mir leid, daß die Bilder nicht gleich zu sehen waren. Ich hatte etwas mit den Tags verhunzt... Jetzt sollten sie jedenfalls sichtbar sein.

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USB-Stick: Folge 1 (Erste Gehversuche mit Debians live-helper)
Themen: Computer
Den Anfang der Saga von Julia und dem bootbaren USB-Stick gibt’s hier.

Schließlich merkte ich, daß mir mein liebes Debian ja eine Applikation bietet, mit der man (angeblich) ein eigenes ISO- oder IMG-Image (ISO zum Brennen auf optische Medien, IMG für USB-Sticks) für ein Live-System erstellen kann.

Das Ding heißt live-magic und gehört zum Debian-Live-Projekt.

Leider funktionierte es bei mir nicht. :-)

Die Applikation ist ein hübsches GUI, in dem man seine Wünsche ankreuzt (auf welcher Debian-Version soll das Live-System basieren, will man GNOME oder KDE oder XFCE, welche Tastaturbelegung will man usw. usf.) und dann theoretisch ein Image erzeugt bekommt, aber leider trat jedesmal ein nicht näher definierter Fehler auf (oh, wie ich diese Fehlermeldungen mit null Informationsgehalt hasse) und die Aktion wurde abgebrochen. Natürlich ohne Image.

Nun gut. Zum Glück gibt’s ja noch den „Unterbau“ unter dem GUI. Genauer: live-helper, eine Sammlung von Skripten, mit denen man das Image in einer Folge von Einzelschritten an der Kommandozeile erzeugt.

Das Schöne dabei (zumindest für Leute wie mich) ist, daß man den einzelnen Skripten bei der Arbeit zugucken kann: was sie gerade tun, welche Sachen gerade aus dem Repository heruntergeladen werden usw. usf.

Damit habe ich es gestern abend tatsächlich geschafft, das Default-Image (Default-Programme, also wirklich nur das absolute Minimum, was bei Debian heißt: keine grafische Benutzeroberfläche, aber eine extrem gut ausgestattete bash; und alles kam aus der Stable-Version von Debian) zu erstellen und auf einen USB-Stick zu übertragen. Und damit danach dann zu booten.

Oh Freude, oh Entzücken. :-D

In der nächsten Folge: Wie ich es geschafft habe (haben werde... hoffe ich), ein Default-Image mit Paketversionen aus der Testing-Version (die ich auch auf meinen Rechnern benutze) zu erzeugen. Im Moment klappt das irgendwie noch nicht. Anscheinend gibt es Probleme mit irgendeinem Paket, das zu SquashFS gehört, aber anscheinend ist das ein bekannter Bug mit einem Workaround. Mal ein wenig im Internet stöbern...

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USB-Stick: Folge 0 (Vorgeschichte)
Themen: Computer
Hier beginnt die Saga von Julia und ihrem bootbaren USB-Stick. Hoffen wir, daß sie ein glückliches Ende nehmen wird – sie ist nämlich noch nicht zu Ende.

In der letzten Zeit hatte ich eine Weile Probleme mit meinem Internet-Rechner; er wollte nicht booten, bzw. erst nachdem ich ihm lange gut zugeredet hatte. Inzwischen habe ich das Problem identifiziert und einen Workaround gefunden (hoffe ich zumindest <klopfaufholz>), aber eine Weile schien es, als ob mein so schön konfigurierter Internet-Rechner, der sogar mein (anscheinend etwas ungewöhnliches) Modem erkannte, nicht mehr laufen würde. Oder zumindest nicht mehr zuverlässig.

Ach ja, von wegen Modem: Ich habe schon seit einigen Monaten nicht mehr das alte „Soap-on-a-Rope“, sondern das Nachfolgemodell, das ungefähr aussieht wie ein etwas zu dick geratener USB-Stick. Wie das alte Modem hat es ein LED, dessen Farbe mir anzeigt, was das Modem gerade macht bzw. in welchen Größenordnungen die aktuelle (theoretische) Übertragungsrate liegt. Im Moment leuchtet es türkis. Keine Ahnung, was das bedeutet, denn mit meinem Vertrag komme ich über 512 kbit/s ja doch nicht hinaus...

Aber zurück zum Rechner. Ich fing an zu überlegen, wie ich auch auf anderen Rechnern meine sonderbare Konfiguration (seltsames Modem und so weiter) verwenden könnte, ohne an einem fremden Rechner zuviel verändern zu müssen.

Erste Idee: mit der Ubuntu-Live-CD booten. So hatte ich ja seinerzeit auch festgestellt, daß Ubuntu mein Modem erkennt, und daraufhin erst beschlossen, auf dem Internet-Rechner Ubuntu zu verwenden.

Nachteil: Das Speichern meiner persönlichen Einstellungen scheint, sagen wir mal, knifflig zu sein. Daß ich jedesmal von neuem meinen Provider aus einem Rolladenmenü rauspicken muß, damit könnte ich ja noch leben, aber wenn ich jedesmal erst meinen Texteditor neu runterladen und installieren und einen anderen Tastaturtreiber laden muß, das nervt dann schon ein wenig.

Neue Idee: die Ubuntu-Live-CD auf USB übertragen und einen Teil des restlichen Platzes für Einstellungen, gespeicherte Daten usw. reservieren. Dafür gibt’s in Ubuntu sogar eine Applikation, die das ISO-Image (oder die CD) einliest, auf einen USB-Stick schreibt und dann soundsoviel Megabyte (die genaue Menge kann man sich aussuchen) für Einstellungen, gespeicherte Daten usw. reserviert.

Oder zumindest behauptet, diesen Platz zu reservieren. Ich habe es jedenfalls nicht geschafft, da irgendwelche Einstellungen (bzw. Einstellungsveränderungen) permanent zu machen, so daß sie nach dem nächsten Bootvorgang noch da gewesen wären. Vielleicht bin ich ja einfach nur dumm, oder mein USB-Stick ist kaputt, oder vielleicht liegt es ja an der blöden Applikation (dreimal dürft ihr raten, welcher Meinung ich bin...). ;-)

Dritte Idee: Warum nicht einfach Ubuntu (nicht als Live-Image, sondern „richtig“) auf einem USB-Stick installieren? Dann sollte ich Einstellungen genauso verändern und speichern können wie auf der normalen Festplatte.

Das ging leider ziemlich schief. Erstens ließ sich das Ubuntu auf dem USB-Stick danach nicht booten, und zweitens ließ sich auf einmal auch die Festplatte des Rechners, auf dem ich die Installations-Aktion durchgezogen hatte, ebenfalls nicht mehr booten. Letzteres war schnell behoben, ersteres... naja... nicht ganz so schnell. Beziehungsweise: Ich beschloß ziemlich bald, daß es erfolgversprechender ist, andere Methoden zu probieren, als nach möglichen Lösungen dieses Problems zu suchen.

Übrigens habe ich es früher durchaus schon geschafft, mir bootbare USB-Sticks zu bauen. Mein lieber kleiner GRML-Stick bootet immer noch fröhlich; inzwischen habe ich ihn mal auf das neueste Release upgedatet. Leider fehlt GRML anscheinend irgendein Treiber oder sowas in der Art, jedenfalls erkennt es mein Modem nicht als solches, und ich bin zu faul, um mich auf die Suche nach den fehlenden Komponenten zu begeben. (Ich benutze den GRML-Stick vor allem als Test- und Notfall-Rettungs-System.)

Vierte Idee: Portable Linux. Klingt ganz klasse, klappte aber leider ebenfalls nicht. Auf meinem Ubuntu-Rechner (dem Internet-Rechner) stürzte es, nachdem es stundenlang Daten von A nach B verschoben hatte (während ich hoffte, daß B irgendwo auf dem Stick liegen möge), ab mit der Bemerkung, auf dem Stick wären wohl irgendwelche defekten Sektoren. Ein Check mit badblocks brachte aber nichts zutage. Auf dem Debian-Rechner (dem Nicht-Internet-Rechner) lief es prima oder tat zumindest so, denn das Ergebnis ließ sich leider nicht booten.

In den letzten Tagen habe ich die GRUB-Rescue-Shell so oft gesehen, daß sie vermutlich bald in meinen (Alp-) Träumen auftauchen wird. :-P

Interessante Erfahrung: Ich habe bei einem meiner Versuche, einen nicht booten wollenden USB-Stick zu reparieren, eine GRUB-Konfigurationsdatei (menu.lst) von Hand angelegt. Nicht nur editiert – das mache ich öfter. Nein, ganz von Grund auf angelegt. Und ganz allein (OK, nach einer Anleitung auf einer Webseite). Von Hand. In einem Texteditor. Hach, bin ich stolz. Dem tut auch die Tatsache, daß das Ding danach immer noch nicht booten wollte, keinen Abbruch. :-)

Fortsetzung folgt...

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Wird beim Weben kürzer
Themen: Handarbeit
Da habe ich vorgestern ja ein bißchen Blödsinn geschrieben.

Ja, beim Brettchenweben wird das Band beim Weben kürzer. Beziehungsweise: Das fertige Band ist deutlich kürzer, als es die Kettfäden am Anfang waren. Ich rechne Pi mal Daumen mit einem Schwund von ca. 25 Prozent.

Das ist allerdings nicht der Grund, warum man beim Weben nach und nach ans Ende der (noch nicht verwobenen) Kettfäden rücken muß. Das liegt natürlich daran, daß man sich beim Weben sozusagen an den Kettfäden entlangbewegt – vorne schiebt man das Schiffchen durch und dreht die Brettchen und webt und webt, und hinten kommt das Band raus. Dabei wird das fertige Band natürlich immer länger und das verbleibende Stück Kette immer kürzer.

Aber egal – mit meiner sinnreichen Konstruktion aus Regalpfosten und Bindfaden kann ich jedenfalls das Ende der Kette, wenn die (noch nicht verwobene) Kette kürzer ist als der Abstand vom Pfosten zu meinem Sitzplatz, zu mir hin bewegen und brauche mich nicht direkt vors Regal zu setzen, um den letzten Meter zu weben. :-)

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Dienstag, 12. Januar 2010
Heuristik
Themen: Tücken des Alltags, Computer
Soeben empfiehlt mir Amazon ein Buch über PowerPoint. Warum? Anscheinend deshalb, weil ich mir letztes Jahr den „Schrecksenmeister“ von Walter Moers gekauft habe.

Wow. Kaufen sich wirklich statistisch signifikant viele Moers-Fans Bücher über PowerPoint? Oder lesen überdurchschnittlich viele PowerPoint-Benutzer Moers? Rätsel über Rätsel.

Die Schreiberin dieser Zeilen ist jedenfalls Linuxerin und kennt PowerPoint nur vom Weggucken. Und Impress ist viiiiiiel schöner als PowerPoint und überhaupt und sowieso. Moment, ich geh mal schnell zum Spiegel und übe das Arrogant-die-Nase-Rümpfen... ;-)

Aber Scherz beiseite: Ich hoffe bloß, daß die Heuristiken, die Polizei und Geheimdienste zweifellos benutzen, um mögliche „Gefährder“ zu finden, besser funktionieren als die von Amazon...

Zum Schluß noch ein allgemeines Situations-Update:
  • Computerei: Im Moment beschäftige ich mich mit Live-CDs und deren Transfer auf USB-Sticks. Das ist, wie sich herausgestellt hat, gar nicht so leicht – auf die Sticks kriegt man die Dinger zwar schon mehr oder weniger problemlos, aber ich stelle Ansprüche. Ich will den dabei freigebliebenen Teil des Sticks zur Speicherung von Daten und Settings verwenden. Und das scheint den Dingern irgendwie zu widerstreben.
  • Handarbeit: Ich habe es mit Hilfe einer sinnreichen Konstruktion aus einigen Metern Schnur und zwei Pfosten eines meiner Bücherregale endlich geschafft, ein (Brettchen-) Webprojekt so aufzuspannen, daß ich am Rechner sitzend weben kann. Also beispielsweise während ich einem Download beim, äh, Downloaden zuschaue. (DVD-Images mit 512 kbit/s runterladen ist langweilig.) Ich kann sogar die Länge der sinnreichen Konstruktion verstellen – beim Brettchenweben ist das Endprodukt, also das gewebte Band, ja deutlich kürzer, als es die Kettfäden am Anfang waren, also muß man entweder während der Arbeit immer näher an das Ende der Kette rücken oder aber das Ganze so aufspannen, daß man es längenmäßig irgendwie justieren kann.
  • Deutschkurs: Ein paar der Sachen, die ich gerade bei Amazon bestellt habe (siehe oben), sind Sachen, die ich schon länger zu kaufen vorhatte und die ich jetzt endlich gekauft habe, weil ich hoffe, sie im Kurs einsetzen zu können. Ich hoffe, die Leute mögen Otto Waalkes. ;-) (Keine Sorge, es sind auch ernsthaftere Sachen dabei.)

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Donnerstag, 31. Dezember 2009
Lebenszeichen
Themen: meta
Für den Fall, daß sich jemand Sorgen um mich macht und ausgerechnet hier nachguckt: ja, ich lebe noch.

Mannomann. Jetzt habe ich schon ziemlich lange nichts gebloggt, weil mir das sogenannte „wirkliche Leben“ dazwischenkam – über meine (immer noch andauernden) Abenteuer in der wunderbaren Welt des Multibooting werde ich hier vermutlich noch etwas erzählen, über die Magenverstimmung, die mich im Dezember für mehrere Wochen umgehauen hat, lieber nicht. (Ja, wirklich mehrere Wochen, es hatte mich ziemlich erwischt und zum Glück esse ich solche Sachen wie Zwieback oder Bouillon mit Reis gerne.)

Naja gut. Eben komme ich vom Einkaufen zurück („VDE Electrician’s Screwdriver Set“ mit sieben Schraubendrehern, falls ich mal einen meiner Rechner öffnen muß, sowie zwei Flaschen Duschgel vom Body Shop – das ist immer gefährlich, wenn die im Schaufenster ein Schild Sonderangebot!! stehen haben und ich zufällig Geld dabei habe) und gehe nichts Böses ahnend auf die Tagesschau-Homepage, und was haben die als erste Schlagzeile? „Amoklauf in Finnlands größtem Einkaufszentrum“. Oh Mist – ich war doch eben gerade erst in einem finnischen Einkaufszentrum, und das Ding war verdammt groß (ich mußte eine ganze Weile suchen, bis ich den – nebenbei bemerkt: gar nicht so kleinen oder unauffälligen – Laden fand, wo es die Schraubendreher gab), und irgendwie bin ich aber vom Einkaufen gut wieder nach Hause gekommen.

Ja, ich bin noch am Leben. Nur falls sich jemand irgendwie Sorgen gemacht hat oder so. :-)

Wie sich herausstellte, war die Schießerei hier und ich war ganz woanders einkaufen. (Im Sello war ich auch schon mal, aber das ist Jahre her... im Moment liegt das einfach zu weit abseits meiner üblichen Wege.)

Und falls sich jetzt jemand fragt, wovon um alles in der Welt ich da rede: Heute vormittag hat anscheinend ein Mann in besagtem Einkaufszentrum Sello in einem Geschäft, in dem seine Exfreundin arbeitet (die aber zu der Zeit nicht dort war), um sich geschossen und dabei mehrere Angestellte getötet, danach flüchtete er und fand seine Exfreundin anscheinend doch noch irgendwo (denn sie hat er auch erschossen) und danach erschoß er sich selbst.

Jetzt werden natürlich schon die ersten Rufe nach einem strengeren Waffengesetz laut, aber ich vermute mal: da der Mann wegen illegalen Waffenbesitzes bei der Polizei schon aktenkundig war, dürfte er für die heute verwendete Waffe wohl sowieso kaum die nötigen Papiere gehabt haben und ein strengeres Gesetz hätte ihn nicht im geringsten berührt. (Falls ich mich irren sollte und man hierzulande auch dann noch einen Waffenschein usw. bekommt bzw. behalten darf, wenn man schon mal gegen das Waffengesetz verstoßen hat, dann sollte das Waffengesetz in dieser Hinsicht wirklich verschärft werden...)

OK, jetzt wieder zu erfreulicheren Themen...

Meine aktuellen Projekte:
  • Vorbereitung eines Deutschkurses, den ich Ende Januar leiten soll.
  • Fortsetzung meiner Multibooting-Abenteuer. Im Moment laufen auf dem Internet-Rechner Debian testing (die derzeitige Beta von 6.0) und Ubuntu 9.04 ganz gut; allerdings wurde bei jedem Versuch, auf die aktuelle Ubuntu 9.10 upzugraden, hinterher mein Modem nicht mehr erkannt, das steht also noch auf meiner Liste. Außerdem habe ich beschlossen, auch mal ein System auszuprobieren, das RPM statt dpkg benutzt, und lade mir zu diesem Zweck gerade die Installations-CD von openSUSE herunter. Und soeben wird mir klar, daß ich auf dem Internet-Rechner ja eigentlich sehr wenig Platz für Daten (/home und so) brauche und mir auf meiner 60-GB-Platte eigentlich noch ein paar mehr Betriebssysteme (lies: Linuxversionen) installieren könnte... hach, ist das alles spannend...
  • Diverse Handarbeitsprojekte. An dieser Stelle übrigens noch einmal herzlichen Dank an die Freundin (Du weißt, wer Du bist), die mir zu Weihnachten ein Päckchen mit großen Glasperlen geschickt hat! :-D (Hmm... auf englisch heißt diese Sorte Perlen „lamp beads“ oder „lampwork beads“, weil sie von Glasbläsern bzw. mit Glasblasetechniken hergestellt werden. Keine Ahnung, wie die Dinger auf deutsch heißen. Auf jeden Fall sind sie schön. Und groß. Und haben, nebenbei bemerkt, Formen und Farben, die ich mir selber nie im Leben ausgesucht hätte, aber das ist ja gerade die kreative Herausforderung an solchen Geschenken...) – Außer mit Glasperlen beschäftige ich mich natürlich auch immer noch mit Bändern aller Art; inzwischen habe ich u. a. noch ein paar weitere Nesteltechniken gelernt. Davon stelle ich demnächst wohl auch noch Fotos online.
Und last but not least wünsche ich allen Lesern einen guten Rutsch (bei uns vorm Haus wird schon massiv herumgeböllert, obwohl wir gerade erst sieben Uhr haben – aber immerhin ist’s schon seit über vier Stunden dunkel) und alles Gute für das neue Jahr!

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Donnerstag, 19. November 2009
jIghItlhqa’ta’
Themen: Finnland, Sprachen
... oder wie auch immer „jetzt habe ich endlich mal wieder was geschrieben“ auf klingonisch heißt.

Ja, ich schäme mich ja schon ein bißchen, weil ich so lange nichts gebloggt habe... Aber gerade eben bin ich auf etwas gestoßen, wo ich spontan sagte: das hier muß ich jetzt sofort bloggen. (Und außerdem mußte ich sofort den Okrand rauskramen und eine passende Überschrift basteln.)

Um was geht es? Der finnische Parlamentsabgeordnete Jyrki Kasvi hat Teile seiner Homepage doch tatsächlich auf klingonisch ins Web gestellt. Hihi, ein Mann nach meinem Herzen. :-)

Naja, in einem Land, wo bei Wahlen keine Listen, sondern einzelne Kandidaten die Stimmen bekommen, muß man sich ja irgendwie aus der Masse hervorheben...

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Montag, 5. Oktober 2009
Neues Hobby
Themen: Handarbeit
Vor einiger Zeit verabredete ich mich ungeschickterweise mit einer Bekannten in einem Café, das an eine Buchhandlung angeschlossen ist. Natürlich kam es, wie es kommen mußte, und ich kam mit mehreren neuen Büchern nach Hause.

Eins davon ist ein Leitfaden für Handarbeitslehrer. Genauer: eine Beschreibung von diversen Techniken zur Herstellung von Schnüren und Bändern und eine Empfehlung, in welcher Klassenstufe man den Kindern was davon zumuten kann. An finnischen Schulen ist Handwerk/Handarbeit nämlich ein reguläres Unterrichtsfach. Ich bin auf meine finnischen Bekannten ziemlich neidisch, weil die alle z. B. in einer bestimmten Klassenstufe einen Flickenteppich gewebt haben... (Falls jemand hier Finnisch (lesen) kann: Das Buch, das ich mir gekauft habe, heißt „Punapaula. Nauhojen ja nyörien valmistaminen“, die Autorin ist Anni Talaskivi, erschienen ist das Ganze 1985 bei Kunnallispaino in Vantaa und die ISBN ist 951-773-378-X.)

Vor einer Woche nahm ich dieses Buch endlich zur Hand und probierte eine mir bis dahin völlig unbekannte Technik namens Fingerloop (oder anscheinend auch „Nesteln“) aus. Diese entpuppte sich als erstaunlich einfach (zumindest die im Buch beschriebene Variante – inzwischen weiß ich, daß es noch andere mit mehr Fäden und/oder komplizierteren Verschlingungsmethoden gibt) und die Ergebnisse sind auch recht hübsch.

[Bild: Nestelschnüre braun]

Diese Schnüre habe ich aus relativ dickem Strickgarn geknüpft; sie sind jeweils ca. 5 bis 8 mm dick.

Wie man sehen kann, fusselt das Zeug ganz schön, aber das Endergebnis gefällt mir trotzdem. Auf jeden Fall sind die Schnüre schön kuschelig. ;-)

[Bild: Nestelschnüre verschiedenfarbig]

Die nächste Schnur habe ich aus dünnem Häkelgarn geknüpft. Zum Größenvergleich: Als Unterlage bzw. Hintergrund habe ich eine ganz normale Baumwoll-Einkaufstasche genommen.

[Bild: dünne Nestelschnur blau-weiß]

Hier kann man hoffentlich die Struktur der Schnur (wieder aus der dickeren Wolle) gut erkennen. Der Querschnitt ist vierkantig, und jede Seite sieht so ähnlich aus, als wäre sie geflochten.

[Bild: Nestelschnur bunt]

Fingerloop ist tatsächlich ein entfernter Verwandter des Flechtens, aber statt mit einfachen Strängen arbeitet man mit Schlingen. Auf (fast) jeden Finger kommt eine Schlinge, und dann steckt man einen freien Finger durch diverse Schlingen durch und nimmt eine Schlinge von einem anderen Finger ab, die man dann durch die ersten Schlingen durchzieht. Dadurch ergeben sich – je nachdem, welche Methode man verwendet und welche Farben die einzelnen Fäden haben – verschiedenartige Schnüre und Borten. Ich beschränke mich allerdings, bis ich mehr Übung habe, vorerst noch auf die Methode mit fünf Schlingen aus dem Buch. Aber damit kommen ja, wie man sehen kann, auch schon ganz interessante Schnüre zustande.

Beim Spinnradclub (Link „Fingerloop“ unter „Anleitungen“) und auf der Fingerloop Braids Website gibt’s eine Menge verschiedene Muster und Methoden. Und bei Flinkhand gibt es eine ziemlich detaillierte Anfängeranleitung zum Nesteln mit sieben Schlingen.

Beim Schlingen-durch-andere-Schlingen-Ziehen habe ich auch ein paar Sachen über Garne gelernt:
  • Wollsorten zum Stricken oder Häkeln, die mit Sprüchen wie „verfilzt beim Waschen!“ beworben werden (das scheint hierzulande gerade in zu sein), reißen leicht. Da muß man also ganz vorsichtig „loopen“ und darf die Schlingen auch nie richtig festziehen. Dadurch ergeben sich lockerer geknüpfte, dickere, weichere Schnüre, aber das ist ja nicht unbedingt ein Nachteil. Aber man muß halt die ganze Zeit über vorsichtig sein.
  • Je dicker das Garn, desto dicker die Schnur und desto schneller kommt man voran. Je dünner das Garn, desto dünner die Schnur (das ist ja wahrscheinlich sogar der Grund, warum man sich das dünne Garn überhaupt ausgesucht hat) und desto langsamer kommt man voran (was ziemlich nervig sein kann).

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Ämter-Tournee
Themen: Arbeitslos, Finnland
In den letzten Tagen mußte ich gleich zu mehreren Ämtern. Eigentlich hatte ich gedacht, ich müßte nur zum Arbeitsamt (zum Arbeitslosmelden), aber die schickten mich dann weiter zur Ausländerpolizei (ach ja, stimmt, ich bin ja EU-Ausländerin...) und dann zu KELA. (KELA ist sozusagen das staatliche Geld-Verteil-Amt. Von denen kriegt man sein BAföG, sein Krankengeld, seine Rente, sein Arbeitslosengeld, seine Sozialhilfe, sein Kindergeld usw. usf. Außerdem ist es die einzige gesetzliche Krankenkasse in Finnland; alle anderen Krankenversicherungen bieten nur private und freiwillige Zusatzversicherungen. In KELA ist man automatisch drin, als Finne anscheinend qua Geburt, als Ausländer spätestens dann, wenn man Geld verdient (wovon dann zusammen mit der Einkommenssteuer usw. automatisch der KELA-Beitrag abgezogen wird).)

Zum Glück waren die Beamten, an die ich geriet, alle sehr nett und hilfsbereit. Vor allem letzteres ist wichtig, wenn es die Formulare nur auf finnisch und schwedisch gibt und man trotz Sprachkenntnissen auf jeder Seite über ein Dutzend Fachausdrücke stolpert, die man noch nie gehört hat...

Die Frau beim Arbeitsamt war der Meinung, ich spreche fließend Finnisch. Einerseits ist das natürlich sehr schmeichelhaft. Andererseits bin ich nicht ganz glücklich damit, daß in meiner Akte jetzt „spricht fließend Finnisch“ steht, denn erstens gibt es jenseits von „fließend“ nicht mehr viel, womit sich meine Englischkenntnisse beschreiben ließen (im Englischen kommuniziere ich immerhin auf Muttersprachniveau), und zweitens kann ich mich jetzt nicht mehr auf meinen Status als „ich-dummes-Ausländer-nix-sprechen-Finnisch“ (oder „en puhutteko suomeeksi“, wie es eine Bekannte von mir mal ausdrückte) berufen, wenn ich irgendwann von denen ein in komplizierter Amtssprache abgefaßtes Schreiben bekommen sollte. Mist. ;-) Daß sie von meinen Schwedischkenntnissen (ich bin eigentlich der Meinung, Schwedisch nur geringfügig schlechter zu sprechen als Finnisch) wesentlich weniger beeindruckt war, fand ich auch nicht so lustig. Aber wir hatten insgesamt ein ziemlich gutes Gespräch, in dem sie mir den Eindruck vermittelte, ich sei Kundin und nicht (wie es heutzutage anscheinend in Deutschland ist) Bittstellerin oder so etwas.

Die unter anderem für meinen Wohnort zuständige Ausländerpolizeidienststelle ist in Tikkurila. Da ich vor vielen, vielen Jahren mal ganz in der Nähe gewohnt habe, war es natürlich interessant, da mal wieder hinzukommen. Auch wenn die Busreise dorthin etwa eine Stunde dauert (und zurück nochmal eine Stunde) und damit zuzüglich der Wartezeit im Amt der Vormittag dann gelaufen war... Zusätzlich zu einem offiziellen Zettel, der belegt, daß ich legal im Lande bin, und zwar unbefristet, bekam ich ein weiteres Blatt mit einer Belehrung über mein Widerspruchsrecht. Die Polizistin konnte sich auch nicht richtig vorstellen, warum ich ausgerechnet gegen einen Beleg für mein Aufenthaltsrecht Widerspruch einlegen wollen könnte („die böse Polizistin hat gesagt, ich darf in Finnland wohnen, aber das will ich doch gar nicht! *schnief*“ oder wie?), aber sie müssen halt zu jedem Beleg und jedem Bescheid, der rausgeht, so ein Ding dazustecken. Damit mußten wir uns beide abfinden.

Bei KELA (von dort komme ich gerade zurück) bekam ich ein mehrseitiges und sehr kompliziert aussehendes Formular, von dem ich nur die Hälfte verstand. Zum Glück stellte sich heraus, daß der größte Teil der Punkte, die ich nicht verstand, auf mich sowieso nicht zutraf. Glück gehabt. ;-)

Alles in allem habe ich mal wieder gemerkt: Die Finnen stehen zwar mindestens genau so sehr wie die Deutschen auf Bürokratie, aber die Beamten sind im Durchschnitt viel freundlicher. :-)

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Freitag, 2. Oktober 2009
Selbstportrait in RGB
Themen: Vermischtes
In einem unterhaltsamen Stündchen mit meiner Kamera und dem GIMP habe ich soeben dieses – sagen wir mal: impressionistische – Selbstportrait angefertigt:

[Bild: stark verfremdetes Selbstportrait, Profilbild]

Auf was für Ideen man an einem langweiligen Freitagnachmittag so kommt...

(Für Interessierte: ich habe zuerst den Filter „Edge“ und dann „Maximum RGB“ angewandt. Ausgangspunkt war ein ganz normales (selbstgeknipstes) Profilfoto in ganz normalen Farben.)

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