Donnerstag, 14. Januar 2010
USB und Multiboot: Intermezzo
Themen: Computer
Das kennt wohl jeder, der schon einmal an einem Heimwerker-Projekt im weitesten Sinne saß... Ich kenne es naturgemäß (wenn ich bastle, dann meist am Rechner und weniger am Heim) von Computerprojekten. Irgendwann kommt immer eine Phase, in der man sich fühlt wie der arme Kerl, der in diesem Comic doch eigentlich nur ein zweites Betriebssystem auf seinem Rechner installieren wollte...

Bei mir kamen aber zum Glück noch nie Haie vor. ;-)

Aber der Rest kommt mir gerade aus den letzten zwei Monaten doch arg bekannt vor... „Super, die neue Ubuntu ist da! Da werde ich gleich mal upgra– AAAAAH! WARUM ERKENNST DU MEIN MODEM NICHT! DA LIEGT’S DOCH! DIREKT NEBEN DIR!“ – „Mist, das hat wohl nicht geklappt. Aber zum Glück kann ich ja wieder downgraden.“ – „Mist, das mit dem Downgraden war wohl eine Fehleinschätzung. Aber zum Glück habe ich noch die Original-Installations-CD und kann das System von Grund auf neu aufsetzen.“ ... und dann saß ich stundenlang herum und schaute dem Rechner dabei zu, wie er alle von mir benutzten Pakete, die nicht zur Standard-Installation gehörten, herunterlud, und dann saß ich stundenlang herum und schaute dem Rechner dabei zu, wie er alle von mir benutzten Pakete, die zur Standard-Installation gehörten und für die seit Erscheinen der CD eine neue Version erschienen war, herunterlud.

Zum Glück hatte ich wenigstens von den Konfigurationsdateien (zumindest von denen, bei denen ich nicht die Standard-Version, sondern eine von mir irgendwie angepaßte verwende) Backups. Inzwischen habe ich auch von den Paketen (bzw. Paketversionen), die ich benutze und die nicht zur Standard-Installation gehören, Backups.

Oder mit dem USB-Stick: „Heute abend werde ich Ubuntu von einem USB-Stick booten können.“ – Am nächsten Morgen: „Hmm, seltsam; warum sind auf dem Stick nicht mehr die Applikationen, die ich gestern abend extra noch installiert habe? Und warum steht der Lautstärkeregler, obwohl ich ihn gestern heruntergedreht habe, wieder auf ,volle Kanne‘? Und noch wichtiger: Wo ist meine Tastaturbelegung? STIRB, SCHEISS-QWERTY!“ – „Mit dieser anderen Software sollte das mit dem Boot-Image plus Speicherplatz für Einstellungen und Daten und so jetzt aber klappen – äh, Moment mal, warum bootest du nicht?“ – und so weiter. Inzwischen bin ich beim Booten jedesmal schon froh, wenn ich nicht wieder in dieser verdammten GRUB-Rescue-Shell (die anscheinend kein einziges Kommando kennt) lande.

Nachtrag: Falls jetzt jemand denkt, der Grund, warum ich QWERTY nicht haben will, wäre, daß ich QWERTZ (also die übliche deutsche Tastaturbelegung) benutze: nein. Wenn ich an QWERTZ gewöhnt wäre, könnte ich mit QWERTY ja zur Not noch klarkommen... Nein, ich benutze etwas völlig anderes, nämlich Dvorak, und zwar die amerikanische Variante. Die eignet sich nach meinen Erfahrungen ungefähr gleich gut zum Schreiben von deutschen und englischen Texten sowie von Sourcecode (was ungefähr 99% der Sachen, die ich so schreibe, abdeckt). Allerdings sollte man, um in den deutschen Texten auch so Voodookram wie Umlaute (:-) verwenden zu können, nicht das „normale“ amerikanische Dvorak, sondern „Dvorak International“ benutzen. (Oder ein Linux-System mit einer gut konfigurierten Compose-Taste...)