Donnerstag, 14. Januar 2010
Multiboot: Folge 2 (Debian ohne Netzanbindung installieren)
Themen: Computer
sileas, 17:42h
Die Vorgeschichte gibt’s hier (Folge 0) und hier (Folge 1).
Debian ließ sich nicht ganz so problemlos installieren, wie man nach der Lektüre der letzten Folge vielleicht meinen könnte.
Die Netinstall-CD von Debian fand an meinem Rechner nämlich nur zwei nicht angeschlossene Ethernet-Verbindungen (von denen ich noch gar nichts gewußt hatte – allerdings benutze ich sowieso kein Ethernet und hatte deshalb nie danach gesucht), aber keine weiteren Möglichkeiten, irgendwie online zu gehen. Also stand ich vor der Wahl: entweder mit Ubuntu booten und die zig CD-Images für die Vollinstallation runterladen (was einige Tage gedauert hätte) oder mit der Netinstall-CD ein Bare-bones-System (extrem „bare“ – im Prinzip eigentlich nur eine Shell, aber immerhin mit komfortablen Kommandos) aufsetzen, dann Ubuntu booten, die fehlenden Debian-Pakete sowie die installierten, von denen es inzwischen eine neuere Version gab, herunterladen (dauerte immerhin nur einen Tag) und die dann von Hand installieren. (Von Hand? Ja, mit dselect bin ich noch nie zurechtgekommen und so nette Sachen wie Synaptic gab’s mangels grafischer Benutzeroberfläche nicht, also war ich auf dpkg angewiesen. Gut, ich mag die Kommandozeile, also kannte ich mich mit dpkg schon ziemlich gut aus, aber Hunderte von Paketen auf einmal damit zu installieren, das zieht sich schon etwas in die Länge...)
Und habe ich schon erwähnt, daß die Netinstall-CD für Lenny war (die derzeitige Debian-stable) und ich aber Squeeze (die derzeitige Debian-testing) wollte? Für testing gibt es keine Installationsmedien, oder zumindest konnte ich keine finden, also mußte ich das System mit Lenny aufsetzen und dann auf Squeeze upgraden. Und dummerweise tappte ich dabei in dieselbe Falle, in die ich schon damals getappt war, als ich auf meinem Nicht-Internet-Rechner jenes schicksalhafte Update der Library glibc machte... Wenn man glibc von einer Version, wo „alles“ im Paket libc6 drinsteckt, auf eine Version upgradet, wo Teile des Inhalts der alten libc6 auf einmal in neuen Paketen mit Namen wie libc-<irgendwas> stecken, ist es sehr leicht, sich sein System zu zerschießen. Dann funktioniert ziemlich vieles nicht mehr (unter anderem das Booten, aber schon vor dem verzweifelten Entschluß „jetzt kann nur noch ein Neustart helfen!“ funktioniert ziemlich vieles nicht mehr, unter anderem leider auch dpkg).
Nach einigem Hin und Her schaffte ich es dann doch noch, die neue Version von glibc zu installieren, ohne dabei den Rechner in einen unbootbaren Zustand zu bringen. (Oder mir die grundlegendsten Unix-Kommandos zu zerschießen. Als mir klarwurde, was ich da gemacht hatte, fühlte ich mich irgendwie doch stolz, denn um sich solche Sachen wie cp versehentlich wegzukonfigurieren, muß man doch erst einmal einiges über das System wissen, sonst kommt man an die Kommandos, mit denen man sowas machen kann, gar nicht erst ran. Und nein, ich rede hier nicht von „su und dann, wenn ich die Root-Rechte habe, rm /bin/cp“. Das wäre viel zu einfach und offensichtlich. Auf jeden Fall kann ich jetzt etwas besser verstehen, warum Fefe von Leitner mehrere verschiedene Versionen von cp in verschiedenen Verzeichnissen liegen hat.)
Aber am Ende freute ich mich natürlich um so mehr über mein schönes Debian-System.
In der nächsten Folge: eine neue Festplatte und zwei neue Linuxe... oder zumindest zwei neue Installations-DVDs.
Debian ließ sich nicht ganz so problemlos installieren, wie man nach der Lektüre der letzten Folge vielleicht meinen könnte.
Die Netinstall-CD von Debian fand an meinem Rechner nämlich nur zwei nicht angeschlossene Ethernet-Verbindungen (von denen ich noch gar nichts gewußt hatte – allerdings benutze ich sowieso kein Ethernet und hatte deshalb nie danach gesucht), aber keine weiteren Möglichkeiten, irgendwie online zu gehen. Also stand ich vor der Wahl: entweder mit Ubuntu booten und die zig CD-Images für die Vollinstallation runterladen (was einige Tage gedauert hätte) oder mit der Netinstall-CD ein Bare-bones-System (extrem „bare“ – im Prinzip eigentlich nur eine Shell, aber immerhin mit komfortablen Kommandos) aufsetzen, dann Ubuntu booten, die fehlenden Debian-Pakete sowie die installierten, von denen es inzwischen eine neuere Version gab, herunterladen (dauerte immerhin nur einen Tag) und die dann von Hand installieren. (Von Hand? Ja, mit dselect bin ich noch nie zurechtgekommen und so nette Sachen wie Synaptic gab’s mangels grafischer Benutzeroberfläche nicht, also war ich auf dpkg angewiesen. Gut, ich mag die Kommandozeile, also kannte ich mich mit dpkg schon ziemlich gut aus, aber Hunderte von Paketen auf einmal damit zu installieren, das zieht sich schon etwas in die Länge...)
Und habe ich schon erwähnt, daß die Netinstall-CD für Lenny war (die derzeitige Debian-stable) und ich aber Squeeze (die derzeitige Debian-testing) wollte? Für testing gibt es keine Installationsmedien, oder zumindest konnte ich keine finden, also mußte ich das System mit Lenny aufsetzen und dann auf Squeeze upgraden. Und dummerweise tappte ich dabei in dieselbe Falle, in die ich schon damals getappt war, als ich auf meinem Nicht-Internet-Rechner jenes schicksalhafte Update der Library glibc machte... Wenn man glibc von einer Version, wo „alles“ im Paket libc6 drinsteckt, auf eine Version upgradet, wo Teile des Inhalts der alten libc6 auf einmal in neuen Paketen mit Namen wie libc-<irgendwas> stecken, ist es sehr leicht, sich sein System zu zerschießen. Dann funktioniert ziemlich vieles nicht mehr (unter anderem das Booten, aber schon vor dem verzweifelten Entschluß „jetzt kann nur noch ein Neustart helfen!“ funktioniert ziemlich vieles nicht mehr, unter anderem leider auch dpkg).
Nach einigem Hin und Her schaffte ich es dann doch noch, die neue Version von glibc zu installieren, ohne dabei den Rechner in einen unbootbaren Zustand zu bringen. (Oder mir die grundlegendsten Unix-Kommandos zu zerschießen. Als mir klarwurde, was ich da gemacht hatte, fühlte ich mich irgendwie doch stolz, denn um sich solche Sachen wie cp versehentlich wegzukonfigurieren, muß man doch erst einmal einiges über das System wissen, sonst kommt man an die Kommandos, mit denen man sowas machen kann, gar nicht erst ran. Und nein, ich rede hier nicht von „su und dann, wenn ich die Root-Rechte habe, rm /bin/cp“. Das wäre viel zu einfach und offensichtlich. Auf jeden Fall kann ich jetzt etwas besser verstehen, warum Fefe von Leitner mehrere verschiedene Versionen von cp in verschiedenen Verzeichnissen liegen hat.)
Aber am Ende freute ich mich natürlich um so mehr über mein schönes Debian-System.
In der nächsten Folge: eine neue Festplatte und zwei neue Linuxe... oder zumindest zwei neue Installations-DVDs.