Sonntag, 18. Juli 2010
Weihnachtsgeschenk im Juli
Themen: Vermischtes
Meine beste Freundin (die eben erwähnte in Wien) hat mir vor ein paar Tagen schon mein erstes Weihnachtsgeschenk (sie bestand trotz der Jahreszeit auf dieser Bezeichnung) für dieses Jahr beschert. Und zwar hat sie im Moment einen dermaßen günstigen Telefonvertrag, daß sie beschlossen hat, daß alle unsere Telefonate von jetzt (also vor ein paar Tagen) bis Weihnachten auf ihre Rechnung gehen.

Dankeschön!

So erklärt es sich auch, daß sie es war, die heute abend/nacht für das Wiederwählen nach den allzu häufigen Verbindungsabbrüchen zuständig war (mit dem netten Nebeneffekt, daß ich in diesen kurzen Pausen Zeit zum Bloggen hatte), obwohl es um mein Problem ging. Normalerweise machen wir es ja eher so, daß diejenige, deren Problem (oder einfach nur Redebedürfnis) der Anlaß für ein Telefonat war, dieses Telefonat bezahlt, aber im Moment läßt sie mich ja großzügig an ihrem supergünstigen Telefontarif teilhaben.

Wie gesagt: Danke. :-D

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:-(((
Themen: Neuro-Psycho
Eigentlich sollte ich jetzt die Farbgebung dieses Blogs gleich schon wieder ändern, und zwar in Richtung schwarz und schummrig. Naja, was man nicht so alles „sollte“.

Ich habe heute am späten Nachmittag erfahren, daß mein Stiefvater (der hier im Blog ab und zu unter dem Namen „K.“ auftauchte) gestern abend gestorben ist.

Er lag schon seit einem Monat im Krankenhaus, aber nicht auf der Intensivstation, und eigentlich hatten wir den Eindruck, daß er da auch irgendwann lebend wieder rauskäme. Zwar in so (relativ) schlechtem Zustand, daß er aus seiner Wohnung aus- und in ein Altenheim einziehen hätte müssen, aber das war keine so große Überraschung, denn er wäre genau heute in zwei Wochen 81 Jahre alt geworden. (Beziehungsweise gestern in zwei Wochen. Ist ja inzwischen schon kurz nach Mitternacht.)

Sch***e. Jetzt stehe ich wieder unter Beruhigungsmitteln. Zum Glück hatte ich zuuuufällig (;-) welche daheim herumliegen – ab und zu ist so eine Angstneurose, gegen die man solche Sachen verschrieben bekommen kann, ja auch mal zu etwas nütze.

Von dem Zeug kann man zwar als Nebenwirkung depressive Symptome kriegen (und die kriege ich davon meist auch), aber damit kann ich leben. Schluchzend in der Ecke sitzen – damit kann ich umgehen. (Vor allem im Moment, wo ich eigentlich keine Termine habe und auch keine Mitbewohner, die ab und zu mal etwas gemeinsam unternehmen wollen und/oder sich Sorgen machen, wenn ich nur noch am Weinen bin.) Die Alternative wären Panikattacken zu mehr oder weniger zufälligen Zeiten und in mehr oder weniger zufälligen Situationen. Und das brauche ich jetzt wirklich nicht. :-P

So, jetzt verlinke ich zum ersten Mal in meinem Leben ein Lied auf Jamendo, und zwar „Von Anfang an“ von Soul in Sadness.

  Professioneller gemafreier Musikkatalog

Das Lied höre ich mir immer an, wenn ich um jemanden trauere.

Leute, die kein Flash benutzen (können/wollen/... – ich fühle mich ja auch etwas schäbig, weil ausgerechnet ich, die Usability-Evangelistin, hier so etwas Fieses wie Flash einbinde), können sich das Lied so anhören:
  1. Auf die Seite der CD bei Jamendo gehen: Soul in Sadness: „ZwischenWelt“.
  2. Das Lied „Von Anfang an“ in der Liste finden – Nummer 14, ganz am Ende.
  3. Auf das „Abspielen“-Symbol klicken (dieses orangefarbene Dreieck neben dem Liedtitel).
Oder gerne auch die ganze Platte anhören, die anderen Lieder sind auch nicht schlecht. :-)

...

Jetzt bin ich wieder in dieser ekligen Stimmung, wo ich praktisch ausschließlich in Zitaten kommunizieren kann. Also z. B. aus „Von Anfang an“. Oder ich zitiere (bzw. verteile Links zu) XKCD, genauer: zu den Cartoons „dPain over dt“ (da geht’s zwar um Liebeskummer, aber egal) und „Dark Flow“.

Dann hätte ich noch ein paar noch obskurere Sachen anzubieten, z. B. von Dichtern, die außer mir vermutlich eh niemand kennt, aber das lasse ich jetzt lieber. ;-)

Aber Menschen aus dem deutschsprachigen Raum werden vermutlich verstehen, was ich meine, wenn ich erwähne, daß ich mich im Moment fühle (und vermutlich noch eine Weile fühlen werde) wie das Schaf auf diesen „Ohne dich ist alles doof“-Tassen. Die Dinger, wo das betrübt dreinblickende Cartoon-Schaf von einer Cartoon-Landschaft umgeben ist, wo an wirklich jedem Objekt ein entsprechendes Schild dranhängt: „Baum: doof“, „Wiese: doof“, „Schmetterling: doof“, „Himmel: doof“, „Wolken: doof“, usw.

...

An dieser Stelle möchte ich mich mal wieder ganz herzlich bei meiner lieben Freundin G. in Wien bedanken, die ich zu (fast) jeder Tages- oder Nachtzeit telefonisch mit Notfällen belästigen darf. (Sie mich aber auch; sie ist der einzige Mensch, der mich zu meiner üblichen Schlafenszeit anrufen darf.)

Für die kommt jetzt noch eins meiner obskuren Zitate, und zwar eins aus einem anderen Lied von Soul in Sadness, nämlich „Zwischen Hier und Leben“ (ist ebenfalls auf der oben verlinkten CD drauf):

Ich hab’ uns getötet, es war alles meine Schuld / Legte mich zu Boden ohne Ohren für den Lärm / Du warst über uns, gabst mir deine Hände, ich wollte nie mehr fliegen / Fiel von meinen Füßen runter in den Staub, willig zu verfaulen ohne jeden guten Grund / Du hast mich gehalten und geweint, und das ist alles, was zählt

Also, wichtig ist hier vor allem die letzte Zeile.

Will sagen: Danke für das lange Tröst-Telefonat heute abend/nacht! Bist lieb. :-) Beziehungsweise: Eigentlich waren es zwei Telefonate, weil wir zwischendurch unterbrochen haben, weil sie noch vor Einbruch der Dunkelheit den Rasen mähen mußte und ich in dieser Zeit einen Spaziergang machte, der mich immerhin ein bißchen beruhigte. Oder ganz genau genommen waren es ungefähr 50 Telefonate, denn sie hat Probleme mit ihrem Provider und die Verbindung brach alle paar Minuten ab. <grummel> Aber das ist ein Thema für einen anderen Eintrag... und immerhin ist in den kurzen Gesprächspausen so nach und nach dieser Blogeintrag entstanden.

Jetzt spreche ich erst einmal ein stilles Dankgebet für den Erfinder der Beruhigungstablette und gehe endlich schlafen, ungefähr vier Stunden nach meiner normalen Schlafensgehenszeit. War halt ein anstrengender Abend.

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