Donnerstag, 14. April 2011
Wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen
Themen: Vermischtes
... das ist anscheinend irgendwo bei uns in der Gegend. Und die sagen sich nicht nur gute Nacht, sondern sind außerdem bei den Pfadfindern. Oder so ähnlich.

Zumindest ist das der Schluß, den ich aus der Einladung zum alljährlichen Frühlingsfest der örtlichen Pfadfindergruppe ziehe, die ich diese Woche im Briefkasten fand.

Zur Verdeutlichung hier ein paar Ausschnitte aus dem (wie jedes Jahr sehr hübsch gestalteten) Titelblatt:

[Bild: Fuchs und Hasen bei den Pfadfindern]

Der Hase, der rechts nicht mehr ganz auf den Ausschnitt draufpaßte, trägt ein Schild mit der Aufschrift „Väritä meidät“, man darf das Bild also gerne ausmalen.

[Bild: Fuchs und Hasen bei den Pfadfindern]

Das, was der Hase im Hintergrund jenseits des Lagerfeuers in der Pfote hält, ist eine Pfanne. Auf dem Frühlingsfest wird man nämlich unter anderem mit frischgebratenen Pfannkuchen versorgt.

Hmm, bei so einer niedlichen Einladung könnte ich mir glatt überlegen, da mal hinzugehen...

(Die Zeichnung, aus der ich hier Ausschnitte zeige, stammt von Sannaliina Kuussaari.)

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Samstag, 9. April 2011
Eulen und andere Eulen
Themen: Vermischtes
Die Uhu-Küken, von denen ich neulich berichtet habe, werden größer. Jetzt verbringen sie ihre Zeit nicht mehr nur unter den schützenden Schwingen der Mama, sondern tapsen ums Nest herum und gucken neugierig in die Gegend.

Groß geworden sind sie auch. Allerdings noch längst nicht so groß wie erwachsene Uhus. Aber ein paar „Erwachsenenfedern“ haben sie schon!

Hufvudstadsbladet hat ein Foto.

In dem dazugehörigen Artikel geht es allerdings nicht so sehr um diese Uhufamilie, sondern vor allem um eine Waldohreule, die in Helsinki von Passanten bewußtlos (vermutlich nach einer Kollision im Flug) auf dem Bürgersteig gefunden wurde. Die erholt sich jetzt im Helsinkier Zoo und ist schon wieder soweit beieinander, daß sie Pfleger mit Schnabel und Klauen attackieren kann, wenn sie ihr zu nahe kommen. Mit der Genesung geht’s also anscheinend gut voran. ;-)

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Montag, 21. März 2011
Ganz (A)arm dran
Themen: Vermischtes
... bin ich im Moment.

Ich habe mir vor einigen Wochen den linken Daumen verstaucht. Einen gewissen Heilungserfolg konnte ich in der Zwischenzeit schon dadurch erzielen, daß ich den Daumen einfach mit Leukoplast Micropore immobilisiert habe, damit das geplagte Gelenk eine Chance hat, sich etwas auszuruhen.

Allerdings hat das nicht komplett geholfen. Dem Daumen geht’s zwar schon deutlich besser, aber irgendwie hat die Besserungsrate in den letzten Tagen ziemlich stagniert.

(Hmm... Kann man das sagen? Eine Rate stagniert? Kann die sowas überhaupt? <grübel> Andererseits: Ich bin Linguistin, ich darf das. Notfalls definiere ich mir mein Vokabular halt so zusammen, daß Raten tatsächlich stagnieren können. So, wieder ein Problem gelöst. Mannomann, bin ich heute effektiv.)

Da ich mich weigere, wegen so einer Kleinigkeit (gebrochen ist ja ganz offensichtlich nichts) zum Arzt zu latschen und eine ganze Praxisgebühr zu investieren, habe ich mich gestern daran erinnert, wie ich mal wegen eines entzündeten Handgelenks eine Schiene tragen mußte, und beschlossen, nicht nur den Daumen, sondern die gesamte „untere“ Hälfte der Hand zu immobilisieren. Mir war nämlich aufgefallen, daß ich, wenn ich die anderen Finger bewege, die Hand dabei auf eine Weise benutze, daß der Muskel, der für die Bewegung des Daumens an eben diesem Gelenk zuständig ist, doch bewegt wird. Also wird das Gelenk trotz Daumen-Fixierung beansprucht. Und das bedeutet natürlich, daß es doch nicht die Ruhe und Erholung bekommt, die es eigentlich bräuchte.

Also habe ich mir aus etwas glattpoliertem Holz, das ich zufällig herumliegen hatte (fragt nicht), und zwei langen weichen Baumwollschals (so Dinger liegen nach den gefühlten sieben Millionen Batikkurse der letzten 15 Jahre haufenweise bei mir herum, und zwar in allen Farben des Regenbogens) eine Schiene und einen Verband improvisiert. Das Ding hat sogar über Nacht gut gehalten. Und jetzt ist das geplagte Gelenk wirklich immobilisiert. :-D

Tagsüber liegt der Arm in einer aus einem dritten Schal (wie gesagt: gefühlte sieben Millionen Batikkurse) geknüpften Schlinge.

(Zum Glück bin ich Rechtshänderin! Nicht auszudenken, wenn ich jetzt beim Tippen und beim Von-Hand-Schreiben so stark eingeschränkt wäre.)

Gelernt habe ich aus der ganzen Sache auch schon etwas: nämlich, daß indigogefärbte Schals (bzw. indigogefärbte Stoffe im allgemeinen) ganz fürchterlich auf die Haut abfärben. :-}

Fragt mich nicht, wie ich das hier jetzt getippt habe. ;-) OK, ich verrat’s euch doch: nämlich ganz, ganz langsam. Zumindest im Vergleich zu meinem normalen Tempo; ich tippe nämlich recht behende im Zehn-Finger-System. Insgesamt bin ich froh, daß die Arbeit am Computer heutzutage so klickibunti ist; ich kann eine ganze Menge der Sachen, die ich sonst ganz selbstverständlich mit zwei Händen (bzw. zehn Fingern) erledige, mit nur einer Hand erledigen, ganz einfach deshalb, weil sich so vieles durch einfaches Herumklicken mit der Maus erreichen läßt.

(Dennoch bin ich froh, daß ich eine Tastatur und immerhin noch eine funktionierende bzw. nicht in bunten Baumwollstoff gewickelte Hand zur Verfügung habe. Vor einigen Jahren habe ich mir mal Limonade über die Tastatur gekippt, und zwar ausgerechnet an einem Samstagnachmittag, so daß ich anderthalb Tage lang ohne Tastatur auskommen mußte. O Schreck, o Graus! Nicht mal mehr einloggen konnte ich mich. Fast ein ganzes Wochenende lang! Am Montagmorgen ging’s dann natürlich gleich zum Laptopspezialisten, und der popelte die ruinierte Tastatur einfach von meinem Laptop ab, guckte nach, ob die ganzen Innereien des Rechners noch in Ordnung waren, ging dann kurz ins Lager und kam mit einer neuen Tastatur zurück, die er – schwupp! – installierte (drauflegen, andrücken, klick! (;-)), fertig). Und das war’s dann auch schon. Irgendwann sollte ich dem guten Mann vielleicht mal eine Flasche Sekt vorbeibringen oder so; schließlich hat er mir schon des öfteren schnell und zuverlässig weitergeholfen. Allerdings ist er so ein Bastler-Typ, der wahrscheinlich sagen würde: ach nein, das wäre doch nicht nötig gewesen, es ist doch schon Belohnung genug, daß ich den ganzen Tag an Laptops herumschrauben darf...)

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Mittwoch, 16. März 2011
Großstadteulen
Themen: Vermischtes
Auf dem Dach des Einkaufszentrums Forum mitten im Zentrum von Helsinki nistet ein Uhu, und der hat jetzt Nachwuchs bekommen. Hufvudstadsbladet hat darüber einen Artikel, zwar auf schwedisch, aber für das Foto braucht man keine Sprachkenntnisse. :-)

Uijuijui, was sind die kleinen Uhus niedlich... :-D

Eulen mag ich ja ganz grundsätzlich schon deswegen, weil sie mich an meine Großtante erinnern. Die sah mit ihren buschigen Augenbrauen ein bißchen aus wie eine Eule.

Im Stadtgebiet von Helsinki leben noch mehr Uhus; Schätzungen sprechen von insgesamt etwa einem halben Dutzend. Einer davon wurde vor ein paar Jahren sogar berühmt! Ein Uhu unterbrach im Juni 2007 ein Fußball-Länderspiel im Helsinkier Olympiastadion für sechs Minuten (Hufvudstadsbladet formuliert das so: „der Vogel beteiligte sich erfolgreich am Spiel“). Da dieser Vogel schon monatelang vorher immer wieder in der Nähe des Stadions gesichtet wurde, ist anzunehmen, daß er entweder im Stadion selber oder ganz in der Nähe wohnte.

Er bekam den Spitznamen „Bubi“, abgeleitet von der biologischen Bezeichnung für den Uhu: Bubo bubo. Ein paar beeindruckende Fotos von seinem Auftritt gibt es hier.

Jetzt gibt es schon erste Vorschläge, die Uhu-Mama auf dem Forum „Bubelina“ zu nennen.

Nachtrag: Außer dem oben verlinkten schwedischsprachigen Artikel habe ich inzwischen auch einen auf englisch gefunden.

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Montag, 14. März 2011
... und noch ein Schwank aus meiner Jugend...
Themen: Vermischtes
Zwei weitere Sachen, die ich heute in diversen Blogs gefunden habe: Karneles anläßlich der aktuellen Krise in Japan hochgekommene Erinnerungen an Tschernobyl und dieser kurze Bericht bei Not Always Right, in dem es im Prinzip darum geht, daß die heutige Jugend sich unter solchen Sachen wie „Eiserner Vorhang“ gar nichts mehr vorstellen kann.

Tja.

Ich kam mir schon neulich bei meinem Leipzig-1989-Bericht vor wie „Opa erzählt wieder vom Krieg“...

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Von wegen Tschernobyl: Ich hatte ja das Glück, im äußersten Westen Deutschlands aufzuwachsen. Da machte man sich anno 1986 nicht ganz so große Sorgen um verstrahlte Lebensmittel wie in manch anderer Gegend. Das Saarland ist ja schön weit weg von der Ukraine; also im Gegensatz beispielsweise zu Hessen oder Thüringen, meine ich jetzt. Aber als ich dann 1994 nach Finnland kam, was ja deutlich weiter östlich liegt, stellte ich fest, daß da solche Sachen wie verstrahlte Pilze (bzw. konkret: ob man diesen Herbst vielleicht endlich guten Gewissens im Wald Pilze sammeln kann) auch nach acht Jahren immer noch ein Thema waren.

Im Saarland haben wir da etwas anders gelagerte Probleme. Das französische Kernkraftwerk Cattenom steht nämlich an einer Stelle, von der der Wind im Falle eines Falles die ganzen bösen radioaktiven Teilchen zu uns rüberweht... Wenn man so ein Ding praktisch vor der Haustür stehen hat, sind irgendwelche Störfälle in der fernen (damals noch) Sowjetunion nicht so furchtbar wichtig.

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Über den amerikanischen Teenie, der sich unter „Kommunismus“ so gar nichts vorstellen konnte, mußte ich aber doch ziemlich lachen.

Vor fast genau einem Jahr, einem Monat und einer Woche stand ich als Deutschlehrerin vor einer Gruppe Russinnen, die alle deutlich jünger waren als mein Russischwörterbuch und dennoch schon im soundsovielten Semester studierten. Da habe ich mir auch überlegen müssen, ob ich ihnen nur erzähle, daß ich vor laaaaanger Zeit schon mal in Moskau gewesen war, oder ob ich außerdem noch erwähnen sollte, daß das damals aber noch die Hauptstadt der Sowjetunion war und daß eine Busfahrkarte (wenn ich mich recht entsinne) 5 Kopeken kostete. Meine Güte, die jungen Dinger waren alle nach Glasnost und Perestrojka geboren und schon alt genug, um zur Uni zu gehen...

Ich kam mir vor wie meine eigene Großmutter.

Die Mädels hörten mir höflich zu, als ich erzählte, daß ich 1985 angefangen hatte, Russisch zu lernen, und daß ich 1988 in den Ferien nach Moskau gefahren war. So einen ähnlichen Gesichtsausdruck muß ich gehabt haben, wenn meine Mutter mir (Jahrgang 1971) von ihrer Griechenlandreise anno 1962 erzählte oder von der Farah-Diba-Frisur, die sie irgendwann in den 60er Jahren hatte. „Fara-was-a?“ fragt vermutlich die heutige Jugend, und das habe ich meine Mutter damals auch gefragt.

Daß ich seit jener Moskau-Reise hinreichend Zeit gehabt hatte, den größten Teil meiner Russischkenntnisse wieder zu vergessen, das glaubten sie mir problemlos.

Immerhin habe ich es dann doch noch geschafft, „meinen“ Russinnen neben so nützlichen Dingen wie der Syntax des deutschen Nebensatzes und einigen unregelmäßigen Verbformen auch noch ein bißchen deutsch-russische Geschichte beizubringen. Ich teilte Fotokopien des deutschsprachigen Wikipedia-Artikels über Mathias Rust aus und danach Fotokopien des entsprechenden russischsprachigen Artikels, der um einiges länger ist, und dann ließ ich sie mir auf deutsch die ganzen Sachen erzählen, die in dem russischen, aber nicht in dem deutschen Artikel standen. Das schien ihnen Spaß zu machen.

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Gut, eine Geschichte über einen Mann, der mit seinem Kleinflugzeug von irgendwo im Ausland aus nach Moskau fliegt und auf einer Brücke im Stadtzentrum landet, ist selbst dann ziemlich spannend, wenn man den Kalten Krieg nur aus den Erzählungen seiner Eltern und Großeltern kennt...

Genau wie es jetzt für mich spannend ist, „Opa erzählt vom Krieg“ mal wörtlich zu nehmen und ein bißchen darüber zu recherchieren, was einer meiner Großväter im 1. Weltkrieg gemacht hat. Er war Jahrgang 1900 und daher gerade alt genug, um einige Monate vor Kriegsende noch eingezogen zu werden. Ich weiß nur, daß er etwas mit Ballons zu tun hatte; nicht aber, ob das nun Sperrballons oder Spähballons waren und ob er im Ballontrain arbeitete oder selber „in die Luft ging“. Wir Enkel haben uns als Kinder immer darüber amüsiert, daß unser Opa im Krieg „mit Ballons gespielt hat“; später fing ich dann (aus völlig anderen Gründen, aber das würde jetzt zu weit führen) an, mich für Ballonfahrt zu interessieren, und jetzt, wo ich auch einige Berichte von Soldaten gelesen habe, die seinerzeit zu solchen Ballon-Einheiten gehörten (oder die als Flieger dafür zuständig waren, feindliche Spähballons abzuschießen oder Ballonsperren zu durchbrechen), entwickle ich auf einmal einen völlig neuen Respekt für meinen Großvater... selbst wenn er „nur“ einer von den „Bodensoldaten“ gewesen sein sollte, die Sperrballons aufpumpten oder so.

Ich hatte ja vor Jahren schon mal selber Gelegenheit, in einem (Gas-) Ballon herumzufahren (Einschub: ja, „fahren“. „Fliegen“ sagt man von Flugkörpern, die schwerer sind als Luft, und was leichter ist als Luft, das „fährt“) – äh, wo war ich? Ach ja. Vor Jahren... blabla... Ballon herumzufahren, und habe damals auch die ganzen Vorbereitungen (angefangen mit dem Abladen von Ballon und Korb und dem geduldigen Aufblasen des Ballons) und Nachbereitungen (die Dinger müssen am Ende ja wieder ordentlich zusammengelegt und verladen werden) mitbekommen. Schon beeindruckend, sowas; auch zu Friedenszeiten, wenn man da oben wirklich ganz allein ist mit dem Wind (und den Mitreisenden) und einem vom Boden her nichts Schlimmeres droht als ein paar Kühe, die einen nach der Landung doof anglotzen...

<seufz> Mein Opa hat im ersten Weltkrieg was mit Ballons gemacht! Und sein Neffe war in den 1930er Jahren Fluglehrer (ähm – Kleinflugzeuge, nicht Ballons). Und ich? Ich, äh... Ich sitze hier mit meinem drahtlosen Modem und lasse die Bits und Bytes durch die Luft fliegen. Ja, genau.

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Und jetzt frage ich mich natürlich, was die nächste oder übernächste Generation wohl dazu sagen wird. „Ein drahtloses Modem? War das nicht fürchterlich langsam? Wieso habt ihr denn eure Daten nicht einfach telepathisch über einen Brain-Port übertragen?“

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Die Naschkrankheit
Themen: Vermischtes
Montag ist immer mein Blog-und-Online-Comic-Lesetag. Da finde ich immer so dies und das und jenes...

In der letzten Zeit scheint bei einigen Leuten die Naschkrankheit ausgebrochen zu sein:
  • Sarah Burrini ist anscheinend in der Lage, beim Anblick einer Schachtel Nougatschokolade alles um sich herum zu vergessen. Daß sie an keinem Nutellaglas vorbeikommt, ohne es leerzulöffeln, wissen wir ja schon aus früheren Comics, aber so einen extremen Naschanfall (bzw. Nasch-und-alles-um-sich-herum-Vergeß-Anfall) hatte sie meines Wissens noch nie. Ihr Freund tut mir leid; der hatte ihr ja eigentlich außer der Schokolade noch ein paar andere Sachen vorbereitet...
  • Midori hat schon vor anderthalb Wochen von einem Naschanfall berichtet. Für den gab’s allerdings auch eine gute Entschuldigung. ;-)
  • Und Robin hat beschlossen, jetzt erst einmal eine Auszeit vom Naschen zu nehmen (Vorsicht, schwedischsprachiger Text). Er meint, er wäre einfach zu dick. Hmm, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, fand ich ihn eigentlich eher dünner als mich selbst. Aber das ist erstens schon eine ganze Weile her, und zweitens kann es auch einfach daran liegen, daß er deutlich größer ist als ich (und daß, wie er selbst erwähnt, sein Bart das Doppelkinn ganz gut kaschiert). Jetzt hat er jedenfalls den Süßigkeiten für die nächsten 40 Tage abgeschworen.
Ach ja, ist schon wieder Fastenzeit... Seit ich in einem Land wohne, wo Fastnacht nicht gefeiert wird, kriege ich das gar nicht mehr mit...

Gut, jetzt weiß ich wenigstens, was „naschen“ auf schwedisch heißt. ;-) Was „fasten“ heißt, wußte ich schon vorher.

Daß das alles kein sonderlich neues Thema ist, weiß ich erstens aus eigener Erfahrung und zweitens habe ich dazu aus dem Archiv des finnischen Geek-Comics Sosiaalisesti rajoittuneet (frei übersetzt in etwa „Mit eingeschränktem Sozialleben“) die beiden folgenden Comics aus dem Winter 2005/2006 ausgegraben: erstens, zweitens.

Da es diesen Comic leider nur auf finnisch gibt, hier ein paar Erklärungen zu diesen beiden Strips:
  1. Inkku (die rothaarige Frau) ist sozusagen politische Aktivistin im Ganztagsjob und protestiert und demonstriert ständig gegen irgendwas oder ab und zu auch mal für irgendwas; in diesem Strip agitiert sie gegen die Erhöhung der Krankenkassenbeiträge und für eine gesündere Lebensweise. Letzteres unter anderem dadurch, daß sie an die beiden Geeks Obst verteilt, damit die jetzt gleich mit einer gesünderen Lebensweise anfangen können. Aber leider klappt das nicht so gut, da die Geeks sich zwar mit aller möglichen Technik gut auskennen, aber sonst mit nicht so vielem: Auf dem letzten Bild wird die arme Inkku mit den Fragen „Was ist das denn?“ und „Und was mache ich jetzt damit?“ konfrontiert. (Die beiden Geeks heißen übrigens C (der dünne mit Bart und Brille) und Plus (der, äh, nicht ganz so dünne mit der Bart-Simpson-Frisur). Zusammen sind sie also „C plus Plus“ beziehungsweise C++. Was, das findet ihr nicht witzig? Dann seid ihr keine Geeks, oder zumindest keine Computergeeks.)
  2. Im zweiten Comic diskutieren IP (die Schwarzhaarige) und Vilma (die Blondine), wie man es schaffen kann, über Weihnachten trotz der ganzen jahreszeittypischen Leckereien nicht zuzunehmen. Ganz einfach, meint Vilma; man braucht nur in den Spiegel zu gucken. Ich habe allerdings den Verdacht, daß das nicht so gut klappt, wenn man nur einen gewöhnlichen Spiegel hat und nicht den tollen „Spezialspiegel“, den Vilma auf dem letzten Bild benutzt...
Wie gut, daß ich gerade erst gegessen habe, sonst würde ich jetzt vermutlich nach all der Rederei über Süßigkeiten einen Naschanfall kriegen...

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Montag, 24. Januar 2011
Lieber rund als eckig
Themen: Vermischtes
... oder wie ging dieser Spruch? ;-)

Soeben erfahre ich aus einem Artikel bei der Mädchenmannschaft, daß es in Wien eine „Feministische Initiative dicker Frauen gegen Diskriminierung und Schlankheitsterror“, oder kürzer und einfacher: „Arbeitsgemeinschaft Dicke Weiber“ gibt. Die Gruppe hat sogar ein Blog.

Gut. Endlich denkt auch mal jemand an uns, die wir etwas, äh, runder sind als das Idealbild. Also an uns Rubensfrauen, uns Venusse von Willendorf, uns Nanas, uns traditionell gebaute Frauen (für die Fans der Mma-Ramotswe-Krimis), uns „stattliche“ Frauen. So hieß es noch vor kaum mehr als hundert Jahren; meine Ururgroßmutter war „stattlich“, meine Großtante (ihre Enkelin) „hatte einen dicken Hintern“, ich bin dick rundlich weiblich gerundet eine Frau, der man ansieht, daß sie ihr Essen genießt.

Den dicken Hintern meiner Großtante habe ich übrigens geerbt. Und das ist MEINER und den gebe ich nicht her. Ja, mir ist klar, daß damit jede Diät von vornherein zum Scheitern verurteilt ist, aber an Diäten glaube ich sowieso seit ungefähr 25 Jahren nicht mehr. Es ist bloß etwas verrückt, wenn ich beim Kleiderkaufen mal wieder feststelle, daß mein Hintern um mehrere Kleidungsgrößen größer ist als der Rest von mir. Der Rest von mir fällt nämlich eher in die Kategorie „pummelig“. ;-)

Mein Rat an alle Frauen, die sich „zu dick“ fühlen: Freundet euch mit (Schwarz-) Afrikanern an. Anscheinend gilt in vielen afrikanischen Ländern etwas (ich sag mal) Fleisch auf den Rippen immer noch als Schönheitsmerkmal. Ich hatte in dieser Hinsicht großes Glück... Gerade in den Jahren, in denen ich plötzlich in die Breite ging (ich war bis Mitte 20 eher zu dünn), hatte ich mehrere afrikanische Nachbarn, die mir erklärten: Nein, du bist nicht dick geworden! Es gibt jetzt einfach nur mehr von dir! (Mode-Tip: Wallende afrikanische Gewänder sehen auch an Frauen gut aus, die noch wesentlich dicker sind als ich. Indische Salwar kameez ebenfalls. Die Models auf dieser Site sind zwar alle ziemlich schlank, aber einige dieser Schnitte eignen sich wirklich gut zum Kaschieren einer nicht vorhandenen Taille...)

Wer sich dennoch zu dick fühlt, findet vielleicht Trost in dem Gedanken, daß dadurch ein anderes Schönheitsmakel ausgeglichen oder womöglich sogar verhindert wird: „If I keep expanding, I’ll never wrinkle.“ Leider fällt mir auch nach noch so vielem Nachdenken (und einigem Herumgoogeln) nicht mehr ein, wer das gesagt hat: Garfield oder Sherman.

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Donnerstag, 20. Januar 2011
Niedliche Tierchen
Themen: Vermischtes
Ich bin gerade beim Sortieren meiner alten Bookmarks. Und es war wirklich höchste Zeit; meine aktuelle Bookmarks-Datei bringt knapp 20 MB auf die Waage!

Ein guter Teil davon sind Intranet-Links von diversen ehemaligen Arbeitgebern, die ich erstens nicht mehr brauche und die zweitens von hier aus, also außerhalb des firmenspezifischen Intranet, sowieso nicht funktionieren. Mal ganz abgesehen davon, daß zumindest eine dieser Firmen ihr Intranet sowieso alle paar Monate umbaut und die Links, die ich habe, auch innerhalb des Intranet nicht mehr funktionieren würden... :-P

So schmeiße ich also eine Menge veraltete Links raus und so langsam wird die Bookmarks-Datei kleiner.

Natürlich finde ich dabei auch die eine oder andere interessante Seite – bzw. finde sie wieder.

Beispielsweise diese hier: Riesenmikroben. Da hat ein Spielzeughersteller doch tatsächlich eine Plüschtier-Produktreihe auf den Markt gebracht, die größtenteils aus Einzellern besteht... vor allem diverseste Krankheitserreger (wer hätte gedacht, daß Helicobacter pylori oder Plasmodium falciparum so niedlich aussehen können?), aber auch ganz normale „liebe“ Körperzellen sowie einige andere eher harmlose Zeitgenossen, z. B. Hefepilze oder Grünalgen. (Nachtrag: Ach, wie goldig... eine der kleinen Grünalgen hat die Augen zu... Schlaf gut, kleine Alge!)

Wenn man mehrere bestellt, kann man sie sich anscheinend in einer Petrischale liefern lassen. Da lacht das Naturwissenschaftlerherz.

Aber den Vogel abgeschossen haben sie mit der Eizelle und der Samenzelle. Eizelle mit rosa Haarschleifchen, Samenzelle mit blauem Haarschleifchen. ;-)

(ObDepression: Diese Site hätte ich zu gerne meinen Eltern gezeigt; denen hätte sie sicher ebenfalls großen Spaß gemacht. Mein Vater war ja im Grunde seines Herzens Naturwissenschaftler und hat mir während meiner Schulzeit u. a. bei diversen Mikroskopierprojekten geholfen; meine Mutter hat vor der Pensionierung zuletzt in einem medizinischen Labor gearbeitet, dessen Maskottchen eine Milbe (bzw. das Foto einer ebensolchen) namens Ignaz war. Und jetzt sind sie tot und ich muß mir die Site alleine angucken. <schnief> Aber goldig sind die Viecher schon, das muß man ihnen lassen... mmm, Amöben zum Kuscheln... Schade, daß sie keine Pantoffeltierchen haben! Ich mag Ciliaten...)

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Mittwoch, 12. Januar 2011
Ein guter Tag
Themen: Vermischtes
Heute ist ein guter Tag. :-)

Und eine Prise Chili im Kakao ist lecker. Nein, ganz im Ernst. Ich sitze hier gemütlich auf meinem Bett-Sofa-Hybrid (rein technisch ist es ja ein Bett, aber wenn ich nicht gerade drinliege, kommt eine bunte Tagesdecke drauf und ich nenne es „Sofa“) mit einer Thermoskanne voller Kakao mit etwas Chili drin. Und der ist, wie gesagt, sehr lecker.

Und ich war gestern beim Arzt und bin weiterhin krankgeschrieben, und zwar bis April. OK, Kranksein ist nicht so schön, aber wenn man schon mal diese ganzen blöden Symptome hat, ist es schön, wenn man sozusagen offiziell als „krank“ anerkannt ist und deshalb nur wenige Verpflichtungen hat. Erstens ist das natürlich angenehm und zweitens hilft es (hoffentlich) auch bei der Genesung.

Und ich habe mich heute morgen zum ersten Mal seit Wochen halbwegs ausgeschlafen gefühlt. In der letzten Zeit bin ich morgens nie so richtig aus dem Bett gekommen. Naja gut, dachte ich, vielleicht braucht mein Körper ja die Ruhe, also lasse ich es zu und gebe mir Mühe, mir deswegen keine Vorwürfe zu machen – also von wegen „ich bin ja so faul“ oder was einem in solchen Situationen halt einfällt. (Wenn man depressiv ist, fallen einem solche Selbstvorwürfe ja ganz besonders leicht!) Aber irgendwann kam es mir doch etwas seltsam vor, daß ich abends um eine halbwegs vernünftige Zeit (irgendwann zwischen acht und zehn) ins Bett ging und auch müde war, dann aber stundenlang wachlag; und morgens dann um eine halbwegs vernünftige bzw. zur Schlafengehenszeit (nicht aber zur tatsächlichen Einschlafzeit!) passende Zeit aufwachte (irgendwann zwischen vier und sechs) und einerseits nicht mehr einschlafen konnte, es andererseits aber auch nicht schaffte, tatsächlich aufzustehen. Oder auch nur das Licht anzumachen und ein wenig zu lesen oder Musik zu hören oder so. Glücklicherweise ging es mir da nicht so wie vielen anderen Depressiven; ich lag nicht wach, weil mich Sorgen plagten, und ich lag auch morgens nicht im Bett und traute mich einfach nicht raus, sondern ich lag abends einfach wach, weil ich wach war, und morgens kam ich nicht aus dem Bett, weil ich nicht aus dem Bett kam. Immerhin. :-/

Aber gestern hat der Arzt die Dosierung der beiden Medikamente, die ich im Moment nehme, verändert; von dem Antidepressivum (Paroxetin) nehme ich jetzt die doppelte Dosis und von dem Beruhigungsmittel (Zopiclon) nur noch die halbe. Keine Ahnung, ob sich die Wirkung dieser Änderung wirklich so schnell zeigen kann, aber in der letzten Nacht habe ich, wie gesagt, zum ersten Mal seit Wochen gut geschlafen bzw. hatte am Morgen das Gefühl, gut geschlafen zu haben, und das Aufstehen gelang auch erstaunlich früh und erstaunlich leicht. :-)

Und dann kam mit der Post ein Mini-Päckchen (eigentlich war’s nur ein ganz normaler gepolsterter Briefumschlag im C5-Format, aber er war sehr dick) von meiner besten Freundin, mit ein paar Fotos von ihren Weihnachtsferien und einem Daumenkino-Büchlein mit einer Geschichte über eine Schnecke, die in Urlaub fährt. Sehr niedlich. :-)

Und seit gestern lade ich mir nach und nach die Vortragsmitschnitte vom letzten Chaos Communication Congress (der ging vor zwei Wochen zu Ende) herunter und gucke mir sie nach und nach an. Oh Mann, wenn ich mich an die gute alte Zeit erinnere, wo ich das per FTP (oje) oder im Browser (ojeojeojewirwerdenalleSTERBENojeojeichwillhierRAUS) tun mußte... Merke: Große Dateien mit egal welchem Webbrowser runterladen ist nicht lustig. Aber heutzutage stellen die lieben Leute vom CCC die Mitschnitte auch als Torrents zur Verfügung. Das ist viel komfortabler... Tja, und im Lauf der nächsten Stunde werde ich maha dabei zugucken und -hören, wie er (mal wieder) Politikergeschwätz auseinandernimmt, und zwar sehr schön fundiert wissenschaftlich. Schließlich ist er Sprachwissenschaftler. Hach, ich mag ihn. :-) Naja, kein Wunder, bin ja selber Sprachwissenschaftlerin...

(Ich bin auch schon ganz gespannt auf den Vortrag von Sai; der Mann hat irgendwann im Oktober oder November einige dunkle Andeutungen über seine aktuellen Forschungen fallen lassen, weigerte sich aber beharrlich, Details preiszugeben. Irgendwas mit Psychologie, meinte er. Ich kenne einige seiner früheren Projekte, und mein Hirn spekuliert jetzt natürlich aufs wildeste, was er wohl dieses Jahr wieder angestellt haben mag... Naja, mal sehen. Leider ist der Mitschnitt dieses Vortrags ziemlich groß, und ich glaube nicht, daß ich den heute noch vollständig runtergeladen kriege. Aber macht nichts; dann halt morgen oder übermorgen...)

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Donnerstag, 6. Januar 2011
Dreikönigstag
Themen: Vermischtes
Gestern gab es leider kein Rezept, und heute gibt es wieder keins. Ich habe nämlich meine Tage und fühle mich ziemlich besch[ZENSIERT].

Allerdings fühle ich mich heute schon etwas besser als gestern und bin deshalb überhaupt in der Lage, etwas zu schreiben.

Und ein Bild zu machen und online zu stellen, nämlich diese beiden schönen polnischen Briefmarken, die ich (natürlich auf einer Weihnachtskarte!) bekommen habe:

[Bild: zwei polnische Weihnachtsbriefmarken]

Die linke paßt ja ganz genau auf den heutigen Dreikönigstag...

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