Montag, 24. Januar 2011
Lieber rund als eckig
Themen: Vermischtes
... oder wie ging dieser Spruch? ;-)

Soeben erfahre ich aus einem Artikel bei der Mädchenmannschaft, daß es in Wien eine „Feministische Initiative dicker Frauen gegen Diskriminierung und Schlankheitsterror“, oder kürzer und einfacher: „Arbeitsgemeinschaft Dicke Weiber“ gibt. Die Gruppe hat sogar ein Blog.

Gut. Endlich denkt auch mal jemand an uns, die wir etwas, äh, runder sind als das Idealbild. Also an uns Rubensfrauen, uns Venusse von Willendorf, uns Nanas, uns traditionell gebaute Frauen (für die Fans der Mma-Ramotswe-Krimis), uns „stattliche“ Frauen. So hieß es noch vor kaum mehr als hundert Jahren; meine Ururgroßmutter war „stattlich“, meine Großtante (ihre Enkelin) „hatte einen dicken Hintern“, ich bin dick rundlich weiblich gerundet eine Frau, der man ansieht, daß sie ihr Essen genießt.

Den dicken Hintern meiner Großtante habe ich übrigens geerbt. Und das ist MEINER und den gebe ich nicht her. Ja, mir ist klar, daß damit jede Diät von vornherein zum Scheitern verurteilt ist, aber an Diäten glaube ich sowieso seit ungefähr 25 Jahren nicht mehr. Es ist bloß etwas verrückt, wenn ich beim Kleiderkaufen mal wieder feststelle, daß mein Hintern um mehrere Kleidungsgrößen größer ist als der Rest von mir. Der Rest von mir fällt nämlich eher in die Kategorie „pummelig“. ;-)

Mein Rat an alle Frauen, die sich „zu dick“ fühlen: Freundet euch mit (Schwarz-) Afrikanern an. Anscheinend gilt in vielen afrikanischen Ländern etwas (ich sag mal) Fleisch auf den Rippen immer noch als Schönheitsmerkmal. Ich hatte in dieser Hinsicht großes Glück... Gerade in den Jahren, in denen ich plötzlich in die Breite ging (ich war bis Mitte 20 eher zu dünn), hatte ich mehrere afrikanische Nachbarn, die mir erklärten: Nein, du bist nicht dick geworden! Es gibt jetzt einfach nur mehr von dir! (Mode-Tip: Wallende afrikanische Gewänder sehen auch an Frauen gut aus, die noch wesentlich dicker sind als ich. Indische Salwar kameez ebenfalls. Die Models auf dieser Site sind zwar alle ziemlich schlank, aber einige dieser Schnitte eignen sich wirklich gut zum Kaschieren einer nicht vorhandenen Taille...)

Wer sich dennoch zu dick fühlt, findet vielleicht Trost in dem Gedanken, daß dadurch ein anderes Schönheitsmakel ausgeglichen oder womöglich sogar verhindert wird: „If I keep expanding, I’ll never wrinkle.“ Leider fällt mir auch nach noch so vielem Nachdenken (und einigem Herumgoogeln) nicht mehr ein, wer das gesagt hat: Garfield oder Sherman.