Montag, 1. August 2011
Zwischenmeldung: Viel geschrieben, wenig gebloggt
Themen: Vermischtes
Langsam wird es wirklich Zeit, daß ich mal wieder ein Lebenszeichen von mir gebe.

Aber zuerst einmal möchte ich einem meiner Lieblingsländer, nämlich der Schweiz, ganz herzlich zum Geburtstag gratulieren und meinen Schweizer Lesern (und allen sonstigen Schweiz-Fans, Schweiz-Besuchern usw.) einen schönen 1. August wünschen!

(Mist. Ich hab’s dieses Jahr mal wieder verpeilt, mir zur Feier des Tages irgendwelchen schönen Schweizer Käse oder Schweizer Wein oder sowas zu besorgen. Hmm, vielleicht schaffe ich es noch, mir im Laufe des Nachmittags etwas Rot-Weißes zu kochen. Oder zählt mein Frühstück etwa? Das war Weißbrot mit Thunfisch in immerhin ziemlich roter Tomatensoße.)

Jetzt aber zurück zum Thema. Lebenszeichen und so.

Den ganzen Juli über hatte ich gar keinen Antrieb zum Bloggen. Es ist auch nicht wirklich viel passiert. Genug zum Twittern, aber nicht genug zum Bloggen. (Eigenwerbung: Geht nach Twitter! Folgt mir! Da kriegt ihr coole, witzige, spannende und manchmal auch subversive Kurztexte (manchmal von mir selber, öfter als Retweets anderer) auf deutsch, englisch, schwedisch und finnisch und manchmal auch niederländisch und esperanto! *werbetrommelrühr*)

Naja gut, die Entenküken sind weiter gewachsen. Kaum zu glauben, daß diese flotte junge Dame...

[Bild: eine junge Stockente, schon fast erwachsen]

... vor ein paar Monaten noch ein handtellergroßes Daunenpuschelchen war, das laut piepsend hinter der Mama herjappelte, nicht wahr? Und das bislang letzte mir bekannte Gelege ist auch schon vor einiger Zeit geschlüpft und die Küken sind schon recht groß und nicht mehr komplett puschelig:

[Bild: Stockentenküken hinter Schilfhalmen]

„Wääh! Will nicht fotografiert werden! Geh weg, blöde Kameratante! Ich bin unsichtbar!“

Der Blick, den es mir dann beim Wegschwimmen zuwarf, war ja auch unbezahlbar:

[Bild: Stockentenküken schwimmt weg]

Außerdem bin ich neulich dieser abenteuerlustigen Schnecke begegnet, die noch hoch hinaus will:

[Bild: an Grashalm hochkletternde Schnecke]

Vorm Haus gab es eine Zeitlang sehr hübsche Lilien.

[Bild: rosagemusterte Lilienblüte]

[Bild: gelbe Lilienblüten]

[Bild: orangefarbene Lilien blühen neben der Haustür]

Das Bild mit den gelben Lilien ist übrigens so richtigherum. Die wuchsen ohnehin schon etwas schräg und nach einem Regenschauer dann tatsächlich ziemlich waagerecht...

Und im Juni habe ich ja einen ziemlich autobiographischen Text über Autismus geschrieben. Mit dem habe ich tatsächlich den Schreibwettbewerb von Autismus-Kultur gewonnen! Beziehungsweise ich bin auf dem 5. Platz gelandet. Von fünfen. Aber egal; ich bin bei den Top 5 und sie haben für die Seite mit meinem Text sogar ein cooles Bild aus Nāhuatl-Wörtern gebastelt. :-D

Die anderen Gewinner, also die vier Leute auf der Welt, die noch besser schreiben können als ich, sind:
  1. Lou mit „Alle meine Katzen – eine Liebeserklärung“ (worüber ich mich als Katzenfan natürlich freue);
  2. Delfins Tochter mit „Das Sprechwort“ (mein persönlicher Favorit unter diesen vieren);
  3. Mama mit „Ich bin Autist und das ist gut so“ (sage ich auch immer, bzw. bei mir ist’s „Ich bin Aspie und das ist auch gut so“); sowie
  4. Hannah mit „Das Treffen auf Augenhöhe“ (ein interessanter Blick auf die unterschiedlichen Probleme vor bzw. nach der Diagnose).
(Irgendwie wünsche ich mir ja, daß sie alle eingereichten Texte veröffentlichen würden. Da waren sicher noch viele andere lesenswerte Sachen dabei. Aber dann wär’s ja kein Schreibwettbewerb gewesen.)

Und nachdem ich meinen Text eingereicht hatte, ging es gleich los mit einer anderen Schreibaktion, diesmal einer völlig anderen: LoCoWriMo.

Nie gehört, gell? Da geht es darum, daß Sprachbastler einen Text in ihrer eigenen Kunstsprache schreiben.

Das soll dann Anfang des Monats losgehen und am Ende des Monats abgeschlossen sein.

Weil ich ich bin, ist es natürlich noch nicht abgeschlossen. Aber wenigstens bin ich in Schwung und werde die zweite Hälfte meiner Geschichte hoffentlich im August fertigkriegen. <klopfaufholz>

Jetzt bin ich also seit einigen Wochen voll damit beschäftigt, fiese Dinge mit Verben anzustellen. Diejenige meiner Sprachen, deren Grammatik am weitesten fortgeschritten ist und die ich daher für diese Aktion ausgewählt habe, hat nämlich eine recht komplizierte Morphologie. Vorteil: Ich muß mir weniger Wörter ausdenken, weil ich vieles aus bereits vorhandenen Wörtern ableiten kann. Nachteil: Ich verheddere mich regelmäßig in Präfixen und Suffixen und danach dann in der Vokalharmonie. ;-)

Aber wenigstens habe ich dabei eine ganze Menge Spaß. Und das ist die Hauptsache. Und ich entwickle meine Sprache weiter.

Daß ich daneben keine Energie zum Bloggen, sondern nur noch zum Twittern habe, liegt allerdings nicht daran, daß mein Text allzu lang oder meine Sprache allzu komplex wäre. Nein; es ist mal wieder Sommer. Die Nummer 4 in der Rangliste meiner Lieblings-Jahreszeiten. Für Details verweise ich auf meinen Text zum Thema vom letzten Jahr.

Ach ja, und einen Kuchen habe ich irgendwann zwischendurch auch mal gebacken:

[Bild: ein Stück selbstgebackener Himbeer-Grieß-Kuchen]

Ganz einfach: Mürbeteigboden, Grießbrei drauf, Tiefkühl-Himbeeren obendrauf und dann backen, bis der an den Rändern hervorlugende Teig einen sympathisch erscheinenden Braunton erreicht hat. Abkühlen lassen und dann: Guten Appetit!

Tip: Gerade in der heißen Sommerzeit schmeckt dieser Kuchen am besten, wenn man ihn frisch aus dem Kühlschrank ißt. Je nach persönlicher Veranlagung erfrischt er womöglich noch mehr, wenn man ihn (wie ich) überhaupt nicht zuckert. Aber das ist natürlich nicht jedermanns Sache.

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Mittwoch, 29. Juni 2011
Hitzeschwitzesommerzeit
Themen: Vermischtes
Habe ich eigentlich schon erwähnt, daß der Sommer auf der Liste meiner Lieblingsjahreszeiten an vierter Stelle steht? ;-)

Diese verdammte Hitze... Kaum zu glauben, daß das hier Finnland ist. Andererseits: Wegen der langen, kalten Winter sind die Häuser ja gut isoliert, und was im Winter monatelang nützlich ist, ist irgendwann im Frühsommer dann zuerst eine Weile lang nervig, dann ein paar Wochen lang absolut eklig und dann wieder einfach nur nervig, bis endlich der Spätsommer-Frühherbst beginnt.

Vor etwa einer Woche war der Übergang von „nervig“ nach „eklig“. Das ist wohl einer der Gründe, warum ich seit einigen Tagen so furchtbar müde bin und (unter anderem) nicht die geringste Lust zum Bloggen habe. Und leider auch keine einzige Idee zum Bloggen.

Immerhin habe ich dank meiner Brauaktivitäten in der letzten Zeit eine Menge lecker-lecker Trinkbares im Kühlschrank.

Im Keller reift dieser Tage übrigens ein Kirschwein. Und ich trinke gerade schwachvergorenes Zitronen-Sima, das heißt, das Zeug enthält so gut wie keinen Alkohol und dafür schmeckt man noch etwas Zucker heraus. (Das Grundrezept, das ich mir bis jetzt erarbeitet habe, ist „1 Pfund Obst plus 1 Pfund Zucker plus bis zu 4 Liter Wasser“.)

Auch die Tierwelt ist von den Temperaturen nicht unbedingt immer angetan, wie man auf diesem (allerdings schon ein paar Wochen alten) Bild sehen kann:

[Bild: Entenküken kühlen sich im Schatten der Fotografin; die Entenmutter ist noch skeptisch]

Die Küken haben anscheinend von der direkten Sonneneinstrahlung erst einmal genug und sitzen gemütlich in meinem Schatten. Die Mutter steht mit etwas skeptischem Gesichtsausdruck daneben und fragt sich bestimmt, was die komische Tante mit der Kamera denn jetzt schon wieder will. Aber als Bedrohung scheint sie mich nicht zu sehen, denn sonst hätte sie ihre Kinder schon längst weggescheucht.

Und ich sitze hier im eigentlich schattigen Wohnzimmer und schwitze trotz Ventilator...

Schnell ein paar Winterfotos mit viel Schnee drauf angucken! – Uff, jetzt geht’s mir besser.

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Freitag, 17. Juni 2011
Willkommen im Mittelalter!
Themen: Vermischtes
So, gestern bin ich 40 geworden. Jetzt bin ich offiziell „im mittleren Alter“. Mal gucken, wann die Midlife crisis kommt. Allerdings habe ich den Verdacht, daß der Nervenzusammenbruch im letzten Herbst schon der Höhepunkt der Midlife crisis gewesen sein könnte... <grübel>

Ich habe mir einen schönen Tag gemacht! Unter anderem habe ich mir selber einen leckeren Kuchen gebacken:

[Bild: ein Stück selbstgebackener Käsekuchen mit Schokofüllung]

Das ist ein Käsekuchen mit Schoko-Grießbrei-Schicht unter dem „Käse“. (Rezept kommt bald...) Mein Geburtstagsgeschenk an mich selber war dieses Jahr eine schöne Backform aus hitzebeständigem Glas, die ich mit diesem Kuchen dann eingeweiht habe.

Außerdem habe ich einen Apfelwein angesetzt und einen längeren Spaziergang gemacht. Die Pflanzenwelt da draußen ist immer noch bzw. mal wieder sehr hübsch anzusehen; die Tierwelt natürlich auch. Die ältesten der Entchen kriegen schon ihre Erwachsenenfedern. Meine Güte, wie die Zeit vergeht!

[Bild: mehrere Wochen alte Entenküken mit den ersten "Erwachsenenfedern"]

Diese rötlichbraunen Federn an Brust, Flügeln und Bürzel sind auf jeden Fall keine Kinderdaunen mehr! Aber in der Nähe gibt es ja noch weitere Entenfamilien, deren Küken noch deutlich jünger sind...

[Bild: Entenküken klettern auf Steinen herum]

... und sich auch ab und zu noch unter der Entenmama verstecken.

[Bild: Entenmutter sitzt auf jungen Entenküken]

Aber wir haben natürlich auch noch die ganzen anderen Tiere...

[Bild: überrascht guckendes Eichhörnchen an Futterstelle]

... beispielsweise Eichhörnchen, die immer wieder ganz erstaunt gucken, wenn ich mit meiner Kamera auftauche.

[Bild: überrascht guckendes Eichhörnchen an Baumstamm]

Und Hasen gibt’s auch noch! Normalerweise sieht man sie immer nur ganz kurz während der Dämmerung vorbeihoppeln, aber dieser hier...

[Bild: auf Waldlichtung sitzender Hase]

... saß im hohen Gras und guckte mich nur so von der Seite an. Ich konnte außer diesem noch ein paar weitere Fotos schießen, bevor er die Nase voll hatte und davonhoppelte.

Also für die Hasen gibt’s Gras und für die Enten gibt es andere Pflanzen.

[Bild: eine Lilie blüht am Teichufer zwischen Birken]

Ich sehe immer wieder Entenkükengruppen die Dickichte am Rande dieses oder jenes Weihers buchstäblich abgrasen. Sieht ganz schön lustig aus, wenn man vom Ufer aus nur die Lilien wackeln sieht, während darunter eifriges Gepiepse hervordringt!

[Bild: Wiese mit blühenden Lupinen]

Wilde Lupinen blühen hierzulande so Anfang, Mitte Juni. Also unter anderem zu meinem Geburtstag. Daher mag ich diese Blumen sehr gern. :-)

Aber auch in den Gärten gibt es mal wieder Schönes zu betrachten. Unter anderem haben wir an unserem Haus gerade einige sehr schöne Pfingstrosen:

[Bild: rosa Pfingstrosen im Garten]

... und das, obwohl Pfingsten doch schon vorbei ist... Aber macht nichts, hierzulande blühen ja auch die Osterglocken in den meisten Jahren erst lange nach Ostern... Damit muß man sich halt abfinden, wenn man so nah am Nordpol lebt wie ich. Aber zum Ausgleich liegt neben unseren Schneeglöckchen in den meisten Jahren auch wirklich noch Schnee. ;-)

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Sonntag, 5. Juni 2011
Alle meine Entchen
Themen: Vermischtes
Naja, nicht ganz alle. Aber wenigstens zwei.

[Bild: zwei Entenküken fressen auf dem Wasser schwimmende Samen]

Von diesen schwimmenden Daunenpuschelchen habe ich noch viel mehr Fotos. Und es werden wohl noch einige dazukommen... Irgendwann habe ich hoffentlich endlich auch mal Zeit, sie zu sichten und ein paar ausgewählte hier zu veröffentlichen.

Die beiden auf dem Bild gehören zu einer Familie mit insgesamt 11 Küken. Ihrer Größe und Körperform nach sind sie auf dem Bild eine knappe Woche alt. Sie schwimmen schon sehr behende und strecken auch ab und zu mal die Flügel, aber bis sie tatsächlich abheben können, werden noch ein paar Wochen ins Land gehen...

Im selben Gebiet gibt’s noch eine zweite Familie, deren Küken ein paar Tage jünger sind. Die beiden Familien sind sich allerdings gar nicht wohlgesonnen; Entenmütter reagieren sehr aggressiv auf fremde Küken, die ihren Pfad kreuzen! Da müssen die beiden Muttervögel (und ihr Nachwuchs) immer schön einen Bogen umeinander machen. Aber es gibt hier einen ruhig dahinfließenden Fluß und etliche kleine Weiher mit viel Wald und Gebüsch dazwischen, da kann man sich gut aus dem Weg gehen.

Tja, und jetzt wißt ihr, womit ich mir dieser Tage die Zeit vertreibe. Ich komme zwar längst nicht jeden Tag in das Revier der Enten, aber wenn ich mal hinkomme, kann ich mich kaum losreißen von diesem goldigen Anblick. Daunenpuschelchen, siehe oben. :-)

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Freitag, 29. April 2011
Noch mehr Blumen...
Themen: Vermischtes
Tja, vor ein paar Tagen habe ich noch gemeint, der Löwenzahn kommt erst später im Jahr, und was sehe ich heute auf dem Weg zur Post? Drei Löwenzahnblüten. :-) Naja, ist jetzt ja auch etwas später im Jahr als neulich...

Die Zwiebel-Pflanzen ums Haus herum haben jetzt so richtig losgelegt.

[Bild: Osterglockenblüte bei uns vorm Haus]

... und wie man im Hintergrund sehen kann, haben die ersten Nachbarn auch schon ihre Fahrräder aus dem Keller geholt.

Und das hier werden wohl die ersten beiden Tulpen der Saison.

[Bild: die ersten beiden Tulpen des Jahres]

Die Bäume schlagen auch eifrig aus. Keine Ahnung, was das hier für einer ist...

[Bild: die Bäume schlagen aus!]

... ich bin ein Stadtkind, ich kann die alle nicht auseinanderhalten. Aber hübsch sind sie schon, diese Blätter.

Die Birken schlagen ebenfalls aus. Und blühen.

[Bild: Blätter und Blütenstand einer Birke]

Hatschi! Glücklicherweise bin ich nur gegen die Pollen dreier Pflanzenarten allergisch, und nur zwei davon wachsen in Finnland. Und wenn jetzt die Birkenblüte einsetzt, heißt das, daß die Erlenblüte so gut wie vorbei ist. Uff.

(Meine Allergie verhält sich dieses Frühjahr übrigens sehr seltsam. Normalerweise läuft mir die Nase und die Augen tränen und der Gaumen juckt. Dieses Jahr läuft meine Nase nur ganz wenig, die Augen jucken ab und zu und der Gaumen dagegen so gut wie gar nicht, aber dafür jucken mir alle möglichen anderen Schleimhäute. Nein, fragt lieber nicht. Reden wir von etwas Erfreulicherem.)

Im Wald blühen die Heidelbeeren! Ich hoffe, die diversen nichtmenschlichen Waldbewohner lassen uns dieses Jahr die eine oder andere Beere übrig...

[Bild: blühender Heidelbeerbusch]

Ich habe am Waldboden auch schon frisch sprießende Blätter entdeckt, die darauf schließen lassen, daß wir Anfang Mai reichlich blühende Maiglöckchen haben werden. Die werde ich dann wohl auch fotografieren.

Nachtrag: Oweia, in punkto Heidelbeeren haben wir menschlichen Fans eine Menge Konkurrenz! Ich sehe gerade in meinem Naturkundebuch, daß die Beeren unter anderem von allen möglichen Vögeln sowie von Eichhörnchen, Dachsen und Bären gefressen werden. Und zumindest Vögel und Eichhörnchen gibt’s in unserer Gegend ja reichlich. Kein Wunder, daß meine herbstliche Heidelbeerjagd noch nie erfolgreich war!

Außerdem schmecken die Blätter und Stengel anscheinend Elchen, Rentieren, Hasen und Maulwürfen. Aha, wieder was gelernt. Obwohl es hier im Süden natürlich nur ganz wenige Elche gibt, und Rentiere auch nur im Zoo... aber dafür umso mehr Hasen.

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Mittwoch, 27. April 2011
Von Bienen, Blumen und anderen Naturereignissen
Themen: Vermischtes
Der Sommer kommt! Heute mußte ich zum ersten Mal in diesem Jahr einer Biene, die sich verflogen hatte, den Weg von meinem Wohnzimmer nach draußen zeigen.

Zuerst dachte ich, es sei eine Hummel, weil das, was mir da durch die Wohnung brummte, ziemlich dick und pelzig war. Aber als ich das Tierchen endlich eingefangen hatte, sah ich, daß es definitiv eine Biene war. Nur halt anscheinend ein besonders großes und haariges Exemplar.

Als Sprachwissenschaftlerin und (vor allem) Altsprachlerin liegt mir bei solchen Gelegenheiten natürlich immer der althochdeutsche Stoßseufzer „Kirst, imbi ist hûcze!“ (frei übersetzt: „Jesus, die Bienen fliegen wieder!“) auf den Lippen. ;-)

(So, jetzt macht mal eine kleine Pause vor dem Weiterlesen und stellt euch vor, wie ich mit einem Glas und einem Stück Pappe bewaffnet hinter einer Biene herrenne und ihr auf althochdeutsch zurufe, sie solle gefälligst ruhig sitzenbleiben. Im Namen der heiligen Jungfrau! Jawollja! – Zu meinem nie enden wollenden Erstaunen hören manche Bienen sogar darauf und setzen sich brav hin, damit ich sie einfangen und zum offenen Fenster tragen kann.)

Nun gut. Aus diesem sommerlichen Anlaß habe ich beschlossen, mal wieder ein paar Fotos zu veröffentlichen. Diesmal welche, die ich am letzten Samstag aufgenommen habe.

Die diversen Zwiebeln rund ums Haus haben inzwischen fast alle sehr schöne Blumen hervorgebracht. Krokusse beispielsweise.

[Foto: gelbe Krokusse]

[Foto: lila Krokus]

Auch die Schwertlilien, die ich neulich schon mal fotografiert hatte, als sie gerade ihre Köpfchen aus der Erde herausgestreckt hatten, sind jetzt schon wesentlich besser als solche zu erkennen!

[Foto: Schwertlilien im Blumenbeet]

Auch die Bäume wachen so langsam aus dem Winterschlaf auf und strecken ihre Blätter. Ich glaube, das hier ist ein Fliederstrauch.

[Foto: Knospe am Fliederstrauch]

Und das hier sind natürlich Weidenkätzchen. Fast so puschelig wie diese Biene heute morgen, aber wesentlich leichter einzufangen. ;-)

[Foto: Weidenkätzchen am Zweig]

Auch im Wald blüht es an allen Ecken und Enden. Hier sind ein paar Leberblümchen...

[Foto: Leberblümchen am Waldboden]

... und das hier ist Huflattich, der aus einiger Entfernung sehr an Löwenzahn erinnert, aber der kommt ja erst später im Jahr.

[Foto: Huflattich]

Außerdem sind mir ein paar schöne Tierfotos geglückt.

Dieser Blaumeise scheinen die Blütenstände einer Erle gut zu schmecken. Guten Appetit, Meischen; alles, was du aufißt, kann bei mir nicht mehr in die Nase fliegen und allergische Symptome hervorrufen...

[Foto: Blaumeise auf einem Zweig]

Eichhörnchen waren auch ziemlich viele unterwegs. So schaffte ich es endlich, eine dieser Fütterungsplattformen im Wald sozusagen im Betrieb, also mit einem hungrigen Eichhörnchen drauf, zu fotografieren.

[Foto: Eichhörnchen auf Fütterungsplattform im Wald]

Außerdem liefen mir am Waldrand, direkt neben dem Nachbarhaus, zwei Eichhörnchen über den Weg, bei denen es sich anscheinend um Mutter und (halberwachsenes) Kind handelte. Eins der beiden Eichhörnchen war etwas kleiner und noch etwas ungeschickt beim Klettern, und das andere lief voraus und schaute sich immer wieder fürsorglich nach dem anderen um.

Die beiden wußten nicht so recht, ob sie vor mir nun Angst haben sollten oder nicht. Richtig weggelaufen sind sie nicht, aber die Mutter guckte mich immer wieder mißtrauisch an. Das Kleine scheint es (zumindest in dem hier eingefangenen Moment) wesentlich interessanter zu finden, im Boden zu wühlen. Könnte ja sein, daß da jemand eine Nuß vergessen hat oder so.

[Foto: zwei Eichhörnchen]

Obwohl das (mutmaßliche) Jungtier, wie gesagt, noch etwas ungeschickt beim Klettern war, traute es sich aber doch schon auf die ganz hohen Bäume. Naja, immer der Mama hinterher...

[Foto: ein junges Eichhörnchen in einer Kiefer]

Ich vertrage die Sommerhitze ja nicht so gut, und daher ist der Sommer nun wirklich nicht meine Lieblingsjahreszeit, aber auf eins freue ich mich jetzt schon: auf die ganzen Eichhörnchen, die im Sommer immer in dem großen Baum vor meinem Wohnzimmerfenster herumturnen. :-)

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Montag, 25. April 2011
Neues von den Eulenkindern
Themen: Vermischtes
Die drei kleinen Uhus, deren Mutter ihr Nest ausgerechnet auf dem Dach eines Einkaufszentrums in Helsinki gebaut hat, sind mal wieder in den Schlagzeilen. Inzwischen sind sie schon längst alt und groß (und abenteuerlustig) genug, um mit ganz anderen Sachen als nur mit Niedlich-Aussehen Aufsehen zu erregen.

(Obacht: Die beiden Links da unten führen zu finnischsprachigen Artikeln bei Helsingin Sanomat. Laßt euch davon nicht abschrecken, sondern geht trotzdem hin und klickt auf das Foto ganz oben im jeweiligen Artikel. Dann öffnet sich eine kurze Slideshow mit Uhu-Fotos zum Artikel (JavaScript benötigt). Zum jeweils nächsten Bild kommt ihr mit dem Pfeil, der am rechten Bildrand erscheint, wenn man mit der Maus ein bißchen auf dem Bild herumfährt.)

Abenteuer Nummer eins: Gestern nachmittag mußte eins der Kleinen bei Flugübungen eine Notlandung auf einer Straße einlegen. Eine Wachfrau aus dem Einkaufszentrum, auf dessen Dach die Uhu-Familie wohnt, hielt geistesgegenwärtig den Verkehr an und trug den Vogel, der das alles mit großer Gelassenheit über sich ergehen ließ, in Sicherheit. (Foto 1: Der Vogel macht vor dem Flug ein paar Lockerungsübungen für die Flugmuskulatur. Foto 2: Geglückte Landung auf der Straße. Geschickterweise ist er auf einem Zebrastreifen gelandet. Foto 3: Die Wachfrau nimmt den Vogel auf den Arm, um ihn wieder heimzubringen. Da kann man gut sehen, wie groß die „Kleinen“ inzwischen schon sind!)

Abenteuer Nummer zwei: Heute vormittag ist eins der drei ein richtig ordentliches Stück weit geflogen, nämlich ganze zwei Querstraßen vom Nest weg. Nicht schlecht! Für das Kleine war das allerdings eine so große Leistung, daß es danach erst einmal ganz erschöpft sitzenblieb und sich ohne Widerstand von der Freiwilligen Feuerwehr in eine geräumige Kiste stecken und heimfahren ließ. (Foto 1: Die Tür ist am Feiertag zwar zu, aber durch die Ritze kommt warme Luft nach draußen, die der Vogel anscheinend genießt. Foto 2: Die Feuerwehr ist angerückt und hat eine improvisierte Eulen-Transportkiste mitgebracht. Der Mann im dunklen Anzug ist übrigens nicht etwa ein Feuerwehrmann in Zivil, sondern der Pförtner.)

Es wird erwartet, daß es nur noch wenige Tage dauert, bis die Kleinen endgültig von zu Hause ausziehen.

YouTube hat natürlich auch ein paar Filme! Zuerst einmal möchte ich diesen hier empfehlen; der zeigt den Ausflug eines der jungen Uhus am 20. April, der mit einigen kleinen Test-Hopsern auf dem Dach begann und dann, nachdem der Kleine sich anscheinend einmal in der Entfernung verschätzt hatte, steil nach unten ging und auf einer Leuchtreklame im Erdgeschoß endete. Schließlich rückte dann die Uhurettungsbrigade, äh, ich meine natürlich: die Helsinkier Feuerwehr an und fing das Tier ein. (Für Leute mit langsamer Netzanbindung: Vorsicht, die Filmdatei ist knapp über 200 MB groß, aber meiner Meinung lohnt sich das Warten echt.)

Und dann habe ich noch drei kürzere Filme gefunden (eins, zwei, drei), in denen man den drei Kleinen bei vogelkükentypischen Sachen zugucken kann; Hals-Recken, Flügel-Strecken, Füße-Heben und Gefieder-Kratzen. Dabei lassen sie sich vom Straßenlärm einige Stockwerke tiefer nicht im geringsten stören. Echte Stadtbewohner halt...

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Sonntag, 24. April 2011
Frohe Ostern!
Themen: Vermischtes

[Bild: Osterglocken]

... wünsche ich allen, die hier mitlesen, und auch allen, die ganz zufällig hereingeschneit kommen.

Das Foto ist gestern bei uns vorm Haus entstanden. Sehen die Osterglocken nicht hübsch aus mit ihren grünen Blättern im grünen Gras vor der grünen Hauswand? :-)

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Freitag, 15. April 2011
Julia-Gezwitscher
Themen: Vermischtes
Aufmerksame Leser haben es schon bemerkt: Seit neuestem habe ich auch einen Twitter-Account.

Wer mir folgen will: Ich heiße „juliainfinland“, wie man oben rechts auf der Seite im Twitter-Widget sehen kann. (Falls da kein Twitter-Widget zu sehen ist, liegt das womöglich daran, daß ihr kein JavaScript benutzt.)

Ich werde voraussichtlich vor allem auf englisch twittern, allerdings wahrscheinlich in einem Stil, den man auch mit (sagen wir mal) nicht so rühmlichen Sprachkenntnissen verstehen kann. Mit einem 140-Zeichen-Limit lassen sich ja eigentlich keine besonders komplizierten Sätze basteln.

Ich weiß noch nicht, wie eifrig ich tatsächlich twittern werde und ob ich ab und zu auch mal etwas retweeten oder auf anderer Leute Tweets antworten werde. Aber mal sehen. Beim Blog wußte ich am Anfang ja auch noch nicht, was ich damit so machen würde, und dennoch ist (behaupte ich mal ganz selbstbewußt) etwas Vorzeigbares daraus geworden...

Mein Twitter-Avatar und meine Tweets unterliegen natürlich derselben Lizenz wie alle anderen meiner öffentlichen Inhalte auch, nämlich der im FAQ beschriebenen Creative-Commons-Lizenz.

Den Avatar habe ich mit MeMaker erstellt und dann noch etwas im GIMP nachbearbeitet. Sieht mir sogar nicht ganz unähnlich, das Ding... :-)

Nachtrag: So, jetzt ist der Account schon drei Stunden alt, und ich habe schon zwei Tweets in die Welt geschickt (OK, der erste war ein Test-Tweet) und zwei Sachen geretweetet und den ersten Follower habe ich auch schon – einen meiner Geek-Freunde, der zufällig online war und mich sofort entdeckt hat. :-D

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Aus (Eulen-) Kindern werden Leute
Themen: Vermischtes
Die Uhu-Küken im Stadtzentrum von Helsinki werden immer größer. Sie sehen schon gar nicht mehr kindlich aus! Naja gut, ein bißchen schon, so flauschig wie sie sind – beziehungsweise: Als Walter-Moers-Fan sollte ich statt „flauschig“ gerade für Vögel eigentlich das Wort „plumös“ verwenden... ;-)

Aber ihre grauen „Kinderkleider“ haben sie immerhin schon abgelegt und sind jetzt hellbraun. Und ihre Körperform und -haltung wirkt auch schon deutlich erwachsener.

Hufvudstadsbladet hat mal wieder ein schönes Foto, auf dem die drei Kleinen neugierig das Dach erkunden, auf dem sie geschlüpft sind.

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