Montag, 21. März 2011
Ganz (A)arm dran
Themen: Vermischtes
... bin ich im Moment.

Ich habe mir vor einigen Wochen den linken Daumen verstaucht. Einen gewissen Heilungserfolg konnte ich in der Zwischenzeit schon dadurch erzielen, daß ich den Daumen einfach mit Leukoplast Micropore immobilisiert habe, damit das geplagte Gelenk eine Chance hat, sich etwas auszuruhen.

Allerdings hat das nicht komplett geholfen. Dem Daumen geht’s zwar schon deutlich besser, aber irgendwie hat die Besserungsrate in den letzten Tagen ziemlich stagniert.

(Hmm... Kann man das sagen? Eine Rate stagniert? Kann die sowas überhaupt? <grübel> Andererseits: Ich bin Linguistin, ich darf das. Notfalls definiere ich mir mein Vokabular halt so zusammen, daß Raten tatsächlich stagnieren können. So, wieder ein Problem gelöst. Mannomann, bin ich heute effektiv.)

Da ich mich weigere, wegen so einer Kleinigkeit (gebrochen ist ja ganz offensichtlich nichts) zum Arzt zu latschen und eine ganze Praxisgebühr zu investieren, habe ich mich gestern daran erinnert, wie ich mal wegen eines entzündeten Handgelenks eine Schiene tragen mußte, und beschlossen, nicht nur den Daumen, sondern die gesamte „untere“ Hälfte der Hand zu immobilisieren. Mir war nämlich aufgefallen, daß ich, wenn ich die anderen Finger bewege, die Hand dabei auf eine Weise benutze, daß der Muskel, der für die Bewegung des Daumens an eben diesem Gelenk zuständig ist, doch bewegt wird. Also wird das Gelenk trotz Daumen-Fixierung beansprucht. Und das bedeutet natürlich, daß es doch nicht die Ruhe und Erholung bekommt, die es eigentlich bräuchte.

Also habe ich mir aus etwas glattpoliertem Holz, das ich zufällig herumliegen hatte (fragt nicht), und zwei langen weichen Baumwollschals (so Dinger liegen nach den gefühlten sieben Millionen Batikkurse der letzten 15 Jahre haufenweise bei mir herum, und zwar in allen Farben des Regenbogens) eine Schiene und einen Verband improvisiert. Das Ding hat sogar über Nacht gut gehalten. Und jetzt ist das geplagte Gelenk wirklich immobilisiert. :-D

Tagsüber liegt der Arm in einer aus einem dritten Schal (wie gesagt: gefühlte sieben Millionen Batikkurse) geknüpften Schlinge.

(Zum Glück bin ich Rechtshänderin! Nicht auszudenken, wenn ich jetzt beim Tippen und beim Von-Hand-Schreiben so stark eingeschränkt wäre.)

Gelernt habe ich aus der ganzen Sache auch schon etwas: nämlich, daß indigogefärbte Schals (bzw. indigogefärbte Stoffe im allgemeinen) ganz fürchterlich auf die Haut abfärben. :-}

Fragt mich nicht, wie ich das hier jetzt getippt habe. ;-) OK, ich verrat’s euch doch: nämlich ganz, ganz langsam. Zumindest im Vergleich zu meinem normalen Tempo; ich tippe nämlich recht behende im Zehn-Finger-System. Insgesamt bin ich froh, daß die Arbeit am Computer heutzutage so klickibunti ist; ich kann eine ganze Menge der Sachen, die ich sonst ganz selbstverständlich mit zwei Händen (bzw. zehn Fingern) erledige, mit nur einer Hand erledigen, ganz einfach deshalb, weil sich so vieles durch einfaches Herumklicken mit der Maus erreichen läßt.

(Dennoch bin ich froh, daß ich eine Tastatur und immerhin noch eine funktionierende bzw. nicht in bunten Baumwollstoff gewickelte Hand zur Verfügung habe. Vor einigen Jahren habe ich mir mal Limonade über die Tastatur gekippt, und zwar ausgerechnet an einem Samstagnachmittag, so daß ich anderthalb Tage lang ohne Tastatur auskommen mußte. O Schreck, o Graus! Nicht mal mehr einloggen konnte ich mich. Fast ein ganzes Wochenende lang! Am Montagmorgen ging’s dann natürlich gleich zum Laptopspezialisten, und der popelte die ruinierte Tastatur einfach von meinem Laptop ab, guckte nach, ob die ganzen Innereien des Rechners noch in Ordnung waren, ging dann kurz ins Lager und kam mit einer neuen Tastatur zurück, die er – schwupp! – installierte (drauflegen, andrücken, klick! (;-)), fertig). Und das war’s dann auch schon. Irgendwann sollte ich dem guten Mann vielleicht mal eine Flasche Sekt vorbeibringen oder so; schließlich hat er mir schon des öfteren schnell und zuverlässig weitergeholfen. Allerdings ist er so ein Bastler-Typ, der wahrscheinlich sagen würde: ach nein, das wäre doch nicht nötig gewesen, es ist doch schon Belohnung genug, daß ich den ganzen Tag an Laptops herumschrauben darf...)