Freitag, 30. Juli 2010
Elektronische Trauer
Themen: Vermischtes
Heute morgen kam mal wieder eine Mail vom Auswärtigen Amt: ich solle bitte meine Daten überprüfen und gegebenenfalls korrigieren. (Ich habe mich nämlich schon vor Jahren in die Elefand-Datenbank eingetragen, die „Elektronische Erfassung Auslandsdeutscher“. Da muß man spätestens alle 180 Tage ein Lebenszeichen von sich geben, also sich z. B. kurz einloggen, sonst geht die Datenbank davon aus, daß man aus der Datenbank gelöscht werden will.)

Diesmal gab es zum ersten Mal seit langer Zeit wieder Daten zu korrigieren. Und zwar mußte ich meinen vor zwei Wochen verstorbenen Stiefvater aus der Liste der Kontakte in Deutschland löschen.

Autsch, das tut weh. Vor allem, wenn man ganz unvermittelt und nichts Böses ahnend auf so eine Situation stößt: „OK, ich geh dann mal schnell meine Daten upda– <schluck> Oh Scheiße...“ :-(

Jetzt kann ich auch in etwa nachvollziehen, wie sich der trauernde Systemverwalter in diesem Comic hier von XKCD fühlt.

(Und der kleine Teil meines Bewußtseins, der seine Zeit damit verbringt, den Rest meines Bewußtseins zu beobachten, fügt folgende Bemerkung hinzu: Wie viele Leute es wohl außer mir und diesem Cartoonisten geben mag, denen zum Thema „Trauer“ zuallererst Unix einfällt...?)