Mittwoch, 14. Juli 2010
Schreibblockaden
Themen: Schreiben
Ich habe in den letzten Wochen entsetzlich wenig Kreatives produziert. OK, ab und zu mal einen Blogeintrag oder eine E-Mail, und ab und zu habe ich auch mal an einem Band weitergeknüpft, aber im großen und ganzen fühle ich mich schon seit Wochen entsetzlich unkreativ.

Das hat natürlich den Vorteil, daß ich mehr Zeit für den Konsum von Produkten der Kreativität anderer habe. Also: Ich habe mal wieder Zeit zum Lesen.

Der Nachteil daran ist, daß ich dabei den Eindruck habe, nur zu konsumieren (igitt) und mich so zu einem braven Mitglied der Konsumgesellschaft zu entwickeln (igitt). Und das muß um jeden Preis vermieden werden. (Wie kann ich eigentlich ein Wort so formatieren, daß man ihm ansieht, daß ich es mit spitzen Fingern und gerümpfter Nase getippt habe? Konkret geht es um die Wörter „konsumieren“ und „Konsumgesellschaft“ in diesem Absatz. ;-) Dabei bin ich von der „braven Konsumentin“ doch noch meilenweit entfernt; ich habe beim „Konsumieren“ nämlich gar nicht viel Geld ausgegeben. Zu lesen gibt’s im Internet ja eine ganze Menge, und schon bei mir vorhandene (also nicht mehr einzukaufende) Bücher lassen sich auch gut lesen. Vor allem, wenn ich sie seit Ewigkeiten nicht mehr gelesen habe – oder wenn ich sie mir mit dem Hintergedanken „das lese ich irgendwann, wenn ich mal Zeit habe“ gekauft und dann irgendwann im Regal vergessen habe.)

Jetzt habe ich vorgestern mal wieder dieses Buch hier aus dem Regal gekramt: „The Writer’s Idea Book“ von Jack Heffron. Da stehen über die einzelnen Seiten verteilt Hunderte von Anregungen und Übungen drin, die einen zum Schreiben bringen sollen.

Gestern abend habe ich spontan einen kurzen Text verfaßt, der meine Reaktion auf gleich zwei dieser Anregungen darstellt. Laut wc hat er 1287 Wörter, hach, ich bin ganz stolz. Gut, ein paar von diesen „Wörtern“ sind Gedankenstriche (wc zählt alles, was links und rechts entweder von Leerzeichen oder von Zeilenanfang bzw. -ende begrenzt wird, als Wort); aber trotzdem.

Vielleicht besteht für mich ja doch noch Hoffnung. :-)

Vor vielen Jahren hat mir mal ein (E-Mail-) Brieffreund aus Übersee, nachdem ich ihm vorgejammert hatte, unter einer Schreibblockade zu leiden, einen ASCII-Schreib-Block zugemailt. Das war das Bild eines großen Quaders, dargestellt in ASCII-Art. (OK, auf englisch – der Mann war Amerikaner – ist das ein hübsches Wortspiel. Auf deutsch nicht so sehr.)

Während meines „Konsumrausches“ habe ich einen Cartoon von Beetlebum gefunden, der mir aus der Seele spricht. Nicht nur wegen des Titels; der lautet nämlich „Schreibblockade!?“. Nein, das Bild selbst drückt auch ziemlich gut aus, wie ich mich in den letzten Wochen oft gefühlt habe.

Aber wie gesagt: im Moment hege ich wieder etwas Hoffnung, daß ich meine Kreativität doch noch wiederfinde. Na, wo hat sie sich denn versteckt... <umguck>