Mittwoch, 18. Mai 2011
Computerfreud, Computerleid
Themen: Computer
Eigentlich wollte ich mich aus der ganzen Sache um Osama bin Laden ja heraushalten. Aber jetzt habe ich erfahren, daß seine Daten- und Kommunikationssicherheitsstrategie unter anderem auch einen Air gap beinhaltete.

Oh Mist. Meine Daten- und Kommunikationsstrategie beinhaltet auch unter anderem einen Air gap. Bin ich jetzt verdächtig? <mißtrauischumguck>

. . .

Naja, ich glaube, soooooo verdächtig bin ich nun auch wieder nicht.

Und überhaupt: Eigentlich wollte ich ja über ein ganz anderes Computerthema schreiben. ;-)

(Nur noch eine kurze Abschweifung zurück: Mannomann, ich bin echt beeindruckt. Der hatte gar kein Internet auf dem Grundstück und schrieb und las seine E-Post auf einem nicht vernetzten Rechner und kopierte Antworten auf einen USB-Stick, der dann von einem reitenden Boten (jaja, ich habe da gewisse romantische Vorstellungen) in ein Internet-Café gebracht und abgeschickt wurde. Die Antworten kamen dann auf dem umgekehrten Weg rein. Ich habe hier nur ein popliges Ubuntu auf einem USB-Stick, mit dem ich boote, wenn ich ins Internet will, und eine Festplatte, die allen Ernstes noch nie ein Netz von innen gesehen hat, weil ich von ihr nur boote (und sie auch nur mounte), wenn ich offline bin und das auch einige Zeit lang bleiben will. Aber immerhin. <seufz>)

Aber eigentlich wollte ich ja... siehe oben. Also:

Neulich ist mir eine Festplatte abgestürzt. Dummerweise ausgerechnet die, auf der ich unter anderem Backups abzulegen pflege. Und noch-dümmerweise geschah das zu einem Zeitpunkt, wo ich eins dieser Backups eigentlich dringend gebraucht hätte.

Ich hatte mir das so schön vorgestellt:
  1. Inhalt eines USB-Sticks backuppen. Upbacken. Wie auch immer. Sicherungskopieren.
  2. USB-Stick neu partitionieren.
  3. Backup auf eine der Partitionen einspielen.
  4. Freuen.
Leider passierte dann aber das hier:
  1. Inhalt des USB-Sticks... äh... sicherungskopieren.
  2. USB-Stick neu partitionieren.
  3. Wundern über die seltsamen Geräusche, die die Festplatte auf einmal macht.
  4. Ärgern.
Die Festplatte war wirklich gründlich abgestürzt! So gründlich, daß sie sich nicht einmal mehr mounten lassen wollte. :-P

Aber alles ging dann doch noch gut aus. Es dauerte bloß etwas länger, weil ich in meiner Paranoia in meinem Bedürfnis, bei allem, was mit Daten zu tun hat, auf Nummer Sicher zu gehen, ein paar zusätzliche Datencheck- und -gegencheck-Schritte in den normalen Datenrettungsprozeß eingebaut habe.

Glücklicherweise hatte ich eine Festplatte herumliegen, die genauso groß war wie die problematische und zufällig gerade frei war. Darauf habe ich die problematische Festplatte (bzw. ihren Inhalt) zuallererst einmal gespiegelt.

Das war übrigens nicht so leicht, wie es sich anhört. Die normalen Datenspiegelungsprogramme (dd und so) lasen alle kurz im ersten Block herum und wollten dann aufgrund eines Lesefehlers nicht weitermachen. Die üblichen Tricks, mit denen man so ein Programm erst im soundsovielten Sektor zu lesen lassen anfängt, funktionierten auch nicht. Anscheinend müssen auch die davorliegenden Sektoren zumindest angeguckt werden, bevor der Rechner sich dazu entschließt, mit dem Lesen irgendwo weiter hinten anzufangen.

Aber zum Glück gibt es ja ddrescue. :-) Das liest auch kaputte Festplatten. Leider liest es sehr langsam und ich mußte es über Nacht laufen lassen... Aber am Morgen hatte ich dann eine 1:1-Kopie der problematischen Platte.

Zu meinem großen Erstaunen ließ die sich sogar mounten. Und lesen. Bis auf ein paar Dateien und Verzeichnisse, aber das Wichtigste (lies: die Daten, die ich selbst erstellt hatte und mir nicht z. B. durch Wieder-Runterladen wiederherstellen konnte) war alles noch vorhanden. :-D

Ich ließ zur Sicherheit noch ein paar Testprogramme über die problematische Platte drüberlaufen, bevor (und auch nachdem) ich sie neu formatierte, um ganz sicher sein zu können, daß es sich wirklich nur um einen Softwarefehler gehandelt hatte und die Hardware der Festplatte noch in Ordnung war. (Für Interessierte: natürlich das gute alte fsck und seinen Kumpel badblocks und außerdem das ganz vortreffliche testdisk, das ich vorher noch nicht gekannt hatte.)

Das dauerte ein bißchen. Vor allem badblocks. :-/ Hätte ich mir eigentlich vorher denken können, daß ein Programm, das eine ganze Festplatte byteweise durchgeht und in jedes Byte ein bestimmtes Muster schreibt (in meinem Fall: 1010) und dann die ganze Festplatte noch einmal byteweise durchgeht und nachguckt, ob da wirklich überall dieses Muster steht, eine Weile am Schaffen sein würde.

320 GB. Das sind über drei Millionen Byte. Wenn ich die unter allen Menschen in Finnland aufteilen wollte, würde jeder vier oder fünf Bits abbekommen. :-o

Und die hat das Ding einzeln beschrieben. Und danach einzeln kontrolliert. <schnarch>

Aber immerhin weiß ich jetzt ganz sicher, daß die Platte an sich in Ordnung ist.

Und jetzt sind fast alle alten Daten wieder drauf und die, die sich nicht wiederherstellen lassen und auf die ich nicht verzichten will, suche ich mir gerade wieder aus den altvertrauten Quellen (öhömm... Internet) zusammen. :-)

Und ich bin jetzt total superschlau und voll kompetent auf dem Gebiet der Datenrettung und -wiederherstellung.

Naja, ziemlich schlau und einigermaßen kompetent. Aber für den Hausgebrauch langt’s. :-)

Und ich weiß, wie ein MBR von innen aussieht! <freu> Also falls ich irgendwann mal einen von Hand editieren muß oder so...

(Wer sich mal richtig gruseln will: Auf dem letzten Chaos Communication Congress gab’s einen Vortrag über Datenrettung, bei dem einige sehr, äh, interessante Bilder kaputter Festplatten gezeigt wurden. Die direkten Links zur Filmdatei (in diversen Formaten und Aufnahmequalitäten) und die Torrentlinks gibt’s hier (jeweils die Dateien, deren Namen mit „27c3-4231“ beginnen). Oweia, diese Bilder... <gruselwusel> Erste gute Nachricht: Keiner dieser ehemals magnetisch speichernden Trümmerhaufen gehört mir. Zweite gute Nachricht: Wenn mal eine speichermedientechnische Katastrophe passiert, gibt es Leute, die helfen können.)

So, jetzt geh ich mich noch ’ne Runde superschlau und systemverwalterisch unschlagbar fühlen... <träller>

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Freitag, 13. Mai 2011
Wir brauchen eine Eulenbehörde!
Themen: Vermischtes, Finnland
Ja, ich blogge schon wieder über die jungen Uhus. Die fühlen sich inzwischen anscheinend alt genug, um das Helsinkier Nachtleben zu erkunden. In einen Biergarten hat sich neulich auch einer verirrt. Darf der in seinem Alter überhaupt schon Bier...? :-}

Die Feuerwehr ist inzwischen etwas genervt von den ständigen Uhu-Rettungseinsätzen. Denn da Uhus gerne ihren einmal etablierten Nistplätzen treu bleiben, ist zu erwarten, daß das Paar, das dieses Jahr im Stadtzentrum nistet (also die Eltern der drei Kleinen), das im nächsten Jahr wieder tun wird. Und im übernächsten. Undsoweiter.

Daß den Feuerwehrleuten bei den Rettungseinsätzen ständig irgendwelche Leute mit Fotoapparaten (und Foto-Handys) im Weg stehen, trägt natürlich nicht unbedingt zur Verbesserung der Stimmung bei.

Jetzt hofft die Feuerwehr, daß sich ein paar Ornithologen oder sonstige Freiwillige ohne Uhu-Berührungsängste finden, die bei zukünftigen Uhu-Notfällen helfen, damit die Feuerwehr ab und zu auch mal wieder Zeit hat, ein Feuer zu löschen oder so. ;-)

(Die Finnen sind halt tierlieb und die Feuerwehr muß das dann ausbaden... Hierzulande kriegt die Feuerwehr durchaus auch Anrufe der Art „Kommen Sie schnell, bei uns im Garten wird gerade ein armes unschuldiges Eichhörnchen von einer Krähe angegriffen!“ Ich hoffe allerdings, daß zu solchen Anrufern dann keine Eichhörnchenrettungsspezialisten in voller Feuerwehrmontur kommen, sondern einfach telefonisch der Rat gegeben wird, mit einem Besen o. ä. die Krähe selber zu verjagen.)

Der kleine Uhu, der auf dem verlinkten Bild so etwas verloren vor verschlossenen Türen steht, ließ sich übrigens in einem Stoffsack zurück zum Nest tragen. Den ansonsten in solchen Fällen üblichen Pappkarton lehnte er hochnäsig ab.

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Dienstag, 10. Mai 2011
Steuerfrei
Themen: Bürokratie
Heute ist der Stichtag für die Einkommenssteuererklärung hier in Finnland. Beziehungsweise heute und nächsten Dienstag; eine Hälfte der Bevölkerung hat noch eine Woche Zeit.

Gerade ist mir klargeworden, daß ich dieses Jahr zum ersten Mal, seit ich in Finnland lebe, keine Steuererklärung machen muß.

Aaaaah, diese FREIHEIT! ;-)

Normalerweise läuft das nämlich so mit der Einkommenssteuererklärung hierzulande:

Wenn man noch nicht lang im Lande ist oder noch nicht lang arbeitet, muß man ein kompliziertes Formular mit mehreren Seiten ausfüllen. Danach ist dann das Finanzamt der Meinung, es hätte Eckdaten über einen, und schickt einem in den darauffolgenden Jahren ein wesentlich kürzeres Formular (ein A4-Blatt, Vorder- und Rückseite), in dem die meisten Sachen, die zählen, schon eingetragen sind. Da muß man dann nur noch gucken, ob das einem alles irgendwie plausibel scheint, und im Falle eines Falles Fehler korrigieren und fehlende Angaben ergänzen.

Das ging dann bei mir in allen Jahren nach dem ersten, in dem ich dieses komplizierte Formular bekam und, wie sich herausstellte, mangels Einkommen (ich war Vollzeitstudentin ohne Nebenjob) gar nicht ausfüllen mußte, in etwa so:
  • Haben die meinen Namen und meine Kontonummer (für die erhoffte Steuerrückvergütung im Herbst) richtig geschrieben? Gut.
  • Wo war noch schnell das Feld für die Fahrtkosten zum und vom Arbeitsplatz? Ach ja, hier. Schnell zusammenrechnen, was ich im letzten Jahr für Busfahrkarten ausgegeben habe, und eintragen.
  • Habe ich alles nach bestem Wissen und Gewissen ausgefüllt? Klar doch. Datum und Unterschrift.
  • Auf zum Briefkasten, nach Möglichkeit vor dem Stichtag.
Letztes Jahr war es etwas anders, weil sie einem damals erstmals die Möglichkeit gaben, seine Steuern online zu erklären. Aber im großen und ganzen war’s dieselbe Prozedur, bloß halt mit so einem Online-Formular statt des Papierbogens. Und authentifizieren mußte ich mich vorher, da eine eigenhändige Unterschrift ohne gewisse grafiktechnische Verrenkungen nicht so leicht in ein Online-Formular gesetzt werden kann. Tja, und dieses Jahr komme ich um die Steuererklärung ganz herum! Denn ich hatte keine Einkünfte, über die der Staat (dank Lohnsteuerkarte und Einkommenssteuer-Vorabzug) nicht sowieso schon Bescheid wüßte, und leider schafft es der Betrag, den ich im letzten Jahr für die Fahrt zum und vom Arbeitsplatz ausgegeben habe, nicht über die Grenze, ab der man die Kosten erst absetzen kann.

Naja gut. Vor ein paar Jahren hat das Finanzministerium anscheinend beschlossen, ich hätte im vorangegangenen Jahr einen unverhältnismäßig hohen Betrag für ärztliche Behandlungen und Arzneimittel ausgegeben, und trug in dem halb-vorausgefüllten Formular eigenmächtig einen Posten von etwa 300 Euro für „Behinderung“ ein, den ich nach Meinung der Beamten von der Steuer absetzen konnte. Vielleicht machen sie das dieses Jahr ja wieder...? <hoff>

Aber selbst wenn nicht, wäre das immer noch besser als der Fall einer Bekannten von mir in den Niederlanden. Die bekam vom Finanzamt nämlich mal einen Brief, sie solle gefälligst ihre ausstehenden Steuerschulden von 0 Euro begleichen. Ihre Reaktion: Würde ich ja gerne, wenn mir mal jemand erklärt, wie man einen Betrag von NULLKOMMANICHTS überweist...! Wie gut, daß das finnische Finanzamt eine Regel hat, daß man geringfügige Steuerschulden (ich glaube, alles unterhalb von 10 Euro oder so) automatisch erlassen bekommt; leider bedeutet das auch, daß man geringfügige Rückvergütungen (in derselben Größenordnung) nicht ausgezahlt bekommt. Aber damit kann ich leben. Solange die mir bloß keine Rechnungen über einen Betrag schicken, der niedriger ist als der Wert der Briefmarke auf dem Umschlag mit der Rechnung.

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Samstag, 7. Mai 2011
Helsinki, Stadt der Uhus...
Themen: Vermischtes, Sprachen
In den letzten Tagen habe ich mit einem grippalen Infekt gekämpft, deshalb war ich fast eine Woche lang still. Aber jetzt geht’s mir besser und ich kann wieder über die süßen kleinen Uhus bloggen. :-)

(Moment, ich kriege gerade mal wieder einen „oooooh, sind die süüüüüß“-Anfall... <3 <3 <3 <tiefdurchatm> So, jetzt geht’s wieder. Uff.)

Die Tourismusstelle der Stadt Helsinki hat anscheinend schon Werbematerial produziert, in dem Uhus eine große Rolle spielen.

Aber wenn davon dann demnächst Touristen angelockt werden, sind die drei (nicht mehr so ganz) Kleinen im Stadtzentrum doch schon flügge und können gar nicht mehr besichtigt werden...?

Naja gut. Nicht daß Helsinki nicht auch noch ein paar andere interessante Sachen zu bieten hätte. :-)

(Ach ja, falls irgendein Leser dieses Blogs mal nach Finnland reisen will: ich kann gerne per Mail Fragen beantworten und Tips geben! Nicht nur zu Helsinki.)

Aber zurück zu den Uhus. :-)

Als ich heute mittag die Homepages der Zeitungen abklapperte, war überall die erste Schlagzeile irgendwas mit Osama bin Laden. Nur beim guten alten Hufvudstadsbladet nicht; da hatten ihn die Uhu-Küken aus dem Rampenlicht verdrängt. Denn es ist etwas ganz Besonderes passiert: Der von der Zeitung ausgerufene Namenswettbewerb ist beendet und der Sieger steht fest.

Jetzt heißt einer der Vögel so wie der Bruder meiner besten Freundin. <staun>

Bei den drei jungen Uhus handelt es sich um ein Weibchen und zwei Männchen. Ich hätte ja dafür plädiert, das Weibchen Eulalia zu nennen, aber für die beiden Männchen fiel mir dann nichts mehr ein. Aber ein findiger Zeitungsleser aus der Gegend von Turku ist auf drei schöne Eulennamen gekommen: Uwe, Uwa und Uwo. (Uwa ist das Weibchen. Uwe ist der Bruder meiner besten Freundin. Und jetzt anscheinend auch ein Uhu.)

Erstens passen diese Namen ganz gut zum schwedischen Wort für diese und verwandte Vogelsorten; das ist nämlich uva. Und zweitens klingen die drei Namen ein kleines bißchen so wie der charakteristische Ruf dieser Vögel. (Auf finnisch heißen sie huuhkaja, also in etwa „Huuh-Rufer“.)

Jetzt bin ich mal gespannt, was bei den ganzen anderen Uhu-Kinder-Namensgebungs-Wettbewerben herauskommt, die noch am Laufen sind...

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Sonntag, 1. Mai 2011
Walpurgistag
Themen: Finnland
Heute ist Vappu, die finnische Kreuzung aus Frühlingsfest, Abiturfeier und Karneval.

Die Finnen sind ja, soweit sie sich irgendeiner Richtung des Christentums zugehörig fühlen, fast alle Protestanten. Das bedeutet unter anderem, daß die Fastenzeit hierzulande nicht so furchtbar wichtig ist und die Fastnachtstage natürlich auch nicht. (Dafür gibt es ungefähr um diese Zeit des Jahres ein anderes wichtiges Ereignis, nämlich die „Sportferien“. Da haben die Schulen eine Woche lang geschlossen, damit die Schüler sich noch mal im Schnee austoben gehen können, bevor er anfängt zu schmelzen. Außerdem gibt’s laskiaispulla, das sind Windbeutel mit Schlagsahne und entweder Marzipan- oder Marmeladenfüllung.)

Aber zum 1. Mai dreht das ganze Land dann durch. ;-)

(Gut, Deutschland dreht zum 1. Mai auch ein bißchen durch. Aber während sich in Hamburg und Berlin angeblich irgendwelche Linksextremisten Straßenschlachten mit der Polizei liefern, kommt das (vergleichsweise) bißchen Randale, was wir hier in Helsinki kriegen, vor allem dadurch zustande, daß Betrunkene sich gegenseitig umrennen und dann behaupten, der jeweils andere wäre schuld. Und dann kommt es manchmal zu kleineren Prügeleien, bei denen auch manchmal die Polizei einschreitet. Allerdings komplett ohne Wasserwerfer.)

Am 30. April geht es los mit dem Feiern. Schon am Vormittag habe ich auf dem Markt ein paar Leute gesehen, die sich „verbòòzt“ hatten (wie wir im Saarland sagen), die also verrückte Kleidung oder eine lustige Perücke trugen oder sich das Gesicht bunt angemalt hatten. Und an allen Ecken wurden Luftballons, Luftschlangen, Konfetti und ähnliches Feiertagszubehör verkauft. Hier sind zwei Luftballonverkäuferinnen, stellvertretend für die gesamte Branche:

[Bild: zwei Luftballonverkäuferinnen]

Am Nachmittag gab’s dann die offizielle Zeremonie: Ein Student wurde per Kran soweit angehoben, daß er „Havis Amanda“, einer Frauenstatue im Zentrum von Helsinki, eine Studentenmütze aufsetzen konnte. Jedes Jahr ist dafür eine andere Fachschaft zuständig, und jedes Jahr gibt es dazu einen riesigen Menschenauflauf, so daß Busse und Straßenbahnen umgeleitet werden müssen.

Tja, und wenn Amanda ihre Mütze aufhat, fängt Vappu offiziell an.

Dann ziehen die Leute los und feiern. (Ein Finne erklärte mir mal den Unterschied zwischen den beiden großen Sommer-Feiertagen: „An Vappu fahren wir in die Stadt und saufen uns zu. An Mittsommer dagegen fahren wir aufs Land und saufen uns zu.“) Den Zeitungen zufolge mußten die Sanitäter sich dieses Jahr allerdings um weniger Schnapsleichen kümmern als in den letzten Jahren, das heißt wohl, daß die Leute sich dieses Jahr mehr aufs Konfettiwerfen und Tanzen konzentriert haben. ;-)

Und am Morgen kommen dann die Straßenfeger und freuen sich über die vielen leeren Pfandflaschen, die überall herumliegen. Hoffe ich zumindest, denn den ganzen restlichen Feiertagsmüll müssen sie ja auch noch wegräumen...

Das traditionelle Getränk zu Vappu ist Sima, diese finnische „Honiglimonade“, die zwar „Met“ heißt, aber etwas völlig anderes ist als das, was man in Deutschland unter „Met“ versteht. (Hauptunterschiede: Sima wird gut gekühlt serviert; Sima enthält Kohlensäure; Sima ist so gut wie alkoholfrei.) Ich habe dieses Jahr drei große Flaschen besorgt (eine mit Ingwerzusatz und zwei normale nur mit Honig und Zitrone) und überlege so für mich, ob ich nicht mal wieder eigenes Sima ansetzen sollte. Das Zeug schmeckt nämlich echt gut und ist auch ziemlich leicht zu brauen.

Aber nicht alle Leute gehen an diesem Abend raus zum Feiern; es gibt auch private Vappu-Partys, die ganz unterschiedlich aussehen können. Je nach Geschmack der Anwesenden halt. Ich war mal auf einer eingeladen, wo wir nett zu Abend aßen und dann bis tief in die Nacht redeten und Musik hörten und diverse Gesellschaftsspiele spielten.

Tja, und am 1. Mai, dem eigentlichen Vappu-Tag (das gestern war Vapunaatto, wörtlich „Vappu-Vorabend“), gehen die Leute den Frühling genießen.

Gestern sah es eine Weile so aus, als ob das ins Wasser fallen würde...

[Bild: dunkle Wolken ziehen auf]

... aber dann regnete es doch nur ein bißchen (ich war zu der Zeit draußen und brauchte nicht einmal einen Regenschirm aufzuspannen) und bald klarte es schon wieder auf.

Jetzt ist es zwar kühl, aber ziemlich sonnig. Das heißt, all die Leute, die der Tradition folgen und heute ein Picknick im Park machen (und den Frühling genießen, jaja), müssen sich zwar etwas wärmer anziehen, aber wenigstens werden sie nicht naß. :-)

Allerdings wäre Regen natürlich gut für uns Allergiker. Die Weidenallergiker tun mir leid; diese Bäume blühen gerade ziemlich intensiv...

[Bild: Weidenbaum in voller Blüte]

... und manche Bäume sind sogar so frech, den Allergikern den Stinkefinger zu zeigen!

[Bild: Weidenbaum in voller Blüte]

Andere Bäume sind da etwas freundlicher.

[Bild: Knospe mit Blütenstand und rötlichen Blättern]

[Bild: Zweig mit Blätterknospen]

Manche Bäume scheinen noch richtig viel vorzuhaben in diesem Frühling...

[Bild: Zweig mit Blätterknospen]

Der Flieder, von dem ich letzte Woche eine noch fast ganz geschlossene Knospe fotografierte, ist jetzt auch schon viel weiter. Naja, man muß bedenken, daß bei uns der Flieder etwa Anfang/Mitte Juni blühen wird! Dieser Strauch liegt also ganz gut in der Zeit. Jetzt können sich die Blütenknospen in den nächsten vier bis sechs Wochen in aller Ruhe entfalten.

[Bild: Blütenknospen am Fliederstrauch]

[Bild: Blütenknospen am Fliederstrauch]

[Bild: Blütenknospen am Fliederstrauch]

Unten am Boden blüht’s natürlich auch immer noch... hierbei scheint es sich um eine Art wilden Verwandten des Krokusses zu handeln. Oder sowas in der Art. <rätsel> Aber egal, hübsch sind sie jedenfalls, diese Blümchen.

[Bild: gelbe Wiesenblumen]

Und die Vögel freuen sich, daß sie jetzt auf den schneefreien Wiesen endlich wieder an die ganzen leckeren Würmer rankommen.

[Bild: Wacholderdrossel auf Wiese]

Der Vogel auf diesem Bild ist eine Wacholderdrossel. Ich kann mich nicht erinnern, in Deutschland jemals eine gesehen zu haben, aber hier ist es eine der häufigsten Vogelarten. Deshalb kannte ich von diesem Vogel bis gestern, als ich endlich mal das Wörterbuch zur Hand nahm, tatsächlich nur den finnischen Namen...

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Allein ist nicht dasselbe wie einsam
Themen: Neuro-Psycho
Zu diesem Thema muß ich mir noch mehr Gedanken machen. Das hier ist jetzt nur so mehr oder weniger ins Blaue gedacht.

Auslöser war eine Diskussion auf Twitter, die wiederum von einem Rundfunkbeitrag über Autismus ausgelöst wurde, in dem es zwar vordergründig darum ging, für mehr Verständnis für Autisten in der „normalen“ Welt zu sorgen, wo sie dann aber wirklich kaum ein Klischee ausgelassen haben.

Beim ersten Anhören fand ich den Beitrag gar nicht so schlimm. Anscheinend besitzt mein Gehirn einen Filter, in dem die ganzen üblen Klischees und Pauschalisierungen hängen bleiben, wenn mich nicht gerade jemand direkt darauf hinweist. ;-)

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Lustig: Auf schwedisch werden die Grenzen zwischen den Wörtern und Konzepten ganz anders gezogen als im Deutschen. Ensam hat viele Bedeutungen, unter anderem „einsam“ und auch „allein“, aber in bestimmten Kontexten kann es sogar „der/die/das einzige“ oder „ausschließlich“ bedeuten. Wenn ich sage, daß ich „ensam“ wohne, wird das zuallererst einmal als „ich habe keine Mitbewohner“ verstanden. Wenn ich ausdrücken will, daß ich mich einsam fühle, muß ich mich ein bißchen anstrengen und beispielsweise einen Ausdruck wie övergiven („verlassen“) benutzen.

Gleich auf der ersten Seite ihres Buches „Vem ska trösta knyttet?“ verwendet Tove Jansson innerhalb von nur zwei Zeilen das Wort ensam in gleich drei verschiedenen Bedeutungen: Der Protagonist der Geschichte wohnt (erstens) ohne Mitbewohner in einem (zweitens) abgelegenen Haus und fühlt sich abends immer (drittens) ganz einsam.

Im Finnischen gibt es das schöne Wort orpo, das als Substantiv „Waise“ bedeutet und als Adjektiv „einsam und verlassen“. Also im Sinne des Sich-so-Fühlens, nicht des Der-Einzige-im-Zimmer-Seins.

Hach, Fremdsprachen sind etwas Schönes. :-)

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Wenn ich mich einsam fühle, und das kommt manchmal vor, dann fühle ich mich vom Rest der Welt abgeschnitten. Manchmal habe ich dann das Gefühl, die Welt gäbe es gar nicht, oder es gäbe sie zwar, aber sie hätte mit mir nichts zu tun. Manchmal fühlt es sich eher so an, als ob in der Welt nichts und niemand wäre, was/wer irgendwie mit mir zu tun hätte, daß ich also buchstäblich „einsam und verlassen“ wäre.

Naja, „orpo“ eben.

Aber das ist ein Depressionssymptom. In den meisten Situationen, wo ich ganz allein bin, fühle ich mich ziemlich wohl und gar nicht einsam.

Leider verstehen das viele Leute nicht. Was mich wirklich erschreckt hat: Bei einem Fachvortrag fragte mich eine Psychologin (!) im Publikum ganz ungläubig, ob ich das ernst gemeint hatte, als ich gesagt hatte, daß meine beste Freundin in Österreich wohnt (also in Pi mal Daumen 1000 km Entfernung), und wie das denn sein könne, daß jemand, der so weit weg wohnt, meine „beste Freundin“ sein könnte.

Ähm. Hat diese Frau denn noch nie von Telefon und Internet gehört? Muß ich wirklich jemandem ständig physisch auf der Pelle sitzen, um ihm zu zeigen, daß ich auch weiterhin mit ihm befreundet sein will?

An vielen Tagen besteht für mich das ganze Ausmaß an Kontakt mit der Außenwelt darin, daß ich
  • aus dem Fenster gucke und draußen Leute sehe und
  • ab und zu Geräusche im Treppenhaus höre, wenn ein Nachbar weggeht oder heimkommt, und
  • wenn ich die Ohren spitze, das leise Gemurmel des Radios in der Nachbarwohnung wahrnehme (falls die Nachbarin zu Hause ist) und
  • im Internet z. B. Zeitung lese (die ja vermutlich von irgendwem geschrieben wurde)
... und so richtig eng wird dieser Kontakt, wenn mir jemand beispielsweise eine Mail schickt oder ich (neuerdings) irgendwelche Tweets nicht einfach nur ziellos in die Welt hinausschicke, sondern auf einen Tweet von jemandem antworte oder jemand auf einen Tweet von mir antwortet.

Und ich fühle mich nicht einsam. Ich fühle mich ungestört.

Daß es andere Leute gibt, zu denen ich bei Bedarf womöglich sogar Kontakt aufnehmen kann, merke ich ja daran, daß ab und zu aus dem Treppenhaus Schritte oder Gesprächsfetzen in meine Wohnung dringen. Und am nachbarlichen Radio-Gemurmel. Und an den Leuten vorm Fenster.

Fast direkt unterhalb meines Küchenfensters ist ein Spielplatz. Für manche anderen Leute wäre das ein Grund gewesen, nicht in diese Wohnung einzuziehen... Ich find’s aber toll, wenn ich im Sommer das Fenster auf habe und höre, wie draußen die Kinder spielen. Manchmal wird das sogar ziemlich laut, weil sie sich ja nicht unbedingt an die Grenzen des Spielplatzgeländes halten, sondern auch mal auf die Wiese direkt unterm Fenster laufen und dort weiterspielen. (Hier ist das Betreten des Rasens nämlich nicht verboten, und das ist auch gut so.)

An vielen Tagen wird mein Bedarf an zwischenmenschlichem Kontakt durch Kinderlachen oder Radiogemurmel vollständig gedeckt.

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Daß es auf Mittsommer zugeht, merke ich im Sommer immer daran, daß es draußen auf einmal so still ist. Klar; die Kinder sind alle mit ihren Eltern ein oder zwei Wochen aufs Land gefahren.

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Mein Großonkel, ein notorischer Eigenbrötler, zitierte immer Wilhelm Busch: „Wer einsam ist, der hat es gut / weil keiner da, der ihm was tut.“

Schopenhauer drückt es ohne Reim so aus: „Ganz er selbst sein darf jeder nur, solange er allein ist. Wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit; denn nur wenn man allein ist, ist man frei!“

Von Schopenhauer gibt es auch noch ein etwas drastischeres Zitat zum Thema: „Was nun andererseits die Menschen gesellig macht ist ihre Unfähigkeit, die Einsamkeit, und in dieser sich selbst, zu ertragen.“

Mir tun diese Leute leid, die es nicht schaffen, auch nur wenige Minuten allein mit sich selbst zu verbringen. :-(

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In irgendeinem Psychologiebuch habe ich mal gelesen, daß introvertierte Menschen (huiiii, da schreibt jemand über mich!) in ihrem Kopf ständig einen „inneren Monolog“ am Laufen haben und extrovertierte Menschen haben entweder keinen solchen Monolog im Gehirn oder sie nehmen ihn nicht wahr; ganz genau kann ich mich nicht mehr daran erinnern.

Ich kann mir das gar nicht vorstellen, wie es wohl ist mit solcher Stille im Kopf. Das wäre für mich schrecklich und hätte ziemlich viel mit Einsamkeit zu tun.

Andererseits würde es natürlich erklären, warum es Extrovertierten so schwer fällt, selbst für kurze Zeit „mit sich selbst allein“ zu sein... die haben dann ja im Gegensatz zu uns Introvertierten nicht einmal sich selbst zur Gesellschaft! Die Ärmsten. :-(

In meinem Kopf ist dieser „innere Monolog“ oft eher ein angeregtes Gespräch als ein Monolog im engeren Sinne. Das ist nicht leicht zu beschreiben... Es gab mal eine britische Zeichentrickserie namens Captain Star, wo eine der Hauptfiguren nach einem Unfall mit irgendwas Radioaktivem mutiert war und seitdem neun Köpfe und sechs Arme hat. Diese neun Köpfe unterhalten sich oft untereinander und lassen sich dabei nicht im geringsten von der Tatsache stören, daß sie ja eigentlich zur selben Person gehören und nur recht selten unterschiedlicher Meinung sind.

So ähnlich hört sich das in meinem Kopf an. Wie kann man da einsam werden? :-)

(Fortsetzung folgt... eventuell.)

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Freitag, 29. April 2011
Noch mehr Blumen...
Themen: Vermischtes
Tja, vor ein paar Tagen habe ich noch gemeint, der Löwenzahn kommt erst später im Jahr, und was sehe ich heute auf dem Weg zur Post? Drei Löwenzahnblüten. :-) Naja, ist jetzt ja auch etwas später im Jahr als neulich...

Die Zwiebel-Pflanzen ums Haus herum haben jetzt so richtig losgelegt.

[Bild: Osterglockenblüte bei uns vorm Haus]

... und wie man im Hintergrund sehen kann, haben die ersten Nachbarn auch schon ihre Fahrräder aus dem Keller geholt.

Und das hier werden wohl die ersten beiden Tulpen der Saison.

[Bild: die ersten beiden Tulpen des Jahres]

Die Bäume schlagen auch eifrig aus. Keine Ahnung, was das hier für einer ist...

[Bild: die Bäume schlagen aus!]

... ich bin ein Stadtkind, ich kann die alle nicht auseinanderhalten. Aber hübsch sind sie schon, diese Blätter.

Die Birken schlagen ebenfalls aus. Und blühen.

[Bild: Blätter und Blütenstand einer Birke]

Hatschi! Glücklicherweise bin ich nur gegen die Pollen dreier Pflanzenarten allergisch, und nur zwei davon wachsen in Finnland. Und wenn jetzt die Birkenblüte einsetzt, heißt das, daß die Erlenblüte so gut wie vorbei ist. Uff.

(Meine Allergie verhält sich dieses Frühjahr übrigens sehr seltsam. Normalerweise läuft mir die Nase und die Augen tränen und der Gaumen juckt. Dieses Jahr läuft meine Nase nur ganz wenig, die Augen jucken ab und zu und der Gaumen dagegen so gut wie gar nicht, aber dafür jucken mir alle möglichen anderen Schleimhäute. Nein, fragt lieber nicht. Reden wir von etwas Erfreulicherem.)

Im Wald blühen die Heidelbeeren! Ich hoffe, die diversen nichtmenschlichen Waldbewohner lassen uns dieses Jahr die eine oder andere Beere übrig...

[Bild: blühender Heidelbeerbusch]

Ich habe am Waldboden auch schon frisch sprießende Blätter entdeckt, die darauf schließen lassen, daß wir Anfang Mai reichlich blühende Maiglöckchen haben werden. Die werde ich dann wohl auch fotografieren.

Nachtrag: Oweia, in punkto Heidelbeeren haben wir menschlichen Fans eine Menge Konkurrenz! Ich sehe gerade in meinem Naturkundebuch, daß die Beeren unter anderem von allen möglichen Vögeln sowie von Eichhörnchen, Dachsen und Bären gefressen werden. Und zumindest Vögel und Eichhörnchen gibt’s in unserer Gegend ja reichlich. Kein Wunder, daß meine herbstliche Heidelbeerjagd noch nie erfolgreich war!

Außerdem schmecken die Blätter und Stengel anscheinend Elchen, Rentieren, Hasen und Maulwürfen. Aha, wieder was gelernt. Obwohl es hier im Süden natürlich nur ganz wenige Elche gibt, und Rentiere auch nur im Zoo... aber dafür umso mehr Hasen.

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Mittwoch, 27. April 2011
Von Bienen, Blumen und anderen Naturereignissen
Themen: Vermischtes
Der Sommer kommt! Heute mußte ich zum ersten Mal in diesem Jahr einer Biene, die sich verflogen hatte, den Weg von meinem Wohnzimmer nach draußen zeigen.

Zuerst dachte ich, es sei eine Hummel, weil das, was mir da durch die Wohnung brummte, ziemlich dick und pelzig war. Aber als ich das Tierchen endlich eingefangen hatte, sah ich, daß es definitiv eine Biene war. Nur halt anscheinend ein besonders großes und haariges Exemplar.

Als Sprachwissenschaftlerin und (vor allem) Altsprachlerin liegt mir bei solchen Gelegenheiten natürlich immer der althochdeutsche Stoßseufzer „Kirst, imbi ist hûcze!“ (frei übersetzt: „Jesus, die Bienen fliegen wieder!“) auf den Lippen. ;-)

(So, jetzt macht mal eine kleine Pause vor dem Weiterlesen und stellt euch vor, wie ich mit einem Glas und einem Stück Pappe bewaffnet hinter einer Biene herrenne und ihr auf althochdeutsch zurufe, sie solle gefälligst ruhig sitzenbleiben. Im Namen der heiligen Jungfrau! Jawollja! – Zu meinem nie enden wollenden Erstaunen hören manche Bienen sogar darauf und setzen sich brav hin, damit ich sie einfangen und zum offenen Fenster tragen kann.)

Nun gut. Aus diesem sommerlichen Anlaß habe ich beschlossen, mal wieder ein paar Fotos zu veröffentlichen. Diesmal welche, die ich am letzten Samstag aufgenommen habe.

Die diversen Zwiebeln rund ums Haus haben inzwischen fast alle sehr schöne Blumen hervorgebracht. Krokusse beispielsweise.

[Foto: gelbe Krokusse]

[Foto: lila Krokus]

Auch die Schwertlilien, die ich neulich schon mal fotografiert hatte, als sie gerade ihre Köpfchen aus der Erde herausgestreckt hatten, sind jetzt schon wesentlich besser als solche zu erkennen!

[Foto: Schwertlilien im Blumenbeet]

Auch die Bäume wachen so langsam aus dem Winterschlaf auf und strecken ihre Blätter. Ich glaube, das hier ist ein Fliederstrauch.

[Foto: Knospe am Fliederstrauch]

Und das hier sind natürlich Weidenkätzchen. Fast so puschelig wie diese Biene heute morgen, aber wesentlich leichter einzufangen. ;-)

[Foto: Weidenkätzchen am Zweig]

Auch im Wald blüht es an allen Ecken und Enden. Hier sind ein paar Leberblümchen...

[Foto: Leberblümchen am Waldboden]

... und das hier ist Huflattich, der aus einiger Entfernung sehr an Löwenzahn erinnert, aber der kommt ja erst später im Jahr.

[Foto: Huflattich]

Außerdem sind mir ein paar schöne Tierfotos geglückt.

Dieser Blaumeise scheinen die Blütenstände einer Erle gut zu schmecken. Guten Appetit, Meischen; alles, was du aufißt, kann bei mir nicht mehr in die Nase fliegen und allergische Symptome hervorrufen...

[Foto: Blaumeise auf einem Zweig]

Eichhörnchen waren auch ziemlich viele unterwegs. So schaffte ich es endlich, eine dieser Fütterungsplattformen im Wald sozusagen im Betrieb, also mit einem hungrigen Eichhörnchen drauf, zu fotografieren.

[Foto: Eichhörnchen auf Fütterungsplattform im Wald]

Außerdem liefen mir am Waldrand, direkt neben dem Nachbarhaus, zwei Eichhörnchen über den Weg, bei denen es sich anscheinend um Mutter und (halberwachsenes) Kind handelte. Eins der beiden Eichhörnchen war etwas kleiner und noch etwas ungeschickt beim Klettern, und das andere lief voraus und schaute sich immer wieder fürsorglich nach dem anderen um.

Die beiden wußten nicht so recht, ob sie vor mir nun Angst haben sollten oder nicht. Richtig weggelaufen sind sie nicht, aber die Mutter guckte mich immer wieder mißtrauisch an. Das Kleine scheint es (zumindest in dem hier eingefangenen Moment) wesentlich interessanter zu finden, im Boden zu wühlen. Könnte ja sein, daß da jemand eine Nuß vergessen hat oder so.

[Foto: zwei Eichhörnchen]

Obwohl das (mutmaßliche) Jungtier, wie gesagt, noch etwas ungeschickt beim Klettern war, traute es sich aber doch schon auf die ganz hohen Bäume. Naja, immer der Mama hinterher...

[Foto: ein junges Eichhörnchen in einer Kiefer]

Ich vertrage die Sommerhitze ja nicht so gut, und daher ist der Sommer nun wirklich nicht meine Lieblingsjahreszeit, aber auf eins freue ich mich jetzt schon: auf die ganzen Eichhörnchen, die im Sommer immer in dem großen Baum vor meinem Wohnzimmerfenster herumturnen. :-)

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