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Montag, 23. August 2010
Filzbälle
Themen: Handarbeit
sileas, 20:06h
Neulich beim Aufräumen gefunden: diese drei Jonglierbälle aus Filz, die ich vor vielen Jahren mit dem Filzen-Lern-Set von der Fliegenden Spindel gemacht habe.
Tja... und jetzt bräuchte ich passend zu den Bällen noch ein Jonglieren-Lern-Set. ;-)
(Und damit hier niemand auf dumme Gedanken kommt: Ja, ich habe diesen Laden in der letzten Zeit ein paarmal erwähnt bzw. verlinkt. Nein, ich werde nicht dafür bezahlt, daß ich hier die Werbetrommel rühre oder so. Ich bin bloß mit der Besitzerin befreundet und beziehe daher meinen „exotischen“ Handarbeitsbedarf vorwiegend über sie und bekomme ab und zu auch mal etwas von ihr geschenkt – das Filz-Set war so ein Geschenk. „Exotisch“ ist in diesem Zusammenhang alles, was über Strickgarn u. ä. hinausgeht, also beispielsweise solche Sachen wie Webbrettchen.)
(Und damit hier niemand auf dumme Gedanken kommt: Ja, ich habe diesen Laden in der letzten Zeit ein paarmal erwähnt bzw. verlinkt. Nein, ich werde nicht dafür bezahlt, daß ich hier die Werbetrommel rühre oder so. Ich bin bloß mit der Besitzerin befreundet und beziehe daher meinen „exotischen“ Handarbeitsbedarf vorwiegend über sie und bekomme ab und zu auch mal etwas von ihr geschenkt – das Filz-Set war so ein Geschenk. „Exotisch“ ist in diesem Zusammenhang alles, was über Strickgarn u. ä. hinausgeht, also beispielsweise solche Sachen wie Webbrettchen.)
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Meinen die etwa mich?
Themen: Finnland
sileas, 17:02h
Eben kam mit der Post eine Spendenaufforderung des finnischen Verbandes der Kriegsinvaliden.
(Huch, ist schon wieder diese Jahreszeit?)
Die Anrede ist: „Lieber Staatsbürger!“
Da ich die finnische Staatsbürgerschaft anderslautenden Gerüchten zum Trotz nicht besitze, fühle ich mich schon mal nicht angesprochen. ;-)
Immerhin ist der Text insofern interessant, daß die schwedischsprachige Hälfte ein paar Vokabeln enthält, die ich bis jetzt noch nicht kannte. <aufschreib>
Interessant ist für mich als Nicht-Finnin auch, daß sie von „den beiden Kriegen 1939–1945“ schreiben. In Finnland gab es nämlich keinen „2. Weltkrieg“, sondern einen „Winterkrieg“ (1939/40) und einen „Fortsetzungskrieg“ (1941–1944).
Und interessant für mich als schon seit <murmelmurmel> Jahren in Finnland lebende und durchaus historisch und politisch interessierte Person ist natürlich auch, daß ich immer noch kurz stutze, wenn jemand von zwei Kriegen in diesem Zeitraum redet, bevor mir das mit dem Winter- und dem Fortsetzungskrieg einfällt...
Außerdem fällt mir gerade auf, daß der Fortsetzungskrieg im September 1944 endete und im Text aber etwas von „1939–1945“ steht. Was haben die denn bis 1945 noch gemacht? Meinen sie etwa den Lapplandkrieg 1944–1945? Aber warum schreiben sie dann „die beiden Kriege“? Fragen über Fragen...
(Huch, ist schon wieder diese Jahreszeit?)
Die Anrede ist: „Lieber Staatsbürger!“
Da ich die finnische Staatsbürgerschaft anderslautenden Gerüchten zum Trotz nicht besitze, fühle ich mich schon mal nicht angesprochen. ;-)
Immerhin ist der Text insofern interessant, daß die schwedischsprachige Hälfte ein paar Vokabeln enthält, die ich bis jetzt noch nicht kannte. <aufschreib>
Interessant ist für mich als Nicht-Finnin auch, daß sie von „den beiden Kriegen 1939–1945“ schreiben. In Finnland gab es nämlich keinen „2. Weltkrieg“, sondern einen „Winterkrieg“ (1939/40) und einen „Fortsetzungskrieg“ (1941–1944).
Und interessant für mich als schon seit <murmelmurmel> Jahren in Finnland lebende und durchaus historisch und politisch interessierte Person ist natürlich auch, daß ich immer noch kurz stutze, wenn jemand von zwei Kriegen in diesem Zeitraum redet, bevor mir das mit dem Winter- und dem Fortsetzungskrieg einfällt...
Außerdem fällt mir gerade auf, daß der Fortsetzungskrieg im September 1944 endete und im Text aber etwas von „1939–1945“ steht. Was haben die denn bis 1945 noch gemacht? Meinen sie etwa den Lapplandkrieg 1944–1945? Aber warum schreiben sie dann „die beiden Kriege“? Fragen über Fragen...
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Was bin ich heute aber wieder konspirativ...
Themen: Computer, Politik
sileas, 16:24h
Soeben erfahre ich aus dem Law Blog, daß ich anscheinend zwei der drei Kriterien erfülle, durch die man (zumindest laut Staatsanwaltschaft Düsseldorf) zum Superkriminellen wird. (Gut, der Ausdruck „superkriminell“ stammt nicht vom Staatsanwalt, sondern vom sarkastischen Verteidiger, aber das Wort gefällt mir halt. ;-))
In dem beschriebenen Verfahren geht es um ein nicht näher bezeichnetes Computerdelikt. Die Staatsanwaltschaft ist der Meinung, der Angeklagte habe mit „erhöhter krimineller Energie“ gehandelt und sei „extrem konspirativ“ vorgegangen.
Wie das der gute Mann gemacht hat? Er hat auf seinem Rechner installiert gehabt.
Hmm, mal nachzählen:
Wie gut, daß CCleaner ein Windows-Programm ist. So kann ich wenigstens sicher sein, daß es nicht versehentlich auf meinem Rechner landet. Denn auf meinen diversen Linux-Systemen würde es ja sowieso nicht laufen. ;-)
Und jetzt erzähl’ mir bitte niemand etwas von WINE. Laut Produktbeschreibung macht CCleaner lauter Sachen, für die ich mir keine neue Software installieren muß, weil mein Rechner die sowieso schon kann. Installierte Programme rückstandslos deinstallieren? Das macht bei mir die ganz normale Debian-Softwareverwaltung dpkg, also genau dieselbe Software, mit dem ich die Programme vorher installiert habe. Unbrauchbare und nutzlose Dateien finden? Das klingt verdächtig nach dem Zweck, zu dem ich cruft habe, was bei mir übrigens genau wie die Softwareverwaltung zum Betriebssystem (bzw. zur Distribution) gehört. Löschen von History und Cookies des Browsers? Ist mir völlig neu, daß man dazu extra Software installieren muß; in meinem Firefox ist das eingebaut. Allerdings muß ich der Vollständigkeit halber erwähnen, daß ich nicht die Cookie-Lösch-Funktion des Browsers benutze, sondern ein nettes Add-on namens CookieCuller, weil es damit viel komfortabler geht. Aber die Grundfunktionalität ist bei mir, wie gesagt, schon im Browser drin.
Dazu brauche ich also gar nicht CCleaner in einem Windows-Emulator laufen zu lassen. Das kann mein Rechner alles schon. Aber das bedeutet auch...
Oooooooh Mist, ich bin VERDÄCHTIG... ;-)
Also, ich kann ja noch verstehen, daß jemand auf die Idee kommt, jemand, der TOR und TrueCrypt benutzt, könnte womöglich etwas im Schilde führen. Aber daß jemand, der Software rückstandslos deinstallieren will und/oder seine Cookies ab und zu löscht, noch mehr im Schilde führen könnte, darauf muß man erst einmal kommen. <kopfschüttel>
Was kommt als nächstes? Ein Staatsanwalt, der das Tragen eines breitkrempigen Hutes beim Spazierengehen (= will nicht erkannt werden) oder den Besitz einer nicht im Telefonbuch aufgeführten Nummer (= will nicht gefunden werden) als „konspiratives Verhalten“ auslegt? Oder den Besitz einer E-Mail-Adresse, die nicht dem Schema „Vorname.Nachname@provider“ entspricht (= will nicht erkannt werden, sozusagen ein breitkrempiger Hut für die Online-Spaziergänge)? <kopfschüttel>
Ich glaube, ich gehe mich erst einmal eine Weile unter meinem breitkrempigen Hut verstecken, bis ich mich wieder beruhigt habe...
Und dann gehe ich – samt breitkrempigem Hut, denn heute scheint die Sonne, da brauche ich das Ding bzw. vor allem die Krempe – mal raus vor die Tür und zum Briefkasten, ein paar Postkarten abschicken. Ganz unverschlüsselt. Stehen allerdings auch nur total banale Sachen drauf.
Einer der Leserkommentare im Law Blog bringt es übrigens auf den Punkt: Man sollte diesen Staatsanwalt mal fragen, ob er denn nicht selber TrueCrypt oder ein anderes Tatverschleierungs-, äh, ich meine natürlich: Verschlüsselungstool auf seinem Dienst-Laptop hat. Und falls er das verneint, sollte man ihn fragen, inwieweit er es mit seiner dienstlichen Sorgfaltspflicht vereinbaren kann, vertrauliche Daten wie z. B. dienstliche Dokumente oder E-Mails unverschlüsselt spazierenzutragen... <fiesgrins>
In dem beschriebenen Verfahren geht es um ein nicht näher bezeichnetes Computerdelikt. Die Staatsanwaltschaft ist der Meinung, der Angeklagte habe mit „erhöhter krimineller Energie“ gehandelt und sei „extrem konspirativ“ vorgegangen.
Wie das der gute Mann gemacht hat? Er hat auf seinem Rechner installiert gehabt.
Hmm, mal nachzählen:
- TOR habe ich ebenfalls. Habe ich hier im Blog ja auch schon ein paarmal erwähnt.
- TrueCrypt habe ich auch. Das habe ich hier allerdings noch nie erwähnt. Bin ich jetzt extra-konspirativ? <grübel>
- CCleaner war mir bis gerade eben allerdings völlig unbekannt gewesen.
Wie gut, daß CCleaner ein Windows-Programm ist. So kann ich wenigstens sicher sein, daß es nicht versehentlich auf meinem Rechner landet. Denn auf meinen diversen Linux-Systemen würde es ja sowieso nicht laufen. ;-)
Und jetzt erzähl’ mir bitte niemand etwas von WINE. Laut Produktbeschreibung macht CCleaner lauter Sachen, für die ich mir keine neue Software installieren muß, weil mein Rechner die sowieso schon kann. Installierte Programme rückstandslos deinstallieren? Das macht bei mir die ganz normale Debian-Softwareverwaltung dpkg, also genau dieselbe Software, mit dem ich die Programme vorher installiert habe. Unbrauchbare und nutzlose Dateien finden? Das klingt verdächtig nach dem Zweck, zu dem ich cruft habe, was bei mir übrigens genau wie die Softwareverwaltung zum Betriebssystem (bzw. zur Distribution) gehört. Löschen von History und Cookies des Browsers? Ist mir völlig neu, daß man dazu extra Software installieren muß; in meinem Firefox ist das eingebaut. Allerdings muß ich der Vollständigkeit halber erwähnen, daß ich nicht die Cookie-Lösch-Funktion des Browsers benutze, sondern ein nettes Add-on namens CookieCuller, weil es damit viel komfortabler geht. Aber die Grundfunktionalität ist bei mir, wie gesagt, schon im Browser drin.
Dazu brauche ich also gar nicht CCleaner in einem Windows-Emulator laufen zu lassen. Das kann mein Rechner alles schon. Aber das bedeutet auch...
Oooooooh Mist, ich bin VERDÄCHTIG... ;-)
Also, ich kann ja noch verstehen, daß jemand auf die Idee kommt, jemand, der TOR und TrueCrypt benutzt, könnte womöglich etwas im Schilde führen. Aber daß jemand, der Software rückstandslos deinstallieren will und/oder seine Cookies ab und zu löscht, noch mehr im Schilde führen könnte, darauf muß man erst einmal kommen. <kopfschüttel>
Was kommt als nächstes? Ein Staatsanwalt, der das Tragen eines breitkrempigen Hutes beim Spazierengehen (= will nicht erkannt werden) oder den Besitz einer nicht im Telefonbuch aufgeführten Nummer (= will nicht gefunden werden) als „konspiratives Verhalten“ auslegt? Oder den Besitz einer E-Mail-Adresse, die nicht dem Schema „Vorname.Nachname@provider“ entspricht (= will nicht erkannt werden, sozusagen ein breitkrempiger Hut für die Online-Spaziergänge)? <kopfschüttel>
Ich glaube, ich gehe mich erst einmal eine Weile unter meinem breitkrempigen Hut verstecken, bis ich mich wieder beruhigt habe...
Und dann gehe ich – samt breitkrempigem Hut, denn heute scheint die Sonne, da brauche ich das Ding bzw. vor allem die Krempe – mal raus vor die Tür und zum Briefkasten, ein paar Postkarten abschicken. Ganz unverschlüsselt. Stehen allerdings auch nur total banale Sachen drauf.
Einer der Leserkommentare im Law Blog bringt es übrigens auf den Punkt: Man sollte diesen Staatsanwalt mal fragen, ob er denn nicht selber TrueCrypt oder ein anderes Tatverschleierungs-, äh, ich meine natürlich: Verschlüsselungstool auf seinem Dienst-Laptop hat. Und falls er das verneint, sollte man ihn fragen, inwieweit er es mit seiner dienstlichen Sorgfaltspflicht vereinbaren kann, vertrauliche Daten wie z. B. dienstliche Dokumente oder E-Mails unverschlüsselt spazierenzutragen... <fiesgrins>
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