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Freitag, 6. August 2010
Mit vier Strängen geflochten
Themen: Handarbeit
sileas, 20:09h
Heute habe ich aus dem Buch „200 Braids to Twist, Knot, Loop, or Weave“ von Jacqui Carey gelernt, wie man mit vier Strängen flicht.
(„Flicht“? Ja, das heißt wirklich so. Ich hab’s überprüft. „Flechtet“ ist die 2. Person Plural.)
Mit drei Strängen flechten können ja wohl die meisten Leute. Mit vieren können auch einige; meine Mutter beispielsweise konnte es; aber sie hat es trotz eifriger Bemühungen nicht geschafft, es mir auch beizubringen. Irgendwie verhedderte ich mich immer in den zahlreichen (vier sind ja soooo viel mehr als drei!) Schnüren.
Wie sich herausstellte, ist die Lösung dieses Problems aber ganz einfach. Man wickelt die Schnüre, mit denen man flechten will, einfach auf Klöppel. Und diese Dinger (genauer: solche billigen aus Plastik wie diese hier) hatte ich zufällig seit einiger Zeit zu Hause herumliegen. Seit sie mal in einem Handarbeitsladen, in den ich aus einem völlig anderen Grund hineingegangen war, im Sonderangebot gewesen waren – 10 Stück für 1 Euro. Jetzt habe ich 40 Klöppel. :-)
Und meine erste mit Hilfe von Klöppeln aus vier Strängen geflochtene Schnur.
Aus der Nähe sieht sie so aus. Vielleicht kann man ja sogar erkennen, daß jeder Strang aus vier Fäden (ganz normales Acryl-Strickgarn) besteht:
Wie man sieht, habe ich noch etwas Probleme mit der gleichmäßigen Spannung. Aber das wird auch noch werden.
Die Bücher von Jacqui Carey kann ich übrigens allen empfehlen, die sich für die Herstellung von Schnüren in verschiedenen Techniken interessieren. „200 Braids“ ist nicht das erste Buch, das ich mir von dieser Autorin gekauft habe... Die Frau kann nicht nur gut beschreiben; die Bücher enthalten auch massenweise schöne Fotos der verschiedensten Schnüre. Falls es jemanden interessiert: Die Schnur, die ich jetzt geflochten habe, wurde inspiriert von der dritten Schnur auf S. 210/211 in diesem Buch.
Und diese kleinen billigen Plastikklöppel lassen sich übrigens auch ganz prima als kleine Webschiffchen zweckentfremden. :-) Die waren ein echter Glücksgriff.
(„Flicht“? Ja, das heißt wirklich so. Ich hab’s überprüft. „Flechtet“ ist die 2. Person Plural.)
Mit drei Strängen flechten können ja wohl die meisten Leute. Mit vieren können auch einige; meine Mutter beispielsweise konnte es; aber sie hat es trotz eifriger Bemühungen nicht geschafft, es mir auch beizubringen. Irgendwie verhedderte ich mich immer in den zahlreichen (vier sind ja soooo viel mehr als drei!) Schnüren.
Wie sich herausstellte, ist die Lösung dieses Problems aber ganz einfach. Man wickelt die Schnüre, mit denen man flechten will, einfach auf Klöppel. Und diese Dinger (genauer: solche billigen aus Plastik wie diese hier) hatte ich zufällig seit einiger Zeit zu Hause herumliegen. Seit sie mal in einem Handarbeitsladen, in den ich aus einem völlig anderen Grund hineingegangen war, im Sonderangebot gewesen waren – 10 Stück für 1 Euro. Jetzt habe ich 40 Klöppel. :-)
Und meine erste mit Hilfe von Klöppeln aus vier Strängen geflochtene Schnur.
Die Bücher von Jacqui Carey kann ich übrigens allen empfehlen, die sich für die Herstellung von Schnüren in verschiedenen Techniken interessieren. „200 Braids“ ist nicht das erste Buch, das ich mir von dieser Autorin gekauft habe... Die Frau kann nicht nur gut beschreiben; die Bücher enthalten auch massenweise schöne Fotos der verschiedensten Schnüre. Falls es jemanden interessiert: Die Schnur, die ich jetzt geflochten habe, wurde inspiriert von der dritten Schnur auf S. 210/211 in diesem Buch.
Und diese kleinen billigen Plastikklöppel lassen sich übrigens auch ganz prima als kleine Webschiffchen zweckentfremden. :-) Die waren ein echter Glücksgriff.
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Donnerstag, 5. August 2010
Gewürzmilch
Themen: Kochen
sileas, 20:12h
Ab und zu kaufe ich mir bei meinem Wochenend-Lebensmitteleinkauf einen „Luxusgegenstand“, wie ich es nenne – das ist meistens nichts wirklich Luxuriöses (so etwas findet man in einem normalen Supermarkt ja eigentlich nicht), sondern einfach nur etwas Besonderes. Also beispielsweise eine neue Käsesorte, die ich noch nie probiert habe, oder auch etwas, was ich seit längerer Zeit nicht hatte.
Vor einigen Wochen habe ich mir auf gut Glück ein Glas Chili-Kakao-Gewürzmischung gekauft. Ich mag ja süd- und mittelamerikanisches Essen, und ich kann mich auch durchaus mit dem Gedanken abfinden, daß „historisch korrekter“ Kakao auch etwas Chili enthält. ;-)
Das Zeug mußte ich also mal ausprobieren...
(Der Link geht leider zu einer finnischsprachigen Seite. Der Hersteller hat auf seinen verschiedensprachigen Webseiten jeweils ein ganz anderes Sortiment, und die Gewürzmischung gibt es anscheinend weder im Sortiment für die deutschsprachigen Länder noch in dem für die englischsprachigen. Hier eine kleine Zusammenfassung: Die Mischung setzt sich aus gerösteten Kakaobohnen, Paprika, Zucker, Chilipfeffer, Zimt und Vanille zusammen. Es wird vorgeschlagen, damit Soßen, Geflügel- und Fleischgerichte sowie Desserts zu würzen. Und ja, die Mischung ist wirklich so grobkörnig, wie das Bild es vermuten läßt.)
Gerade sitze ich hier und trinke Milch, in die ich eine Prise der Gewürzmischung gerührt habe.
Lecker. :-)
Vor einigen Wochen habe ich mir auf gut Glück ein Glas Chili-Kakao-Gewürzmischung gekauft. Ich mag ja süd- und mittelamerikanisches Essen, und ich kann mich auch durchaus mit dem Gedanken abfinden, daß „historisch korrekter“ Kakao auch etwas Chili enthält. ;-)
Das Zeug mußte ich also mal ausprobieren...
(Der Link geht leider zu einer finnischsprachigen Seite. Der Hersteller hat auf seinen verschiedensprachigen Webseiten jeweils ein ganz anderes Sortiment, und die Gewürzmischung gibt es anscheinend weder im Sortiment für die deutschsprachigen Länder noch in dem für die englischsprachigen. Hier eine kleine Zusammenfassung: Die Mischung setzt sich aus gerösteten Kakaobohnen, Paprika, Zucker, Chilipfeffer, Zimt und Vanille zusammen. Es wird vorgeschlagen, damit Soßen, Geflügel- und Fleischgerichte sowie Desserts zu würzen. Und ja, die Mischung ist wirklich so grobkörnig, wie das Bild es vermuten läßt.)
Gerade sitze ich hier und trinke Milch, in die ich eine Prise der Gewürzmischung gerührt habe.
Lecker. :-)
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Mittwoch, 4. August 2010
Anti-Depressions-Kleidung?
Themen: Neuro-Psycho, Computer
sileas, 16:38h
Heise berichtet (hier und hier) von zwei Forscherteams (eins in Montreal, eins in London), die an Kleidungsstücken arbeiten, die „die Stimmung des Trägers ermitteln können und darauf dann passend reagieren“. Das soll so funktionieren, daß in die Kleidungsstücke eingebaute Sensoren Meßwerte ermitteln (Körpertemperatur, Herz- und Atmungsfrequenz usw.), die dann an einen Server gefunkt werden, der daraus den aktuellen Gemütszustand der betreffenden Person berechnet und an das Kleidungsstück zurückfunkt, damit das entsprechend reagieren kann.
Mit „reagieren“ ist hier gemeint: Wenn als aktuelle Stimmung Trübsal o. ä. ermittelt wird, soll das Kleidungsstück vorher vom Benutzer einprogrammierte Dinge tun, die den Benutzer (also den Träger der Kleidung) aufheitern sollen. Als Beispiele werden genannt: bestimmte Musik spielen, bestimmte Fotos zeigen, bestimmte Texte sprechen oder anzeigen (die Kleidungsstücke sollen eingebaute Lautsprecher und Mini-Bildschirme haben).
Eine Forscherin aus dem einen der Teams sagt laut Heise, die wichtigste Nutzungsmöglichkeit solle die Bekämpfung von Einsamkeitsgefühlen sein und mit der Kleidung solle es möglich sein, beispielsweise die Erinnerung an eine Person wachzurufen, die gerade nicht bei einem ist.
Soweit, so gut.
Als sozusagen Halb-Betroffene mache ich mir dazu natürlich meine eigenen Gedanken. ;-)
(Halb-Betroffene? – Meine klinische Depression prädestiniert mich sozusagen zu Einsamkeitsgefühlsattacken, mein Asperger dagegen prädestiniert mich zum Mich-allein-am-wohlsten-Fühlen. Allerdings hindert mich Letzteres natürlich nicht daran, dann und wann mal bestimmte Personen zu vermissen; es hindert mich nur daran, ganz allgemein Gesellschaft („ich muß jetzt unbedingt unter Leute gehen, hier so ganz allein fällt mir die Decke auf den Kopf!“) zu vermissen. Ja, mein Leben ist kompliziert.)
Zuallererst mal: Wenn ich mich mal irgendwie melancholisch fühle, ist so ziemlich das Letzte, was ich will, daß meine Hose (oder meine Jacke oder was-weiß-ich) auf einmal anfängt, mir fröhliche Musik vorzuspielen. Jedenfalls nicht ohne Vorwarnung bzw. ohne mich vorher zu fragen („Die Sensoren haben festgestellt, daß du gerade traurig bist; soll ich dir eine Mozart-Symphonie vorspielen?“). Und in der Öffentlichkeit am liebsten überhaupt nicht.
(Zum Thema „Kleidungsstück spielt in der Öffentlichkeit seinem Träger Musik vor“ hat sich ein Heise-Leser in den Kommentaren folgendes Szenario ausgedacht: Jemand sitzt in der Straßenbahn und ist gerade gut gelaunt. Sein „intelligentes Kleidungsstück“ beschließt, daß man diese Stimmung unterstützen sollte, und spielt ihm fröhliche Musik vor. Leider hören die auch alle anderen in der Straßenbahn, und einem, der auch so ein „intelligentes Kleidungsstück“ trägt, fällt die Musik dermaßen auf die Nerven, daß seine Meßwerte sich stark genug verändern, daß seine Kleidung beschließt, dem mit eigener Musik entgegenzuwirken. So kommt es zu einem „Kampf“ zwischen den Kleidungsstücken bzw. den Lautsprechern, die sich gegenseitig zu übertönen versuchen, um ihre jeweiligen Träger in die gewünschte Richtung zu beeinflussen. Oje, sowas möchte ich lieber nicht miterleben.)
Zweitens: Als klinisch Depressive habe ich ja hinreichende Erfahrung mit Traurigkeitszuständen aller Art. Daher weiß ich auch, daß es keine eine Sache (ein Musikstück, eine Handlung usw.) gibt, die mir jedesmal hilft. Im Gegenteil – es gibt nicht nur viele verschiedene Sachen, die mir zu verschiedenen Zeitpunkten helfen können, sondern es ist sogar so, daß dieselbe Sache mir manchmal hilft und mich zu anderen Zeiten noch tiefer in die Depression hineindrückt. Oder eine kleine Angstattacke auslöst. :-( Wie soll aber die Software entscheiden können, welche der einprogrammierten Sachen sie mir vorlegen (zeigen, vorspielen) soll und welche lieber nicht?
Drittens fällt mir zum Thema „Erinnerung an Personen, die gerade nicht da sind“ noch ein, daß man auch da unterscheiden können muß. Ich weiß, wen ich gerade vermisse. Aber das Kleidungsstück...? Daß man an meiner Herz- oder Atemfrequenz oder meinem Blutdruck oder was auch immer ablesen kann, ob ich gerade meine Mutter vermisse (verstorben) oder meine beste Freundin (über 1000 km entfernt von mir wohnend) oder meinen Ex-Freund (seit fast 10 Jahren nicht gesehen, was weiß ich, wo der steckt) oder meine Kindheit (äh... ja), wage ich zu bezweifeln.
Und viertens: Manchmal wird die melancholische Stimmung ja auch mit Absicht herbeigeführt. Ja, manchmal sehe ich mir mit Absicht einen traurigen Film an oder höre mit Absicht traurige Musik. Jetzt würde es mich natürlich interessieren, ob sich die physischen Anzeichen dieser absichtlichen Melancholie (also das, was die Sensoren messen) deutlich genug von denen einer unabsichtlichen Melancholie („ich vermisse <wen auch immer>“, „ich habe gerade eine depressive Episode“) unterscheidet. Aber immerhin kann ich da als Benutzerin Mißverständnissen seitens der Software vorbeugen, indem ich das „intelligente Kleidungsstück“ einfach ausziehe, bevor ich z. B. eine meiner Witt- oder Julee-Cruise-CDs auflege.
Womit ich mich allerdings anfreunden könnte, wäre ein System, das irgendwie (ja, meinetwegen mit Sensoren und einer Datenbank, die „depressionstypische“ Herzfrequenz-Atemfrequenz-Körpertemperatur-Blutdruck-usw.-Kombinationen enthält) merkt, wenn ich depressiv werde, und mir dann diskret (nur für den Fall, daß ich mich gerade in einer wie auch immer gearteten Öffentlichkeit aufhalte) mitteilt: Kann es sein, daß du gerade traurig bist? Mach doch einen Spaziergang oder koch dir eine Tasse Tee oder leg was von Philip Glass auf... – Also ein System, das erstens meinen aktuellen Stimmungszustand nicht gegen meinen Willen in die Welt hinausposaunt und mich auch nicht durch das plötzliche Abspielen von Musik o. ä. erschreckt (egal, wie schön die Musik auch sein mag) und das zweitens berücksichtigt, daß ich entscheiden können muß, welche der vielen Sachen aus meinem „Werkzeugkasten“ (wie es mal ein Seelsorger nannte, mit dem ich über meine diversen Anti-Depressions-Methoden redete) gerade jetzt geeignet sein könnte, meine Stimmung zu retten...
Aber beim derzeitigen Stand der Technik sind das wohl Lösungen zu Problemen, die sich so noch gar nicht stellen. Bis auf weiteres werden diese Kleidungsstücke vermutlich so teuer (und vermutlich außerdem, selbst wenn ich ein riesengroßes Kleidungsbudget hätte, schwierig zu beschaffen) sein, daß man sich höchstens eins zulegen können wird, und das kann man ja nicht ständig tragen, nur für den Fall, daß einen im Laufe dieses Tages eine Depression überfällt. Und wenn man es doch ständig tragen will, steht man vor dem Problem, daß das Ding irgendwann auch mal in die Wäsche bzw. zur Reinigung muß... (Von der Problematik „Kleidungsstück mit eingebauter Sensortechnik reinigen, ohne die Sensoren zu beschädigen“ will ich gar nicht erst anfangen.) Also werde ich bis auf weiteres ganz bestimmt keine Jacke oder Hose oder sonstwas haben, die irgendwie aktiv versucht, mich vor depressiven Episoden zu schützen. :-)
(Gut. So muß ich mir jetzt auch noch keine Gedanken über die datentechnische Sicherheit der Kommunikation zwischen Kleidungsstück bzw. Sensoren und Server oder über Datenschutz bezüglich des Servers machen. Ich habe mich jetzt über Probleme aus der Sicht des depressiven Kleidungsträgers ausgelassen. Um die sicherheitstechnischen Aspekte werden sich sicher bald noch die üblichen Experten kümmern.)
Nachtrag 1: Beim Schreiben dieses Textes hatte ich die CD „Floating into the Night“ von Julee Cruise laufen und fühlte mich, ja, angenehm melancholisch.
Nachtrag 2: Beim nochmaligen Durchlesen des Textes fiel mir ein, daß eine meiner absoluten Lieblingsfolgen aus der Serie The West Wing (sowieso eine meiner absoluten Lieblingsserien) die Folge „Noël“ ist, obwohl da einige Szenen drin sind, die bei mir mehr oder weniger zuverlässig kleine Angstattacken auslösen. Dennoch handelt es sich um eine meiner Lieblingsfolgen; da geht es nämlich um posttraumatischen Streß (eine der gruseligen Krankheiten, die ich zum Glück nicht habe), und unter anderem werden bestimmte Symptome, die auch bei einer klinischen Depression und/oder einer Angstneurose auftreten, sehr gut beschrieben bzw. dargestellt. Also gucke ich mir diese Folge immer wieder gerne an, Angstattacken hin oder her. Wenigstens weiß ich, an welchen Stellen sie üblicherweise auftreten, und kann mich entsprechend vorbereiten... ;-)
Nachtrag 3: Meine derzeitige hauptsächliche Anti-Depressions-Maßnahme besteht übrigens in diesem sich entspannt sonnenden Meerschweinchen als Bildschirmhintergrund.
Mit „reagieren“ ist hier gemeint: Wenn als aktuelle Stimmung Trübsal o. ä. ermittelt wird, soll das Kleidungsstück vorher vom Benutzer einprogrammierte Dinge tun, die den Benutzer (also den Träger der Kleidung) aufheitern sollen. Als Beispiele werden genannt: bestimmte Musik spielen, bestimmte Fotos zeigen, bestimmte Texte sprechen oder anzeigen (die Kleidungsstücke sollen eingebaute Lautsprecher und Mini-Bildschirme haben).
Eine Forscherin aus dem einen der Teams sagt laut Heise, die wichtigste Nutzungsmöglichkeit solle die Bekämpfung von Einsamkeitsgefühlen sein und mit der Kleidung solle es möglich sein, beispielsweise die Erinnerung an eine Person wachzurufen, die gerade nicht bei einem ist.
Soweit, so gut.
Als sozusagen Halb-Betroffene mache ich mir dazu natürlich meine eigenen Gedanken. ;-)
(Halb-Betroffene? – Meine klinische Depression prädestiniert mich sozusagen zu Einsamkeitsgefühlsattacken, mein Asperger dagegen prädestiniert mich zum Mich-allein-am-wohlsten-Fühlen. Allerdings hindert mich Letzteres natürlich nicht daran, dann und wann mal bestimmte Personen zu vermissen; es hindert mich nur daran, ganz allgemein Gesellschaft („ich muß jetzt unbedingt unter Leute gehen, hier so ganz allein fällt mir die Decke auf den Kopf!“) zu vermissen. Ja, mein Leben ist kompliziert.)
Zuallererst mal: Wenn ich mich mal irgendwie melancholisch fühle, ist so ziemlich das Letzte, was ich will, daß meine Hose (oder meine Jacke oder was-weiß-ich) auf einmal anfängt, mir fröhliche Musik vorzuspielen. Jedenfalls nicht ohne Vorwarnung bzw. ohne mich vorher zu fragen („Die Sensoren haben festgestellt, daß du gerade traurig bist; soll ich dir eine Mozart-Symphonie vorspielen?“). Und in der Öffentlichkeit am liebsten überhaupt nicht.
(Zum Thema „Kleidungsstück spielt in der Öffentlichkeit seinem Träger Musik vor“ hat sich ein Heise-Leser in den Kommentaren folgendes Szenario ausgedacht: Jemand sitzt in der Straßenbahn und ist gerade gut gelaunt. Sein „intelligentes Kleidungsstück“ beschließt, daß man diese Stimmung unterstützen sollte, und spielt ihm fröhliche Musik vor. Leider hören die auch alle anderen in der Straßenbahn, und einem, der auch so ein „intelligentes Kleidungsstück“ trägt, fällt die Musik dermaßen auf die Nerven, daß seine Meßwerte sich stark genug verändern, daß seine Kleidung beschließt, dem mit eigener Musik entgegenzuwirken. So kommt es zu einem „Kampf“ zwischen den Kleidungsstücken bzw. den Lautsprechern, die sich gegenseitig zu übertönen versuchen, um ihre jeweiligen Träger in die gewünschte Richtung zu beeinflussen. Oje, sowas möchte ich lieber nicht miterleben.)
Zweitens: Als klinisch Depressive habe ich ja hinreichende Erfahrung mit Traurigkeitszuständen aller Art. Daher weiß ich auch, daß es keine eine Sache (ein Musikstück, eine Handlung usw.) gibt, die mir jedesmal hilft. Im Gegenteil – es gibt nicht nur viele verschiedene Sachen, die mir zu verschiedenen Zeitpunkten helfen können, sondern es ist sogar so, daß dieselbe Sache mir manchmal hilft und mich zu anderen Zeiten noch tiefer in die Depression hineindrückt. Oder eine kleine Angstattacke auslöst. :-( Wie soll aber die Software entscheiden können, welche der einprogrammierten Sachen sie mir vorlegen (zeigen, vorspielen) soll und welche lieber nicht?
Drittens fällt mir zum Thema „Erinnerung an Personen, die gerade nicht da sind“ noch ein, daß man auch da unterscheiden können muß. Ich weiß, wen ich gerade vermisse. Aber das Kleidungsstück...? Daß man an meiner Herz- oder Atemfrequenz oder meinem Blutdruck oder was auch immer ablesen kann, ob ich gerade meine Mutter vermisse (verstorben) oder meine beste Freundin (über 1000 km entfernt von mir wohnend) oder meinen Ex-Freund (seit fast 10 Jahren nicht gesehen, was weiß ich, wo der steckt) oder meine Kindheit (äh... ja), wage ich zu bezweifeln.
Und viertens: Manchmal wird die melancholische Stimmung ja auch mit Absicht herbeigeführt. Ja, manchmal sehe ich mir mit Absicht einen traurigen Film an oder höre mit Absicht traurige Musik. Jetzt würde es mich natürlich interessieren, ob sich die physischen Anzeichen dieser absichtlichen Melancholie (also das, was die Sensoren messen) deutlich genug von denen einer unabsichtlichen Melancholie („ich vermisse <wen auch immer>“, „ich habe gerade eine depressive Episode“) unterscheidet. Aber immerhin kann ich da als Benutzerin Mißverständnissen seitens der Software vorbeugen, indem ich das „intelligente Kleidungsstück“ einfach ausziehe, bevor ich z. B. eine meiner Witt- oder Julee-Cruise-CDs auflege.
Womit ich mich allerdings anfreunden könnte, wäre ein System, das irgendwie (ja, meinetwegen mit Sensoren und einer Datenbank, die „depressionstypische“ Herzfrequenz-Atemfrequenz-Körpertemperatur-Blutdruck-usw.-Kombinationen enthält) merkt, wenn ich depressiv werde, und mir dann diskret (nur für den Fall, daß ich mich gerade in einer wie auch immer gearteten Öffentlichkeit aufhalte) mitteilt: Kann es sein, daß du gerade traurig bist? Mach doch einen Spaziergang oder koch dir eine Tasse Tee oder leg was von Philip Glass auf... – Also ein System, das erstens meinen aktuellen Stimmungszustand nicht gegen meinen Willen in die Welt hinausposaunt und mich auch nicht durch das plötzliche Abspielen von Musik o. ä. erschreckt (egal, wie schön die Musik auch sein mag) und das zweitens berücksichtigt, daß ich entscheiden können muß, welche der vielen Sachen aus meinem „Werkzeugkasten“ (wie es mal ein Seelsorger nannte, mit dem ich über meine diversen Anti-Depressions-Methoden redete) gerade jetzt geeignet sein könnte, meine Stimmung zu retten...
Aber beim derzeitigen Stand der Technik sind das wohl Lösungen zu Problemen, die sich so noch gar nicht stellen. Bis auf weiteres werden diese Kleidungsstücke vermutlich so teuer (und vermutlich außerdem, selbst wenn ich ein riesengroßes Kleidungsbudget hätte, schwierig zu beschaffen) sein, daß man sich höchstens eins zulegen können wird, und das kann man ja nicht ständig tragen, nur für den Fall, daß einen im Laufe dieses Tages eine Depression überfällt. Und wenn man es doch ständig tragen will, steht man vor dem Problem, daß das Ding irgendwann auch mal in die Wäsche bzw. zur Reinigung muß... (Von der Problematik „Kleidungsstück mit eingebauter Sensortechnik reinigen, ohne die Sensoren zu beschädigen“ will ich gar nicht erst anfangen.) Also werde ich bis auf weiteres ganz bestimmt keine Jacke oder Hose oder sonstwas haben, die irgendwie aktiv versucht, mich vor depressiven Episoden zu schützen. :-)
(Gut. So muß ich mir jetzt auch noch keine Gedanken über die datentechnische Sicherheit der Kommunikation zwischen Kleidungsstück bzw. Sensoren und Server oder über Datenschutz bezüglich des Servers machen. Ich habe mich jetzt über Probleme aus der Sicht des depressiven Kleidungsträgers ausgelassen. Um die sicherheitstechnischen Aspekte werden sich sicher bald noch die üblichen Experten kümmern.)
Nachtrag 1: Beim Schreiben dieses Textes hatte ich die CD „Floating into the Night“ von Julee Cruise laufen und fühlte mich, ja, angenehm melancholisch.
Nachtrag 2: Beim nochmaligen Durchlesen des Textes fiel mir ein, daß eine meiner absoluten Lieblingsfolgen aus der Serie The West Wing (sowieso eine meiner absoluten Lieblingsserien) die Folge „Noël“ ist, obwohl da einige Szenen drin sind, die bei mir mehr oder weniger zuverlässig kleine Angstattacken auslösen. Dennoch handelt es sich um eine meiner Lieblingsfolgen; da geht es nämlich um posttraumatischen Streß (eine der gruseligen Krankheiten, die ich zum Glück nicht habe), und unter anderem werden bestimmte Symptome, die auch bei einer klinischen Depression und/oder einer Angstneurose auftreten, sehr gut beschrieben bzw. dargestellt. Also gucke ich mir diese Folge immer wieder gerne an, Angstattacken hin oder her. Wenigstens weiß ich, an welchen Stellen sie üblicherweise auftreten, und kann mich entsprechend vorbereiten... ;-)
Nachtrag 3: Meine derzeitige hauptsächliche Anti-Depressions-Maßnahme besteht übrigens in diesem sich entspannt sonnenden Meerschweinchen als Bildschirmhintergrund.
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Samstag, 31. Juli 2010
Rumlauferei
Themen: Vermischtes
sileas, 15:18h
Die Temperatur ist in den letzten Tagen um ca. 10 Grad gesunken. Aaaah, endlich funktioniert mein Gehirn wieder einigermaßen. :-)
Jetzt kann ich auch weitere Strecken laufen als bisher. Gestern habe ich eine Variante meiner üblichen Nordic-Walking-Strecke ausprobiert, die ungefähr um die Hälfte länger war. Und dank gesunkener Temperaturen war ich danach weniger erschöpft als sonst nach der kürzeren. <sportlichfühl>
Heute habe ich meinen Wocheneinkauf zu Fuß erledigt: zuerst zum nächstgelegenen Supermarkt (ca. 1 km hin und zurück) und danach noch zum Einkaufszentrum (ca. 5 km hin und zurück). Zum Supermarkt für die Lebensmittel (die meisten jedenfalls; meinen aktuellen Lieblings-Fruchtsaft gibt’s dort nicht, sondern nur bei einer anderen Kette, von der sich zufälligerweise eine Filiale im Einkaufszentrum befindet). Und zum Einkaufszentrum für diesen bestimmten Fruchtsaft, und außerdem wollte ich noch Briefpapier kaufen und dann noch zur Apotheke.
(Zum Glück habe ich einen Trolley, denn Tüten schleppen möchte ich über diese Entfernungen lieber nicht! Selbst wenn ich auf diese Weise großartige 2 Euro für den Bus spare.)
Das mit dem Briefpapier war ein bißchen problematisch. Schreibt denn heutzutage niemand mehr Briefe von Hand? In der Schreibwarenabteilung des Supermarkts gab es überhaupt kein Briefpapier; in der Buchhandlung ebenfalls nicht; und in der Postfiliale hatten sie nur so ganz häßliches. Und außerdem nur drei verschiedene Sorten.
Also ging ich zurück zur Buchhandlung, weil sie dort immerhin hübsches Druckerpapier hatten. Ist ja nicht verboten, sich so etwas zum Zwecke des Von-Hand-Beschreibens zu kaufen. ;-)
Bei der Gelegenheit erfuhr ich auch, daß es neue Igel-Fanartikel gibt. So ein Mist – also für meinen Geldbeutel, meine ich jetzt. Es fiel mir ja noch relativ leicht, an den Igel-Kaffeetassen vorbeizugehen, denn ich habe schon seit längerer Zeit keinen Platz mehr im Schrank für neue Tassen, selbst wenn der Igel oder einer seiner Freunde drauf abgebildet ist. Und in die T-Shirts passe ich eh nicht rein. Und Handtücher und Bettwäsche habe ich auch in hinreichenden Mengen. Eine Sauna-Sitzunterlage (mit oder ohne Igelmotiv) brauche ich auch nicht, denn dazu kann ich ja eins meiner vielen Handtücher benutzen. Aber dafür bin ich jetzt stolze Besitzerin einer knatschrosa Umhängetasche mit dem Igelmädchen drauf:
(„Tyttösiili“ ist der finnische Name des Igelmädchens. Tyttö = Mädchen, siili = Igel.)
Überhaupt scheine ich gerade eine „rosa Phase“ zu durchlaufen, denn die neueste Sorte in meiner Wollsammlung ist diese hier:
Zur Apotheke muß ich Anfang nächster Woche noch einmal hin, denn das Medikament, das ich brauche, hatten sie nicht vorrätig. Naja, macht nichts, dann habe ich am Montag oder Dienstag halt einen Grund, wieder ca. 5 km zu laufen... Hoffentlich ist das Wetter dann auch noch so angenehm wie heute.
Jetzt kann ich auch weitere Strecken laufen als bisher. Gestern habe ich eine Variante meiner üblichen Nordic-Walking-Strecke ausprobiert, die ungefähr um die Hälfte länger war. Und dank gesunkener Temperaturen war ich danach weniger erschöpft als sonst nach der kürzeren. <sportlichfühl>
Heute habe ich meinen Wocheneinkauf zu Fuß erledigt: zuerst zum nächstgelegenen Supermarkt (ca. 1 km hin und zurück) und danach noch zum Einkaufszentrum (ca. 5 km hin und zurück). Zum Supermarkt für die Lebensmittel (die meisten jedenfalls; meinen aktuellen Lieblings-Fruchtsaft gibt’s dort nicht, sondern nur bei einer anderen Kette, von der sich zufälligerweise eine Filiale im Einkaufszentrum befindet). Und zum Einkaufszentrum für diesen bestimmten Fruchtsaft, und außerdem wollte ich noch Briefpapier kaufen und dann noch zur Apotheke.
(Zum Glück habe ich einen Trolley, denn Tüten schleppen möchte ich über diese Entfernungen lieber nicht! Selbst wenn ich auf diese Weise großartige 2 Euro für den Bus spare.)
Das mit dem Briefpapier war ein bißchen problematisch. Schreibt denn heutzutage niemand mehr Briefe von Hand? In der Schreibwarenabteilung des Supermarkts gab es überhaupt kein Briefpapier; in der Buchhandlung ebenfalls nicht; und in der Postfiliale hatten sie nur so ganz häßliches. Und außerdem nur drei verschiedene Sorten.
Also ging ich zurück zur Buchhandlung, weil sie dort immerhin hübsches Druckerpapier hatten. Ist ja nicht verboten, sich so etwas zum Zwecke des Von-Hand-Beschreibens zu kaufen. ;-)
Bei der Gelegenheit erfuhr ich auch, daß es neue Igel-Fanartikel gibt. So ein Mist – also für meinen Geldbeutel, meine ich jetzt. Es fiel mir ja noch relativ leicht, an den Igel-Kaffeetassen vorbeizugehen, denn ich habe schon seit längerer Zeit keinen Platz mehr im Schrank für neue Tassen, selbst wenn der Igel oder einer seiner Freunde drauf abgebildet ist. Und in die T-Shirts passe ich eh nicht rein. Und Handtücher und Bettwäsche habe ich auch in hinreichenden Mengen. Eine Sauna-Sitzunterlage (mit oder ohne Igelmotiv) brauche ich auch nicht, denn dazu kann ich ja eins meiner vielen Handtücher benutzen. Aber dafür bin ich jetzt stolze Besitzerin einer knatschrosa Umhängetasche mit dem Igelmädchen drauf:
Überhaupt scheine ich gerade eine „rosa Phase“ zu durchlaufen, denn die neueste Sorte in meiner Wollsammlung ist diese hier:
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Freitag, 30. Juli 2010
Kartoffelbilder
Themen: meta
sileas, 16:55h
Noch ein paar Informationen zu den Bildern, die ich im Rahmen des Layout-Umbaus neulich hier ins Blog eingebaut habe:
Das Banner oben hat als Hintergrund einen Ausschnitt aus diesem schönen Kartoffelfoto, das zur Bildergalerie des Agricultural Research Service gehört, einer Abteilung des US-Landwirtschaftsministeriums. Da gibt’s übrigens noch eine Menge andere schöne Fotos zu agrarischen Themen im weitesten Sinne, und laut Wikipedia sind die Dinger alle in der Public Domain, dürfen also frei verwendet werden (so wie ich es hier getan habe).
Die Schrift im Banner heißt Minya Nouvelle und stammt vom Schriftdesigner Ray Larabie. Das ganze Alphabet (plus Ziffern) kann man sich hier ansehen. Die Schrift ist Freeware; man kann sie sich kostenlos unter anderem von Ray Larabies Website herunterladen oder, wenn man wie ich ein debianbasiertes Linuxsystem benutzt, mit dem Paket ttf-larabie-straight installieren.
Das Favicon ist sozusagen halb selbstgebastelt. Die Grundlage war dieses Bild, das ich im Free Clipart Network gefunden habe; ich habe es im GIMP etwas editiert (das Gesicht der Cartoon-Kartoffel entfernt; Linien und Punkte dicker gemacht, damit sie bei der Verkleinerung auf Favicon-Größe noch sichtbar sind; um 90 Grad rotiert; den Hintergrund transparent gemacht).
Das Banner oben hat als Hintergrund einen Ausschnitt aus diesem schönen Kartoffelfoto, das zur Bildergalerie des Agricultural Research Service gehört, einer Abteilung des US-Landwirtschaftsministeriums. Da gibt’s übrigens noch eine Menge andere schöne Fotos zu agrarischen Themen im weitesten Sinne, und laut Wikipedia sind die Dinger alle in der Public Domain, dürfen also frei verwendet werden (so wie ich es hier getan habe).
Die Schrift im Banner heißt Minya Nouvelle und stammt vom Schriftdesigner Ray Larabie. Das ganze Alphabet (plus Ziffern) kann man sich hier ansehen. Die Schrift ist Freeware; man kann sie sich kostenlos unter anderem von Ray Larabies Website herunterladen oder, wenn man wie ich ein debianbasiertes Linuxsystem benutzt, mit dem Paket ttf-larabie-straight installieren.
Das Favicon ist sozusagen halb selbstgebastelt. Die Grundlage war dieses Bild, das ich im Free Clipart Network gefunden habe; ich habe es im GIMP etwas editiert (das Gesicht der Cartoon-Kartoffel entfernt; Linien und Punkte dicker gemacht, damit sie bei der Verkleinerung auf Favicon-Größe noch sichtbar sind; um 90 Grad rotiert; den Hintergrund transparent gemacht).
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Kulturübergreifendes Schriftsystem
Themen: Sprachen
sileas, 16:23h
Soeben bin ich auf Wikipedia über etwas sehr Cooles gestolpert: Taiwanesische Kana, ein System zur Schreibung chinesischer (genauer: taiwanesischer) Wörter in japanischer Katakana-Silbenschrift. Für mich als Schriftsystem- und Phonologie-Fan sind solche Sachen natürlich immer wieder faszinierend. (Und ja, ich gehöre zu den Spinnern, die sich auch schon mal aus purer Langeweile ähnliche Systeme ausgedacht haben, z. B. zur phonetischen Schreibung englischer Wörter in arabischen Buchstaben und so. Allerdings wurde keins meiner Systeme jemals von anderen Leuten außer mir verwendet, ganz im Gegensatz zu dem oben verlinkten System.)
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Lob der Systemverwaltung
Themen: Computer
sileas, 13:25h
So, jetzt als Nachschlag noch etwas Positives:
Heute ist der letzte Freitag im Juli. Das heißt: Heute ist „System Administrator Appreciation Day“.
An dieser Stelle also ein herzliches Dankeschön an alle Systemverwalter, die mir mein Leben irgendwie leichter machen. Spontan fallen mir ein:
Und mir selber klopfe ich jetzt auch mal anerkennend auf die Schulter, weil ich meinen eigenen Rechner so gut verwalte.
Da ich im Moment leider keinen Kuchen im Haus habe, feiere ich diesen Tag durch Anschauen eines virtuellen Kuchens, bzw. eines Bildes dieses schönen Systemverwalterkuchens bei Wikipedia. (Merke: mit einem Pinguin drauf ist alles hübscher.)
Jetzt noch eine kleine Anekdote: Ein Systemverwalter in meinem Bekanntenkreis (der Mann war Systemverwalter in einer Firma, wo ich damals auch arbeitete) hat Verwandte, die Altlaestadianer sind und daher gar keine Unterhaltungselektronik im Haus haben. Diese Verwandten besucht er immer wieder gerne, weil das so ziemlich der einzige Ort ist, wo er nicht ständig damit rechnen muß, „mal schnell“ irgend etwas installieren, reparieren, konfigurieren oder zum x-ten Mal erklären zu müssen oder sonstwie um kostenlose Systemverwalter-Dienstleistungen angehauen zu werden...
Heute ist der letzte Freitag im Juli. Das heißt: Heute ist „System Administrator Appreciation Day“.
An dieser Stelle also ein herzliches Dankeschön an alle Systemverwalter, die mir mein Leben irgendwie leichter machen. Spontan fallen mir ein:
- die Systemverwalter meines Bloghosters;
- die Systemverwalter meines Internetproviders;
- die Systemverwalter meines Webhosters;
- die Systemverwalter meines Mailproviders;
- die Systemverwalter meines Mailforwarders, also des Dienstes, durch den ich schon seit 2001 trotz mehrmaligen Providerwechsels immer noch dieselbe E-Mail-Adresse habe; sowie
- die Moderatoren der diversen Mailinglisten, die ich abonniert habe.
Und mir selber klopfe ich jetzt auch mal anerkennend auf die Schulter, weil ich meinen eigenen Rechner so gut verwalte.
Da ich im Moment leider keinen Kuchen im Haus habe, feiere ich diesen Tag durch Anschauen eines virtuellen Kuchens, bzw. eines Bildes dieses schönen Systemverwalterkuchens bei Wikipedia. (Merke: mit einem Pinguin drauf ist alles hübscher.)
Jetzt noch eine kleine Anekdote: Ein Systemverwalter in meinem Bekanntenkreis (der Mann war Systemverwalter in einer Firma, wo ich damals auch arbeitete) hat Verwandte, die Altlaestadianer sind und daher gar keine Unterhaltungselektronik im Haus haben. Diese Verwandten besucht er immer wieder gerne, weil das so ziemlich der einzige Ort ist, wo er nicht ständig damit rechnen muß, „mal schnell“ irgend etwas installieren, reparieren, konfigurieren oder zum x-ten Mal erklären zu müssen oder sonstwie um kostenlose Systemverwalter-Dienstleistungen angehauen zu werden...
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Elektronische Trauer
Themen: Vermischtes
sileas, 12:25h
Heute morgen kam mal wieder eine Mail vom Auswärtigen Amt: ich solle bitte meine Daten überprüfen und gegebenenfalls korrigieren. (Ich habe mich nämlich schon vor Jahren in die Elefand-Datenbank eingetragen, die „Elektronische Erfassung Auslandsdeutscher“. Da muß man spätestens alle 180 Tage ein Lebenszeichen von sich geben, also sich z. B. kurz einloggen, sonst geht die Datenbank davon aus, daß man aus der Datenbank gelöscht werden will.)
Diesmal gab es zum ersten Mal seit langer Zeit wieder Daten zu korrigieren. Und zwar mußte ich meinen vor zwei Wochen verstorbenen Stiefvater aus der Liste der Kontakte in Deutschland löschen.
Autsch, das tut weh. Vor allem, wenn man ganz unvermittelt und nichts Böses ahnend auf so eine Situation stößt: „OK, ich geh dann mal schnell meine Daten upda– <schluck> Oh Scheiße...“ :-(
Jetzt kann ich auch in etwa nachvollziehen, wie sich der trauernde Systemverwalter in diesem Comic hier von XKCD fühlt.
(Und der kleine Teil meines Bewußtseins, der seine Zeit damit verbringt, den Rest meines Bewußtseins zu beobachten, fügt folgende Bemerkung hinzu: Wie viele Leute es wohl außer mir und diesem Cartoonisten geben mag, denen zum Thema „Trauer“ zuallererst Unix einfällt...?)
Diesmal gab es zum ersten Mal seit langer Zeit wieder Daten zu korrigieren. Und zwar mußte ich meinen vor zwei Wochen verstorbenen Stiefvater aus der Liste der Kontakte in Deutschland löschen.
Autsch, das tut weh. Vor allem, wenn man ganz unvermittelt und nichts Böses ahnend auf so eine Situation stößt: „OK, ich geh dann mal schnell meine Daten upda– <schluck> Oh Scheiße...“ :-(
Jetzt kann ich auch in etwa nachvollziehen, wie sich der trauernde Systemverwalter in diesem Comic hier von XKCD fühlt.
(Und der kleine Teil meines Bewußtseins, der seine Zeit damit verbringt, den Rest meines Bewußtseins zu beobachten, fügt folgende Bemerkung hinzu: Wie viele Leute es wohl außer mir und diesem Cartoonisten geben mag, denen zum Thema „Trauer“ zuallererst Unix einfällt...?)
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Donnerstag, 29. Juli 2010
Abkühlung per Post
Themen: Postcrossing
sileas, 19:52h
Heute kam mit der Post die erste Postcrossing-Karte an mich. Eine nette Frau in Norwegen hat letzte Woche meine Adresse gezogen und mir eine Karte mit einem Wintermotiv geschickt: ein Foto von zwei Autos im Schneesturm.
Als hätte sie geahnt, daß es diese Woche hier in Südfinnland unerträglich heiß sein würde...
Naja gut, letzte Woche war’s auch schon unerträglich heiß. Und die Woche davor auch. Vielleicht hat sie ja einfach nur auf eine Wetterkarte von Skandinavien geguckt (sie wohnt direkt am Polarkreis, da ist’s jetzt sicher angenehmer als hier) und beschlossen, daß jetzt für mich ein guter Zeitpunkt für ein Wintermotiv wäre.
Gestern hatten wir hier 35 Grad im Schatten, da hört der Spaß dann so langsam auf. Aber jetzt kann ich mir auf jeden Fall ein Bild mit Schnee drauf angucken und mich erfrischt fühlen.
Von den fünf Karten, die ich bis jetzt verschickt habe, sind vier schon angekommen.
Als hätte sie geahnt, daß es diese Woche hier in Südfinnland unerträglich heiß sein würde...
Naja gut, letzte Woche war’s auch schon unerträglich heiß. Und die Woche davor auch. Vielleicht hat sie ja einfach nur auf eine Wetterkarte von Skandinavien geguckt (sie wohnt direkt am Polarkreis, da ist’s jetzt sicher angenehmer als hier) und beschlossen, daß jetzt für mich ein guter Zeitpunkt für ein Wintermotiv wäre.
Gestern hatten wir hier 35 Grad im Schatten, da hört der Spaß dann so langsam auf. Aber jetzt kann ich mir auf jeden Fall ein Bild mit Schnee drauf angucken und mich erfrischt fühlen.
Von den fünf Karten, die ich bis jetzt verschickt habe, sind vier schon angekommen.
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Dienstag, 27. Juli 2010
Eichhörnchen
Themen: Vermischtes
sileas, 12:28h
Heute morgen beim Frühsport (Nordic Walking einmal rund ums Viertel) habe ich endlich herausfinden können, wozu die seltsamen kleinen Holzplattformen gut sind, die hier im Wald an manchen Bäumen montiert sind.
Das sind Eichhörnchen-Freßstationen. (Keine Ahnung, ob da ab und zu ein Förster vorbeikommt und Futter drauflegt oder ob die Eichhörnchen Selbstversorger sind. Nadelbäume haben wir hier ja haufenweise, da sollten die Eichhörnchen, die ja gerne an Tannenzapfen knabbern, meiner Meinung genug zu fressen finden. Aber wer weiß. Als „Stadtpflanze“ kenne ich mich mit sowas ja nicht aus.)
Bis jetzt waren die Plattformen, wenn ich vorbeikam, immer leer gewesen. Heute aber sah ich gleich auf zwei verschiedenen je ein frühstückendes Eichhörnchen sitzen.
Goldig. :-)
Weil ich die putzigen Tierlein nicht stören wollte, schlich ich mich gaaaaanz langsam und vorsichtig an den beiden Plattformen vorbei (die eine war weniger als 2 m vom Fußweg entfernt), und tatsächlich blieben beide Eichhörnchen sitzen und knabberten weiter an ihren Nüssen (oder was auch immer sie da in den Pfötchen hielten). Nur das eine guckte mich ab und zu mißtrauisch an, bevor es sich wieder seinem Frühstück zuwandte.
Was mich besonders freute: Als ich mich gerade erfolgreich an den beiden Eichhörnchen vorbeigeschlichen hatte, sah ich, daß mir auf dem Waldweg eine Frau entgegenkam, die einen großen Schäferhund an der Leine führte. Oje, dachte ich, jetzt kriegen die Eichhörnchen einen Schreck und laufen weg. Aber weit gefehlt: Die Frau führte ihren Hund ebenfalls gaaaaanz langsam und vorsichtig an den beiden Plattformen vorbei und die Eichhörnchen blieben sitzen.
Schade, daß ich keine Kamera dabei hatte...
Das sind Eichhörnchen-Freßstationen. (Keine Ahnung, ob da ab und zu ein Förster vorbeikommt und Futter drauflegt oder ob die Eichhörnchen Selbstversorger sind. Nadelbäume haben wir hier ja haufenweise, da sollten die Eichhörnchen, die ja gerne an Tannenzapfen knabbern, meiner Meinung genug zu fressen finden. Aber wer weiß. Als „Stadtpflanze“ kenne ich mich mit sowas ja nicht aus.)
Bis jetzt waren die Plattformen, wenn ich vorbeikam, immer leer gewesen. Heute aber sah ich gleich auf zwei verschiedenen je ein frühstückendes Eichhörnchen sitzen.
Goldig. :-)
Weil ich die putzigen Tierlein nicht stören wollte, schlich ich mich gaaaaanz langsam und vorsichtig an den beiden Plattformen vorbei (die eine war weniger als 2 m vom Fußweg entfernt), und tatsächlich blieben beide Eichhörnchen sitzen und knabberten weiter an ihren Nüssen (oder was auch immer sie da in den Pfötchen hielten). Nur das eine guckte mich ab und zu mißtrauisch an, bevor es sich wieder seinem Frühstück zuwandte.
Was mich besonders freute: Als ich mich gerade erfolgreich an den beiden Eichhörnchen vorbeigeschlichen hatte, sah ich, daß mir auf dem Waldweg eine Frau entgegenkam, die einen großen Schäferhund an der Leine führte. Oje, dachte ich, jetzt kriegen die Eichhörnchen einen Schreck und laufen weg. Aber weit gefehlt: Die Frau führte ihren Hund ebenfalls gaaaaanz langsam und vorsichtig an den beiden Plattformen vorbei und die Eichhörnchen blieben sitzen.
Schade, daß ich keine Kamera dabei hatte...
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