Sonntag, 7. August 2011
Im Ingwerhimmel
Themen: Kochen
Endlich habe ich ein Ingwerlimonadenrezept (oder für die Englischsprachigen unter uns: Ginger-Ale-Rezept) gefunden, das erstens funktioniert und zweitens schmeckt! (Obwohl mein Ingwersima von neulich auch nicht so ganz schlecht war. Anleitung: Simarezept, bloß zusätzlich zum Zitronensaft noch etwa 150 g kleingeraspelten Ingwer reintun.)

Und das habe ich alles nur dem guten alten Raumschiff Enterprise zu verdanken. Jawollja.

Nein, ganz im Ernst: Wenn ich nicht schon im Krabbelalter (dank meiner sciencefictionserienguckenden Mutter) die Originalserie zu sehen bekommen hätte, hätte ich mich als Jugendliche womöglich für die Neuauflage gar nicht erst interessiert. Und dann wäre mir der Name Wil Wheaton kein Begriff. Und ich hätte womöglich nie herausbekommen (oder, wenn doch, mich nicht dafür interessiert), daß der Mann ein recht lesenswertes Blog hat. Und hätte dann auch nicht erfahren, daß er jetzt im Sommer zusammen mit seinem Sohn ein Brauprojekt durchgezogen und dabei unter anderem auch Ingwerlimonade hergestellt hat.

Und das habe ich ihm nun nachgetan. :-)

Hier ist das Rezept.

Zutaten:
  • 80 g frischer Ingwer (oder auch mehr, vielleicht sogar wesentlich mehr; je nach Geschmack)
  • Saft einer Zitrone
  • Saft einer Orange
  • 180 g Zucker
  • 4–4½ l Wasser
  • etwas Hefe
Natürlich habe ich als Ingwer-Fan deutlich mehr als 80 g Ingwer genommen... ich glaube, es waren eher so 250 g. Rein größenordnungsmäßig. ;-)

Wie auch beim Sima braucht man nicht unbedingt Brauhefe (man darf natürlich, aber man muß nicht), sondern kann auch ganz normale Backhefe aus dem Supermarkt benutzen.

Und ebenfalls wie beim Sima kann auch bei dieser Limonade die Farbe des Endprodukts durch die Verwendung verschiedener Zuckersorten beeinflußt werden. Mit ausschließlich weißem Zucker bekommt man etwas ziemlich Hellgelbes; mit ausschließlich Farinzucker bekommt man etwas, das so ähnlich aussieht wie mein dunkles Sima; und mit Mischungen bekommt man einen Gelbbraunton irgendwo dazwischen.

Jetzt aber zur eigentlichen Limonadenherstellung!

Zuerst wird der Sirup hergestellt: Ingwer schälen, dann raspeln und zusammen mit dem Zitrussaft und ca. 1 l Wasser zum Kochen bringen. Danach mindestens eine halbe Stunde lang köcheln lassen und ab und zu umrühren. (Je länger man das Ganze köcheln läßt, desto geschmacksstärker wird der Sirup. Je nachdem, wieviel Zeit und Geduld man hat, darf es ruhig anderthalb Stunden lang vor sich hin köcheln.)

Den Sirup durch ein Sieb in eine Schüssel schütten und auf knapp unter 40 Grad abkühlen lassen. (Wie man das mißt? Nun ja, entweder man nimmt ein Fieberthermometer oder man benutzt den Handgelenktrick. Ein Tropfen Flüssigkeit, der sich auf der Innenseite des Handgelenks weder warm noch kalt anfühlt, hat genau diese Temperatur.) Dann etwas Hefe hinzugeben, gut umrühren, die Schüssel mit einem Tuch abdecken und etwa eine Viertelstunde lang stehenlassen.

Danach streckt man die Flüssigkeit mit Wasser auf etwa vier bis viereinhalb Liter. (Die genaue Menge wird nicht zuletzt dadurch beeinflußt, was für und wie viele Flaschen man zur Verfügung hat und wieviel Platz noch im Kühlschrank ist.)

Diese vier bis viereinhalb Liter füllt man in gut gereinigte (am besten sterilisierte) leere Plastik-Limoflaschen. Wie immer bei Flüssigkeiten, die noch am Gären sind, gilt auch hier: die Flaschen niemals ganz voll füllen, sondern oben mindestens einige Zentimeter Luft lassen!

Dann dürfen die Flaschen, gut verschlossen, einige Stunden (bei passender Tageszeit: über Nacht) bei Zimmertemperatur ruhen. Währenddessen geht die Hefe so vor sich hin.

Alle paar Stunden wird der Fortschritt des Gärvorgangs überprüft, indem man die Flaschen etwas mit der Hand zusammendrückt. Im Lauf der Zeit wird der Gegendruck immer stärker. Wenn eine Flasche sich gar nicht mehr drücken läßt, ist es Zeit, die betreffende Flasche in den Kühlschrank zu stellen.

Vorsicht: Auch im Kühlschrank geht die Gärung weiter, wenn auch stark verlangsamt! Vergeßt also nicht, die Limonade relativ bald zu trinken... und seid auch beim Öffnen der Flaschen vorsichtig. Wie gesagt: Gasdruck.

(Quelle: LearningHerbs.com und meine bisherige Brauerfahrung)

Hier in Finnland gibt es übrigens eine Menge ähnliche Rezepte, in denen statt des Ingwers die diversen Beeren verwendet werden, die hierzulande so wachsen. Also: Blaubeerlimonade, Preiselbeerlimonade, Himbeerlimonade usw. So etwas werde ich wohl auch bald mal ausprobieren...

So, jetzt begebe ich mich mal ins Internet, auf die Suche nach einem Kräuterlimonaderezept... :-D

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Dienstag, 14. Juni 2011
Weinherstellung für Anarchisten (und solche, die es werden wollen)
Themen: Kochen
Heute bin ich endlich mal dazu gekommen, im Einkaufszentrum den Fachhändler für Heimbrauereibedarf aufzusuchen.

Dort mußte ich leider feststellen, daß dieses Geschäft für mich eher uninteressant ist. Das Sortiment ist nämlich vor allem für die Leute gedacht, die zu Hause (mehr oder weniger) solches Bier und solchen Wein herstellen wollen, wie man sie auch in fertigen Flaschen kaufen kann.

Ich dagegen nehme einfach irgendwelches Obst und schütte Zucker drauf und setze den Gärungsprozeß in Gang und bin dann gespannt darauf, was wohl diesmal herauskommt. Wenn das Ergebnis ein „normaler“ Gewürztraminer oder ein „normales“ Schwarzbier wäre, wäre ich eher enttäuscht!

Außerdem lege ich auch einen gewissen Wert darauf, Zutaten zu verwenden, die man nicht unbedingt beim Fachhändler suchen muß, sondern im Notfall einfach irgendwo besorgen kann. Ich verwende also weiterhin die ganz normale Backhefe und experimentiere daneben mit verschiedenen Zuckersorten – und natürlich auch Obstsorten. Und wie weit der Gärungsprozeß fortgeschritten ist, lasse ich mir auch in Zukunft von Rosinen anzeigen.

Allerdings werde ich mir wohl doch irgendwann in diesem Fachgeschäft so ein Alkohol- und Zuckergehalt-Meßgerät kaufen. Nur für den Fall, daß ich auch mal wissen will, wie betrunken man von diesem oder jenem Gärungsprodukt werden kann. ;-)

Am Wochenende habe ich Rhabarber gekauft. Die Hefe scheint ihn zu mögen; auf jeden Fall lief die Gärung wie verrückt und ich traute mich gar nicht, die Flasche im Keller aufzubewahren, und legte sie der Sicherheit halber in den Kühlschrank, wo es noch ein bißchen kühler ist und sich die Gärung zumindest theoretisch etwas verlangsamen sollte. Dennoch gab es heute morgen, als ich versuchte, gaaaaanz vorsichtig die überschüssige Kohlensäure abzulassen, eine kleine Explosion... Wie gut, daß ich die „gefährlichen“ Teile des Brauens sowieso immer im Bad durchführe! Das läßt sich wenigstens leicht reinigen. Aber ich hätte nie gedacht, daß es mal soweit kommen würde, daß ich mir Rhabarber aus den Haaren spülen müßte. :-O

Aber wenigstens schmeckten erste Proben des Rhabarbermosts vielversprechend. Auch wenn das Zeug recht übel riecht. Heute atmet es (bei geöffneter Flasche) ein wenig und danach kommt es wieder in den Kühlschrank und darf dort weiterreifen. (Meine Malzbierexperimente verliefen dagegen bis jetzt eher unbefriedigend. Ein Getränk, das wie flüssiges Roggenbrot schmeckt, bekomme ich ohne weiteres hin, aber irgendwie metabolisiert mir diese blöde Hefe immer den Malzgeschmack weg. Motz, mecker. Aber zurück zum Thema...)

Tja, und dann bin ich ein bißchen durchgedreht und zum Supermarkt gelaufen – bei der Gelegenheit kam ich auch beim Braubedarfs-Geschäft vorbei – und habe ein Pfund Tomaten gekauft. Die fermentieren jetzt in ihrem Bottich fröhlich vor sich hin.

Für alle, die mich jetzt tatsächlich für durchgedreht halten: Rein technisch sind Tomaten Obst und kein Gemüse, auch wenn sie normalerweise als Gemüse behandelt werden. Eine Freundin meiner Mutter kocht ab und zu sehr leckere Tomatenmarmelade, und ich habe auch schon mal einen Tomatenkuchen gebacken. Tja, und jetzt also Tomatenwein.

Ich bin gespannt, wie der wird. :-)

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Donnerstag, 21. April 2011
Gründonnerstagssuppe
Themen: Kochen
Am Gründonnerstag soll man ja der Tradition zufolge etwas Grünes essen. Das paßt einerseits gut zur Jahreszeit (die ersten eßbaren grünen Sachen sind ja im Garten vielleicht schon reif) und andererseits gut ins Kirchenjahr (wenn man aus dem Grünzeug etwas rein Vegetarisches zubereitet, geht das als Fastenzeitessen durch).

Mangels eigenem Garten mußte ich heute noch schnell zum Supermarkt, nachdem mir klargeworden war, daß ich nur zwei Sachen im Haus hatte, die erstens grün und zweitens eßbar waren: grüne Weingummis und grüner Apfellikör. Beides eignet sich nicht sonderlich gut als Grundlage einer vernünftigen Mahlzeit...

Nach einigem Herumstöbern in der Gemüseabteilung beschloß ich, mein „grünes Abendessen“ um einen Bund Frühlingszwiebeln herum zu planen.

Und das kam schließlich dabei heraus:

[Bild: Frühlingszwiebel-Pilz-Suppe]

Zutaten:
  • 100 g Frühlingszwiebeln, kleingeschnippelt
  • 1 kleine Dose Champignons, in Scheiben
  • 1 Tasse Reis, gekocht
  • 1 Brühwürfel nach Wahl
  • ca. 1 l Wasser
  • Gewürze nach Geschmack
... und das war’s dann auch schon. Ich habe außer dem Brühwürfel gar keine weitere Würzung gebraucht und löffle jetzt ein recht mildes, aber sehr leckeres Süppchen.

Und von dem Süppchen ist noch soviel im Topf, daß ich auch morgen und (je nachdem, wie hungrig ich morgen sein werde) vielleicht auch noch übermorgen daran zu essen haben werde.

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Dienstag, 4. Januar 2011
Weihnachtsrezepte: Feurige Sauerkrautsuppe
Themen: Kochen
Diese herzhafte Suppe wärmt einen an kalten Wintertagen schön auf... Vorsicht, scharf gewürzt!

(Ja, wieder ein amerikanisches Rezept mit amerikanischen Maßeinheiten, die T(asse) à 250 ml.)

Am besten kocht man diese Suppe in einem großen Kochtopf mit hinreichend dickem Boden, daß der Topf sich auch zum Braten eignet... so muß man nach dem Anbraten der ersten Zutaten nichts umfüllen.

Das hier ist übrigens das einzige Gericht, in dem ich Anis toleriere. Normalerweise hasse ich Anis. Aber in dieser Suppe macht er mir seltsamerweise nichts aus. Im Gegenteil; ohne ihn schmeckt die Suppe irgendwie... falsch. <rätsel>

Zutaten:
  • 500 g Schweinefleisch, in mundgerechte Stücke geschnitten
  • ½ T (ca. 150 g) Kochschinken, in Würfel geschnitten
  • 500 g scharf gewürzte Würstchen, in Scheiben geschnitten
  • 3 Zwiebeln, grob gehackt
  • 1 T (250 ml) trockener Weißwein
  • 3 T (750 ml) Hühnerbrühe oder 3 T (750 ml) Wasser und 1 Brühwürfel „Huhn“
  • 500 g Sauerkraut
  • 1 EL Anissamen
  • ½ TL Cayennepfeffer
  • ¼ T (60 ml) Petersilie, gehackt (siehe unten)
  • Fett zum Braten
  • ca. 1 EL Sauerrahm oder Crème fraîche pro Person/Portion
Schweinefleisch, Schinken und Wurst anbraten. Die Zwiebelstücke dazugeben und glasig braten. Mit dem Wein ablöschen und einige Minuten köcheln lassen. Die Brühe sowie das Sauerkraut und die Gewürze hinzugeben und aufkochen lassen, dann den Topf abdecken und auf kleiner Flamme 1 ½ Stunden köcheln lassen.

Beim Servieren zur Suppe Sauerrahm/Crème fraîche in einer getrennten Schale reichen.

Anmerkungen:
  1. Ich nehme meist etwas mehr Sauerkraut, weil meine Lieblingssorte in 800-g-Gläsern verkauft wird. Der Suppe hat’s bisher noch nicht geschadet. ;-)
  2. Da ich keine Ahnung habe, wieviel Gramm Petersilie in eine Tasse (oder Vierteltasse) passen, und bisher immer zu faul zum Nachmessen war, nehme ich normalerweise einen Bund Petersilie, der mir Pi mal Daumen die richtige Größe zu haben scheint, und werfe den ganz in die Suppe. Nein, nicht ganz=unzerhackt, sondern ganz=komplett. Kleinschnippeln tue ich die Petersilie schon. Auch Faulheit hat ihre Grenzen... ;-)
  3. Wenn ich die Suppe nur für mich koche, weiß ich ja von vornherein, wieviel Crème fraîche ich in meiner Suppe haben will, und spare es mir daher, die Crème fraîche in einer eigenen Schale zu servieren. Stattdessen rühre ich sie in die Suppe, nachdem diese anderthalb Stunden auf kleiner Flamme vor sich hingeköchelt hat.
  4. Im Kochbuch stand noch dabei, daß man, wenn man keine scharf gewürzten Würstchen finden kann, normale Würstchen (z. B. Wiener Würstchen oder helle Bratwürstchen) nehmen und dafür noch einen zusätzlichen halben Teelöffel Cayennepfeffer nehmen soll. Ich folgere daraus mal ganz frech, daß, wer es nicht ganz so scharf mag, statt scharf gewürzter Würstchen Wiener Würstchen und gar keinen zusätzlichen Cayennepfeffer nehmen kann.
(Quelle: Hotter Than Hell von Jane Butel)

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Montag, 3. Januar 2011
Weihnachtsrezepte: Erdnußbutterplätzchen
Themen: Kochen
Heute habe ich entgegen allen Erwartungen noch eine vierte Sorte Plätzchen gebacken! :-D

Gestern abend hatte ich auf einmal eine Riesenlust auf Erdnußbutter. Nun gut, immerhin steht in meiner Küche immer ein Glas Erdnußbutter (für den Fall, daß ich Lust auf ein Erdnuß-Butter-Brot bekomme), aber diesmal verlangte es meinen Metabolismus nicht nach normaler Erdnußbutter, sondern nach Erdnußbutterplätzchen.

So etwas hatte ich vorher noch nie gebacken. Nicht einmal gegessen... Aber für solche Situationen hat man ja ein original amerikanisches Plätzchen-Kochbuch. (Ach ja. Amerikanische Rezepte. Wir erinnern uns: 1 T(asse) = ¼ Liter.)

Heute morgen habe ich schnell die fehlenden Zutaten gekauft, und heute nachmittag habe ich eifrig gebacken. Hier ist das Ergebnis.

[Bild: gestapelte Erdnußbutterplätzchen]

Sehen lecker aus, nicht wahr? Sind sie auch. <freu>

Zutaten (für den Basisteig):
  • ½ T (125 g) Butter
  • ¾ T (180 g) weißer Zucker
  • ¾ T (180 g) brauner Zucker
  • 1 T (ca. 350–400 g) Erdnußbutter
  • 2 Eier
  • 1 TL Vanillearoma
  • 2 ½ T (knapp 450 g) Mehl
  • 1 TL Backsoda
  • ¼ TL Salz
Den Ofen auf 175 Grad vorheizen.

Butter und Zucker schaumig rühren, dann die Erdnußbutter hinzufügen und alles gründlich verrühren. Eier und Vanillearoma hinzufügen. Wieder gründlich verrühren.

Mehl, Soda und Salz vermischen und ebenfalls hinzufügen. Rühren, bis ein weicher Teig entsteht.

Wie lange die Plätzchen im Ofen bleiben, hängt davon ab, wie dick sie sind. Jedenfalls gehen sie nicht besonders stark auf, man braucht also auf dem Blech keinen riesigen Sicherheitsabstand einzuhalten. Fertig sind sie, sobald sie sich unten braun (OK: brauner) zu färben beginnen.

So. Soweit das Buch. Ich habe zum Teig selber erst einmal zwei Anmerkungen:
  1. Während der ersten Phase (sobald die Erdnußbutter drin ist, aber bevor Mehl etc. dazukommen) ist der Teig ziemlich zäh.
  2. Danach wird der Teig nach und nach zu einer ausgesprochen bröseligen Angelegenheit.
Also nur damit ihr darauf eingestellt seid, wenn ihr euch entschließt, diese Plätzchen nachzubacken...

In dem Buch stehen auch noch einige Varianten zu diesem Grundrezept.

Zuallererst einmal kann man den Teig entweder ausrollen (und dann Plätzchen ausstechen und die relativ kurz, ca. 10 Minuten, backen) oder zu einer Wurst formen und eine Weile in den Kühlschrank tun und danach in Scheiben schneiden (und die dann, je nach Dicke, ca. 10–15 Minuten backen) oder, wie ich, zu Kugeln formen und die auf dem Blech etwas plattdrücken (und ca. 12–15 Minuten backen).

Allerdings ist mir nicht ganz klar, wie man so einen bröseligen Teig ausrollen soll... aber lassen wir das.

Außerdem kann man in den Basisteig noch verschiedene andere Sachen hineinrühren oder -kneten. (Dann läßt er sich aber ganz bestimmt nicht mehr ausrollen!) Beispielsweise Rum-Rosinen (das Buch empfiehlt: ½ T (120 ml) Rum, ½ T Rosinen, ½ Stunde ziehen lassen). Oder gehackte Nüsse (ebenfalls größenordnungsmäßig 1 T (bei Nüssen läuft das auf etwa 100–150 g hinaus); Beispiel im Buch: ½ T gehackte Erdnüsse plus ½ T gehackte Walnüsse).

Oder man kann sich ganze (geschälte) Erdnüsse besorgen und auf jedes Plätzchen eine drauflegen.

Oder man kann relativ dünne Plätzchen backen und dann die eine Hälfte der Plätzchen mit Erdbeermarmelade bestreichen und die andere Hälfte als Doppelkeks-Deckel oben draufsetzen.

Ich habe mich entschieden, dem Grundrezept eine Tasse (ziemlich genau 125 g) gehackte Pecannüsse hinzuzufügen. Das Ergebnis finde ich ziemlich lecker. :-) In meiner Hand bleibt so ein Plätzchen daher, wie man sich denken kann, nie besonders lange...

[Bild: Erdnußbutterplätzchen in meiner Hand]

(Quelle: The Ultimate Cookie Cookbook von Barbara Grunes und Virginia Van Vynckt)

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Sonntag, 2. Januar 2011
Weihnachtsrezepte: Glühweinbraten
Themen: Kochen
Dieses Rezept habe ich ursprünglich in Manfred Beckers Sammlung ostfriesischer Rezepte entdeckt und dann ein wenig meinen eigenen Bedürfnissen angepaßt. (Schaut da ruhig mal rein; der Mann hat nicht nur eine ganze Menge gute Rezepte, sondern zu vielen davon auch eine kleine Anekdote parat.)

Also, wenn ihr von Weihnachten noch ein wenig Glühwein übrig habt... ansonsten müßt ihr halt neuen besorgen. ;-)

Zutaten:
  • 1 kg Rinderbraten
  • ½ l Glühwein
  • 2 Zwiebeln, gewürfelt
  • Gewürze: Salz, schwarzer Pfeffer (gemahlen), Piment (gemahlen), Wacholderbeeren (gemahlen), Rosmarin, Thymian
  • mehrere Lorbeerblätter
  • Fett zum Anbraten
  • 1–2 TL Preiselbeeren oder Preiselbeergelee
  • etwas Rahm
Die Gewürze vermischen und das Fleisch damit einreiben. Kurz anbraten und mit dem Glühwein ablöschen. Zwiebeln und Lorbeerblätter hinzufügen und alles anderthalb bis zwei Stunden lang schmoren lassen; dabei dann und wann den Braten wenden. Unmittelbar vor dem Servieren die Soße mit Preiselbeeren und Rahm abschmecken.

Variante: Statt Rindfleisch Schweinefleisch verwenden und dazu statt des gewöhnlichen roten Glühweins weißen nehmen.

Wenn man statt fertig gekauften (oder selbst vorgekochten) Glühweins Wein und eine Glühwein-Gewürzmischung verwenden will (das muß man eventuell, wenn man weißen Glühwein verwenden will), sollte man die Glühweingewürze in ein passendes Säckchen tun, damit man sie nicht hinterher einzeln aus der Soße rauspicken muß... Es sei denn, man will die Soße ganz ohne darin herumschwimmende Gewürze servieren, also auch ohne Rosmarin- und Thymianstückchen! Dann kann man die Soße natürlich vor dem Servieren ganz einfach durch ein Sieb gießen, Glühweingewürze hin oder her. – Als „Säckchen“ eignet sich beispielsweise ein Tee-Ei, ein Tee- oder Kaffeefilter (mit einem Stück Schnur zugebunden) oder notfalls auch ein Stückchen Nylonstrumpf (natürlich gewaschen und ebenfalls mit einem Stück Schnur zugebunden).

Zum Glühweinbraten passen Kartoffelklöße und Rotkraut oder Birnenkompott.

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Samstag, 1. Januar 2011
Weihnachtsrezepte: Leckere Erkältungs-Hausmittelchen
Themen: Kochen
Aus aktuellem Anlaß (eine Freundin von mir kämpft mit einem grippalen Infekt und fragte mich heute morgen um Rat) erzähle ich heute mal, was ich mache, wenn ich erkältet bin.

Die Finnen schwören in dieser Situation auf heißen Johannisbeersaft. Da ist ordentlich Vitamin C drin. Und gut schmecken tut er auch. :-)

Und er wärmt einen um diese Jahreszeit sehr schön auf...

Der Standard-Erkältungstrunk meiner Mutter (seligen Angedenkens) hat ebenfalls viel Vitamin C, aber aus einer anderen Frucht:
  • 2–3 Zitronen
  • heißes Wasser
  • Zucker
Die Zitronen auspressen. Mit heißem Wasser auf ca. ½ l auffüllen. Nach Geschmack zuckern. Trinken, solange die Flüssigkeit noch heiß (oder zumindest warm) ist.

Im Lauf der Jahre habe ich dazu eine Variante entwickelt, in der ich statt mehrerer Zitronen eine Zitrone und eine Orange verwende.

Auf einer Schottlandreise habe ich die folgende weitere Variante, „Toddy“ genannt, kennengelernt:
  • 1 Zitrone
  • 1 Orange
  • heißes Wasser
  • Zucker
  • Whisky
Die Früchte auspressen. Mit heißem Wasser auf ca. ½ l auffüllen. Nach Geschmack zuckern. Einen ordentlichen Schuß Whisky dazugeben.

(Oder wie es ein Mitreisender ausdrückte: „Saft einer Zitrone und einer Orange mit etwas Wasser mischen, mit Whisky auf ca. ½ l auffüllen...“)

Aus unerklärlichen Gründen zog sich die Erkältung, die ich mir in Schottland eingefangen hatte, ziemlich in die Länge. Natürlich lag das nicht an den besonders aggressiven schottischen Viren, sondern eher daran, daß eine Krankheit, die mit der Einnahme von so leckerer Medizin verbunden ist, eigentlich keine besondere Veranlassung hat, sich zu verziehen... ;-)

. . .

Drei weitere Hausmittelchen sind Hühnersuppe, Curry und Chili. Die lassen sich gut kombinieren:
  • 1 Brühwürfel „Huhn“
  • ½ l heißes Wasser
  • Currymischung und Chilipulver nach Geschmack
Den Brühwürfel im Wasser auflösen. Mit soviel Curry und/oder Chili, wie man sich zumuten will, würzen.

. . .

Dann gibt es noch den indischen Milchtee. Der Geschmack ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber das Zeug wärmt einen sehr schön auf und angeblich helfen die einzelnen Zutaten auch auf die eine oder andere Weise gegen Erkältungen.
  • 250 ml Milch
  • 1 Scheibe frischer Ingwer
  • 1 schwarzes Pfefferkorn
  • 1 TL Schwarztee
  • 1 TL brauner Zucker
(Zutaten für eine Tasse; man darf sich natürlich auch mehr kochen.)

Die Milch erhitzen. Von der Kochstelle nehmen. Die restlichen Zutaten dazugeben und so lange ziehen lassen, wie man „normalen“ schwarzen Tee ziehen läßt (je nach persönlicher Vorliebe werden das zwischen 3 und 5 Minuten sein). Durch ein Sieb oder einen Filter in eine Tasse gießen.

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Falls sich jetzt jemand fragt, ob statt Johannisbeer- oder Zitrussaft auch anderer Saft hilft oder ob Glühwein genausogut hilft wie Toddy oder ob man statt des Ingwertees auch normalen Tee trinken kann: Keine Ahnung, ob das aus medizinischer Sicht sinnvoll ist, aber aus psychologischer Sicht definitiv. Wenn man krank ist und etwas trinkt, das einem gut schmeckt, fühlt man sich gleich etwas wohler. Und das stärkt die Abwehrkräfte. Und das mögen Viren und Bakterien ganz und gar nicht. ;-)

(Und meiner schniefelnden und naseputzenden Freundin im Saarland wünsche ich alles Gute...)

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Freitag, 31. Dezember 2010
Weihnachtsrezepte: Lebkuchen vom Blech
Themen: Kochen
Dieses Rezept ergibt ein ganzes Backblech voller Lebkuchen. Nicht geformte Lebkuchen schön nebeneinandergelegt, sondern einen einzigen backblechgroßen. :-) Dazu braucht man ein tiefes Backblech bzw. eins mit hohem Rand. Ich benutze für dieses Rezept eins, dessen Rand ca. 5 cm hoch ist. Der Lebkuchen wird etwa 3 cm hoch.

Die Zubereitung ist recht einfach – abgesehen davon, daß der Teig ziemlich zäh ist und das Rühren deshalb ein bißchen anstrengend. Aber das Ergebnis ist die Mühe wert.

Wie man an den Maßeinheiten sehen kann, habe ich dieses ur-deutsche Rezept ausgerechnet aus Amerika bekommen...

Zutaten:
  • 4 Eier
  • 2 T (500 g) Zucker
  • 2 T (500 g) Honig
  • 2 T (ca. 150–200 g) Mandeln, gehackt
  • 1 T (ca. 100 g) Kokosflocken
  • 3 T (525 g) Mehl
  • 1 ½ EL Backsoda
  • 1 EL Nelken, gemahlen
  • 1 TL Zimt
  • ½ T (100 g) Orangeat
  • ½ T (100 g) Zitronat
  • ½ T (100 g) kandierte Früchtemischung, in Würfel geschnitten
Ja, ihr habt richtig gelesen. An den Teig kommen tatsächlich anderthalb Eßlöffel Backpulver oder Backsoda sowie ein ganzer Eßlöffel Nelken.

Wer großen Wert auf Tradition legt, darf die Kokosflocken durch eine entsprechende Menge gehackte Haselnüsse ersetzen. ;-)

So, jetzt geht’s aber los:

Den Backofen auf 190 Grad vorheizen.

Zucker und Eier schaumig rühren. Den Honig, die Mandeln und die Kokosflocken hinzufügen. Mehl, Backsoda und Gewürze vermischen und hinzugeben. Zum Schluß Orangeat, Zitronat und kandierte Früchte hinzugeben. Alles gut verrühren.

(Wie gesagt, das Rühren kann anstrengend werden, selbst wenn man ein elektrisches Rührgerät verwendet. Der Teig ist wirklich ziemlich zäh.)

Ein tiefes Backblech so mit Backpapier belegen, daß auch die Seiten bedeckt sind. Den Teig darauf ausgießen und so gleichmäßig wie möglich verteilen.

30 Minuten lang backen.

Wenn der Lebkuchen ausgekühlt ist, auf dem Blech vorsichtig in rechteckige Portionen schneiden.

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Donnerstag, 30. Dezember 2010
Weihnachtsrezepte: Kleine Hefestollen
Themen: Kochen
Ich weiß gar nicht mehr, wann und wo ich dieses Rezept entdeckt habe... Auf jeden Fall habe ich diese „Mini-Stollen“ schon oft gebacken und im Bekanntenkreis verschenkt. Da man hier in Finnland Stollen kaum kennt (ich habe in all meinen Jahren hier nur bei Stockmann welche gesehen, und die waren zwar lecker, aber auch stinketeuer), haben die Leute, anders als in Deutschland, noch nicht von anderen Bekannten (und vom Arbeitgeber, und vom Postboten, und...) tausend Stollen geschenkt bekommen und freuen sich über meine tatsächlich. ;-)

Das Grundrezept ergibt vier Stollen. Man darf natürlich auch mehr backen... Ich verdopple meist die Mengen und backe dann acht Stollen; erstens, weil ich viele hungrige Bekannte habe (und selber auch den einen oder anderen Stollen abbekommen will), und zweitens, weil man die kandierte Früchtemischung und den Quark, die man für das Rezept braucht, viel eher in 100-g-Packungen findet als in 50-g-Packungen.

Zutaten:
  • 50 g kandierte Früchte oder getrocknete Aprikosen, in Würfel geschnitten
  • 20 g Pistazien, gehackt
  • 250 g Mehl
  • 10 g Frischhefe (oder ein Tütchen Trockenhefe)
  • 40 g Zucker
  • 75 ml Milch
  • 50 g Quark
  • 50 g Rosinen
  • eine Prise Salz
  • 1 Eigelb
  • Puderzucker zum Bestäuben
Mehl, Hefe und Zucker in einer Schüssel mischen. Die Milch erwärmen und hinzufügen, dann Quark, Früchte, Salz und Pistazien hinzugeben und alles zu einem glatten Teig verkneten. (Oder so glatt, wie ein Teig mit den ganzen Rosinen und Obst- und Nußstückchen halt werden kann.) Abdecken und eine halbe Stunde lang an einem warmen Ort gehen lassen.

Den Ofen auf 200 Grad vorheizen. Den Teig noch einmal durchkneten, dann in vier gleiche Teile aufteilen und aus diesen kleine Laibe formen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Das Eigelb mit etwas Wasser vermischen und die Laibe damit bestreichen.

25 bis 30 Minuten lang backen. Die fertigen Stollen mit Puderzucker bestäuben.

Tip: Hefeteig hat ja so seine Tücken... Wenn die Flüssigkeit zu warm ist, verdirbt die Hefe, und wenn sie nicht warm genug ist, weigert sich die Hefe, aufzugehen. Die richtige Temperatur liegt etwas über 40 Grad, aber wer will schon ein Thermometer in den Topf halten? Zum Glück gibt es einen einfachen Trick: Beim Aufwärmen der Flüssigkeit ab und zu einen Tropfen auf die Innenseite des Handgelenks geben. Wenn sich dieser Tropfen weder kalt noch warm anfühlt, hat die Flüssigkeit die richtige Temperatur erreicht.

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Dienstag, 28. Dezember 2010
Weihnachtsrezepte: Kokosmakronen
Themen: Kochen
So, ab jetzt gibt’s bis auf weiteres keine Essensfotos mehr. Ich habe mein Vorhaben erfüllt, dieses Jahr trotz Depression, Antriebslosigkeit und knapper Kasse drei Sorten Plätzchen zu backen. Jetzt kommen nur noch Rezepte, die ich irgendwann früher mal ausprobiert und für gut befunden habe.

Heute: mal wieder eins aus diesem schönen Plätzchen-Buch. :-) (Daher auch wieder amerikanische Maßeinheiten mit Übersetzung...)

Zutaten:
  • 3 T (300 g) Kokosflocken
  • 2 EL Mehl
  • 1 T (250 g) Zucker
  • 1 EL heller Zuckersirup
  • 2 EL Butter
  • 1 Ei
  • Dekoration (falls gewünscht): kandierte Kirschen, halbiert
Den Ofen auf 175 Grad vorheizen.

Kokosflocken und Mehl miteinander vermischen.

Die restlichen Zutaten 10 bis 12 Minuten lang im Wasserbad auf mittlerer Hitze erwärmen und ab und zu umrühren, danach zu der Kokos-Mehl-Mischung hinzugeben und alles gründlich verrühren.

In knapp eßlöffelgroßen Portionen auf dem Backblech verteilen und mit dem Löffel zu regelmäßigen runden Häufchen formen. (Es wird empfohlen, zwischen den einzelnen Plätzchen einen Abstand von ca. 5 cm einzuhalten.)

Falls gewünscht, auf jedes Häufchen eine halbe kandierte Kirsche setzen.

12 bis 15 Minuten lang backen. (Im Kochbuch stand „20–25 Minuten“; bei mir ging es immer wesentlich schneller.) Die Makronen sind fertig, wenn sie sich an der Spitze schwach und am Boden deutlicher goldbraun färben.

Aus Erfahrung weiß ich, daß sich die Mischung sehr gut formen läßt, solange sie noch warm ist, danach aber praktisch gar nicht mehr. Das heißt: Da die Kokosmasse-Häufchen nicht alle auf ein einziges Backblech passen, sollte man mehrere Backbleche fertig eingefettet bzw. mit Backpapier belegt bereitliegen haben, wenn man den Teig anrührt.

Vorsicht: Die Makronen sind, wenn sie aus dem Ofen kommen, nicht nur heiß, sondern auch sehr weich. Man muß sie also eine Weile auf dem Blech abkühlen lassen, bevor man sie berührt oder gar bewegt...

(Quelle: The Ultimate Cookie Cookbook von Barbara Grunes und Virginia Van Vynckt)

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