Montag, 27. Dezember 2010
Weihnachtsrezepte: Orangenberge mit buntem Schnee
Themen: Kochen
Eigentlich hätten das ja Cookies im amerikanischen Stil (also so große flache) werden sollen. Aber dummerweise habe ich es verpeilt, die Teighäufchen auf dem Blech glattzudrücken, also habe ich jetzt halt Orangenberge statt Orangencookies.

Aber macht ja nichts. Solange sie nur gut schmecken. :-)

Das ist jetzt wieder mal ein amerikanisches Rezept. Wie gewohnt habe ich die amerikanischen Maßeinheiten dringelassen, aber außerdem alles auch in hierzulande übliche umgerechnet. (Wir erinnern uns: Eine Tasse entspricht etwa einem Viertelliter, ein Eßlöffel faßt 15 ml und ein Teelöffel 5 ml.) Das mit dem Orangeat war meine eigene Idee, daher gibt’s das nur in Gramm und nicht in seltsamen ausländischen Maßeinheiten wie Unzen oder Tassen.

[Bild: Orangenplätzchen mit Zuckerstreuseln]

Zutaten:
  • für die Plätzchen:
    • ½ T (125 g) Butter
    • ⅓ T (125 g) Puderzucker
    • 1 Ei
    • 1 ½ T (500 g) Mehl
    • ½ T Speisestärke
    • ¾ TL Backpulver
    • ¼ TL Salz
    • 2 TL geriebene Orangenschale
    • 100 g Orangeat
    • Orangensaft
  • für die Glasur:
    • 6 EL (100 g) Butter
    • 1 ½ T (380 g) Puderzucker
    • 1 EL geriebene Orangenschale
    • Orangensaft
Zuerst die Plätzchen:

Den Ofen auf 175 Grad vorheizen.

Butter und Zucker schaumig rühren, dann das Ei hinzufügen und unterrühren. Die trockenen Zutaten vermischen und ebenfalls hinzugeben. Orangeat hinzugeben. Alles gut verrühren. Der Mischung nach und nach soviel Orangensaft hinzufügen, daß ein weicher Teig entsteht. (Nach meiner Erfahrung braucht man dazu etwa 10 bis 15 ml Saft. Wenn der Teig versehentlich zu dünn wird, einfach etwas mehr Mehl hinzugeben.)

Den Teig in eßlöffelgroßen Portionen auf dem Backblech verteilen. (Vorsicht, Abstand halten – empfohlen werden ca. 7 cm zwischen den einzelnen Plätzchen.) Die Teighäufchen vorsichtig mit einer Gabel niederdrücken.

Die Plätzchen 10 bis 12 Minuten lang backen. Die Plätzchen sind fertig, wenn sie sich am Boden bräunlich zu färben beginnen.

Wie gesagt, ich habe die Sache mit der Gabel vergessen und hatte daher dickere Plätzchen, die etwas länger backen mußten – eher 15 als 12 Minuten.

Wenn die Plätzchen vollständig abgekühlt sind, die Glasur anrühren:

Die Butter gründlich mit den trockenen Zutaten verrühren. Der Mischung nach und nach soviel Orangensaft hinzufügen, daß eine glatte, dickflüssige Glasur entsteht.

Glasur auf die Plätzchen streichen.

Ich habe, wie man auf den Fotos sieht, außerdem noch bunte Zuckerstreusel draufgestreut. Jetzt habe ich eine Dose voller Plätzchen, die vermutlich pro Stück ungefähr sieben Millionen Kalorien haben, aber naja, es ist halt Weihnachten... ;-)

Hier sind die einzelnen Kalorien-Schichten noch einmal aus der Nähe:

[Bild: Orangenplätzchen mit Zuckerstreuseln]

Was von der Glasur noch übrig ist, werde ich – da es zum großen Teil aus Butter besteht – wie Butter verwenden und in den nächsten Tagen ein paar leckere Orangen-Butter-Brote essen...

(Quelle: The Ultimate Cookie Cookbook von Barbara Grunes und Virginia Van Vynckt)

... Permalink


Sonntag, 26. Dezember 2010
Weihnachtsrezepte: Frucht-Schoko-Nußplätzchen
Themen: Kochen
Sind soeben fertig geworden. :-)

[Bild: Frucht-Schoko-Nußplätzchen]

Dieses Rezept war übrigens der Auslöser meiner diesjährigen Plätzchenbackaktivitäten. Im letzten Jahr war ich relativ frisch arbeitslos und hatte daher keine Lust zum Backen; im Jahr davor steckte ich mitten in den Vorbereitungen für mein halbes Jahr in Schweden und hatte daher keine Zeit.

Meine Güte, ich habe seit drei Jahren keine Plätzchen gebacken... wäääääh... :-P

Aber zurück zum Thema. In dem Haufen Postwurfsendungen, die ich kriege, ist einmal im Monat so ein Heftchen von einem Supermarkt hier in der Nähe, in dem sie den Leuten von all den tollen Sachen vorschwärmen, die man mit den aktuellen Sonderangeboten kochen kann. Im Dezember hatte dieses Heftchen natürlich das Thema „Weihnachten“, und beim Durchgucken fand ich dieses Rezept. Das hörte sich ganz lecker an, also kam ich auf die Idee, ich könnte mal wieder etwas backen. Wenn schon mal Weihnachten ist und so.

Und dann führte eins zum anderen und am Ende nahm ich mir nicht nur dieses eine, sondern ganze drei Rezepte vor, nach dem Motto „Wenn ich schon mal am Backen bin...“.

Gestern rief meine beste Freundin an (die war gerade aus den Vor-Weihnachtsferien zurückgekehrt) und lachte sich kaputt, als ich ihr von diesem Heftchen erzählte und davon, was es ausgelöst hatte. Die Werbeaktion dieses Supermarkts war nämlich völlig danebengegangen; die Zutaten für meine Plätzchen hatte ich in einem völlig anderen Geschäft eingekauft, das viel näher an meiner Wohnung liegt.

Ätschibätsch... ;-)

Aber im Ernst: Wenn ich solche Sachen wie eine 2-kg-Packung Mehl, eine Packung Zucker, ein Dutzend Eier, ein Pfund Butter und diverses Obst in kandierter sowie nicht-kandierter Form einzukaufen habe und mir zwei Geschäfte zur Auswahl stehen, werde ich mich doch wohl für das entscheiden, von dem ich mehrere Kilo Plätzchenzutaten nur einen halben Kilometer weit heimzuschleppen habe, und nicht für das, von dem ich mehrere Kilo Plätzchenzutaten zwei Kilometer weit heimschleppen müßte. Nicht wahr? Vor allem, wenn die beiden Geschäfte vom Preisniveau her vergleichbar sind.

Aber nun zum Rezept. Die Zutaten sind ganz ähnlich wie bei einem weihnachtlichen Früchtekuchen...

[Bild: Frucht-Schoko-Nußplätzchen]

... nur kommen am Ende halt Plätzchen raus.

Zutaten:
  • 100 g Trockenobst oder kandierte Früchte, in kleinen Stückchen
  • 100 g Nüsse, gehackt
  • 100 g Schokolade
  • 3 dl (220 g) Mehl
  • 1 TL Backpulver
  • 1 TL Vanillinzucker
  • eine Prise Salz
  • ½ TL Zimt
  • 1 EL frischer Ingwer, gerieben oder feingehackt
  • 100 g Butter
  • 1 dl (100 g) Zucker
  • 1 Ei
  • 1 EL heller Zuckersirup
Die Schokolade im Mixer zerkleinern.

Butter und Zucker schaumig rühren. Ei und Sirup hinzufügen; alles gut vermischen. Die restlichen Zutaten vermischen und ebenfalls hinzugeben. Alles gründlich verrühren. (Wie bei den Ingwerplätzchen gestern sollte man auch hier, um einen schönen glatten Teig zu bekommen, am Schluß von Hand kneten.)

Den Teig zu einer ca. 30 cm langen Rolle formen, in Folie einwickeln und für mehrere Stunden in den Kühlschrank legen. (Tip: Bei Zimmertemperatur ist der Teig wegen des hohen Butteranteils eine recht fettig-klebrige Angelegenheit. Ich habe es zuerst nicht geschafft, ihn zu einer Rolle zu formen; dann kam mir die rettende Idee: den Teig eine Weile in den Kühlschrank legen, bis er fester ist, und dann zu einer Rolle formen, in Folie wickeln und noch ein paar Stunden lang im Kühlschrank liegen lassen.)

Den Ofen auf 175 Grad vorheizen.

Den hartgewordenen Teig in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. 12 bis 15 Minuten lang backen. Die Plätzchen sind fertig, wenn sie sich am unteren Rand bräunlich färben.

Die Plätzchen gehen ein wenig auf; daher sollte man sie nicht zu dicht nebeneinander aufs Blech legen. Meine Plätzchen waren nach dem Backen ungefähr anderthalbmal bis doppelt so breit wie im Rohzustand.

(Quelle: Pirkka 12/2010)

Nachtrag: Inzwischen ist es einen Tag später und ich hatte Zeit, ein paar von den Dingern zu essen. Meine Güte, sind die gehaltvoll... Andererseits sollte das bei der Zutatenliste niemanden überraschen. ;-) Aber wirklich: jedes einzelne Plätzchen ist fast eine kleine Mahlzeit...

... Permalink


Samstag, 25. Dezember 2010
Weihnachtsrezepte: Ingwerplätzchen
Themen: Kochen
Heute habe ich mich aufgerafft und Plätzchen gebacken. Ja, sogar noch mehr: Der Teig für die nächste Plätzchenbackaktion ist auch schon fertig. Der muß allerdings über Nacht noch im Kühlschrank liegen...

Aber jedenfalls habe ich jetzt eine große Blechdose voller Ingwerplätzchen. Trotz Depression und allem. :-)

[Bild: Ingwerplätzchen]

Hier ist das Rezept. Es stammt aus einem amerikanischen Kochbuch; ich habe für diejenigen Leute, die wie ich die passenden Meßbecher und -löffel besitzen, die amerikanischen Maßeinheiten dringelassen, für den Rest der Welt aber alles außerdem in europäische Maßeinheiten übersetzt.

(Für Neugierige: In amerikanischen Rezepten entspricht eine Tasse etwa einem Viertelliter, ein Eßlöffel 15 ml und ein Teelöffel 5 ml.)

Zutaten:
  • 7 EL (100 g) Butter
  • ¾ T (200 g) Zucker
  • 1 Ei
  • 1 ½ TL dunkler Zuckersirup (z. B. Melasse)
  • 2 T (350 g) Mehl
  • 1 TL Backsoda
  • 1 EL frischer Ingwer, gerieben oder feingehackt
  • ¼ TL Muskatnuß, gemahlen
  • ¼ TL Nelken, gemahlen
(Als alter Ingwer-Fan nehme ich natürlich auch mal etwas mehr Ingwer als nur einen einzigen lausigen Eßlöffel...)

Butter und Zucker schaumig rühren. Ei und Sirup hinzufügen. Die restlichen Zutaten miteinander vermischen und ebenfalls hinzufügen. Alles gründlich verrühren. (Damit der Teig schön glatt wird, ist es am besten, wenn man ihn am Schluß eine Weile von Hand knetet.)

Den Teig zu einer Kugel formen, in Folie wickeln und für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank legen.

Den Ofen auf 190 Grad vorheizen.

Danach gibt es zwei Alternativen:
  1. Den Teig dünn ausrollen und Plätzchen ausstechen. 6 bis 8 Minuten lang backen.
  2. Aus dem Teig walnußgroße Kugeln formen. 12 Minuten lang backen.
Ich habe die zweite Alternative gewählt, da ich in meiner winzigen Küche nun wirklich keinen Platz zum Ausrollen irgendwelcher Plätzchenteige habe...

Ausgestochene Plätzchen gehen nicht besonders stark auf. Aber wenn man den Teig zu Kugeln formt, muß man daran denken, daß diese im Ofen etwas, wie soll ich sagen, auseinanderlaufen. Die fertigen Plätzchen sind über den Daumen gepeilt etwa halb so hoch wie die Teigkugeln und dafür natürlich doppelt so breit. Man sollte die Kugeln auf dem Backblech also nicht zu dicht aneinanderlegen.

[Bild: Ingwerplätzchen]

(Quelle: The Ultimate Cookie Cookbook von Barbara Grunes und Virginia Van Vynckt – ein Buch, das ich allen Plätzchen-Fans wärmstens empfehle)

... Permalink


Freitag, 24. Dezember 2010
Weihnachtsrezepte: Glühweinsoße
Themen: Kochen
Ich habe mir vorgenommen, jetzt eine Weile lang (so lange ich’s durchhalte oder bis mir die Rezepte ausgehen) jeden Tag ein weihnachtliches oder zumindest winterliches Rezept ins Blog zu setzen. Mein ehrgeiziger Plan sieht es vor, daß ich von heute an (Heiligabend) mindestens bis zum Dreikönigstag durchhalte, also die sprichwörtlichen „12 Nächte“ lang. Mal sehen, ob das gutgeht. :-)

Heute fange ich mit etwas ganz Einfachem an, nämlich Glühweinsoße.

Dazu braucht man nur zwei Zutaten: Glühwein und Speisestärke. Auf 2 dl Flüssigkeit kommt 1 EL Speisestärke; die Menge läßt sich beliebig erweitern, also z. B. 4 dl Glühwein plus 2 EL Stärke oder meinetwegen auch ein ganzer Liter Glühwein und 5 EL Stärke.

Den Glühwein erhitzen und dabei nach und nach die Speisestärke einrühren. Wenn die Stärke sich vollständig aufgelöst hat, von der Kochstelle nehmen und abkühlen lassen.

Diese Soße paßt zu Vanillepudding oder -eis; hierzulande würde man sie aber zu Weihnachten über Milchreis oder Grießbrei servieren, da mindestens eines dieser beiden Gerichte traditionellerweise am Heiligabend gegessen wird.

(Quelle: Ruoka-Pirkka 12/2010)

... Permalink


Samstag, 20. November 2010
Eierpunsch
Themen: Kochen
Vor ein paar Tagen habe ich dieses Rezept für alkoholfreien Eierpunsch entdeckt und mir seitdem jeden Tag eine Tasse davon angerührt. Lecker. :-)

Man nehme (pro Person/Tasse):
  • 1 Ei
  • 1 TL Zucker
  • ½ TL Vanillezucker
  • 3 dl kalte Milch
Zuerst wird das Ei mit dem Zucker und dem Vanillezucker gut verrührt – am besten im Mixer, aber ein Schneebesen tut’s auch; das Zeug muß nicht schaumig geschlagen, sondern nur ordentlich vermischt werden. Dann kommt die Milch dazu. Nochmal ordentlich umrühren, in eine schöne Tasse oder ein schönes Glas füllen, fertig.

Wenn man’s richtig stilvoll machen will, kann man noch Schlagsahne obendrauftun. Oder, wie ich es tue, etwas Zimt draufstreuen. Oder – Gipfel der Genüsse! – Schlagsahne und dann Zimt obendrauf. ;-)

Für Leute, die wie ich amerikanische Hohlmaße verwenden, entsprechen die drei Deziliter Milch übrigens eineinviertel Tassen.

[Bild: Eierpunsch in rosa Tasse]

... Permalink


Sonntag, 22. August 2010
Kulinarisches Experiment
Themen: Kochen
Diesmal: Vollkornspaghetti mit Chili-Soße von Rainbow.

Das war erstaunlich lecker – nicht nur, weil Spaghetti mit einer (sagen wir mal) nicht-italienischen Soße ja immer ein kleines Wagnis ist, sondern auch, weil Rainbow eigentlich eher eine Billigmarke ist. (Die haben auch nur eine ganz häßliche und billig aussehende Homepage, deshalb gibt’s hier jetzt keinen Link.)

Rainbow gibt’s womöglich nur in Finnland. Oder nur in Skandinavien. Oder so. In Deutschland habe ich diese Marke jedenfalls noch nie gesehen. Aber hier in Finnland überraschen sie mich immer wieder positiv, zuletzt also mit dieser Chili-Soße, die übrigens gar nicht so sehr nach „richtigem“ mexikanischem Chili schmeckt, wie ich erwartet hatte, sondern eher irgendwie orientalisch, und auch Gemüse enthält, das weitaus eher an das in einer chinesischen (oder pseudo-chinesischen) Soße erinnert als an das, was man in einer (pseudo-) mexikanischen Soße erwarten würde. Aber was soll’s – lecker ist lecker. ;-)

Und chilimäßig scharf war’s auch.

Ich glaube, solche süß-sauer-scharf „besoßten“ Spaghetti wird’s bei mir noch öfter geben.

Mit so einer Soße hat mich diese Marke schon vor ein paar Wochen mal positiv überrascht. Damals stand mir der Sinn nach Nudeln mit Tomaten-Käse-Soße, und faul wie ich bin, kam es natürlich nicht in Frage, mir den Käse selber zu reiben. Und überhaupt: ich habe gar keine Käsereibe... So mußte ich mir ein Glas Tomaten-Käse-Soße von Rainbow kaufen, denn im Laden hatten sie leider gerade keine andere Tomaten-Käse-Soße vorrätig und auch keinen geriebenen Käse, den ich mir vielleicht in „normale“ Tomatensoße hätte rühren können. Tja, und diese Billig-Tomaten-Käse-Soße entpuppte sich als dermaßen lecker, daß ich, nachdem ich die Nudeln mit der einen Hälfte der Soße drauf zu Mittag gegessen hatte, im Laufe des Nachmittags die restliche Soße direkt aus dem Glas löffelte... :-9

Und zum Thema „Nudeln mit interessanten Soßen“: Ich bin ja abenteuerlustig und schütte mir gerne alles Mögliche versuchsweise auf meine Nudeln. (Ja, ich esse gerne Nudeln, vor allem Vollkornspaghetti. Die bieten mir gleich mehrere gute Sachen auf einmal:
  • Spaghetti wickeln befriedigt meinen Spieltrieb. :-) Inzwischen habe ich soviel Übung, daß ich meine Spaghetti ganz ohne Löffel, nur mit der Gabel auf dem Teller, aufwickle, wie es angeblich die Italiener tun.
  • Vollkornnudeln zerkochen nicht so schnell wie „normale“ Nudeln. Da brauche ich nicht mit der Stoppuhr neben dem Herd zu sitzen und aufzupassen, daß die Nudeln garantiert nicht länger als 10 Minuten auf der Kochplatte bleiben. Nein, sie sind auch nach 12 oder gar 15 Minuten immer noch hinreichend bißfest.
  • Vollkornnudeln schmecken mir einfach besser als „normale“. Wie genau, das ist schwer zu beschreiben; ich finde, sie haben einfach mehr Charakter. Bei „normalen“ Nudeln muß ich mir relativ teure „Luxusnudeln“ besorgen, um Nudeln mit Charakter essen zu können; bei Vollkornnudeln bekomme ich ein ordentliches Maß an Charakter schon bei den ganz normalen Sorten aus dem Supermarkt. Beziehungsweise: aus dem normalen Nudelregal im Supermarkt und nicht aus dem Delikateß-Kühlregal mit den frischen Luxusnudeln. ;-)
Aber ich schweife ab, denn eigentlich wollte ich ja etwas über Soßen schreiben...)

Eine der interessantesten Nudel-Fertigsoßen-Kombinationen, die ich bis jetzt hatte, waren Nudeln mit indischer Tikka-Masala-Soße. Sehr ungewohnt, aber auch ziemlich lecker.

Ebenfalls ziemlich... öhm... exotisch war das Experiment „Nudeln mit Currysoße“ und „Nudeln mit Chop-Suey-Soja-Gemüse-Soße“. Das fand ich allerdings beides eher zum Davonlaufen. Deshalb gibt’s bei mir Currysoße und Soja-Gemüse-Soße nur noch über Reis und nicht mehr über Nudeln. ;-)

Aber Nudeln mit süß-saurer Soße... hmm... das ist schon nicht schlecht. Ob das nun solche „chilischarfe“ süß-saure Soße ist oder „normale“. Finde ich jedenfalls... :-)

... Permalink


Donnerstag, 5. August 2010
Gewürzmilch
Themen: Kochen
Ab und zu kaufe ich mir bei meinem Wochenend-Lebensmitteleinkauf einen „Luxusgegenstand“, wie ich es nenne – das ist meistens nichts wirklich Luxuriöses (so etwas findet man in einem normalen Supermarkt ja eigentlich nicht), sondern einfach nur etwas Besonderes. Also beispielsweise eine neue Käsesorte, die ich noch nie probiert habe, oder auch etwas, was ich seit längerer Zeit nicht hatte.

Vor einigen Wochen habe ich mir auf gut Glück ein Glas Chili-Kakao-Gewürzmischung gekauft. Ich mag ja süd- und mittelamerikanisches Essen, und ich kann mich auch durchaus mit dem Gedanken abfinden, daß „historisch korrekter“ Kakao auch etwas Chili enthält. ;-)

Das Zeug mußte ich also mal ausprobieren...

(Der Link geht leider zu einer finnischsprachigen Seite. Der Hersteller hat auf seinen verschiedensprachigen Webseiten jeweils ein ganz anderes Sortiment, und die Gewürzmischung gibt es anscheinend weder im Sortiment für die deutschsprachigen Länder noch in dem für die englischsprachigen. Hier eine kleine Zusammenfassung: Die Mischung setzt sich aus gerösteten Kakaobohnen, Paprika, Zucker, Chilipfeffer, Zimt und Vanille zusammen. Es wird vorgeschlagen, damit Soßen, Geflügel- und Fleischgerichte sowie Desserts zu würzen. Und ja, die Mischung ist wirklich so grobkörnig, wie das Bild es vermuten läßt.)

Gerade sitze ich hier und trinke Milch, in die ich eine Prise der Gewürzmischung gerührt habe.

Lecker. :-)

... Permalink


Freitag, 16. Juli 2010
Polenta
Themen: Kochen
So, damit jetzt auch mal wieder ein Eintrag mit Inhalt (bzw. ein Eintrag aus einer anderen Kategorie als „meta“) kommt:

Seit ein paar Wochen gehört zu meinem Trockenfutter-Repertoire außer Reis (und Graupen) und diversen Hülsenfrüchten auch Polenta. Davon habe ich mir vor einiger Zeit auf gut Glück eine Packung gekauft, und die ist inzwischen fast alle.

Polenta ist ja ebenfalls einerseits einfach zu lagern und lange haltbar und andererseits einigermaßen wandelbar. Und, wie Reis und Hülsenfrüchte, auch nicht so furchtbar teuer.
  • Man kann es nicht nur auf die „traditionelle“ Weise würzen (also mit Gewürzen aus dem Glas bzw. Tütchen), sondern auch, indem man es statt in Wasser in Brühe kocht. Oder indem man in das Wasser einen Brühwürfel tut.
  • Man kann beim Kochen diverse Sachen hineinstreuen. Ich habe ja eine große Tüte mit getrocknetem Suppengrün herumstehen, weil ich mir ganz gerne „Suppe mit Zeug“ koche (also: heißes Wasser, ein Brühwürfel, Reis, getrocknetes Suppengrün sowie etwas Hackfleisch o. ä., falls ich welches da habe). Also: Polenta (plus Wasser plus Gewürze/Brühwürfel/...) plus Trockengemüse = Gemüse-Polenta. Ich möchte mir irgendwann auch mal Polenta mit (Trocken-) Pilzen machen, aber leider sind die Dinger geradezu ekelhaft teuer. Da muß ich noch eine Weile sparen.
  • Man kann es als Hauptgericht oder als Beilage servieren.
  • Man kann es mit verschiedenen Soßen servieren. Oder, wenn man beim Kochen genügend interessante Sachen hineingestreut hat, auch mal ganz ohne Soße.
  • Man kann daraus sogar eine leckere Nachspeise kochen, indem man Rosinen und vielleicht auch etwas Trockenobst (kleingeschnippelt!) hineinstreut und das Ganze, wenn man will, noch mit etwas Zucker abschmeckt. So einen Maispudding mit Rosinen gab’s bei uns manchmal in der Mensa.
  • Irgendwo habe ich auch noch ein Rezept für Maisbrot herumliegen; dafür braucht man, wenn ich mich recht entsinne, ebenfalls Polenta...
Mengenmäßig rechne ich pro Person ca. 4 cl (3 EL) Polenta plus 18 cl Flüssigkeit für Polenta als Hauptgericht; für eine Beilage oder Nachspeise darf es ruhig weniger sein.

Hmm, ich habe von neulich noch etwas Tomatensoße übrig; ich glaube, heute gibt’s zum Abendessen Polenta mit Tomatensoße, bevor die mir womöglich noch verdirbt...

Nachtrag: Argl – Maßeinheiten verwechselt. Die oben angegebene Menge (4 cl Polenta plus 18 cl Flüssigkeit) ist für Polenta als Beilage oder Nachspeise; für ein Hauptgericht ist es etwas arg wenig, da darf man ruhig doppelt soviel nehmen. Das ist mir leider erst nach dem Kochen aufgefallen. Naja, macht nichts, bei der Hitze habe ich sowieso nicht soviel Hunger und dann gibt’s heute abend halt Tomatensoße mit Polenta statt umgekehrt, wie eigentlich geplant. ;-)

... Permalink


Samstag, 5. Juni 2010
Reis und Hülsenfrüchte
Themen: Kochen
Ich experimentiere seit einer Woche mit Reis und Hülsenfrüchten herum, was sich daraus alles für einfache und leckere (oder zumindest eßbare) Gerichte zaubern lassen. Reis und Hülsenfrüchte haben ja gewisse Vorteile: sie sind erstens nicht besonders teuer und halten sich zweitens auch ungekühlt ziemlich lange. Ach ja, und ganz ungesund sind sie auch nicht.

Und sie lassen sich leicht zubereiten.

Grundprinzipien:
  • Beim Kochen von Reis rechnet man (für losen Reis; ich weiß gar nicht, ob man hier in Skandinavien überhaupt Reis im Kochbeutel kaufen kann) pro Volumeneinheit Reis zwei Volumeneinheiten Wasser.
  • Bohnen und Linsen müssen vor dem Kochen abgespült (z. B. im Sieb unterm Wasserhahn) und dann eingeweicht werden. Dabei rechnet man pro Volumeneinheit Linsen zwei, pro Volumeneinheit Bohnen drei Volumeneinheiten Wasser. Da ich Bohnen und Linsen vorher abspüle, habe ich keinerlei Hemmungen, das beim Einweichen übrigbleibende Wasser zusammen mit den Bohnen bzw. Linsen in den Kochtopf zu kippen.
Meine ersten Versuche mit grünen Linsen waren ziemlich erfolgreich. Grundrezept: Linsen eine Stunde einweichen, zusammen mit Reis und Flüssigkeit in einen Kochtopf geben, kurz aufkochen lassen, dann ca. 20 Minuten köcheln lassen (bzw. bis das Wasser vollständig von Reis und Linsen aufgesogen worden ist). Mit Tomatensoße aus dem Glas servieren.

(Die Flüssigkeit war das von den Linsen beim Einweichen nicht vollständig aufgesogene Wasser plus die für den Reis benötigten zwei Volumeneinheiten Wasser. In meinem konkreten Fall, da ich je eine halbe Tasse (ca. 12 cl) Reis und Linsen kochen wollte: eine Tasse (ca. 24 cl) Wasser zum Linseneinweichen und eine weitere Tasse für den Reis.)

Heute morgen habe ich mir Kidneybohnen gekauft und beim Heimkommen gleich welche eingeweicht. Große Enttäuschung: Laut Packungsaufschrift müssen Bohnen wesentlich länger weichen als Linsen, nämlich mindestens mehrere Stunden, am besten über Nacht. Also konnte ich nicht gleich (bzw. nicht schon nach einer Stunde) etwas Leckeres kochen... aber egal... inzwischen habe ich’s geschafft.

Diesmal war ich etwas abenteuerlustiger und bin wie folgt verfahren: Bohnen mehrere Stunden einweichen, zusammen mit Reis und Flüssigkeit in einen Kochtopf geben, kurz aufkochen lassen, dann ca. 20 Minuten köcheln lassen. Einige Scheiben Kochschinken kleinschnippeln und dazugeben. Weiterköcheln lassen, bis das Wasser vollständig verschwunden ist. Tomatensoße (diesmal ganz einfache durchpassierte Tomaten) darübergeben und mit zufällig im Küchenschrank gefundener südafrikanischer Curry-Gewürzmischung abschmecken.

Schmeckt nicht schlecht. Allerdings hätte ich vielleicht ein ganz kleines bißchen weniger Currymischung verwenden sollen... <röchel>

... Permalink


Montag, 9. Februar 2009
Pizza-Hackbraten
Themen: Kochen
Am Wochenende habe ich endlich mal wieder gekocht.

Ich habe in meiner schwedischen Wohnung zwar eine ganze Menge Koch- und Backgeschirr, aber leider keinen Römertopf. Da ich in den letzten Jahren mein Essen fast ausschließlich im Römertopf zubereitet hatte, kam ich mir so ganz ohne zuerst einmal eher hilflos vor. Aber ich glaube, so langsam fange ich mich wieder. :-)

Hier das Rezept:

Zutaten:
  • 500 g Hackfleisch
  • 150 g Käse, Sorte A (*)
  • 250 g Käse, Sorte B (*)
  • 120 g (1 Gläschen) Jalapeños in Scheiben
  • 230 g (1 Glas/Dose) Champignons in Scheiben
  • 1 Tasse (250 ml) Semmelbrösel (**)
  • 1 Glas (400–500 g) Spaghettisoße (***)
  • 1 Ei
Anmerkungen:

(*) Welchen Käse Ihr auch immer gerne auf die Pizza tut. Ich nehme meist Mozzarella für Sorte B und irgendeinen Blauschimmelkäse für Sorte A. Der Käse sollte jedenfalls entweder leicht zerkleinerbar sein oder sowieso schon in geraspelter Form vorliegen.

(**) Ich habe das Rezept aus einem amerikanischen Kochbuch. Die Amerikaner verwenden gerne Hohlmaße; alles wird in (genormten) Tassen und Löffeln abgemessen... Keine Ahnung, wieviel das jetzt in Gramm wäre.

(***) Wie beim Käse habt Ihr hier ziemlich freie Wahl. Welche Spaghettisoße Euch halt am besten schmeckt (oder gerade im Angebot ist)...

Außerdem braucht Ihr noch – je nach Lust und Laune – entweder eine Kastenform (gut einfetten!) oder ein Backblech (mit Backpapier oder Alufolie belegen!). Mit einer Kastenform gibt es einen schönen kastenförmigen Hackbraten; auf dem Backblech breitet er sich etwas weiter aus, ein bißchen wie ein Brotlaib.

Zubereitung:

Hackfleisch, Ei, Semmelbrösel, Champignons und die Hälfte der Soße in einer Schüssel gut mischen. Die Hälfte der Fleischmasse in die Backform legen und flachdrücken (bzw. auf dem Backblech in längliche, flache Form drücken). Darauf die Hälfte der Jalapeños, Käse A und die Hälfte der verbleibenden Soße gleichmäßig verteilen. Mit der restlichen Fleischmasse bedecken. Die restlichen Jalapeños gleichmäßig darauf verteilen. Käse B mit der restlichen Soße mischen und den Hackbraten damit bedecken.

(Es ist wichtig, daß ganz oben kein „nackter“ Käse zu liegen kommt, weil der sonst zu leicht anbrennt. Deshalb die Sache mit der Soße. Sollte jemand auf die Idee kommen, in der obersten Schicht z. B. Mozzarella in Scheiben zu verwenden: zuerst den Käse drauflegen, dann die restliche Soße gleichmäßig darauf verteilen.)

Bei 175 Grad ca. 1 1/2 Stunden lang backen.

Guten Appetit!

... Permalink