Dienstag, 9. November 2010
Streß ist gut fürs Hirn...?
Themen: Neuro-Psycho, Schreiben
Kann es sein, daß psychische Ausnahmesituationen die Kreativität anregen?

Ich war in punkto Kurzgeschichten in den letzten anderthalb oder zwei Wochen entsetzlich uninspiriert. Und das, obwohl meine Testleserin letzte Woche Urlaub hatte... (Als ich ihr erzählte, wie es mich wurmte, daß ich ausgerechnet jetzt nichts Neues für sie zum Testlesen hatte, beruhigte sie mich: Sie hatte in dieser einen Woche soviel zu erledigen, wozu sie während der Arbeitszeit einfach nicht kam, daß sie zum Lesen sowieso nicht besonders viel Zeit gehabt hätte. Und zum Kommentieren schon gar nicht. Hmm, ich glaube, das sollte ich unter „Glück gehabt!“ ablegen...)

In den letzten Tagen ging es mir wieder schlechter. Vor allem gestern abend; da packte mich plötzlich die Depression. Und zwar diesmal (mal wieder) in der unruhigen Variante.

Übersetzung: Ich konnte nicht einschlafen und lag mit einem beklommenen Gefühl in der Brust im Bett.

Dann beschloß ich, ein wenig fernzusehen (bzw. eigentlich nicht fern, sondern DVD).

Das machte mich zwar müder, aber nicht ruhiger.

Dann las ich ein wenig. Eigentlich hatte ich ja ein ganz anderes Buch gesucht gehabt als das, aus dem ich dann schließlich einige Seiten las. Aber immerhin schaffte ich es so, mich soweit zu beruhigen, daß ich dann doch noch einschlief. Irgendwann nach Mitternacht.

Und um kurz nach vier wachte ich dann schon wieder auf. Diesmal nur mit einer ganz kleinen Panikattacke. :-/

Und dann schlief ich wieder ein. Und dann wachte ich aus unruhigen und arg surrealistischen Träumen auf. Und dann schlief ich wieder ein. Und dann wachte ich aus... naja, und so weiter, mehrere Stunden lang.

Und dann war ich auf einmal wach und hatte die Schlußszene für eine Kurzgeschichte im Kopf, die bis jetzt noch kein Ende gehabt hatte. Naja, so etwas Ähnliches wie ein Ende hatte sie schon gehabt, aber das war halt bis jetzt nur die Standardversion gewesen: „Der Konflikt wird gelöst und die Welt ist wieder in Ordnung.“

Aber jetzt weiß ich, in welcher Reihenfolge die einzelnen Komponenten des Konflikts gelöst werden und welche Teile der Welt hinterher ganz speziell in Ordnung sind. :-)

Wenn ich jetzt nicht so müde wäre, könnte ich das sogar aufschreiben...

Vor einigen Wochen hatte ich ja schon mal so eine Situation, wo es mir psychisch total schlecht ging (wesentlich schlechter als im Moment) und das seltsamerweise dazu führte, daß ich mit dem Schreiben gar nicht aufhören konnte...

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Umfragen
Themen: Vermischtes
Ist jetzt gerade Saison für Umfragen? Gestern flatterte mir eine Anfrage vom Strahlenschutzamt ins Haus, ob ich mich an einer medizinischen Studie zum Thema Handystrahlung beteiligen wollte.

Und erst letzte Woche kam ein Brief von der Post, in dem sie wissen wollten, wie lange der unterwegs gewesen war und ob ich mit den Leistungen der Post zufrieden bin. Und wie zufrieden ich mit welchen Leistungen der Post bin.

Was soll man da schreiben? Bei uns kommt der Briefträger normalerweise zwischen eins und halb drei (gestern war eine Ausnahme, da kam die Post aus irgendeinem Grund schon gegen Mittag) und daran habe ich eigentlich nichts auszusetzen.

Ansonsten nehme ich ja nicht so fürchterlich viele Dienstleistungen der Post in Anspruch. Und auch nicht so oft, daß die Post da groß Gelegenheit hätte, etwas in den Sand zu setzen.

Unten auf dem Formular war ein Textfeld, in das man Verbesserungsvorschläge und Derartiges eintragen konnte. Wie gesagt, was soll man da schreiben? „Ich krieg immer nur Rechnungen, ich will auch mal nen Liebesbrief?“ „Mein Briefträger ist häßlich, ich will nen schöneren?“ „Legt euch ne neue Corporate identity zu, Gelb ist doof?“ <rätsel>

An der Strahlungssache werde ich mich aber nicht beteiligen. Ich könnte jetzt sagen, daß ich beleidigt bin, weil der Brief von einer staatlichen Stelle kam und – trotz offizieller Zweisprachigkeit – nur in der finnischen Version vorlag. (Meine finnische Identität ist ziemlich deutlich finnlandschwedisch angehaucht, deshalb schaffe ich es tatsächlich, mich diskriminiert zu fühlen, wenn ich von etwas Offiziellem nicht gleichzeitig die finnische und die schwedische Version bekomme.) Aber in Wirklichkeit liegt es am Datenschutz. Meine Güte, was man da als Teilnehmer alles ankreuzen muß (oder soll), damit sie auf diese und jene und sonst welche (größtenteils Gesundheits-) Daten von einem zugreifen dürfen... <motz> Wenn die meine Gesundheitsdaten noch nicht haben, dann sollen sie sie auch nicht kriegen. So. <fußstampf>

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