Donnerstag, 19. August 2010
Glasperlenprojekte
Themen: Handarbeit
Ich hatte ja von Anfang an vorgehabt, hier im Blog auch mal etwas über Glasperlen zu schreiben. Perlennähen und -weben war damals nämlich meine hauptsächliche Handarbeit.

Inzwischen hat sich das unter anderem dank dieser Frau hier stark in Richtung Weben und Knüpfen verschoben...

Aber jetzt will ich doch endlich mal ein paar meiner Perlen-Kunstwerke online stellen. Auch wenn ich seit Monaten keine Glasperle angerührt habe – also für geeignete Werte von „angerührt“, denn auch wenn ich im Moment nicht mit Perlen arbeite, berühre ich sie doch ab und zu, denn wie man weiter unten sehen kann, befinden sich einige dieser Perlen an solchen Sachen wie Haarspangen oder Armbändern. :-)

Falls sich jemand für die technischen Details interessiert: Die kleinen runden Perlen sind größtenteils Größe 11/0, haben also einen Durchmesser von knapp 2 mm. Wie man auf den Bildern sieht, sind die Perlen meiner Lieblingsmarke (öhm... irgendwas Chinesisches) nicht alle identisch, weder von der genauen Größe und Form noch von der Farbe her. Manche Leute würden vermutlich sagen „igitt, wie ungleichmäßig!“. Für mich dagegen ist das Ergebnis „angenehm organisch“. Deshalb mag ich diese Marke so gerne, auch wenn ich mir den Namen nie merken kann... (Genauer: es ist einer der Gründe. Der andere ist, daß es diese Perlen in relativ großen Packungen – je nach Typ 100 oder 200 Gramm – und in relativ bunten Farbmischungen zu kaufen gibt.)

Als Garn habe ich dickes Nähgarn benutzt, und zwar das in Finnland so beliebte „Bärengarn“.

. . .

Zuerst einmal sind hier drei Haarspangen, die ich mit Glasperlen geschmückt habe.

[Bild: drei Haarspangen mit Glasperlen]

Das Muster für die mittlere stammt aus „The Beader’s Bible“ von Claire Crouchley, die der anderen beiden aus „1000 Great Cross Stitch Designs“ von Maria Kelly. (Ja, aus einem Kreuzstichmusterbuch. Das Anordnungsschema der „Farbpunkte“ ist ja dasselbe, egal, ob man zum Erzeugen des Musters nun Glasperlen oder Stickgarn verwendet.)

Nachdem ich die Perlen alle zusammengenäht hatte, leimte ich das Ergebnis auf dünne Pappe und die dann auf so einen Haarspangen-Rohling, wie man sie in Bastelbedarfgeschäften kaufen kann.

Die drei Haarspangen gibt’s hier noch einmal in der Nahansicht. (Ich wollte in diesen Eintrag jetzt nicht zu viele Fotos packen, damit er nicht zu lang wird oder wegen der vielen Fotos zu lange zum Laden braucht...)

. . .

Dieses Armband hier sieht komplizierter aus, als es eigentlich ist:

[Bild: Armband aus Glasperlen, "ägyptisches" Design]

Das Muster bzw. die Herstellungsweise ist leider ohne Diagramme (oder Handbewegungen) nicht leicht zu beschreiben, aber da ich dieses oder ganz ähnliche Muster schon in mehreren verschiedenen Büchern gefunden habe, gehe ich davon aus, daß es relativ verbreitet ist.

Man kann statt der langen Röhrenperlen auch eine passende Anzahl (pro Röhrenperle 5–6) kleine runde Perlen benutzen, aber mit den Röhrenperlen kommt man wesentlich schneller voran. ;-)

Das Armband (und auch den selbstgemachten Verschluß) gibt es hier in der Nahansicht.

. . .

Und dieses Armband hier folgt demselben Muster wie das aller-allererste Armband, das ich mir seinerzeit im Glasperlenkurs gemacht habe. Damals war ich noch der Meinung, ich hätte das Muster selber erfunden. ;-) Es ist ein ganz einfaches Zickzackmuster, bei dem die Schnur durch bestimmte Perlen (in diesem Armband: die weißen) mehrmals durchgezogen wird, damit eine Struktur entsteht.

[Bild: Armband aus Glasperlen, Zickzack-Muster]

Dieses Armband habe ich sozusagen mehrmals, nämlich in verschiedenen Farbkombinationen. Die Nahansicht (nur von dieser bestimmten Farbkombination) gibt es hier.

. . .

Dieses Armband hier ist sehr schnell und ganz ohne Plan entstanden. Ich habe einfach ungefähr 3 m Draht (Durchmesser ca. 0,5 mm) genommen und wild Glasperlen in allen möglichen Größen, Formen und Farben draufgefädelt und nach jeweils einem oder zwei Zentimetern verdreht.

[Bild: Armband aus Draht und Glasperlen]

Das Armband braucht keinen Verschluß, denn ich wickle es mir einfach so ums Handgelenk. :-)

Natürlich habe ich auch von diesem Armband Nahaufnahmen gemacht, auf denen man hoffentlich gut sehen kann, wie das mit „allen möglichen Perlen durcheinander“ und mit dem Verdrehen funktioniert.

. . .

Und das hier ist ein Stück, das einmal Teil einer größeren Arbeit werden soll. (Beziehungsweise werden sollte. Ich habe ja, wie gesagt, seit Monaten keine Perlen mehr angerührt. Aber vielleicht wird’s ja noch was... und selbst wenn nicht, ist es jedenfalls hübsch.)

Die Vorlage stammt aus „The Beader’s Bible“. Falls man’s nicht so gut erkennen kann: das Motiv ist (laut Buch) eine Kornblume.

[Bild: aus Glasperlen genähtes Kornblumenmotiv]

In der Nahaufnahme kann man vielleicht erkennen (oder zumindest erraten), daß bei dieser Technik jede einzelne Perle an ihren sämtlichen Nachbarperlen (Nachbar links, Nachbar rechts, Nachbar oben, Nachbar unten) festgenäht ist. So erhält man ein Gewebe, das einerseits recht flexibel, aber andererseits auch sehr stabil ist. Die drei Haarspangen oben habe ich mit derselben Technik genäht.

[Bild: aus Glasperlen genähtes Kornblumenmotiv, Detailansicht]

. . .

Auf die Muster erhebe ich übrigens keinen Copyright-Anspruch; wie denn auch, denn zumindest zum Teil stammen sie ja gar nicht von mir. Und selbst die Sachen, die mir unabhängig eingefallen sind, sind nicht „meine“ – oder wie sonst sollte man erklären, daß solche und ähnliche Modelle immer wieder in der Fachliteratur auftauchen, als mit „das ist Allgemeingut/Volksgut/irgendein anderes Synonym für ‚das gab’s schon immer‘“?

Eigentlich ist das Armband aus Draht und Glasperlen das einzige Stück hier, das ich weder nach irgendeiner Anleitung angefertigt noch später irgendwo gesehen habe. Wenn es jemandem gefällt, darf derjenige es von mir aus gerne nachmachen oder sich davon inspirieren lassen... Nur zu, es macht Spaß, so einfach mit Draht und Perlen und ohne jeglichen Plan loszulegen. ;-)

Die Arbeit mit Perlen (mit oder ohne Draht) mit Plan macht allerdings auch Spaß. :-)

... Permalink


Freitag, 13. August 2010
Weitergeflochten
Themen: Handarbeit
In den letzten Tagen habe ich wirklich viel geflochten, und zwar mit der neuen Technik mit vier Strängen, die ich neulich gelernt habe und die immer besser klappt. So habe ich jetzt im Lauf dreier Abende eine etwa zwei Meter lange und etwa einen halben Zentimeter dicke Schnur zustandebekommen.

[Bild: türkisfarbenes aus vier Strängen geflochtene Schnur]

Aus der Nähe sieht sie so aus. Wie man sehen kann, klappt es inzwischen etwas besser mit der gleichmäßigen Spannung.

[Bild: türkisfarbenes aus vier Strängen geflochtene Schnur (Detailansicht)]

Die nächste Schnur ist schon in Arbeit...

... Permalink


Sonntag, 8. August 2010
Neue Webtechnik
Themen: Handarbeit
Dieses hübsche Band:

[Bild: einfaches aus grün-weiß-roter Wolle gewebtes Band]

... habe ich eigentlich schon am Freitagabend gewebt, komme aber erst jetzt dazu, etwas dazu zu schreiben.

Genau wie meine aus vier Strängen geflochtene Schnur stammt die Idee aus Jacqui Careys Buch. Aber dieses Band ist im Vergleich zu den Sachen, die ich sonst so webe, eher primitiv. Es hat nur drei Kettfäden, und daher braucht man auch keinen wie auch immer gearteten Webrahmen oder Webrahmenersatz (z. B. Webbrettchen). Nein, man knotet die Kettfäden einfach irgendwo fest und hält die freien Enden entweder in der einen Hand oder knotet sie irgendwo anders fest – wichtig ist nur, daß die Kettfäden beim Weben gespannt sind. Dann zieht man den Schußfaden wie gewohnt obendrüber-untendurch-obendrüber-untendurch hin und her. Bei nur drei Kettfäden ist es ganz leicht, den mittleren mit dem Zeigefinger abwechselnd über und unter die anderen beiden zu heben, damit man das Schiffchen durchziehen kann. Und am Ende hat man ein Band.

Wie das funktioniert, kann man auf diesem Bild hoffentlich gut erkennen:

[Bild: einfaches gewebtes Band mit Schiffchen]

Bei dem Garn handelt es sich mal wieder um ganz normales Strickgarn (diesmal eine Woll-Polyamid-Mischung). Da das Garn eher dünn war, habe ich es für den Schußfaden dreifach genommen. Das Schiffchen auf dem Foto ist übrigens einer dieser Plastikklöppel von neulich.

Und ja, ich mag Garne, die zwischen mehreren Farben hin- und herwechseln. Wieso fragt ihr? <unschuldigguck> (Das Garn in diesem Band stammt ganz ehrlich alles vom selben Knäuel! Das Garn wechselt zwischen Weiß und je zwei verschiedenen Rot- und Grüntönen. Die roten Strecken sind etwas (viel) länger, die weißen und grünen kürzer.)

... Permalink


Freitag, 6. August 2010
Mit vier Strängen geflochten
Themen: Handarbeit
Heute habe ich aus dem Buch „200 Braids to Twist, Knot, Loop, or Weave“ von Jacqui Carey gelernt, wie man mit vier Strängen flicht.

(„Flicht“? Ja, das heißt wirklich so. Ich hab’s überprüft. „Flechtet“ ist die 2. Person Plural.)

Mit drei Strängen flechten können ja wohl die meisten Leute. Mit vieren können auch einige; meine Mutter beispielsweise konnte es; aber sie hat es trotz eifriger Bemühungen nicht geschafft, es mir auch beizubringen. Irgendwie verhedderte ich mich immer in den zahlreichen (vier sind ja soooo viel mehr als drei!) Schnüren.

Wie sich herausstellte, ist die Lösung dieses Problems aber ganz einfach. Man wickelt die Schnüre, mit denen man flechten will, einfach auf Klöppel. Und diese Dinger (genauer: solche billigen aus Plastik wie diese hier) hatte ich zufällig seit einiger Zeit zu Hause herumliegen. Seit sie mal in einem Handarbeitsladen, in den ich aus einem völlig anderen Grund hineingegangen war, im Sonderangebot gewesen waren – 10 Stück für 1 Euro. Jetzt habe ich 40 Klöppel. :-)

Und meine erste mit Hilfe von Klöppeln aus vier Strängen geflochtene Schnur.

[Bild: aus 4 Strängen geflochtene Schnur]

Aus der Nähe sieht sie so aus. Vielleicht kann man ja sogar erkennen, daß jeder Strang aus vier Fäden (ganz normales Acryl-Strickgarn) besteht:

[Bild: aus 4 Strängen geflochtene Schnur, Nahaufnahme]

Wie man sieht, habe ich noch etwas Probleme mit der gleichmäßigen Spannung. Aber das wird auch noch werden.

Die Bücher von Jacqui Carey kann ich übrigens allen empfehlen, die sich für die Herstellung von Schnüren in verschiedenen Techniken interessieren. „200 Braids“ ist nicht das erste Buch, das ich mir von dieser Autorin gekauft habe... Die Frau kann nicht nur gut beschreiben; die Bücher enthalten auch massenweise schöne Fotos der verschiedensten Schnüre. Falls es jemanden interessiert: Die Schnur, die ich jetzt geflochten habe, wurde inspiriert von der dritten Schnur auf S. 210/211 in diesem Buch.

Und diese kleinen billigen Plastikklöppel lassen sich übrigens auch ganz prima als kleine Webschiffchen zweckentfremden. :-) Die waren ein echter Glücksgriff.

... Permalink


Mittwoch, 12. Mai 2010
Kunstprojekt abgeschlossen
Themen: Handarbeit
Das Kunstprojekt, das ich vor ein paar Tagen angefangen habe, ist fertig. Eigentlich ist es schon gestern abend fertiggeworden, aber da war ich dann zu müde, um Fotos zu machen oder gar noch etwas darüber zu schreiben...

Beim Herumprobieren mit meinen sechs genestelten Schnüren bin ich auf die Idee gekommen, jeweils drei zu einem Zopf zu flechten.

[Bild: miteinander verflochtene bunte Nestelschnüre]

Diese beiden Zöpfe nähte ich, ineinander verdreht, quer über die Baskenmütze.

[Bild: weiße Baskenmütze mit aufgenähten bunten Nestelschnüren]

Die kurzen Enden...

[Bild: Nestelschnüre mit gewickelten Enden (kurz)]

... gehören nach vorne, die langen nach hinten. Die hängen mir dann, wenn ich die Baskenmütze trage, in den Nacken.

[Bild: Nestelschnüre mit gewickelten Enden (lang)]

Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich noch etwas Neues gelernt, nämlich wie man eine Schnur elegant mit einer Quaste abschließt. Das ist einfacher, als ich gedacht hatte, und sieht hübsch aus. Oder?

[Bild: Nestelschnüre mit gewickelten Enden (Detail)]

... Permalink


Montag, 10. Mai 2010
Kunstprojekt
Themen: Handarbeit
Beim Filmegucken läßt es sich ja ganz vortrefflich handarbeiten.

Vor einigen Wochen stieß ich beim Einkaufen zufällig auf eine sehr interessante bunte Strickgarnsorte, von der ich mir natürlich sofort ein Knäuel kaufen mußte. Noch am selben Tag nestelte ich mir eine Schnur daraus:

[Bild: buntes Garnknäuel und Nestelschnur]

... aber dann vergaß ich das Ganze.

Bis vor ein paar Tagen, als mich auf einmal das Nestelfieber überkam.

Jetzt habe ich insgesamt sechs Schnüre aus diesem Garn, die jeweils einen knappen halben Meter lang sind. Ich habe vor, mit denen in den nächsten Tagen meine weiße Baskenmütze zu verzieren.

(Außerdem habe ich wunde Fingerspitzen und leichten Muskelkater in den Schultern, aber das geht auch wieder weg.)

Hier sieht man die Baskenmütze (noch im Urzustand) mit vieren der Schnüre darüberdrapiert:

[Bild: bunte Nestelschnüre auf Baskenmütze]

Ich bin mal gespannt, was dabei herauskommt... Ich habe mich nämlich noch nicht so recht entschieden, wie ich die Schnüre auf die Mütze nähen will (ja, OK, mit Nadel und Faden; ich meinte eigentlich: in welchem Muster), aber die Inspiration kommt sicher auch noch.

Immerhin weiß ich schon, daß ich mir bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit noch ein paar Knäuel von diesem Garn nachkaufen sollte. Die Farbkombination finde ich nämlich wunderschön, und beim Nesteln der sechs Schnüre habe ich gemerkt, daß die Farben sich in genau dem richtigen Abstand (was in diesem Fall so etwa alle ein bis zwei Meter bedeutet) abwechseln.

... Permalink


Donnerstag, 14. Januar 2010
Wird beim Weben kürzer
Themen: Handarbeit
Da habe ich vorgestern ja ein bißchen Blödsinn geschrieben.

Ja, beim Brettchenweben wird das Band beim Weben kürzer. Beziehungsweise: Das fertige Band ist deutlich kürzer, als es die Kettfäden am Anfang waren. Ich rechne Pi mal Daumen mit einem Schwund von ca. 25 Prozent.

Das ist allerdings nicht der Grund, warum man beim Weben nach und nach ans Ende der (noch nicht verwobenen) Kettfäden rücken muß. Das liegt natürlich daran, daß man sich beim Weben sozusagen an den Kettfäden entlangbewegt – vorne schiebt man das Schiffchen durch und dreht die Brettchen und webt und webt, und hinten kommt das Band raus. Dabei wird das fertige Band natürlich immer länger und das verbleibende Stück Kette immer kürzer.

Aber egal – mit meiner sinnreichen Konstruktion aus Regalpfosten und Bindfaden kann ich jedenfalls das Ende der Kette, wenn die (noch nicht verwobene) Kette kürzer ist als der Abstand vom Pfosten zu meinem Sitzplatz, zu mir hin bewegen und brauche mich nicht direkt vors Regal zu setzen, um den letzten Meter zu weben. :-)

... Permalink


Montag, 5. Oktober 2009
Neues Hobby
Themen: Handarbeit
Vor einiger Zeit verabredete ich mich ungeschickterweise mit einer Bekannten in einem Café, das an eine Buchhandlung angeschlossen ist. Natürlich kam es, wie es kommen mußte, und ich kam mit mehreren neuen Büchern nach Hause.

Eins davon ist ein Leitfaden für Handarbeitslehrer. Genauer: eine Beschreibung von diversen Techniken zur Herstellung von Schnüren und Bändern und eine Empfehlung, in welcher Klassenstufe man den Kindern was davon zumuten kann. An finnischen Schulen ist Handwerk/Handarbeit nämlich ein reguläres Unterrichtsfach. Ich bin auf meine finnischen Bekannten ziemlich neidisch, weil die alle z. B. in einer bestimmten Klassenstufe einen Flickenteppich gewebt haben... (Falls jemand hier Finnisch (lesen) kann: Das Buch, das ich mir gekauft habe, heißt „Punapaula. Nauhojen ja nyörien valmistaminen“, die Autorin ist Anni Talaskivi, erschienen ist das Ganze 1985 bei Kunnallispaino in Vantaa und die ISBN ist 951-773-378-X.)

Vor einer Woche nahm ich dieses Buch endlich zur Hand und probierte eine mir bis dahin völlig unbekannte Technik namens Fingerloop (oder anscheinend auch „Nesteln“) aus. Diese entpuppte sich als erstaunlich einfach (zumindest die im Buch beschriebene Variante – inzwischen weiß ich, daß es noch andere mit mehr Fäden und/oder komplizierteren Verschlingungsmethoden gibt) und die Ergebnisse sind auch recht hübsch.

[Bild: Nestelschnüre braun]

Diese Schnüre habe ich aus relativ dickem Strickgarn geknüpft; sie sind jeweils ca. 5 bis 8 mm dick.

Wie man sehen kann, fusselt das Zeug ganz schön, aber das Endergebnis gefällt mir trotzdem. Auf jeden Fall sind die Schnüre schön kuschelig. ;-)

[Bild: Nestelschnüre verschiedenfarbig]

Die nächste Schnur habe ich aus dünnem Häkelgarn geknüpft. Zum Größenvergleich: Als Unterlage bzw. Hintergrund habe ich eine ganz normale Baumwoll-Einkaufstasche genommen.

[Bild: dünne Nestelschnur blau-weiß]

Hier kann man hoffentlich die Struktur der Schnur (wieder aus der dickeren Wolle) gut erkennen. Der Querschnitt ist vierkantig, und jede Seite sieht so ähnlich aus, als wäre sie geflochten.

[Bild: Nestelschnur bunt]

Fingerloop ist tatsächlich ein entfernter Verwandter des Flechtens, aber statt mit einfachen Strängen arbeitet man mit Schlingen. Auf (fast) jeden Finger kommt eine Schlinge, und dann steckt man einen freien Finger durch diverse Schlingen durch und nimmt eine Schlinge von einem anderen Finger ab, die man dann durch die ersten Schlingen durchzieht. Dadurch ergeben sich – je nachdem, welche Methode man verwendet und welche Farben die einzelnen Fäden haben – verschiedenartige Schnüre und Borten. Ich beschränke mich allerdings, bis ich mehr Übung habe, vorerst noch auf die Methode mit fünf Schlingen aus dem Buch. Aber damit kommen ja, wie man sehen kann, auch schon ganz interessante Schnüre zustande.

Beim Spinnradclub (Link „Fingerloop“ unter „Anleitungen“) und auf der Fingerloop Braids Website gibt’s eine Menge verschiedene Muster und Methoden. Und bei Flinkhand gibt es eine ziemlich detaillierte Anfängeranleitung zum Nesteln mit sieben Schlingen.

Beim Schlingen-durch-andere-Schlingen-Ziehen habe ich auch ein paar Sachen über Garne gelernt:
  • Wollsorten zum Stricken oder Häkeln, die mit Sprüchen wie „verfilzt beim Waschen!“ beworben werden (das scheint hierzulande gerade in zu sein), reißen leicht. Da muß man also ganz vorsichtig „loopen“ und darf die Schlingen auch nie richtig festziehen. Dadurch ergeben sich lockerer geknüpfte, dickere, weichere Schnüre, aber das ist ja nicht unbedingt ein Nachteil. Aber man muß halt die ganze Zeit über vorsichtig sein.
  • Je dicker das Garn, desto dicker die Schnur und desto schneller kommt man voran. Je dünner das Garn, desto dünner die Schnur (das ist ja wahrscheinlich sogar der Grund, warum man sich das dünne Garn überhaupt ausgesucht hat) und desto langsamer kommt man voran (was ziemlich nervig sein kann).

... Permalink


Mittwoch, 18. März 2009
Wir weben (weiter)
Themen: Handarbeit
Ich entwickle immer mehr Begeisterung fürs Brettchenweben. Am Wochenende habe ich mein zweites Band angefangen und mir außerdem ein Schiffchen zugelegt. (Da es in den Bastelbedarf-Geschäften, die ich besucht habe, Schiffchen nicht einzeln zu kaufen gibt, sondern nur als Teil eines Sets mit Webrahmen, Webkamm usw., habe ich mir kurzerhand eins aus Fimo gemacht. Aber das ist eine andere Geschichte.)

Inzwischen habe ich auch herausgefunden, daß es Software speziell für Brettchenweber gibt, und mir Guntram’s Tabletweaving Thingy besorgt. Das ist zwar eigentlich ein Windows-Programm, aber unter Linux und WINE läuft es auch ganz gut. Mit diesem Programm habe ich in den letzten Wochen herumgespielt und schon zwei eigene Muster entworfen. Das erste, ein sechsfarbiges Rautenmuster, webe ich jetzt.

Mit der Übung, die ich inzwischen habe, und vor allem mit dem neuen Schiffchen geht das Weben erstaunlich schnell von der Hand. Ich habe jetzt ca. 2 m gewebt und bin bald am Ende der Kette angekommen.

Als Garn benutze ich Stickgarn aus Baumwolle – einerseits, weil mir dieses Material schon von anderen Techniken her vertraut war und ich daher von vornherein wußte, daß es eine für das Weben brauchbare Dicke und Konsistenz hat (und vor allem nicht leicht reißt), und andererseits, weil es in unheimlich vielen verschiedenen Farben erhältlich ist.

Praktischerweise enthält so ein Bündel Stickgarn ca. 8 m Garn, was für Leute wie mich, die sich 4 m lange Kettfäden quer durchs Wohnzimmer spannen, ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist. ;-)

Irgendwann in absehbarer Zeit werde ich wohl auch mal mit mehr als 10 Brettchen auf einmal weben, aber zur Zeit wird mir beim Gedanken an Muster wie diese hier, für die man teilweise über 40 Brettchen braucht, noch schwindlig.

... Permalink


Dienstag, 10. Februar 2009
Mit Brettchen gewebt
Themen: Handarbeit
Am Wochenende habe ich mit dem Brettchenweben angefangen.

In der Anleitung stand, daß die Vorbereitungsarbeiten (Kettfäden auf Brettchen spannen) mit Abstand das Nervigste am Brettchenweben sind. Und das war nicht übertrieben.

Zuerst brach mir ein Brettchen in der Mitte durch. :-( In der Anleitung stand an verschiedenen Stellen, jetzt müsse man aufpassen, weil bei einer unvorsichtigen Bewegung ein Faden reißen könnte. Meine Fäden erfreuen sich bester Gesundheit. Nur das eine Brettchen mußte ich kleben...

Nachdem ich meine 40 Kettfäden geschnitten und verknotet und meine 10 Brettchen mit je 4 Fäden bespannt hatte – oder zumindest dachte, das getan zu haben –, war dummerweise noch ein Faden übrig. Also alles noch einmal auflösen und neu bespannen... Diesmal ging’s deutlich schneller (weil ich schon wußte, mit welchen Schritten es welche Probleme geben könnte, und diese Schritte entweder besonders vorsichtig ausführte oder aber inzwischen eine Idee gehabt hatte, wie man das Problem ganz vermeiden konnte). Da ich es mit Fäden zu tun hatte, deren Länge meine Armspannweite deutlich überschritt, kann man sich denken, daß „Problem“ nur ein anderer Ausdruck für „überall diese Scheiß-Knoten, wo kommen die denn schon wieder her?“ ist. Ja, geflucht habe ich auch ganz schön. Aber dann waren die Brettchen endlich richtig bespannt, kein Faden war gerissen, die ganze Sache war hundertprozentig knotenfrei und ich konnte aufatmen.

Am Sonntag, als ich endlich alle Fäden durch die richtigen Löcher gezogen und die Fäden sich schön glatt und halbwegs parallel (und – am wichtigsten – vollkommen knotenfrei) auf dem Wohnzimmerboden ausbreiteten, hatte ich nicht mehr die Energie, um mit dem „richtigen“ Weben anzufangen.

Das kam dann am Montagabend. Jetzt habe ich immerhin schon ca. 10 cm Band gewebt. Hach, was bin ich stolz. :-D

Genau wie beim Handspinnen und beim Makramee habe ich jetzt am Anfang noch Probleme damit, die Breite des Bändchens halbwegs gleichmäßig hinzukriegen. Aber ich werd’s schon noch lernen. Schließlich kenne ich das Problem vom Makramee her; da dauert es auch eine Weile, bis man „seine“ optimale Knotenspannung gefunden hat und von da an alles auf wundersame Weise gleich breit wird.

(Beim Handspinnen bin ich übrigens immer noch nicht soweit; meine Garne haben immer noch „schwangere Regenwürmer“, also die Stellen, an denen das Garn in seiner Dicke arg schwankt. Aber macht nichts – man hat mir versichert, daß ich später, wenn ich mal Effektgarn mit variabler Dicke brauche, darüber dankbar sein würde...)

... Permalink