Sonntag, 22. Mai 2011
Eulen: ab sofort nicht nur im Dreierpack erhältlich, sondern sogar mit Doppelnamen!
Themen: Finnland, Sprachen
sileas, 17:18h
Nach dem Uhukindernamengebungswettbewerb von Hufvudstadsbladet ist nun auch der von Helsingin Sanomat abgeschlossen.
Wir erinnern uns: Die schwedischsprachigen Zeitungsleser haben die drei Kleinen Uwe, Uwa und Uwo genannt. (Uwa ist das eine Weibchen in dem Geschwistertrio.)
Jetzt haben die drei auch noch finnische Namen bekommen: Friidu, Stara und Kundi. (Friidu ist das Weibchen. Ja, finnische Namen sind ganz schön seltsam.)
Wie die Mutter heißt, scheint sich übrigens niemand mehr zu fragen. Vor einigen Monaten tauchte mal kurz der Name Bubelina auf, aber den habe ich seitdem weder gehört noch gelesen. Bei dem Vater handelt es sich Spekulationen zufolge um den berühmten Bubi.
Wir erinnern uns: Die schwedischsprachigen Zeitungsleser haben die drei Kleinen Uwe, Uwa und Uwo genannt. (Uwa ist das eine Weibchen in dem Geschwistertrio.)
Jetzt haben die drei auch noch finnische Namen bekommen: Friidu, Stara und Kundi. (Friidu ist das Weibchen. Ja, finnische Namen sind ganz schön seltsam.)
Wie die Mutter heißt, scheint sich übrigens niemand mehr zu fragen. Vor einigen Monaten tauchte mal kurz der Name Bubelina auf, aber den habe ich seitdem weder gehört noch gelesen. Bei dem Vater handelt es sich Spekulationen zufolge um den berühmten Bubi.
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Montag, 27. Dezember 2010
Neuschnee
Themen: Finnland, Sprachen
sileas, 13:25h
Dieser Comic hier ist zwar schon ein paar Wochen alt, aber immer noch aktuell: Fingerpori vom 13. Dezember.
Für alle, die kein Finnisch können (also vermutlich alle meine Leser...?), hier die Übersetzung:
1. Bild: „Geh mal nachmessen, wieviel Schnee heute nacht runtergekommen ist.“
2. und 3. Bild: kein Text, aber beachtet die Uhr... ;-)
4. Bild: „Es sind 21 000 Quadratkilometer.“
Fingerpori ist einer meiner Lieblingscomics. Die Pointen beruhen meist auf Wortspielen und anderen sprachlichen Mißverständlichkeiten. Manchmal sind sie eher bescheuert, manchmal sind sie echt genial, manchmal gehen sie etwas unter die Gürtellinie und/oder gegen das, was man als „den guten Geschmack“ bezeichnen könnte; aber bisher mußte ich eigentlich immer lachen. Mal mehr, mal weniger. Der Comic von heute ist einer von denen, bei denen ich zuerst ziemlich grübeln mußte und mich danach, als der Groschen endlich gefallen war, gar nicht mehr einkriegte vor Lachen. Leider handelt es sich um eins von diesen Wortspielen, die wirklich unübersetzbar sind...
(<kicher> „Hirviö“... <prust> Aber ich schweife ab.)
Ich mag Fingerpori nicht nur, weil ich die Comics (wie gesagt) ziemlich witzig finde, sondern auch, weil sie mir regelmäßig Lernerfolge bescheren. Wenn ich mal wieder ein besonders kniffliges Wortspiel entschlüsselt habe, kann ich mir selber auf die Schulter klopfen und sagen: ja, ich kann Finnisch. :-)
Ob es übrigens in dieser (oder irgendeiner anderen) Nacht tatsächlich 21 000 Quadratkilometer Schnee gegeben hat, weiß ich natürlich nicht. Aber heute morgen, als ich gerade beim Frühstückmachen war, sah ich einen Schneeräum-Bulldozer durch den Hof fahren...
Für alle, die kein Finnisch können (also vermutlich alle meine Leser...?), hier die Übersetzung:
1. Bild: „Geh mal nachmessen, wieviel Schnee heute nacht runtergekommen ist.“
2. und 3. Bild: kein Text, aber beachtet die Uhr... ;-)
4. Bild: „Es sind 21 000 Quadratkilometer.“
Fingerpori ist einer meiner Lieblingscomics. Die Pointen beruhen meist auf Wortspielen und anderen sprachlichen Mißverständlichkeiten. Manchmal sind sie eher bescheuert, manchmal sind sie echt genial, manchmal gehen sie etwas unter die Gürtellinie und/oder gegen das, was man als „den guten Geschmack“ bezeichnen könnte; aber bisher mußte ich eigentlich immer lachen. Mal mehr, mal weniger. Der Comic von heute ist einer von denen, bei denen ich zuerst ziemlich grübeln mußte und mich danach, als der Groschen endlich gefallen war, gar nicht mehr einkriegte vor Lachen. Leider handelt es sich um eins von diesen Wortspielen, die wirklich unübersetzbar sind...
(<kicher> „Hirviö“... <prust> Aber ich schweife ab.)
Ich mag Fingerpori nicht nur, weil ich die Comics (wie gesagt) ziemlich witzig finde, sondern auch, weil sie mir regelmäßig Lernerfolge bescheren. Wenn ich mal wieder ein besonders kniffliges Wortspiel entschlüsselt habe, kann ich mir selber auf die Schulter klopfen und sagen: ja, ich kann Finnisch. :-)
Ob es übrigens in dieser (oder irgendeiner anderen) Nacht tatsächlich 21 000 Quadratkilometer Schnee gegeben hat, weiß ich natürlich nicht. Aber heute morgen, als ich gerade beim Frühstückmachen war, sah ich einen Schneeräum-Bulldozer durch den Hof fahren...
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Donnerstag, 9. September 2010
Die Spellchecker von der Post
Themen: Finnland, Sprachen
sileas, 18:54h
Neulich bekam ich eine Postkarte aus den USA, deren Absenderin in meine Adresse einige gar lustige Schreibfehler eingebaut hatte. Tja, wenn man in Finnland wohnt und auch noch in einer Straße mit einem ziemlich langen Namen, muß man mit sowas rechnen...
Die finnische Post rechnet anscheinend auch mit sowas. Jedenfalls kam die Karte problemlos an. Die gar lustigen Schreibfehler waren nicht einmal in einer anderen Handschrift oder gar per Aufkleber korrigiert worden.
Dazu fiel mir mal wieder der Extremfall ein, der mir vor (oje) bald 15 Jahren passiert ist, als ich noch in einer Straße namens „Akanapolku“ wohnte. (Akana = Spreu, polku = Weg oder Pfad. In dem Viertel hießen alle Straßen irgendwie agrarisch.) Der Absender hatte daraus „Skana polkv“ gemacht, was – wenn man über rudimentäre Schwedischkenntnisse verfügt – womöglich sogar so etwas Ähnliches wie einen Sinn ergeben könnte. Bei diesem bestimmten Absender rechne ich allerdings erstens nicht mit Schwedischkenntnissen, nicht einmal mit rudimentären, und habe auch meine Zweifel, daß der damals schon wußte, daß man hierzulande auch Schwedisch spricht...
(Mit rudimentären Schwedischkenntnissen könnte man „Skana“ irgendwie mit Skåne in Verbindung bringen und „polkv“ als Abkürzung von „polkvägen“, „Polk-Straße“, interpretieren. Skånische Polk-Straße oder sowas in der Art. Was auch immer ein „Polk“ sein mag. He, ich habe gesagt: mit rudimentären Schwedischkenntnissen. Ich habe nie behauptet, daß es mit mehr als nur rudimentären Schwedischkenntnissen immer noch sinnvoll aussieht.)
Dennoch kam der Brief unbeschadet und sogar ziemlich zügig an.
Die hiesigen Postboten haben wohl mit gar lustigen Schreibfehlern ausländischer Absender eine Menge Erfahrung...
Der Name der Straße, in der ich jetzt wohne, ist übrigens ungefähr doppelt so lang wie „Akanapolku“ und auch ein bißchen komplizierter. Zumindest wenn man kein Finnisch kann. Wenn man Finnisch kann, steht man immer noch vor dem Problem, daß in unserem Viertel einige Straßen ähnliche Namen haben und es mir beispielsweise schon ein paarmal passiert ist, daß der Pizzadienst anrief: „Hallo, ich stehe hier in der Dingsda-Straße und finde die Hausnummer X aber nicht!“ – „Ja, das liegt daran, daß ich im Dingsda-Weg Nummer X wohne, das ist direkt um die Ecke...“ Zu allem Überfluß gibt es (um dieselbe Metapher weiterzubenutzen) direkt um die Ecke auch noch eine Dingsbums-Straße, eine Dings-Straße, einen Dingens-Weg und einen Dingenskirchen-Weg.
Letztes Jahr in Göteborg begegnete mir eine interessante Variante dieses Problems: „Wir sind jetzt in der Gänsestraße, welches Haus ist noch schnell deins?“ – „Äh, nicht Gänsestraße – Akka-Straße. Mein Haus ist das, wo ich auf dem Balkon stehe und winke.“ (Akka ist der Name einer der Gänse bei „Nils Holgersson“. Und ganz in der Nähe der Akka-Straße in Göteborg gibt es tatsächlich eine Gänsestraße.)
Die finnische Post rechnet anscheinend auch mit sowas. Jedenfalls kam die Karte problemlos an. Die gar lustigen Schreibfehler waren nicht einmal in einer anderen Handschrift oder gar per Aufkleber korrigiert worden.
Dazu fiel mir mal wieder der Extremfall ein, der mir vor (oje) bald 15 Jahren passiert ist, als ich noch in einer Straße namens „Akanapolku“ wohnte. (Akana = Spreu, polku = Weg oder Pfad. In dem Viertel hießen alle Straßen irgendwie agrarisch.) Der Absender hatte daraus „Skana polkv“ gemacht, was – wenn man über rudimentäre Schwedischkenntnisse verfügt – womöglich sogar so etwas Ähnliches wie einen Sinn ergeben könnte. Bei diesem bestimmten Absender rechne ich allerdings erstens nicht mit Schwedischkenntnissen, nicht einmal mit rudimentären, und habe auch meine Zweifel, daß der damals schon wußte, daß man hierzulande auch Schwedisch spricht...
(Mit rudimentären Schwedischkenntnissen könnte man „Skana“ irgendwie mit Skåne in Verbindung bringen und „polkv“ als Abkürzung von „polkvägen“, „Polk-Straße“, interpretieren. Skånische Polk-Straße oder sowas in der Art. Was auch immer ein „Polk“ sein mag. He, ich habe gesagt: mit rudimentären Schwedischkenntnissen. Ich habe nie behauptet, daß es mit mehr als nur rudimentären Schwedischkenntnissen immer noch sinnvoll aussieht.)
Dennoch kam der Brief unbeschadet und sogar ziemlich zügig an.
Die hiesigen Postboten haben wohl mit gar lustigen Schreibfehlern ausländischer Absender eine Menge Erfahrung...
Der Name der Straße, in der ich jetzt wohne, ist übrigens ungefähr doppelt so lang wie „Akanapolku“ und auch ein bißchen komplizierter. Zumindest wenn man kein Finnisch kann. Wenn man Finnisch kann, steht man immer noch vor dem Problem, daß in unserem Viertel einige Straßen ähnliche Namen haben und es mir beispielsweise schon ein paarmal passiert ist, daß der Pizzadienst anrief: „Hallo, ich stehe hier in der Dingsda-Straße und finde die Hausnummer X aber nicht!“ – „Ja, das liegt daran, daß ich im Dingsda-Weg Nummer X wohne, das ist direkt um die Ecke...“ Zu allem Überfluß gibt es (um dieselbe Metapher weiterzubenutzen) direkt um die Ecke auch noch eine Dingsbums-Straße, eine Dings-Straße, einen Dingens-Weg und einen Dingenskirchen-Weg.
Letztes Jahr in Göteborg begegnete mir eine interessante Variante dieses Problems: „Wir sind jetzt in der Gänsestraße, welches Haus ist noch schnell deins?“ – „Äh, nicht Gänsestraße – Akka-Straße. Mein Haus ist das, wo ich auf dem Balkon stehe und winke.“ (Akka ist der Name einer der Gänse bei „Nils Holgersson“. Und ganz in der Nähe der Akka-Straße in Göteborg gibt es tatsächlich eine Gänsestraße.)
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Montag, 5. Juli 2010
Integration und Integration
Themen: Finnland, Sprachen
sileas, 14:27h
Ich habe gerade herausgefunden, daß es im Finnischen zwei verschiedene Wörter für die Integration von Ausländern gibt:
(Interessant ist auch, daß das, was das Arbeitsamt für arbeitssuchende Ausländer macht – so bin ich überhaupt darauf gekommen –, offiziell als „kotoutumispalvelut“, also „Eingewöhnungsdienste“ im ersteren Sinne, bezeichnet wird. Das werden wohl diese mysteriösen „Leistungen für Ausländer“ sein, von denen die Beamten im Arbeitsamt immer behaupten, daß ich sie ganz bestimmt nicht brauche, weil ich ja schon soooo lange hier wohne (und es geschafft habe, in all den Jahren kein einziges Mal zu verhungern, oder wie?) und soooo gut Finnisch spreche und sie davon ja alle soooo beeindruckt sind, undsoweiter undsofort. Im Amt ist man also anscheinend der Meinung, ich sei hinreichend kotoutunut, also eingewöhnt bzw. integriert.)
Für die sprachwissenschaftlich Interessierten: Beide Ausdrücke kommen letztendlich von koti „Heim, Heimat“. Kotoutuminen ist eine reflexive Form (zu erkennen am Suffix utu); da geht es also darum, daß jemand sich selbst eine Heimat macht. Kotouttaminen hingegen ist die dazugehörige Kausativform (zu erkennen an dem Kausativ-Doppel-T nach dem Reflexiv-U); da geht es also darum, jemandem eine Heimat zu machen, oder, wenn man Haare spalten will: jemanden dazu zu bringen, sich eine Heimat zu machen.
(Hach, ich liebe die Sachen, die man im Finnischen mit Verben anstellen kann... Habe ich vermutlich schon oft genug erwähnt, aber es ist nun mal so, daß ich ursprünglich im Finnischkurs gelandet bin, weil da zufällig noch ein Platz frei war (und der andere Sprachkurs, in den ich eigentlich wollte, nicht zustandegekommen war), und dann dabeigeblieben bin, weil mich die Morphologie so fasziniert. Vor allem die Ableitungsmorphologie. Siehe auch die Beispiele hier.)
- kotoutuminen, das „Es-sich-zu-Hause-Machen“ – das ist die Art, wie ich als in Finnland wohnhafte Ausländerin auf Finnland zugehe und mich dort eingewöhne.
- kotouttaminen, das „Jemanden-heimisch-Machen“ – das ist die Art, wie Finnland auf mich zugeht, also das, was der finnische Staat (und andere Institutionen, z. B. Vereine) tut, damit ich mich hier eingewöhnen kann.
(Interessant ist auch, daß das, was das Arbeitsamt für arbeitssuchende Ausländer macht – so bin ich überhaupt darauf gekommen –, offiziell als „kotoutumispalvelut“, also „Eingewöhnungsdienste“ im ersteren Sinne, bezeichnet wird. Das werden wohl diese mysteriösen „Leistungen für Ausländer“ sein, von denen die Beamten im Arbeitsamt immer behaupten, daß ich sie ganz bestimmt nicht brauche, weil ich ja schon soooo lange hier wohne (und es geschafft habe, in all den Jahren kein einziges Mal zu verhungern, oder wie?) und soooo gut Finnisch spreche und sie davon ja alle soooo beeindruckt sind, undsoweiter undsofort. Im Amt ist man also anscheinend der Meinung, ich sei hinreichend kotoutunut, also eingewöhnt bzw. integriert.)
Für die sprachwissenschaftlich Interessierten: Beide Ausdrücke kommen letztendlich von koti „Heim, Heimat“. Kotoutuminen ist eine reflexive Form (zu erkennen am Suffix utu); da geht es also darum, daß jemand sich selbst eine Heimat macht. Kotouttaminen hingegen ist die dazugehörige Kausativform (zu erkennen an dem Kausativ-Doppel-T nach dem Reflexiv-U); da geht es also darum, jemandem eine Heimat zu machen, oder, wenn man Haare spalten will: jemanden dazu zu bringen, sich eine Heimat zu machen.
(Hach, ich liebe die Sachen, die man im Finnischen mit Verben anstellen kann... Habe ich vermutlich schon oft genug erwähnt, aber es ist nun mal so, daß ich ursprünglich im Finnischkurs gelandet bin, weil da zufällig noch ein Platz frei war (und der andere Sprachkurs, in den ich eigentlich wollte, nicht zustandegekommen war), und dann dabeigeblieben bin, weil mich die Morphologie so fasziniert. Vor allem die Ableitungsmorphologie. Siehe auch die Beispiele hier.)
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Freitag, 19. März 2010
Igeliges
Themen: Finnland, Sprachen
sileas, 20:43h
Vor einigen Wochen habe ich dieses possierliche Kerlchen hier entdeckt (finnische Website; eine leider etwas holprige, aber ansonsten durchaus brauchbare englische Übersetzung gibt’s auch). Beziehungsweise: wiederentdeckt. Den „fluchenden Igel“ gibt’s schon seit einer ganzen Weile, und vor ein paar Jahren war er mal richtig „in“.
Aber so richtig gelesen habe ich den Comic erst jetzt. Vor ein paar Wochen, an zwei extrem unterhaltsamen Nachmittagen, nachdem ich die Igel-Homepage entdeckt hatte.
Wie der Name schon sagt, ist die Hauptperson des Comics ein Igel, der ziemlich viel flucht. Er ist meistens schlecht gelaunt, und wenn er mal nicht flucht, dann brüllt er zumindest. Allerdings auch nicht immer. Und aus irgendeinem Grund ist das wahnsinnig witzig, wenn so ein Igel flucht und/oder brüllt... ;-) (Wenn er gefragt wird, warum er denn ständig so schlecht gelaunt ist, antwortet er: dann probier du doch mal aus, wie das ist, wenn man im Wald lebt und sich von Würmern ernähren muß.)
Für mich als Sprachwissenschaftlerin ist der Comic auch deshalb interessant, weil die diversen Igel verschiedene Dialekte reden. Die in freier Wildbahn lebenden Igel (der fluchende Igel, das Igelmädchen (seine Freundin) und die Igel-Oma (seine Großmutter)) reden einen ganz seltsamen österbottnischen Dialekt; der in einer nicht namentlich identifizierten Stadt lebende City-Igel redet Helsinki-Slang; und die beiden zahmen Igel (der „kleine Igel“, ein afrikanischer Zwergigel, und sein bester Freund, der Langohrigel Antti – bislang die einzige Figur im Comic, die einen Namen hat) reden ganz normale finnische Umgangssprache.
Heute war ich mal wieder in der Stadt und kam dummerweise an einer Buchhandlung vorbei. Das ist immer gefährlich; Julia mit Geld in der Tasche in einer Buchhandlung... uijuijui...
Jetzt habe ich die ersten drei Bände Fluchender-Igel-Comics. Juhu, wieder mal was zu lesen... :-D
Nachtrag: Inzwischen ist mir klargeworden, daß der City-Igel doch nicht in einer „nicht identifizierten“ Stadt lebt. In einem der Comics redet er davon, daß er jetzt wieder „heim in die stadi“ gehe. Und mit dem Wort stadi bezeichnet man in dem Dialekt, den er spricht, nur eine einzige Stadt, nämlich Helsinki.
Aber so richtig gelesen habe ich den Comic erst jetzt. Vor ein paar Wochen, an zwei extrem unterhaltsamen Nachmittagen, nachdem ich die Igel-Homepage entdeckt hatte.
Wie der Name schon sagt, ist die Hauptperson des Comics ein Igel, der ziemlich viel flucht. Er ist meistens schlecht gelaunt, und wenn er mal nicht flucht, dann brüllt er zumindest. Allerdings auch nicht immer. Und aus irgendeinem Grund ist das wahnsinnig witzig, wenn so ein Igel flucht und/oder brüllt... ;-) (Wenn er gefragt wird, warum er denn ständig so schlecht gelaunt ist, antwortet er: dann probier du doch mal aus, wie das ist, wenn man im Wald lebt und sich von Würmern ernähren muß.)
Für mich als Sprachwissenschaftlerin ist der Comic auch deshalb interessant, weil die diversen Igel verschiedene Dialekte reden. Die in freier Wildbahn lebenden Igel (der fluchende Igel, das Igelmädchen (seine Freundin) und die Igel-Oma (seine Großmutter)) reden einen ganz seltsamen österbottnischen Dialekt; der in einer nicht namentlich identifizierten Stadt lebende City-Igel redet Helsinki-Slang; und die beiden zahmen Igel (der „kleine Igel“, ein afrikanischer Zwergigel, und sein bester Freund, der Langohrigel Antti – bislang die einzige Figur im Comic, die einen Namen hat) reden ganz normale finnische Umgangssprache.
Heute war ich mal wieder in der Stadt und kam dummerweise an einer Buchhandlung vorbei. Das ist immer gefährlich; Julia mit Geld in der Tasche in einer Buchhandlung... uijuijui...
Jetzt habe ich die ersten drei Bände Fluchender-Igel-Comics. Juhu, wieder mal was zu lesen... :-D
Nachtrag: Inzwischen ist mir klargeworden, daß der City-Igel doch nicht in einer „nicht identifizierten“ Stadt lebt. In einem der Comics redet er davon, daß er jetzt wieder „heim in die stadi“ gehe. Und mit dem Wort stadi bezeichnet man in dem Dialekt, den er spricht, nur eine einzige Stadt, nämlich Helsinki.
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Donnerstag, 19. November 2009
jIghItlhqa’ta’
Themen: Finnland, Sprachen
sileas, 18:13h
... oder wie auch immer „jetzt habe ich endlich mal wieder was geschrieben“ auf klingonisch heißt.
Ja, ich schäme mich ja schon ein bißchen, weil ich so lange nichts gebloggt habe... Aber gerade eben bin ich auf etwas gestoßen, wo ich spontan sagte: das hier muß ich jetzt sofort bloggen. (Und außerdem mußte ich sofort den Okrand rauskramen und eine passende Überschrift basteln.)
Um was geht es? Der finnische Parlamentsabgeordnete Jyrki Kasvi hat Teile seiner Homepage doch tatsächlich auf klingonisch ins Web gestellt. Hihi, ein Mann nach meinem Herzen. :-)
Naja, in einem Land, wo bei Wahlen keine Listen, sondern einzelne Kandidaten die Stimmen bekommen, muß man sich ja irgendwie aus der Masse hervorheben...
Ja, ich schäme mich ja schon ein bißchen, weil ich so lange nichts gebloggt habe... Aber gerade eben bin ich auf etwas gestoßen, wo ich spontan sagte: das hier muß ich jetzt sofort bloggen. (Und außerdem mußte ich sofort den Okrand rauskramen und eine passende Überschrift basteln.)
Um was geht es? Der finnische Parlamentsabgeordnete Jyrki Kasvi hat Teile seiner Homepage doch tatsächlich auf klingonisch ins Web gestellt. Hihi, ein Mann nach meinem Herzen. :-)
Naja, in einem Land, wo bei Wahlen keine Listen, sondern einzelne Kandidaten die Stimmen bekommen, muß man sich ja irgendwie aus der Masse hervorheben...
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Montag, 3. November 2008
Zweisprachigkeit
Themen: Finnland, Sprachen
sileas, 09:47h
Wenn ich schon mal beim Thema der Ortsnamen bin:
Ich wohne ja in Finnland. Finnland ist offiziell zweisprachig. Das bedeutet unter anderem, daß es die meisten Ortsnamen hierzulande in zwei Versionen gibt: einer finnischen und einer schwedischen. (Wenn man Glück hat, sehen die sich zum Verwechseln ähnlich bzw. werden, wie im Fall meiner schönen Heimatstadt, fast gleich ausgesprochen.)
Im Frühjahr war ich auf einer schwedischsprachigen Veranstaltung in einer Stadt, die ich natürlich unter ihrem schwedischen Namen Jakobstad kennenlernte. Wenn ich finnischsprachigen Freunden davon erzählte, mußte ich mich immer zusammenreißen, um auch ja „Pietarsaari“ statt „Jakobstad“ (worunter die meisten von ihnen sich nichts vorstellen konnten) zu sagen.
Mein Cousin, der ungefähr genauso lang in Schweden wohnt wie ich in Finnland, hat mir mal erzählt, er müsse immer, wenn er in Deutschland ist, ganz bewußt daran denken, daß beispielsweise die Hauptstadt von Finnland in Deutschland unter ihrem finnischen Namen „Helsinki“ bekannt ist und die Leute ihn meist nur verwirrt ansehen, wenn er die Stadt (wie er es aus Schweden gewöhnt ist) „Helsingfors“ nennt.
Links in diesem Beitrag:
Ich wohne ja in Finnland. Finnland ist offiziell zweisprachig. Das bedeutet unter anderem, daß es die meisten Ortsnamen hierzulande in zwei Versionen gibt: einer finnischen und einer schwedischen. (Wenn man Glück hat, sehen die sich zum Verwechseln ähnlich bzw. werden, wie im Fall meiner schönen Heimatstadt, fast gleich ausgesprochen.)
Im Frühjahr war ich auf einer schwedischsprachigen Veranstaltung in einer Stadt, die ich natürlich unter ihrem schwedischen Namen Jakobstad kennenlernte. Wenn ich finnischsprachigen Freunden davon erzählte, mußte ich mich immer zusammenreißen, um auch ja „Pietarsaari“ statt „Jakobstad“ (worunter die meisten von ihnen sich nichts vorstellen konnten) zu sagen.
Mein Cousin, der ungefähr genauso lang in Schweden wohnt wie ich in Finnland, hat mir mal erzählt, er müsse immer, wenn er in Deutschland ist, ganz bewußt daran denken, daß beispielsweise die Hauptstadt von Finnland in Deutschland unter ihrem finnischen Namen „Helsinki“ bekannt ist und die Leute ihn meist nur verwirrt ansehen, wenn er die Stadt (wie er es aus Schweden gewöhnt ist) „Helsingfors“ nennt.
Links in diesem Beitrag:
- interner Link zum älteren Beitrag Was mich nervt (3)
- externer Link, Wikipedia-Eintrag Finnland
- externer Link, Wikipedia-Eintrag Vantaa
- externer Link, Homepage der Stadt Pietarsaari/Jakobstad
- externer Link, deutschsprachige Homepage der Stadt Helsinki
- externer Link, schwedischsprachige Homepage der Stadt Helsinki
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