Sonntag, 8. August 2010
Mehrwertsteuer
Themen: Finnland
Neulich hat sich hierzulande anscheinend die Mehrwertsteuer geändert.

Davon hätte ich eigentlich kaum etwas mitbekommen, da die Sachen, für die ich am meisten bzw. am öftesten Geld ausgebe (Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs), zu einer Steuerklasse gehören, wo sich nichts geändert hat.

Allerdings bekam ich von meinem Provider schon im Vorfeld einen Brief, in dem ich darauf hingewiesen wurde, daß sich wegen der anstehenden Mehrwertsteuererhöhung leider die Preise für Telefonie und Internet erhöhen würden.

In meinem Fall heißt das konkret: Statt wie früher 14,90 Euro im Monat zahle ich für meinen Internetzugang (plus vom Provider gemietetes Modem) jetzt grandiose 14,92 Euro.

Oh Schreck. ZWEI GANZE CENT. ;-)

Dafür schreiben die mir extra einen Brief? Gut, natürlich sind sie verpflichtet, mich über Preisänderungen rechtzeitig zu informieren. Aber zwei Cent? Das ist so ein Kleckerbetrag, daß es dafür hierzulande nicht einmal eine eigene Münze gibt. (Es gibt zwar finnische Euromünzen mit den üblichen Nennwerten, also von 1 Cent bis 2 Euro, aber die Einerlis und Zweierlis werden nicht verwendet. Ich habe ein paar Rollen von den Dingern im Bankschließfach liegen, nur für den rein hypothetischen Fall, daß die irgendwann etwas mehr als 1 bzw. 2 Cent pro Münze wert sind... Beim Einkaufen läuft es so, daß man den genauen Betrag zahlt, wenn man irgendwie bargeldlos zahlt (Bankkarte, Überweisung, Kreditkarte), und beim Barzahlen auf den nächsten Fünfer gerundet wird – daß man also ein bis zwei Cent mehr oder auch weniger berechnet, damit der Kunde einen auf 0 oder auf 5 endenden Betrag zahlen kann, denn noch kleinere Münzen hat ja weder der Kunde im Geldbeutel noch der Kassierer in der Kasse.)

Als ich letzte Woche bei der Post war, um Briefmarken zu kaufen, stellte ich zu meinem großen Erstaunen fest, daß die – anscheinend im Zuge derselben Steuer-Veränderungs-Maßnahme – billiger geworden sind. (Ich glaube, sie haben Briefmarken von einer Kategorie in eine andere verschoben und deshalb wird da jetzt nicht ein veränderter, sondern ein völlig anderer Steuersatz fällig, oder so etwas Ähnliches.) Na sowas. Auf einmal zahle ich für einen Brief, der früher eine 80-Cent-Marke brauchte, nur noch 75 Cent.

Dann kann ich mir jetzt von dem Geld, das ich bei zweimal Briefverschicken spare, 5 Monate teureres Internet leisten... <freu>

(Wobei ich jetzt noch darauf hinweisen möchte, daß bei der Konkurrenz das Internet-Paket, das am ehesten dem entspricht, das ich habe, schon vor der Mehrwertsteuererhöhung 14,95 Euro kostete. Aber nicht daß jetzt jemand auf die Idee kommt, ich wäre nur deshalb bei Saunalahti, weil ich da im Vergleich zur Konkurrenz 5 Cent im Monat spare; nein, die beiden Hauptgründe waren: (1) Bei denen bzw. deren Muttergesellschaft bin ich wegen meines Festnetzvertrages sowieso schon Kundin, und (2) über deren Modem habe ich sehr schnell im Internet herausgefunden, daß es mit Linux funktioniert, über das der Konkurrenz weiß ich’s heute immer noch nicht. Normalerweise sind solche einstelligen Centbeträge bei meinen Kaufentscheidungen eher irrelevant, aber wenn gleichzeitig die eine Sache teurer und die andere dafür billiger wird, ist das ja schon lustig.)