Freitag, 22. Oktober 2010
Literarische Abwege (und eine Abschweifung zu Visitenkarten)
Themen: Schreiben
Ich bin immer noch am Schreiben. (Hmm, irgendwie sage ich das in der letzten Zeit ziemlich oft.)

Gestern habe ich eine ziemlich lange Szene fertig bekommen; knapp 10 Seiten. Oder im Nur-Textformat: über 20 Kilobyte.

Meine Güte, bin ich stolz.

Außerdem war das meine erste... äh... nicht jugendfreie Szene. <rotwerd> Gut, der nicht jugendfreie Teil macht nur ungefähr ein Drittel von der ganzen Sache aus, aber immerhin. ;-)

Jetzt fühle ich mich richtig verrucht. ;-)

Neulich habe ich in irgendeinem Kurzgeschichten-Sammelband hinten bei den Kurzbiographien der Verfasser einen gefunden, der sich als „technical editor gone rogue“ bezeichnet. Hmm, „technischer Redakteur auf Abwegen“, das könnte ich mir ja spätestens jetzt wohl ebenfalls auf die Visitenkarte schreiben.

Zu blöd, daß ich gerade erst neue Visitenkarten bestellt habe, wo einfach nur „technische Redakteurin“, ganz ohne Abwege und so, draufsteht...

Aber vielleicht mache ich ja irgendwann mal den Traum wahr, den ich seit Jahren hege, und lasse mir Visitenkarten machen, wo als „Beruf“ draufsteht „Wörter en gros und en detail“. ;-)

(A propos Visitenkarten: Jetzt muß ich gleich mal wieder eine Firmenempfehlung loswerden, und zwar Vistaprint. Auf die bin ich vor Jahren gekommen, als ich in einem Amazon-Päckchen einen Gutschein von denen fand. Amazon gibt ja immer wieder gerne ein paar Gutscheine für Sachen mit, die kein Mensch braucht... aber zufällig brauchte ich damals gerade neue Visitenkarten und das Angebot auf dem Gutschein war echt günstig, ich hätte im Zweifelsfalle also nicht viel riskiert; also bestellte ich mir mal welche. Und das, was ich dann bekam, war echt gut und (dank Gutschein) auch seeeeehr billig. Als ich jetzt Karten nachbestellte, merkte ich zu meiner großen Freude, daß sie mein altes Design noch in der Datenbank hatten und ich einfach nur angeben mußte, wie viele ich nachbestellen will – allerdings habe ich das Design vorher noch ein bißchen editiert, da ich inzwischen eine Website mein eigen nenne (nein, nicht dieses Blog), die ich mich vorzuzeigen traue. Da mußte also noch eine URL auf die Karte. Was ich bei Vistaprint außerdem nett finde: Wenn man ein Design fertig hat, kriegt man automatisch Vorschläge, was man damit noch alles machen kann (Adreßaufkleberchen, Briefpapier, sogar Mousepads und Kühlschrankmagneten), und zwar zum Sonderpreis, wenn man’s gleich zusammen mit der Sache bestellt, die man soeben designt hat. Aber zur Empfehlung muß ich leider noch zwei Warnungen aussprechen: Erstens scheinen sich die Lieferzeiten seit meiner ersten Bestellung, wo es echt schnell ging (freitags bestellt, dienstags das Päckchen von der Post abgeholt), arg verlängert zu haben; bei meiner jetzigen Bestellung hieß es, es werde ein oder zwei Wochen dauern. Und zweitens sollte man es sich gründlich überlegen, bevor man Vistaprint erlaubt, einem Werbe-E-Mails zu schicken. In den Mails geht es zwar wirklich ausschließlich nur um Vistaprint-Produkte, aber die Leute sind sehr, sagen wir mal, kommunikativ und schicken einem, wenn man sich auf die Mailingliste setzen läßt, fast jeden Tag eine Mail... Gut, das kann Vor- oder Nachteile haben, je nachdem. Manche Kunden fühlen sich genervt und bestellen die Mails ganz schnell wieder ab, andere freuen sich, fast jeden Tag über ein neues Sonderangebot, das typischerweise nur ein paar Tage lang gültig ist, informiert zu werden. Aber grundsätzlich kann ich zumindest sagen: Vistaprint macht sehr schöne Visitenkarten.)

Mist, jetzt bin ich ganz vom Thema abgekommen. Soviel zum Thema Abwege. ;-)

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Die Schreiberei (wie gesagt, über 20 Kilobyte von – hoffentlich – halbwegs literarischer Qualität, oder zumindest mit Qualitätsanspruch) hat den ganzen Tag gedauert. Allerdings habe ich ab etwa 22 Uhr eigentlich nur noch korrekturgelesen und kurz vor 2 Uhr morgens (ja, ihr habt richtig gelesen) dann beschlossen, daß der letzte Korrekturlesevorgang, bei dem ich keine einzige Stelle mehr umformulierte und nur einen einzigen Tippfehler fand, wohl der vorerst letzte sein würde.

Jetzt muß ich meine Korrekturleserin vorwarnen gehen; so ganz ohne Vorbereitung will ich ihr ja etwas Nicht-ganz-Jugendfreies nicht zuschicken. Auch wenn sie mich öfters bedrängt, ich solle ihr doch endlich mal wieder etwas Neues zum Lesen schicken. ;-)

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Es ist interessant, womit man beim Schreiben Zeit verplempert bzw. was erstaunlich lang dauert. Für den Text gestern mußte ich beispielsweise mehrere Namens-Entscheidungen treffen. In den Entwürfen steht es mir ja frei, solche Sachen wie beispielsweise „Hallo, [Name], hast du heute nachmittag Zeit?“ zu schreiben. (Meine beiden Protagonisten hatten von Anfang an Namen. Bei manchen Nebenfiguren fielen mir auch sehr schnell Namen ein, bei anderen tue ich mich etwas schwerer.)

Im „richtigen“ Text fühlt man sich ja, anders als bei bloßen Entwürfen, irgendwie verpflichtet, auch „richtige“ Namen zu verwenden, wo es angebracht ist.

Jetzt kann ich stolz sein; ein alter Bekannter eines meiner Protagonisten, der in der Szene kurz auftaucht (bzw. eigentlich nur kurz erwähnt wird), hat endlich einen Namen, und außerdem habe ich endlich (hat lange genug gedauert...) entschieden, welchen Spitznamen der eine Protagonist trägt.

Hach, bin ich kreativ... :-)

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