Samstag, 21. Mai 2011
Buchstaben im Gesicht
Themen: Computer
Seit ein paar Tagen schiebe ich mir per Twitter mit einem Typen in Leipzig ASCII-Kunst und ASCII-Witze hin und her.

Hehe, Twitter ist lustig. :-)

Jetzt hat er mich darüber aufgeklärt, daß man mit meinem Lieblings-Filmeguckprogramm MPlayer Filme auch in ASCII umwandeln kann. Und zwar sowohl in schwarz-weiß als auch in Farbe; das kann man alles über Kommandozeilenparameter einstellen.

Und so konnte ich dann aus einem Foto von mir dieses Selbstbildnis in bunten Buchstaben machen:

[Bild: Selbstbildnis in ASCII/ANSI]

Für Neugierige: Ich habe mit meiner Kamera einen kurzen Film von mir selbst (bzw. meinem Gesicht) gedreht, den dann mit „mplayer -vo caca“ (jaaaa, ich weiß; ich habe mir diese Parameter nicht ausgedacht) als farbigen ASCII-Film angeguckt und per Screenshot den schönsten Frame daraus fixiert und als Bild gespeichert.

Ging eigentlich viel einfacher und schneller, als ich gedacht hätte! :-)

... Permalink


Mittwoch, 18. Mai 2011
Computerfreud, Computerleid
Themen: Computer
Eigentlich wollte ich mich aus der ganzen Sache um Osama bin Laden ja heraushalten. Aber jetzt habe ich erfahren, daß seine Daten- und Kommunikationssicherheitsstrategie unter anderem auch einen Air gap beinhaltete.

Oh Mist. Meine Daten- und Kommunikationsstrategie beinhaltet auch unter anderem einen Air gap. Bin ich jetzt verdächtig? <mißtrauischumguck>

. . .

Naja, ich glaube, soooooo verdächtig bin ich nun auch wieder nicht.

Und überhaupt: Eigentlich wollte ich ja über ein ganz anderes Computerthema schreiben. ;-)

(Nur noch eine kurze Abschweifung zurück: Mannomann, ich bin echt beeindruckt. Der hatte gar kein Internet auf dem Grundstück und schrieb und las seine E-Post auf einem nicht vernetzten Rechner und kopierte Antworten auf einen USB-Stick, der dann von einem reitenden Boten (jaja, ich habe da gewisse romantische Vorstellungen) in ein Internet-Café gebracht und abgeschickt wurde. Die Antworten kamen dann auf dem umgekehrten Weg rein. Ich habe hier nur ein popliges Ubuntu auf einem USB-Stick, mit dem ich boote, wenn ich ins Internet will, und eine Festplatte, die allen Ernstes noch nie ein Netz von innen gesehen hat, weil ich von ihr nur boote (und sie auch nur mounte), wenn ich offline bin und das auch einige Zeit lang bleiben will. Aber immerhin. <seufz>)

Aber eigentlich wollte ich ja... siehe oben. Also:

Neulich ist mir eine Festplatte abgestürzt. Dummerweise ausgerechnet die, auf der ich unter anderem Backups abzulegen pflege. Und noch-dümmerweise geschah das zu einem Zeitpunkt, wo ich eins dieser Backups eigentlich dringend gebraucht hätte.

Ich hatte mir das so schön vorgestellt:
  1. Inhalt eines USB-Sticks backuppen. Upbacken. Wie auch immer. Sicherungskopieren.
  2. USB-Stick neu partitionieren.
  3. Backup auf eine der Partitionen einspielen.
  4. Freuen.
Leider passierte dann aber das hier:
  1. Inhalt des USB-Sticks... äh... sicherungskopieren.
  2. USB-Stick neu partitionieren.
  3. Wundern über die seltsamen Geräusche, die die Festplatte auf einmal macht.
  4. Ärgern.
Die Festplatte war wirklich gründlich abgestürzt! So gründlich, daß sie sich nicht einmal mehr mounten lassen wollte. :-P

Aber alles ging dann doch noch gut aus. Es dauerte bloß etwas länger, weil ich in meiner Paranoia in meinem Bedürfnis, bei allem, was mit Daten zu tun hat, auf Nummer Sicher zu gehen, ein paar zusätzliche Datencheck- und -gegencheck-Schritte in den normalen Datenrettungsprozeß eingebaut habe.

Glücklicherweise hatte ich eine Festplatte herumliegen, die genauso groß war wie die problematische und zufällig gerade frei war. Darauf habe ich die problematische Festplatte (bzw. ihren Inhalt) zuallererst einmal gespiegelt.

Das war übrigens nicht so leicht, wie es sich anhört. Die normalen Datenspiegelungsprogramme (dd und so) lasen alle kurz im ersten Block herum und wollten dann aufgrund eines Lesefehlers nicht weitermachen. Die üblichen Tricks, mit denen man so ein Programm erst im soundsovielten Sektor zu lesen lassen anfängt, funktionierten auch nicht. Anscheinend müssen auch die davorliegenden Sektoren zumindest angeguckt werden, bevor der Rechner sich dazu entschließt, mit dem Lesen irgendwo weiter hinten anzufangen.

Aber zum Glück gibt es ja ddrescue. :-) Das liest auch kaputte Festplatten. Leider liest es sehr langsam und ich mußte es über Nacht laufen lassen... Aber am Morgen hatte ich dann eine 1:1-Kopie der problematischen Platte.

Zu meinem großen Erstaunen ließ die sich sogar mounten. Und lesen. Bis auf ein paar Dateien und Verzeichnisse, aber das Wichtigste (lies: die Daten, die ich selbst erstellt hatte und mir nicht z. B. durch Wieder-Runterladen wiederherstellen konnte) war alles noch vorhanden. :-D

Ich ließ zur Sicherheit noch ein paar Testprogramme über die problematische Platte drüberlaufen, bevor (und auch nachdem) ich sie neu formatierte, um ganz sicher sein zu können, daß es sich wirklich nur um einen Softwarefehler gehandelt hatte und die Hardware der Festplatte noch in Ordnung war. (Für Interessierte: natürlich das gute alte fsck und seinen Kumpel badblocks und außerdem das ganz vortreffliche testdisk, das ich vorher noch nicht gekannt hatte.)

Das dauerte ein bißchen. Vor allem badblocks. :-/ Hätte ich mir eigentlich vorher denken können, daß ein Programm, das eine ganze Festplatte byteweise durchgeht und in jedes Byte ein bestimmtes Muster schreibt (in meinem Fall: 1010) und dann die ganze Festplatte noch einmal byteweise durchgeht und nachguckt, ob da wirklich überall dieses Muster steht, eine Weile am Schaffen sein würde.

320 GB. Das sind über drei Millionen Byte. Wenn ich die unter allen Menschen in Finnland aufteilen wollte, würde jeder vier oder fünf Bits abbekommen. :-o

Und die hat das Ding einzeln beschrieben. Und danach einzeln kontrolliert. <schnarch>

Aber immerhin weiß ich jetzt ganz sicher, daß die Platte an sich in Ordnung ist.

Und jetzt sind fast alle alten Daten wieder drauf und die, die sich nicht wiederherstellen lassen und auf die ich nicht verzichten will, suche ich mir gerade wieder aus den altvertrauten Quellen (öhömm... Internet) zusammen. :-)

Und ich bin jetzt total superschlau und voll kompetent auf dem Gebiet der Datenrettung und -wiederherstellung.

Naja, ziemlich schlau und einigermaßen kompetent. Aber für den Hausgebrauch langt’s. :-)

Und ich weiß, wie ein MBR von innen aussieht! <freu> Also falls ich irgendwann mal einen von Hand editieren muß oder so...

(Wer sich mal richtig gruseln will: Auf dem letzten Chaos Communication Congress gab’s einen Vortrag über Datenrettung, bei dem einige sehr, äh, interessante Bilder kaputter Festplatten gezeigt wurden. Die direkten Links zur Filmdatei (in diversen Formaten und Aufnahmequalitäten) und die Torrentlinks gibt’s hier (jeweils die Dateien, deren Namen mit „27c3-4231“ beginnen). Oweia, diese Bilder... <gruselwusel> Erste gute Nachricht: Keiner dieser ehemals magnetisch speichernden Trümmerhaufen gehört mir. Zweite gute Nachricht: Wenn mal eine speichermedientechnische Katastrophe passiert, gibt es Leute, die helfen können.)

So, jetzt geh ich mich noch ’ne Runde superschlau und systemverwalterisch unschlagbar fühlen... <träller>

... Permalink


Freitag, 27. August 2010
Neue Festplatte (die alte hat sich totgeklickt)
Themen: Computer
Ah – Click of Death, mein alter Widersacher, so sehen wir uns wieder...

Ich hatte früher immer gedacht, sowas käme nur bei SCSI-Platten vor. Leider weiß ich seit neuestem, daß es auch bei anderen Festplatten vorkommt. Und zwar seit gestern eine meiner externen Festplatten gestern den Geist aufgegeben hat. (Beziehungsweise: keine Ahnung, wann sie den Geist aufgegeben hat, aber gemerkt habe ich’s gestern.)

Und ich weiß jetzt auch, daß es sich bei verschiedenen Plattentypen ganz unterschiedlich anhört. Bei meinen alten SCSI-Platten war es so eine Art KLACK, KLACK, KLACK, während die Vermutlich-SATA-Platte (ich habe das Ding gestern nicht aufgeschraubt) eher pickpickpick macht.

Ob das eine Eigenheit von Iomega ist? Die haben nämlich sowohl die KLACK, KLACKenden SCSI-Platten, die ich immer noch in irgendeiner Schrankecke liegen habe, als auch die pickpickende externe Platte hergestellt...

Nur gut, daß da keine wichtigen Daten drauf waren. Aber genau deshalb wollte ich die Platte gestern ja benutzen, und zwar um die unwichtigen Daten, die sich darauf befanden, zu löschen und mit einem Backup wichtigerer Daten zu überschreiben.

(Und gut, daß die Platte nicht kaputtgegangen ist, nachdem das Backup drauflag... womöglich noch zu einem Zeitpunkt, wo ich das Backup tatsächlich gebraucht hätte...)

Sowas passiert natürlich immer, wenn die Garantie gerade abgelaufen ist. <grummel>

Jetzt ist also eine neue Festplatte fällig.

Und wenn ich schon mal bei meinem Lieblings-Online-Computerhändler (bei dem ich mir normalerweise nur die so schön preiswerten GEMA-freien estnischen CD-Rohlinge besorge) beim Geldausgeben bin, kaufe ich mir gleich auch noch ein neues Akku für den Laptop. Das alte gibt langsam den Geist auf (woran ich nicht ganz unschuldig bin – merke: wenn der Laptop am Stromnetz hängt und das Akku voll ist, NIMMT MAN DAS AKKU AUS DEM LAPTOP RAUS) und dieses bestimmte Akku, das ich brauche, ist in diesem Laden um 10 Euro billiger als beim Hersteller (was immerhin ca. 10 % des Preises ausmacht).

Also werde ich mir irgendwann nächste Woche dann also eine schöne neue Festplatte (juhu, 500 neue Gigabyte, ganz für mich alleine!) von der Post abholen können, und irgendwann später noch ein Akku (das ist nämlich leider nicht sofort lieferbar). Beziehungsweise: Mit etwas Glück geht das Päckchen mit der Festplatte noch als Maxibrief durch und paßt dann sogar in meinen Briefkasten... :-)

Ach ja, und außerdem möchte ich noch den Herstellern derjeniger meiner Festplatten, die mir trotz teilweise ziemlich heftiger Beanspruchung noch nie Probleme gemacht haben, ein dickes Lob aussprechen. Also: danke, liebe Ingenieure bei Hitachi, Fujitsu, LaCie und Buffalo! Ein besonders dickes Lob geht an letztere, denn die eine meiner Festplatten, die sogar schon mehrtägigen Dauerbetrieb (das waren einige Mammut-Runterlad-Aktionen, die sich über jeweils mehrere Tage und Nächte hinzogen) klaglos mitgemacht hat, ist von Buffalo.

(Hmm, „schöne“ Festplatte habe ich geschrieben... Daß sie schön ist, ist mir eigentlich nicht so wichtig. Was mir wichtig ist: sie soll groß genug und dennoch erschwinglich sein, und vor allem soll sie über ihren USB-Anschluß mit Strom versorgt werden. Erstens habe ich als typischer Geek ja sowieso schon viel zu viele Stecker für meine wenigen Steckdosen, und zweitens ist es bei einem Laptop, der mal hier, mal dort steht, einfach praktischer, wenn ich nicht noch irgendwelche Kabel verlegen muß, bevor ich auf meine Daten zugreifen kann. Oder anders ausgedrückt: Wenn die Festplatte kein getrenntes Stromkabel braucht, ist sie per definitionem schön, ganz egal, wie sie sonst noch aussehen mag.)

... Permalink


Sonntag, 22. August 2010
Computer-Nostalgie
Themen: Computer
Gerade habe ich beim Sortieren alter Mails ganz genau herausgefunden, wann ich mein erstes Linuxsystem aufgesetzt habe: und zwar am 23. Juni 1998.

(Hmm, ich hätte schwören können, ich hätte es erst 1999 getan, aber da habe ich mich wohl geirrt.)

Am nächsten Tag habe ich begeistert einem Freund davon gemailt. Ich zitiere:
Gestern bin ich endlich dazu gekommen, auf meinem neuen Rechner Linux zu installieren. :-) Und es laeuft sogar. :-) Und die Installation hat mir nicht einmal, wie angedroht, die DOS-Partition geloescht. :-) Jetzt brauche ich nur noch ein paar Programme... Aber bei Linux ist ja zum Glueck alles im Internet verfuegbar. Mal sehen, was es so gibt.

Ich bin damit einem Kollegen, der auf seinem Rechner zu Hause auch DOS und Linux haben will, zuvorgekommen... Weil er mir von seinen Plaenen schon vor Monaten erzaehlt hatte, dachte ich, er haette schon beides installiert und ich koennte mich deshalb mit Fragen oder Problemen an ihn wenden, aber es stellte sich heraus, dass er zwar die Linux-CD zu Hause hatte, aber noch nicht zum Installieren gekommen war. Und schliesslich hatte ich dann mein Linux installiert (ich hatte den Rechner zur Lingsoft mitgenommen, weil einige Leute ihn doch gerne mal sehen wollten, und dachte, ich installiere Linux am besten dort, weil ich dann im Falle eines Falles gleich einen Systemverwalter zur Hand habe, der mir helfen kann) und konnte es ihm vorfuehren und ausserdem sagen, dass die Installation ganz einfach ist und bis auf die paar Stellen, wo man z.B. Namen und Groesse einer Partition eingeben muss, praktisch ganz alleine laeuft. Und er mit seinem CD-ROM-Laufwerk kommt sogar um das Diskettenwechseln herum.

Ich hatte ja kurz die Befuerchtung, ich muesste alles noch einmal neu installieren, weil ich das Root-Passwort vergessen haette... aber dann stellte sich heraus, dass ich bloss einen anderen Tastaturtreiber geladen hatte, als ich gedacht hatte, und deshalb eins der Sonderzeichen im Passwort nicht auf der Taste lag, auf der ich es vermutete. Tja, das war wohl ein erster Vorgeschmack der Freuden des Systemverwaltens. ;-)

Juhu, jetzt kann ich mir selber Mails schicken. Oder wie sonst soll ich die Meldung beim Einloggen "No new mails." interpretieren? Ich werd's nachher mal ausprobieren.
Meine Güte, ist das lange her. Damals habe ich in meinen E-Mails noch keine Umlaute (oder sonstige Nicht-ASCII-Knoddelzeichen) verwendet, weil die regelmäßig unterwegs kaputtgingen und beim Empfänger dann als irgendwelche anderen Sonderzeichen ankamen. Lingsoft ist die Firma, bei der ich damals gearbeitet habe. Jetzt zerbreche ich mir natürlich den Kopf, welcher meiner damaligen Kollegen es gewesen sein könnte, der ebenfalls im Juni 1998 auf seinem Rechner zusätzlich zu DOS noch Linux installieren wollte...

CD-Laufwerke waren damals noch nicht standardmäßig in allen Rechnern eingebaut. Vor allem nicht in Laptops. (Heutzutage geht der Trend ja wieder in diese Richtung, da die kleineren Laptops – also vor allem Netbooks – meist keine optischen Laufwerke eingebaut haben. Das ist, nebenbei gemerkt, auch einer der Gründe, warum ich kein Netbook habe. Paranoid, wie ich bin, arbeite ich nur höchst ungern an einem Rechner, der sich im Notfall nicht von einem Readonly-Medium booten ließe. Und kaufen will ich mir so etwas schon gar nicht, wenn es sich irgendwie vermeiden läßt.)

Und DVDs bzw. die dazugehörigen Laufwerke gab’s damals natürlich erst recht nicht. Jedenfalls nicht für uns Normalsterbliche. ;-) Oder womöglich auch für sonst niemanden.

Mangels CD-Laufwerk mußte ich mir mein erstes Linux also von Disketten installieren. Das war allerdings nicht so schlimm, wie es vielleicht klingt, denn die Disketten waren nicht etwa so poplige kleine 3½-Zoll-Dinger, auf die gerade mal anderthalb Megabyte draufpaßten (was wenige Jahre zuvor noch unglaublich viel gewesen war), sondern 100-MB-ZIP-Disketten. Diese Dinger waren, bevor ich einen CD-Brenner und später einen (und dann noch einen, und noch einen, und...) USB-Stick bekam, für mich die beste Möglichkeit, größere Datenmengen zu transportieren.

(Um genau zu sein: Die Installationsdisketten waren „richtige“ Disketten. Damit setzte ich das Basis-System auf. Dazu brauchte ich aber nur ein paar Disketten. Die ganze Software, die es sonst noch so gab, also solche Sachen wie Textverarbeitung und Spiele und Compiler und was man halt noch so braucht, steckte ich auf ZIP-Disketten und installierte sie von dort, weil ich sonst erstens einen riesigen Stapel Disketten gebraucht hätte und zweitens die benötigten Dateien teilweise größer als anderthalb Megabyte waren, ich also manche Dateien auf mehrere Disketten hätte aufteilen müssen. Das geht zwar, ist aber nicht unbedingt etwas, was ich gerne tue, wenn ich nicht unbedingt muß.)

Für heutige Begriffe sieht so eine doch eher klobige ZIP-Diskette neben einem schicken kleinen USB-Stick mit einer um ein Vielfaches höheren Kapazität natürlich ziemlich peinlich aus... ;-)

An den verwendeten Datenträgern kann ich auch gut abschätzen, wie „meine“ Linux-Distribution im Lauf der Jahre gewachsen ist. Für die erste Installation brauchte ich sieben oder acht ZIP-Disketten à 100 MB (plus ein paar „richtige“ Disketten à 1,44 MB). Für die nächste brauchte ich sieben oder acht CDs (im Laden gekauft), und die nächste danach gab’s auf zwei DVDs. Wie groß die Distribution heutzutage ist, weiß ich gar nicht, weil ich seit letztem Jahr nicht mehr die vollständige Distribution auf Installationsmedien (das sind wohl immer noch DVDs) kaufe, sondern mir stattdessen die Minimal-Installations-CD herunterlade und selber brenne, damit ein Minimalsystem aufsetze und dann online gehe, um mir die restlichen Pakete, die ich brauche, zu saugen und zu installieren. Da ich ein relativ kleines System habe – will sagen: ich habe längst nicht alles installiert, was es so gibt, und miste regelmäßig die Sachen aus, die ich seit längerem nicht benutzt habe –, kratze ich die Gesamtmenge der verfügbaren Software damit wohl gerade mal an der Oberfläche an... Aber macht nichts, denn auf diese Weise brauche ich wenigstens dem Rechner nicht tagelang, sondern nur stundenlang beim Herunterladen zuzusehen.

Mannomann... ich habe seit 12 Jahren (und zwei Monaten) Linux...

Damals bedeutete „Linux auf dem eigenen Laptop“ (ach ja: ich hatte noch nie einen eigenen Desktop, schon mein erster eigener Rechner anno 1994 war ein Laptop) für mich noch „Kommandozeile und sonst nichts“. Denn erstens gab es damals noch nicht so furchtbar viel Software, für die es sich gelohnt hätte, die grafische Benutzeroberfläche zu installieren. (Oder genauer: es gab nichts, was mich interessiert hätte, wofür ich die grafische Benutzeroberfläche gebraucht hätte. Selbst von Solitaire gab’s eine ASCII-Version für die Kommandozeile.) Und zweitens waren damals die Festplatten und Arbeitsspeicher der Rechner noch viel kleiner als heutzutage und so grafischer Schnickschnack verbrauchte mir einfach viel zuviel Speicherplatz und Ressourcen.

(Und heutzutage? Heutzutage findet ja schon die Installation eines neuen Linuxsystems in so einem grafischen Dingsda mit ziemlich guter Auflösung und interessantem Farbschema statt, und die grafische Benutzeroberfläche beansprucht nur ein ganz kleines Eckchen meiner Festplatte und meines Arbeitsspeichers, die beide übrigens eine Größe haben, von der wir damals nicht einmal zu träumen wagten. <seufz> Ungefähr um dieselbe Zeit, zu der ich dieses mein erstes Linuxsystem aufsetzte, kaufte sich ein Freund von mir eine riesengroße und stinkteure neue Festplatte mit einem(!) ganzen(!) Gigabyte. Heutzutage muß man Rechner, die weniger als ein Gigabyte an RAM haben, ja schon mit der Lupe suchen, und Festplatten mit einem Terabyte, also etwa einer Million Gigabyte, kosten größenordnungsmäßig soviel wie diese Ein-Gigabyte-Platte damals. Inzwischen kann man auch kaum noch jemanden mit einem USB-Stick mit nur einem einzigen Gigabyte Speicherkapazität hinterm Ofen hervorlocken.

(Hmm, gehört das jetzt vielleicht in meine Serie „Ich fühl mich so alt“? Schließlich kann ich mich auch noch an eine Zeit erinnern, als Floppies wirklich „floppy“, also lappig-biegsam, waren und wir uns fragten, wie wir diese unendlichen Weiten von 360 Kilobyte jemals vollkriegen sollten... Der Freund mit der Gigabyte-Platte schaffte das natürlich locker, der ist nämlich Grafiker, und bei solchen Leuten fallen naturgemäß ziemlich beeindruckende Datenmengen an.)

... Permalink


Freitag, 30. Juli 2010
Lob der Systemverwaltung
Themen: Computer
So, jetzt als Nachschlag noch etwas Positives:

Heute ist der letzte Freitag im Juli. Das heißt: Heute ist „System Administrator Appreciation Day“.

An dieser Stelle also ein herzliches Dankeschön an alle Systemverwalter, die mir mein Leben irgendwie leichter machen. Spontan fallen mir ein: Außerdem natürlich all die System- und sonstigen Verwalter, mit denen ich schon (privat oder beruflich) persönlich zu tun hatte und die mir nicht nur bei Computer- und sonstigen technischen Problemen weiterhalfen, sondern auch (wenn sie Zeit hatten) gerne über technische Themen plauderten.

Und mir selber klopfe ich jetzt auch mal anerkennend auf die Schulter, weil ich meinen eigenen Rechner so gut verwalte.

Da ich im Moment leider keinen Kuchen im Haus habe, feiere ich diesen Tag durch Anschauen eines virtuellen Kuchens, bzw. eines Bildes dieses schönen Systemverwalterkuchens bei Wikipedia. (Merke: mit einem Pinguin drauf ist alles hübscher.)

Jetzt noch eine kleine Anekdote: Ein Systemverwalter in meinem Bekanntenkreis (der Mann war Systemverwalter in einer Firma, wo ich damals auch arbeitete) hat Verwandte, die Altlaestadianer sind und daher gar keine Unterhaltungselektronik im Haus haben. Diese Verwandten besucht er immer wieder gerne, weil das so ziemlich der einzige Ort ist, wo er nicht ständig damit rechnen muß, „mal schnell“ irgend etwas installieren, reparieren, konfigurieren oder zum x-ten Mal erklären zu müssen oder sonstwie um kostenlose Systemverwalter-Dienstleistungen angehauen zu werden...

... Permalink


Dienstag, 22. Juni 2010
Noch ein wichtiger Geburtstag
Themen: Computer
Heute wäre Konrad Zuse 100 Jahre alt geworden.

Konrad wer?

Konrad Zuse hat 1941 den ersten vollautomatischen, programmgesteuerten und frei programmierten in binärer Gleitpunktrechnung arbeitenden Computer der Welt gebaut. Also den ersten funktionsfähigen Computer in unserem Sinne. Der Mann ist einer meiner Helden, nicht nur, weil er dieses Gerät (und noch einige andere) gebaut hat, sondern auch und vor allem deswegen, wie er überhaupt auf die Idee dazu gekommen ist: er sei zu faul zum Rechnen gewesen, also habe er sich halt die passende Maschine dazu erfunden. – Das ist natürlich etwas salopp ausgedrückt... Als Student des Bauingenieurwesens mußte Zuse sich, wie alle Bauingenieure, mit monotonen und nervigen statischen Berechnungen herumplagen, und irgendwann kam er auf die Idee, daß es doch viel besser wäre, wenn das eine Maschine erledigen könnte. Denn eine Maschine läßt sich von auch noch so blödsinnigen statischen Berechnungen nicht nerven und macht daher vermutlich wesentlich weniger Fehler als ein Mensch; eine Maschine bekommt von diesen Berechnungen auch keine schlechte Laune; und wenn die Berechnungen von einer Maschine übernommen werden, können die Bauingenieure mehr Zeit mit den wirklich wichtigen Dingen des Lebens verbringen, nämlich mit dem Entwerfen und Bauen von schönen Gebäuden.

Mein alter Informatik-Professor war Zuse-Fan und konnte die Geschichte des jungen Ingenieurstudenten, der im Wohnzimmer seiner Eltern ein Monstrum aus Draht und Relais zusammenbastelte, sehr schön erzählen. :-)

Die ganze Geschichte (und noch viel mehr) gibt’s in Zuses Autobiographie „Der Computer – mein Lebenswerk“ zu lesen. Das Buch richtet sich (auch) an ein Nicht-Fachpublikum; alles, was dem Verfasser zu sehr nach Technik roch, hat er in den Anhang verbannt, und es geht auch längst nicht nur um Computer und um Ingenierwissenschaften, sondern – naja, es ist halt eine Autobiographie. Ich habe es mit großer Begeisterung gelesen und kann es nur empfehlen.

Wem der Sinn nach etwas Technischerem steht, der möge sich „Die Rechenmaschinen von Konrad Zuse“, herausgegeben von Raul Rojas, ansehen. (Im Moment scheint dieses Buch leider vergriffen zu sein; bei Amazon ist es „derzeit nicht verfügbar“ (nicht einmal gebraucht) und in der Bücherdatenbank des Verlages finde ich es überhaupt nicht. Aber man kann es bestimmt in Uni-Bibliotheken finden.)

Um die Autobiographie zu lesen, braucht man wirklich nicht Informatik oder eine Ingenieurwissenschaft studiert zu haben; allerdings hilft es, wenn man Informatiker und/oder Ingenieure (bzw. allgemein diesen Menschentyp) kennt, um Zuses Motivation und seinen Humor zu verstehen. ;-) Wer sich an das „Rechenmaschinen“-Buch heranwagen will, sollte aber zuallermindest Spaß an solchen Sachen wie Schaltdiagrammen oder Laufzeitberechnungen haben... das Buch ist definitiv für ein Fachpublikum geschrieben. Gut, mir haben beide Bücher Spaß gemacht, aber ich lese ja auch, wie neulich erwähnt, SELinux-Konfigurationsdateien zur Entspannung in der Badewanne. Oder tat das zumindest, als ich noch eine Badewanne in der Wohnung hatte. Aber ich schweife ab.

Zur Feier des Tages noch ein paar Links: Und natürlich gibt es auch noch die beiden Standard-Onlinequellen, nämlich Horst Zuses Webseiten über seinen berühmten Vater sowie das Konrad-Zuse-Internet-Archiv des Konrad-Zuse-Zentrums für Informationstechnik Berlin.

In diesem Sinne: Happy birthday to youuuuu... <träller>

... Permalink


Freitag, 4. Juni 2010
Web-Buttons zum Selbermachen
Themen: Computer
Ich bin gerade mal wieder am Homepage-Basteln (seit einiger Zeit habe ich ja wieder Webspace zur Verfügung). Und heute habe ich mir ein paar Buttons gebastelt.

Aus diesem Anlaß möchte ich glassy buttons, den „free online glass button generator“, ganz wärmstens empfehlen. Dort gibt man das, was auf dem Button stehen soll (z. B. „Home“), sowie die gewünschten Farben und Größen (Breite und Höhe des Buttons, Schriftgröße usw.) ein und kann dann zwischen verschiedenen Fonts wählen oder auch selber einen hochladen. Anscheinend kann man, statt Text einzugeben, auch ein Bild hochladen, aber das habe ich nicht ausprobiert.

So ein Button kann beispielsweise so aussehen:

[Bild: Home-Button]

Die gewünschten Farben muß man hexadezimal angeben, aber nach einigem Herumspielen hatte ich recht schnell heraus, wie ich die aktuelle Farbe in die gewünschte Richtung „justieren“ kann.

Naja, jetzt habe ich den halben Nachmittag mit Fonts und Farben gespielt und habe nun ein paar hübsche Buttons mit so sinnreichen Aufschriften wie „Home“, „Back“, „Mail“ oder auch „?“. :-)

Und daß der Quellcode der Software, die einem da online hübsche Buttons erstellt, anscheinend in der Public Domain ist, freut mich natürlich fast genauso sehr wie meine schönen neuen Buttons...

... Permalink


Warum ich hacke
Themen: Computer
Neulich habe ich beim Aufräumen meiner Bookmarksammlung das alte Blog eines Bekannten von mir gefunden. Der erklärte im Zusammenhang mit seinem Umzug auf einen neuen Server (und zu einem neuen Provider) sehr schön, was ein Hacker ist und warum er einer ist:

„I like to tinker. I like to hack. I like to be able to destroy every single tool I’m using and be responsible for it. I like to be in control.“ (Link zum ganzen Artikel: I like to move it. In dem Artikel geht es allerdings nicht so sehr um Hacker, sondern vor allem um die Vor- und Nachteile des alten und des neuen Providers.)

Die zitierte Stelle kann ich ganz genau so unterschreiben. :-)

Von jetzt an kriegt jeder, der mich verständnislos anguckt, wenn ich mal wieder erzähle, welches Tool ich mir jetzt schon wieder kaputtkonfiguriert habe („warum machst du dir denn ständig deinen Rechner kaputt?“ und so), einen Link zu diesem Artikel...

... Permalink


Donnerstag, 27. Mai 2010
Schreck in der Abendstunde
Themen: Computer
Am Samstagabend ist mir, als ich gerade überlegte, ob ich noch ein bißchen im Web surfen oder vielleicht lieber doch gleich schlafen gehen sollte, mein Internet-System (Live-USB mit Ubuntu) ganz massiv abgestürzt. Zuerst verschwand mein GNOME-Panel, dann schloß sich eine Applikation nach der anderen. Am Ende hatte ich nur noch einen Mauszeiger, der sich immerhin noch bewegen ließ, aber leider brachte mir das nichts, denn ich konnte das Ding zwar bewegen, aber nichts damit anklicken.

Warum passiert sowas immer ausgerechnet dann, wenn ich eigentlich zu müde zum Problemlösen bin? <grummel>

<seufz> Also neu booten und hoffen, daß die Probleme auf magische Weise verschwinden. Das funktioniert ja oft genug.

Aber leider nicht dieses Mal. Denn beim Booten kam das System gar nicht bis zu Ubuntu, sondern nur bis in so eine blöde Minimal-Notfall-Rettungs-Shell, in der es all die Kommandos, die ich gebraucht hätte, nicht gab. Oder zumindest nicht mit Namen, die mir klargemacht hätten, daß das das Kommando ist, das ich suche. (Nicht einmal „reboot“ oder etwas in der Art gab es, und „exit“, das vom Namen her ja so etwas Ähnliches hätte sein können, schloß nur die aktuelle Instanz der Shell und machte mir eine neue auf. Nicht wirklich hilfreich.)

Also kramte ich meine anderen internetfähigen Bootmedien zusammen und probierte sie der Reihe nach durch, aber leider mit eher bescheidenem Erfolg:
  • Die Ubuntu-Live-CD, von der ich seinerzeit (irgendwann im letzten Herbst) den Live-USB-Stick erstellt hatte, war kaputt und wollte nicht mehr booten. Das heißt: Sie fing an zu booten und kam immerhin bis in das Menü, wo man u. a. zwischen „Ubuntu live booten“, „Ubuntu auf Festplatte installieren“ und „Datenträger überprüfen“ wählen konnte. Das Live-Booten klappte leider nicht; auf der Festplatte installieren wollte ich nichts; aber die Überprüfung des Datenträgers (also der CD) brachte immerhin zutage, warum das mit dem Booten von CD nicht klappte: sie enthielt eine ganze Menge defekte Sektoren.
  • Die anderen Live-CDs und -USBs erkannten mein Modem nicht. Quelle surprise.
  • Ich schaffte es zwar, aus dem alten (kaputten) dedizierten Internet-Rechner die Festplatte aus- und in ein Gehäuse mit USB-Anschluß einzubauen, aber leider weigerte sich mein Rechner, von einer externen USB-Platte zu booten. In den neuen Rechner einbauen (und dann booten) ließ sie sich auch nicht, weil die Platte (und der alte Internet-Rechner) PATA ist und der (neue) Rechner (bzw. der Anschluß für die interne Festplatte) aber leider SATA. Naja, was heißt hier „leider“; immerhin ist SATA schneller als PATA; aber die Platte ließ sich halt nicht anschließen.
Zum Glück habe ich eine Festplatte mit (unter anderem) Sicherungskopien von all den interessanten Images, die ich eventuell noch mal brauchen könnte. Lies: ISO-Dateien zur Erstellung von Live- und/oder Installations-CDs für alle möglichen verschiedenen Linuxe. Also brannte ich mir schnell eine neue Ubuntu-CD als Ersatz für die kaputte.

Mit der konnte ich dann tatsächlich booten. Große Freude. :-D

Allerdings ist eine Live-CD für mich keine dauerhafte Lösung... Darauf läßt sich ja (wenn sie einmal gebrannt ist) nichts mehr zusätzlich abspeichern oder ändern, und es gibt zwar Möglichkeiten, solche Sachen wie geänderte Einstellungen auf einem anderen Medium so abzuspeichern, daß die CD sie beim nächsten Booten auch findet und benutzt, aber irgendwie hat das bei mir noch nie geklappt. Außerdem zickt mein CD-Laufwerk manchmal ziemlich herum, und deshalb will ich mich nicht ausgerechnet auf eine CD als Bootmedium verlassen müssen... Mal ganz abgesehen davon, daß dasselbe Live-System auf CD deutlich langsamer ist als auf einem USB-Stick.

Inzwischen war es Sonntagvormittag, und ich hatte in der Nacht sogar ein bißchen schlafen können. Uff.

Dann habe ich ein Experiment gewagt und mir die neueste Ubuntu (Version 10.04 ist vor ein paar Wochen erschienen) heruntergeladen. Mit der Vorgängerversion (9.10) hatte ich ja das Problem gehabt, daß die mein Modem nicht erkannt hatte; nicht einmal, als ich alle diesbezüglichen Tips befolgt hatte, die ich zu dem Thema finden konnte. Also hatte ich die ganze Zeit mit der Vor-Vorgängerversion (9.04) gearbeitet.

Zu meiner großen Freude erkannte Version 10.04 mein Modem (und auch meine sonstigen Systemkomponenten) ganz problemlos. Also beschloß ich, upzugraden und von nun an 10.04 zu benutzen.

Also flugs von der frisch gebrannten Live-CD einen neuen Live-USB-Stick eingerichtet und die wichtigen Daten aus dem alten System herausgefriemelt und auf das neue übertragen. (Das war der gesamte Inhalt von /home sowie die Liste der installierten Software – ich hatte ja einiges über das Standard-System hinaus installiert.)

Und dann mit dem neuen gebootet und nicht ganz so flugs das System so konfiguriert, daß ich alles zur Verfügung hatte, was ich auf dem alten gehabt hatte. (Das waren eine Menge Daten und Applikationen, die ich da herunterladen und installieren und konfigurieren mußte.)

Und dann festgestellt, daß ich vergessen hatte, mir meine Firewall-Konfiguration vom alten System zu sichern. Leider hatte ich da den alten USB-Stick schon neu formatiert. Aber macht nichts; ich benutze nicht so furchtbar verschiedene Services (acht Stück) und daher dauerte es nicht lange, alle Ports zu schließen und zu gucken, was nicht mehr funktioniert, und die entsprechenden Ports (etwas mehr als acht) dann schnell wieder zu öffnen.

Jetzt läuft alles wieder und ich bin glücklich. :-) „Hilfe, mein letztes verbliebenes funktionierendes Internet-System ist kaputt!“ war ein ziemlicher Schreck, aber zum Glück ließ sich das Problem lösen. Und ich bin total stolz, wie ich das mal wieder geschafft habe...

Das neue System sieht natürlich doch irgendwie völlig anders aus als das alte. Sie haben die Standard-Benutzeroberfläche optisch stark verändert (auf einmal ist alles violett; nicht unbedingt unangenehm, aber doch gewöhnungsbedürftig nach der ganzen Zeit mit der rotbraunen älteren Version) und aus irgendeinem Grund braucht das Modem länger als vorher zum Einwählen ins Internet. Dafür klappen andere Sachen besser; beispielsweise läuft mein Rechner auch im Dauerbetrieb nicht mehr so heiß wie mit der alten Version – die CPU ist ca. 10 bis 15 Grad kühler, als ich es gewohnt bin.

Also entweder das, oder das CPU-Thermosensor-Ableseprogramm in der neuen Version ist kaputt... Ach nein, ich behaupte lieber: das neue System ist in dieser Hinsicht besser (also energiesparender) als das alte. ;-)

... Permalink


Speicherplatz
Themen: Computer
Gestern habe ich gelernt, warum es eine gute Idee ist, /var und /tmp auf eigene Partitionen auszulagern.

Da ist mir nämlich mein /var übergelaufen, und dummerweise befindet das sich auf meinem momentanen Internet-System (mein dedizierter Internet-Rechner hat wohl endgültig den Geist aufgegeben und ich spare noch auf einen neuen, deshalb ist „mein Internet-System“ zur Zeit eine Live-USB-Version von Ubuntu) auf derselben Partition wie... naja, eigentlich alles andere. Was zur Folge hatte, daß einige Applikationen Probleme machten, weil sie auf einmal keinen freien Speicherplatz mehr fanden für die Sachen, die sie gerne speichern wollten.

Und jedesmal, wenn ich irgendwo etwas Unwichtiges entfernte (z. B. den Browsercache zum x-ten Mal leerte), war nach wenigen Minuten wieder kein Speicherplatz mehr frei.

Dann stellte ich fest, daß die größten Platzfresser ein paar Dateien in /var/log waren.

Einiges Wühlen förderte Folgendes zutage:
  1. Diverse Logdateien waren auf geradezu groteske Größe angewachsen und neue Logmessages kamen mit beeindruckender Geschwindigkeit dazu.
  2. Der überwiegende Teil dieser Messages enthielt <Ironie>unglaublich</Ironie> wichtige Informationen der Form „Um Uhrzeit U ging ein Packet von uns an <diese oder jene IP-Adresse> raus“ (oder auch: ... kam ein Packet von <dieser oder jener IP-Adresse> rein).
  3. Die beeindruckende Geschwindigkeit, mit der solche Messages generiert wurden, war direkt davon abhängig, ob ich einen Torrent laufen hatte oder nicht.
Während einer vergnüglichen Stunde mit meinem Sniffer lernte ich, daß so ein BitTorrent-Client ständig mit dem Tracker und mit den diversen Peers redet. „Guck mal, ich hab den-und-den Teil dieser Datei“, „Hab ich schon“, „Schick mal rüber“, „Ja, Moment, da isses“, „Danke, Daten sind angekommen“, „Hat jemand den-und-den Teil jener Datei“ usw. usf. Ganz nett, aber eigentlich nicht unbedingt etwas, was man ständig mitloggen will.

Und wo ich schon mal dabei war, beschloß ich, bei der Gelegenheit noch ein bißchen mehr über Datenverkehr zu lernen, und verbrachte eine weitere vergnügliche halbe Stunde damit, Daten über eine Telnet-Verbindung hin- und herzuschicken und zu gucken, was passiert. (Also: Im Wireshark einen Filter für Telnet-Kommunikation konfigurieren, damit alles andere bis auf weiteres nicht angezeigt wird; dann „telnet <irgendwohin>“ und verschiedene Tasten drücken und Kommandos eingeben und dabei immer ein Auge auf Wireshark haben. Ja, Leuten wie mir macht sowas tatsächlich Spaß. Ich bin auch die Sorte Mensch, die SELinux-Beispielkonfigurationsdateien in der Badewanne zur Entspannung liest...)

Das löste mein Speicherplatzproblem allerdings noch nicht so ganz. Im Gegenteil; Wireshark produziert auch ganz schön große Logdateien (wenn man es läßt).

Also schaute ich mir meinen Logger mal näher an und fand schließlich heraus, daß Logmessages verschiedene Prioritäten haben können (von 0 („Ihr System ist gerade abgestürzt“) bis 7 („Ach übrigens, ich weiß nicht, ob es Sie interessiert, aber nur für den Fall, daß doch: ...“)). Und daß man sie so filtern kann. Und wie man sie so filtern kann.

Jetzt landen in den Logs nur noch die Messages, die ein bißchen wichtiger sind als „Ach übrigens...“, also konkret: von Priorität 5 aufwärts. Die „Eben ging ein Packet von A nach B“-Messages haben alle Priorität 6.

Aaaaah, Platz. Freier Platz. Und eine lesbare /var/log/messages, in der die wirklich wichtigen Sachen („Die externe Festplatte hat Feuer gefangen“) nicht mehr zwischen lauter „Ach, übrigens...“ („Sie haben gerade eine CD eingelegt“) verschwinden. *schwelg*

... Permalink