Mittwoch, 8. September 2010
Fontgasmus
Themen: Typographie
sileas, 21:39h
Nein, ich verspreche: Trotz des etwas gewagten Titels ist dieser Eintrag vollkommen jugendfrei. Ich wollte nur irgendwie zum Ausdruck bringen, daß aus meiner Wohnung in den letzten beiden Tagen bisweilen Geräusche drangen, die andere Leute meist beim Sex machen (bei sehr gutem Sex), während es bei mir nicht so sehr an meinem tollen Liebesleben lag (Liebesleben? Ich? <umguck>), sondern daran, daß ich mich mit Fonts und Typographie befaßte. Mit schönen Fonts und eleganter Typographie.
Und zwar habe ich mal wieder an der Homepage gebastelt. Nicht hier – ich rede von der „richtige“ Homepage, der mit meinem vollständigen Namen drauf, wo man meinen Lebenslauf runterladen kann und so.
Letzte Woche hatte ich mich schon einen Nachmittag lang damit amüsiert, ein hübsches Banner zu basteln (der Name „Julia“ in allen Größen, Formen, Farben – und Schriften; als Sprachwissenschaftlerin stellt man da ja gewisse Ansprüche an sich selbst, hat aber auch eine Menge Inspiration, um die zu befriedigen).
Am Wochenende habe ich dann dank Fefes Podcastseite (bzw. dank des Blicks, den ich in das dortige Stylesheet warf) gelernt, wie man seinen Lieblingsfont per Stylesheet in eine Webpage einbaut, ohne sich darauf verlassen zu müssen, daß der Leser ebenfalls genau diesen Font auf seinem eigenen Rechner hat. (Das war der Punkt, der mich bis jetzt immer davon abgehalten hatte, meinen Lesern per Stylesheet irgendwelche Fonts „aufzuzwingen“; meine Lieblingsfonts hat so gut wie niemand. Aber jetzt weiß ich ja, wie man sowas hinkriegt, ohne daß der Leser diesen bestimmten Font zufällig selber auch hat.)
Aber das habe ich ja neulich schon mal erwähnt.
Und dann habe ich die letzten beiden Tage damit verbracht, in Fonts zu stöbern. Wenn man wie ich auf seinem Linux-System alles installiert hat, was es bei Debian gibt und was irgendwie nach Font aussieht, kann das dauern... Aber am Ende traf ich dann die folgende Wahl:
Und dann hat mich der Hafer gestochen und ich bin den gesamten Text durchgegangen und habe viele (aber nicht alle) „und“ durch „&“ ersetzt. Weil Goudy in seinen Schriften ja immer so schöne kaufmännische Und-Zeichen hat. Das in der Bookletter ist richtig schön verschnörkelt, das verwendet man gern...
Hach, jetzt ist die Seite richtig hübsch anzusehen. :-)
Und ich bin stolz auf meine Typographie- und (neugewonnenen bzw. neuerweiterten) CSS-Kenntnisse.
Und zwar habe ich mal wieder an der Homepage gebastelt. Nicht hier – ich rede von der „richtige“ Homepage, der mit meinem vollständigen Namen drauf, wo man meinen Lebenslauf runterladen kann und so.
Letzte Woche hatte ich mich schon einen Nachmittag lang damit amüsiert, ein hübsches Banner zu basteln (der Name „Julia“ in allen Größen, Formen, Farben – und Schriften; als Sprachwissenschaftlerin stellt man da ja gewisse Ansprüche an sich selbst, hat aber auch eine Menge Inspiration, um die zu befriedigen).
Am Wochenende habe ich dann dank Fefes Podcastseite (bzw. dank des Blicks, den ich in das dortige Stylesheet warf) gelernt, wie man seinen Lieblingsfont per Stylesheet in eine Webpage einbaut, ohne sich darauf verlassen zu müssen, daß der Leser ebenfalls genau diesen Font auf seinem eigenen Rechner hat. (Das war der Punkt, der mich bis jetzt immer davon abgehalten hatte, meinen Lesern per Stylesheet irgendwelche Fonts „aufzuzwingen“; meine Lieblingsfonts hat so gut wie niemand. Aber jetzt weiß ich ja, wie man sowas hinkriegt, ohne daß der Leser diesen bestimmten Font zufällig selber auch hat.)
Aber das habe ich ja neulich schon mal erwähnt.
Und dann habe ich die letzten beiden Tage damit verbracht, in Fonts zu stöbern. Wenn man wie ich auf seinem Linux-System alles installiert hat, was es bei Debian gibt und was irgendwie nach Font aussieht, kann das dauern... Aber am Ende traf ich dann die folgende Wahl:
- Als Brotschrift habe ich jetzt „Goudy Bookletter 1911“, einen Klon der Kennerley von F. W. Goudy. Der ist ja immer noch mein absolut liebster Lieblings-Designer. Aber ich habe diese Schrift nicht nur deshalb gewählt, weil ich auf dem Standpunkt stehe, daß man, wenn man die Wahl zwischen einer Goudy und einer anderen Schrift hat, mit der Goudy meist richtig fährt; sondern auch, weil ich – wie Fefe in seinem Blog auch über sich selbst schreibt – total auf Schriften mit Mediävalziffern stehe. Mediävalziffern ROCKEN.
- Als Kursive zur Brotschrift verwende ich Anaktoria, eine der Schriften für Altphilologen und Altorientalisten von George Douros. Das ist nötig, weil die sogenannte „Kursive“, die bei Goudy Bookletter 1911 dabei ist, gar keine Kursive ist, sondern anscheinend die kursivierte Version der Grundschrift. Igittibäh. FWG hat sich gerade im Grabe herumgedreht. – Anaktoria sieht ganz anders aus als Bookletter bzw. Kennerley (oder eine Kursive davon), aber irgendwie paßt sie durch ihren ganz eigenen Stil sehr gut zu ihr – vermutlich unter anderem deshalb, weil sie wie viele Goudy-Schriften lange Oberlängen und verhältnismäßig kurze Unterlängen hat. Unter den handelsüblichen Kursiven fällt Anaktoria unter anderem dadurch auf, daß sie nur die Kleinbuchstaben kursiv setzt; die Großbuchstaben bleiben aufrecht. Als Fan historischer Typographie meine ich: so soll es sein.
- Für die Sachen, die mit einer nichtproportionalen Schrift gesetzt werden müssen, verwende ich FreeMono, eine der Schriften aus dem GNU-Freefont-Projekt, weil die so richtig schön nach Schreibmaschinenschrift aussieht. Also genau das Richtige für Sachen wie Kommandozeileneingabebeispiele, ASCII-Kunst und dergleichen. :-)
- Leider deckt die Bookletter nicht den ganzen Unicode-Raum (bzw. den Lateinschrift-Teil des Unicode-Raumes) ab; nicht einmal den relativ kleinen Ausschnitt, den ich daraus brauche. (Da sind außer den „normalen“ Buchstaben auch noch sämtliche Buchstaben mit mehr oder weniger verrückten Akzenten und Diakritika drin sowie das phonetische Alphabet.) Also verwende ich für so exotischen Knoddelkram wie phonetische Umschriften die Liberation Serif von Steve Matteson. Die fügt sich einerseits relativ harmonisch in eine mit Goudy Bookletter 1911 gesetzte Zeile ein und sticht andererseits doch ein wenig hervor und sagt dem Leser dann beispielsweise: huch, jetzt kommt etwas Phonetisches, paß mal auf. ;-)
Und dann hat mich der Hafer gestochen und ich bin den gesamten Text durchgegangen und habe viele (aber nicht alle) „und“ durch „&“ ersetzt. Weil Goudy in seinen Schriften ja immer so schöne kaufmännische Und-Zeichen hat. Das in der Bookletter ist richtig schön verschnörkelt, das verwendet man gern...
Hach, jetzt ist die Seite richtig hübsch anzusehen. :-)
Und ich bin stolz auf meine Typographie- und (neugewonnenen bzw. neuerweiterten) CSS-Kenntnisse.