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Samstag, 3. Juli 2010
Schnief
Themen: Finnland, Bücher
sileas, 13:39h
Da geht man mal wieder aus dem Haus und zu einem Laden, wo es Zeitungen gibt, und was ist heute die größte Schlagzeile? Tommy Tabermann ist gestorben.
<schnief> :-(
(Falls hier jemand Finnisch lesen kann: seine Homepage ist hier. Allerdings, wie gesagt, nur auf finnisch.)
Tommy Tabermann war vor allem als Dichter bekannt; ich muß zugeben, daß ich mit seiner Lyrik nie besonders viel anfangen konnte, aber mit seiner Prosa dafür um so mehr. Ich habe ihn auch immer wieder gerne in Diskussionssendungen gesehen – er hatte eine sehr sympathische Art, konnte gut reden und sich gut ausdrücken (was man von einem Dichter ja eigentlich erwarten können sollte) und hatte einen Sinn für Humor, der auf meiner Wellenlänge lag.
(Hmm, seltsam; seine Lyrik ist gar nicht so anders als seine Prosa. Nur eben in kürzere Zeilen und in Strophen aufgeteilt, wie es sich für Lyrik gehört. Im Deutschen und auch im Englischen kann ich so etwas durchaus vertragen – klar, sonst wäre ich ja auch kein Fan von Hannah Lang –, aber in Fremdsprachen brauche ich in Gedichten Reime oder wenigstens einen klaren Rhythmus, selbst wenn es etwas so relativ Fremdartiges wie ein Haiku-Rhythmus ist. Aber wenn es mir als Prosastück serviert wird, gefällt mir so ein poetischer Text von Tommy Tabermann durchaus. Ich wünschte, ich hätte genügend literarische Begabung, um seine Essays ins Deutsche übersetzen zu können. Ich meine: in einer Form, in der sie womöglich auch von anderen gerne gelesen werden. Leider beschränkt sich meine literarische Begabung auf das Schreiben von relativ trockenen Sachtexten, und ab und zu langt’s auch für ein Haiku.)
Naja gut. Ich als Heidin stelle mir jetzt vor, daß er mit Odin und Saga aus goldenen Schalen den Dichtermet trinkt, und wenn ich das nächste Mal in einer Buchhandlung bin, werde ich mal gucken, ob es außer seinen tausend Büchern mit Gedichten vielleicht auch eins mit Essays oder anderer Prosa gibt.
<schnief> :-(
(Falls hier jemand Finnisch lesen kann: seine Homepage ist hier. Allerdings, wie gesagt, nur auf finnisch.)
Tommy Tabermann war vor allem als Dichter bekannt; ich muß zugeben, daß ich mit seiner Lyrik nie besonders viel anfangen konnte, aber mit seiner Prosa dafür um so mehr. Ich habe ihn auch immer wieder gerne in Diskussionssendungen gesehen – er hatte eine sehr sympathische Art, konnte gut reden und sich gut ausdrücken (was man von einem Dichter ja eigentlich erwarten können sollte) und hatte einen Sinn für Humor, der auf meiner Wellenlänge lag.
(Hmm, seltsam; seine Lyrik ist gar nicht so anders als seine Prosa. Nur eben in kürzere Zeilen und in Strophen aufgeteilt, wie es sich für Lyrik gehört. Im Deutschen und auch im Englischen kann ich so etwas durchaus vertragen – klar, sonst wäre ich ja auch kein Fan von Hannah Lang –, aber in Fremdsprachen brauche ich in Gedichten Reime oder wenigstens einen klaren Rhythmus, selbst wenn es etwas so relativ Fremdartiges wie ein Haiku-Rhythmus ist. Aber wenn es mir als Prosastück serviert wird, gefällt mir so ein poetischer Text von Tommy Tabermann durchaus. Ich wünschte, ich hätte genügend literarische Begabung, um seine Essays ins Deutsche übersetzen zu können. Ich meine: in einer Form, in der sie womöglich auch von anderen gerne gelesen werden. Leider beschränkt sich meine literarische Begabung auf das Schreiben von relativ trockenen Sachtexten, und ab und zu langt’s auch für ein Haiku.)
Naja gut. Ich als Heidin stelle mir jetzt vor, daß er mit Odin und Saga aus goldenen Schalen den Dichtermet trinkt, und wenn ich das nächste Mal in einer Buchhandlung bin, werde ich mal gucken, ob es außer seinen tausend Büchern mit Gedichten vielleicht auch eins mit Essays oder anderer Prosa gibt.
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Freitag, 2. Juli 2010
Lesefutter
Themen: Sprachen, Bücher
sileas, 19:16h
An meinem Geburtstag habe ich in der Buchhandlung ja extra einen Bogen um die Abteilung mit den Sprachbüchern gemacht, weil ich nicht noch mehr Geld dort lassen wollte... Als Ausgleich dafür kam heute endlich die Buchausgabe von Mark Rosenfelders Language Construction Kit mit der Post.
Große Freude. Wieder neues Lesematerial. Oder wie meine Mutter zu sagen pflegte: Juhu, ein neues Buch! Hab ja noch keins! (Dazu muß man wissen, daß meine Eltern beide Buchhändler und außerdem absolute Leseratten waren und daher im Lauf ihres Lebens mehrere tausend Bücher angesammelt hatten. Was natürlich nicht bedeutete, daß sie sich über noch ein Buch z. B. zum Geburtstag oder zu Weihnachten nicht gefreut hätten...)
Das Buch macht auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck. Naja, etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet; schließlich handelt es sich um eine erweiterte Ausgabe der Onlineversion (oben verlinkt), und die ist echt lesenswert. Vor allem natürlich für Leute, die mit dem Sprachbasteln gerade erst anfangen (oder einfach nur wissen wollen, worum es dabei überhaupt geht), aber auch wir alten Hasen und Häsinnen (:-) können darin noch neue Anregungen entdecken.
(Und Rosenfelder lese ich ja sowieso sehr gerne. Vor allem, wenn er über sprachwissenschaftliche Themen schreibt.)
Eine deutsche Übersetzung gibt es auch, und zwar unter dem Namen Der Sprachbaukasten. Allerdings nur von der Onlineversion, die deutlich kürzer als das Buch ist, aber das ist ja schon mal was.
Nur eine Sache gefällt mir an dem Buch nicht, aber zum Glück handelt es sich um etwas relativ Geringfügiges. Die Typographie ist hier und da ein bißchen, sagen wir mal, daneben. Und zwar auf eine Art und Weise, wie sie in sprachwissenschaftlichen Büchern leider immer wieder vorkommt: In fremdsprachigen (bzw. in diesem Falle kunstsprachlichen) Wörtern, die z. B. kursiv oder fett gesetzt sind, kommt es vor, daß das eine „exotische Sonderzeichen“ (was in diesem Fall beispielsweise bedeutet: der eine Vokal mit Akzent oder Umlautpunkten, oder das eine Eszett) normal, also nicht kursiv bzw. nicht fett, gesetzt ist. Oder umgekehrt: in einem weder kursiv noch fett gesetzten fremd- bzw. kunstsprachlichen Wort steht das eine „exotische Sonderzeichen“ kursiv.
<seufz> Wenn ich jemals einen Text mit solchen problematischen Buchstaben wie <sarkasmus>ä oder ó</sarkasmus> veröffentliche, also richtig so gedruckt und nicht nur online, werde ich hoffentlich einen Verlag finden, dem ich meinen Text direkt als PDF liefern kann. Also in einer Form, in der ich das gesamte Layout und damit auch die Typographie unter Kontrolle habe und selber dafür sorgen kann, daß alle benötigten Schriftzeichen erstens existieren (nichts ist peinlicher als ein Text, in dem z. B. die griechischen Buchstaben nachträglich von Hand eingefügt wurden) und zweitens auch in der Form vorliegen, in der ich sie brauche – also in der richtigen Größe, kursiv, fett, oder wie auch immer.
Aber zum Glück ist das etwas, was bei einem hinreichend guten Text (und davon kann man bei Rosenfelder normalerweise ausgehen) nicht einmal solchen Sprach- und Typographiefreaks wie mir die Lesefreude verderben kann. Es kommt ja selten genug vor, daß ich ein Buch finde, das zu empfehlen ich bereit bin, bevor ich es selber gelesen habe. Aber ich glaube, das hier ist so eins. :-)
(Außerdem lag in dem Päckchen, bzw. eigentlich war’s ja ein Maxibrief oder wie das heißt, natürlich noch die Rechnung. Hmm, die Rechnungen von Amazon werden auch immer kleiner. Früher kamen sie immer im A4-Format daher, aber diese hier ist geradezu winzig, kaum größer als A6, also fast schon Postkartengröße. Ist das ein Versuch, die armen gebeutelten Wälder vor der bösen Papierindustrie zu retten? Auf das Gewicht der Sendung und damit das Porto wirkt es sich ja eher nicht aus...)
Große Freude. Wieder neues Lesematerial. Oder wie meine Mutter zu sagen pflegte: Juhu, ein neues Buch! Hab ja noch keins! (Dazu muß man wissen, daß meine Eltern beide Buchhändler und außerdem absolute Leseratten waren und daher im Lauf ihres Lebens mehrere tausend Bücher angesammelt hatten. Was natürlich nicht bedeutete, daß sie sich über noch ein Buch z. B. zum Geburtstag oder zu Weihnachten nicht gefreut hätten...)
Das Buch macht auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck. Naja, etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet; schließlich handelt es sich um eine erweiterte Ausgabe der Onlineversion (oben verlinkt), und die ist echt lesenswert. Vor allem natürlich für Leute, die mit dem Sprachbasteln gerade erst anfangen (oder einfach nur wissen wollen, worum es dabei überhaupt geht), aber auch wir alten Hasen und Häsinnen (:-) können darin noch neue Anregungen entdecken.
(Und Rosenfelder lese ich ja sowieso sehr gerne. Vor allem, wenn er über sprachwissenschaftliche Themen schreibt.)
Eine deutsche Übersetzung gibt es auch, und zwar unter dem Namen Der Sprachbaukasten. Allerdings nur von der Onlineversion, die deutlich kürzer als das Buch ist, aber das ist ja schon mal was.
Nur eine Sache gefällt mir an dem Buch nicht, aber zum Glück handelt es sich um etwas relativ Geringfügiges. Die Typographie ist hier und da ein bißchen, sagen wir mal, daneben. Und zwar auf eine Art und Weise, wie sie in sprachwissenschaftlichen Büchern leider immer wieder vorkommt: In fremdsprachigen (bzw. in diesem Falle kunstsprachlichen) Wörtern, die z. B. kursiv oder fett gesetzt sind, kommt es vor, daß das eine „exotische Sonderzeichen“ (was in diesem Fall beispielsweise bedeutet: der eine Vokal mit Akzent oder Umlautpunkten, oder das eine Eszett) normal, also nicht kursiv bzw. nicht fett, gesetzt ist. Oder umgekehrt: in einem weder kursiv noch fett gesetzten fremd- bzw. kunstsprachlichen Wort steht das eine „exotische Sonderzeichen“ kursiv.
<seufz> Wenn ich jemals einen Text mit solchen problematischen Buchstaben wie <sarkasmus>ä oder ó</sarkasmus> veröffentliche, also richtig so gedruckt und nicht nur online, werde ich hoffentlich einen Verlag finden, dem ich meinen Text direkt als PDF liefern kann. Also in einer Form, in der ich das gesamte Layout und damit auch die Typographie unter Kontrolle habe und selber dafür sorgen kann, daß alle benötigten Schriftzeichen erstens existieren (nichts ist peinlicher als ein Text, in dem z. B. die griechischen Buchstaben nachträglich von Hand eingefügt wurden) und zweitens auch in der Form vorliegen, in der ich sie brauche – also in der richtigen Größe, kursiv, fett, oder wie auch immer.
Aber zum Glück ist das etwas, was bei einem hinreichend guten Text (und davon kann man bei Rosenfelder normalerweise ausgehen) nicht einmal solchen Sprach- und Typographiefreaks wie mir die Lesefreude verderben kann. Es kommt ja selten genug vor, daß ich ein Buch finde, das zu empfehlen ich bereit bin, bevor ich es selber gelesen habe. Aber ich glaube, das hier ist so eins. :-)
(Außerdem lag in dem Päckchen, bzw. eigentlich war’s ja ein Maxibrief oder wie das heißt, natürlich noch die Rechnung. Hmm, die Rechnungen von Amazon werden auch immer kleiner. Früher kamen sie immer im A4-Format daher, aber diese hier ist geradezu winzig, kaum größer als A6, also fast schon Postkartengröße. Ist das ein Versuch, die armen gebeutelten Wälder vor der bösen Papierindustrie zu retten? Auf das Gewicht der Sendung und damit das Porto wirkt es sich ja eher nicht aus...)
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Freitag, 25. Juni 2010
Mittsommer
Themen: Finnland
sileas, 14:23h
Gerade eben habe ich ja Mittsommer erwähnt. Das ist einer der allerliebsten Lieblingsfeiertage der Finnen; ein langes Wochenende, an dem alle feiern (vorzugsweise irgendwo im Grünen und mit viel Alkohol und einem zünftigen Grillfest) und das für viele Leute auch die Sommerferien einläutet.
Wikipedia hat einen ganz guten Überblick über das Mittsommerfest in Skandinavien. Unter anderem steht da auch einiges über Mittsommer in Finnland.
Heute und am Wochenende sind viele Busse und Straßenbahnen mit Birkenzweigen geschmückt. Also die paar Busse und Bahnen, die heute und am Wochenende fahren. Wie schon im letzten Eintrag angedeutet, werden an diesem Wochenende in Finnland ja die Bürgersteige hochgeklappt und (fast) nichts geht mehr, weil alle am Feiern sind, auch die Busfahrer...
Die Mittsommerfeuer, die man auf einigen der Fotos in der Wikipedia sieht, werden heute nacht im ganzen Land brennen. Manche Schiffahrtslinien bieten in dieser Nacht besondere „Mittsommerfeuer-Fahrten“ an; irgendwann am Nachmittag schicken sie Leute an der Küste entlang, um nachzusehen, wo es die meisten und größten Scheiterhaufen gibt, und in die Richtung fährt man dann am Abend die Touristen zum Mittsommerfeuer-Gucken. So etwas habe ich vor vielen Jahren mal mit meiner Mutter zusammen gemacht... Die Stunden auf dem Schiff waren schön (schönes altes Schiffchen mit nettem Ambiente, an Bord gab es leckeren Cidre und Törtchen und draußen am Ufer schöne Mittsommerfeuer) – aber am interessantesten war die Heimfahrt kurz nach Mitternacht. Den letzten Vorortzug (den um Mitternacht) hatten wir um wenige Minuten verpaßt, also mußten wir mit dem Taxi fahren, und ich muß schon sagen: mitten in der Nacht direkt nach Norden zu fahren und dabei direkt auf die untergehende/aufgehende Sonne zu ist ein ganz besonderes Erlebnis. Vor allem in einem Fahrzeug, wo man (anders als bei einem Vorortzug) vorne (also in diesem Falle nach Norden) rausgucken kann. :-)
Der Bergwolf (auf finnisch nennt er sich „Tunturisusi“) hat auf seinen Mittsommerseiten unter anderem ein paar beeindruckende Fotos von Mittsommerfeuern. Der Text ist komplett auf finnisch, aber für die Bilder braucht man ja zum Glück keine Fremdsprachkenntnisse...
Wikipedia hat einen ganz guten Überblick über das Mittsommerfest in Skandinavien. Unter anderem steht da auch einiges über Mittsommer in Finnland.
Heute und am Wochenende sind viele Busse und Straßenbahnen mit Birkenzweigen geschmückt. Also die paar Busse und Bahnen, die heute und am Wochenende fahren. Wie schon im letzten Eintrag angedeutet, werden an diesem Wochenende in Finnland ja die Bürgersteige hochgeklappt und (fast) nichts geht mehr, weil alle am Feiern sind, auch die Busfahrer...
Die Mittsommerfeuer, die man auf einigen der Fotos in der Wikipedia sieht, werden heute nacht im ganzen Land brennen. Manche Schiffahrtslinien bieten in dieser Nacht besondere „Mittsommerfeuer-Fahrten“ an; irgendwann am Nachmittag schicken sie Leute an der Küste entlang, um nachzusehen, wo es die meisten und größten Scheiterhaufen gibt, und in die Richtung fährt man dann am Abend die Touristen zum Mittsommerfeuer-Gucken. So etwas habe ich vor vielen Jahren mal mit meiner Mutter zusammen gemacht... Die Stunden auf dem Schiff waren schön (schönes altes Schiffchen mit nettem Ambiente, an Bord gab es leckeren Cidre und Törtchen und draußen am Ufer schöne Mittsommerfeuer) – aber am interessantesten war die Heimfahrt kurz nach Mitternacht. Den letzten Vorortzug (den um Mitternacht) hatten wir um wenige Minuten verpaßt, also mußten wir mit dem Taxi fahren, und ich muß schon sagen: mitten in der Nacht direkt nach Norden zu fahren und dabei direkt auf die untergehende/aufgehende Sonne zu ist ein ganz besonderes Erlebnis. Vor allem in einem Fahrzeug, wo man (anders als bei einem Vorortzug) vorne (also in diesem Falle nach Norden) rausgucken kann. :-)
Der Bergwolf (auf finnisch nennt er sich „Tunturisusi“) hat auf seinen Mittsommerseiten unter anderem ein paar beeindruckende Fotos von Mittsommerfeuern. Der Text ist komplett auf finnisch, aber für die Bilder braucht man ja zum Glück keine Fremdsprachkenntnisse...
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Themen: Vermischtes
sileas, 13:52h
Aus gegebenem Anlaß kommen jetzt zwei Links auf Comics zum Thema „Menstruationsbeschwerden“:
Beide gehören zum Online-Comic SinFest von Tatsuya Ishida. Beim Lesen lohnt es sich übrigens, die Zeile über dem Namen des Autors (immer oben rechts) anzusehen; da steht nämlich jedesmal etwas anderes. Manchmal etwas, was mit dem aktuellen Comic zusammenhängt, manchmal etwas anderes mehr oder weniger Witziges und/oder Skurriles.
Aber zurück zum Thema: Ja, ich habe meine Tage. Nein, ich bin nicht gut gelaunt. Dabei kann ich mich noch glücklich schätzen, daß ich nicht, wie das Mädchen im Comic, schon während der PMS-Phase Bauchkrämpfe kriege... Andererseits kriege ich während der PMS-Phase typischerweise Panikattacken, das ist auch nicht sonderlich lustig. Und in der Phase, wo ich dann die Bauchkrämpfe kriege – das war gestern im Laufe des Vormittags –, habe ich auch keine so tolle Schmerztablette wie in dem Comic, aber immerhin eine, die einigermaßen wirkt. Ich <Herzchen> mein Ketoprofen... während das letzte Bild im zweiten Comic eher nach einer mittelgroßen Dosis Benzodiazepin aussieht. ;-) Oder zumindest wurde ich durch die Einnahme eines Schmerzmittels noch nie euphorisch, egal, wie stark die Schmerzen vorher waren. (Das erste Bild im zweiten Comic trifft’s ziemlich gut.)
<seufz> Aber daß das ausgerechnet jetzt, unmittelbar vor Mittsommer, passiert... An Mittsommer (der offizielle finnische Mittsommertag ist übrigens nicht der tatsächliche Sonnwendtag, sondern der dem 23. Juni am nächsten liegende Samstag, also dieses Jahr der 26. Juni) werden hier in Finnland nämlich die Bürgersteige hochgeklappt und nichts geht mehr, weil alle aufs Land rausfahren, um zu feiern und Bötchen zu fahren und zu grillen und zu saunen und im Meer oder irgendwelchen Seen zu schwimmen und sich zuzusaufen. Und zwar die ganze Nacht lang, weil es ja um diese Jahreszeit selbst hier im Süden nicht richtig dunkel wird. (Weiter im Norden gibt es jetzt tatsächlich rund um die Uhr so etwas Ähnliches wie Tageslicht.) Der Mittsommertag ist der einzige Tag im Jahr, wo die Flagge über Nacht gehißt bleiben darf; an allen anderen Feiertagen wird sie abends um neun (oder wenn es dunkel wird, je nachdem, was davon früher ist) wieder eingeholt.
Das alles ist zwar schön und gut, vor allem für die Leute, die jetzt in irgendeinem Holzhäuschen an einem der zahlreichen Seen sitzen mit einer Bierflasche in der einen und einer Grillzange in der anderen Hand, aber ich, die ich seit Jahr und Tag meine Wochenplanung darauf ausrichte, daß samstagmorgens der Wocheneinkauf erledigt wird, komme um diese Jahreszeit immer etwas aus dem Gleichgewicht. Am Samstag sind die Läden nämlich geschlossen. Und nicht nur die Läden; auch alles andere (außer Polizei, Feuerwehr und Krankenhäusern, hoffe ich mal). Und am Vortag (Freitag, also heute) sind die meisten Geschäfte ebenfalls gar nicht oder nur kurz (vormittags) geöffnet. Das ist also auch kein guter Tag zum Einkaufen: die Geschäfte haben nur wenige Stunden auf, das halbe Land erinnert sich plötzlich, daß man für das lange Wochenende noch gar nichts eingekauft hat, logische Folge: Gedränge in den Geschäften und lange Schlangen an der Kasse.
Das wollte ich mir natürlich nicht unbedingt antun, vor allem, weil ich gestern nicht abschätzen konnte, ob es mir heute besser oder schlechter gehen würde. Also schleppte ich mich halt mit Bauchschmerzen zum nächsten Supermarkt (einen halben Kilometer hin, einen halben Kilometer zurück, ich Heldin) und kaufte ein paar Sachen ein: Brot, Milch, eine Tiefkühlpizza und etwas zu trinken. Jetzt habe ich vor, am Montag oder Dienstag noch so einen „Halb-Wocheneinkauf“ zu erledigen, das ergibt in der Summe dann einen „richtigen“. Alles auf einmal erledigen konnte ich gestern nicht; nicht wegen der Bauchschmerzen, sondern weil ein Teil der Sachen, die ich normalerweise so kaufe, sich nur ungefähr eine Woche lang hält und ich nicht riskieren will, daß mir in dieser „9-Tage-Woche“ etwas am Mittwoch verdirbt, was ich am Donnerstag oder Freitag noch hatte essen wollen...
Immerhin habe ich jetzt frisches Brot und eine neue Sorte Tee zu Hause, und da sieht die Welt doch schon gleich wieder freundlicher aus. Bauchschmerzen hin oder her. Die gehen auch noch weg. :-)
Aber zurück zum Thema: Ja, ich habe meine Tage. Nein, ich bin nicht gut gelaunt. Dabei kann ich mich noch glücklich schätzen, daß ich nicht, wie das Mädchen im Comic, schon während der PMS-Phase Bauchkrämpfe kriege... Andererseits kriege ich während der PMS-Phase typischerweise Panikattacken, das ist auch nicht sonderlich lustig. Und in der Phase, wo ich dann die Bauchkrämpfe kriege – das war gestern im Laufe des Vormittags –, habe ich auch keine so tolle Schmerztablette wie in dem Comic, aber immerhin eine, die einigermaßen wirkt. Ich <Herzchen> mein Ketoprofen... während das letzte Bild im zweiten Comic eher nach einer mittelgroßen Dosis Benzodiazepin aussieht. ;-) Oder zumindest wurde ich durch die Einnahme eines Schmerzmittels noch nie euphorisch, egal, wie stark die Schmerzen vorher waren. (Das erste Bild im zweiten Comic trifft’s ziemlich gut.)
<seufz> Aber daß das ausgerechnet jetzt, unmittelbar vor Mittsommer, passiert... An Mittsommer (der offizielle finnische Mittsommertag ist übrigens nicht der tatsächliche Sonnwendtag, sondern der dem 23. Juni am nächsten liegende Samstag, also dieses Jahr der 26. Juni) werden hier in Finnland nämlich die Bürgersteige hochgeklappt und nichts geht mehr, weil alle aufs Land rausfahren, um zu feiern und Bötchen zu fahren und zu grillen und zu saunen und im Meer oder irgendwelchen Seen zu schwimmen und sich zuzusaufen. Und zwar die ganze Nacht lang, weil es ja um diese Jahreszeit selbst hier im Süden nicht richtig dunkel wird. (Weiter im Norden gibt es jetzt tatsächlich rund um die Uhr so etwas Ähnliches wie Tageslicht.) Der Mittsommertag ist der einzige Tag im Jahr, wo die Flagge über Nacht gehißt bleiben darf; an allen anderen Feiertagen wird sie abends um neun (oder wenn es dunkel wird, je nachdem, was davon früher ist) wieder eingeholt.
Das alles ist zwar schön und gut, vor allem für die Leute, die jetzt in irgendeinem Holzhäuschen an einem der zahlreichen Seen sitzen mit einer Bierflasche in der einen und einer Grillzange in der anderen Hand, aber ich, die ich seit Jahr und Tag meine Wochenplanung darauf ausrichte, daß samstagmorgens der Wocheneinkauf erledigt wird, komme um diese Jahreszeit immer etwas aus dem Gleichgewicht. Am Samstag sind die Läden nämlich geschlossen. Und nicht nur die Läden; auch alles andere (außer Polizei, Feuerwehr und Krankenhäusern, hoffe ich mal). Und am Vortag (Freitag, also heute) sind die meisten Geschäfte ebenfalls gar nicht oder nur kurz (vormittags) geöffnet. Das ist also auch kein guter Tag zum Einkaufen: die Geschäfte haben nur wenige Stunden auf, das halbe Land erinnert sich plötzlich, daß man für das lange Wochenende noch gar nichts eingekauft hat, logische Folge: Gedränge in den Geschäften und lange Schlangen an der Kasse.
Das wollte ich mir natürlich nicht unbedingt antun, vor allem, weil ich gestern nicht abschätzen konnte, ob es mir heute besser oder schlechter gehen würde. Also schleppte ich mich halt mit Bauchschmerzen zum nächsten Supermarkt (einen halben Kilometer hin, einen halben Kilometer zurück, ich Heldin) und kaufte ein paar Sachen ein: Brot, Milch, eine Tiefkühlpizza und etwas zu trinken. Jetzt habe ich vor, am Montag oder Dienstag noch so einen „Halb-Wocheneinkauf“ zu erledigen, das ergibt in der Summe dann einen „richtigen“. Alles auf einmal erledigen konnte ich gestern nicht; nicht wegen der Bauchschmerzen, sondern weil ein Teil der Sachen, die ich normalerweise so kaufe, sich nur ungefähr eine Woche lang hält und ich nicht riskieren will, daß mir in dieser „9-Tage-Woche“ etwas am Mittwoch verdirbt, was ich am Donnerstag oder Freitag noch hatte essen wollen...
Immerhin habe ich jetzt frisches Brot und eine neue Sorte Tee zu Hause, und da sieht die Welt doch schon gleich wieder freundlicher aus. Bauchschmerzen hin oder her. Die gehen auch noch weg. :-)
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Dienstag, 22. Juni 2010
Noch ein wichtiger Geburtstag
Themen: Computer
sileas, 21:36h
Heute wäre Konrad Zuse 100 Jahre alt geworden.
Konrad wer?
Konrad Zuse hat 1941 den ersten vollautomatischen, programmgesteuerten und frei programmierten in binärer Gleitpunktrechnung arbeitenden Computer der Welt gebaut. Also den ersten funktionsfähigen Computer in unserem Sinne. Der Mann ist einer meiner Helden, nicht nur, weil er dieses Gerät (und noch einige andere) gebaut hat, sondern auch und vor allem deswegen, wie er überhaupt auf die Idee dazu gekommen ist: er sei zu faul zum Rechnen gewesen, also habe er sich halt die passende Maschine dazu erfunden. – Das ist natürlich etwas salopp ausgedrückt... Als Student des Bauingenieurwesens mußte Zuse sich, wie alle Bauingenieure, mit monotonen und nervigen statischen Berechnungen herumplagen, und irgendwann kam er auf die Idee, daß es doch viel besser wäre, wenn das eine Maschine erledigen könnte. Denn eine Maschine läßt sich von auch noch so blödsinnigen statischen Berechnungen nicht nerven und macht daher vermutlich wesentlich weniger Fehler als ein Mensch; eine Maschine bekommt von diesen Berechnungen auch keine schlechte Laune; und wenn die Berechnungen von einer Maschine übernommen werden, können die Bauingenieure mehr Zeit mit den wirklich wichtigen Dingen des Lebens verbringen, nämlich mit dem Entwerfen und Bauen von schönen Gebäuden.
Mein alter Informatik-Professor war Zuse-Fan und konnte die Geschichte des jungen Ingenieurstudenten, der im Wohnzimmer seiner Eltern ein Monstrum aus Draht und Relais zusammenbastelte, sehr schön erzählen. :-)
Die ganze Geschichte (und noch viel mehr) gibt’s in Zuses Autobiographie „Der Computer – mein Lebenswerk“ zu lesen. Das Buch richtet sich (auch) an ein Nicht-Fachpublikum; alles, was dem Verfasser zu sehr nach Technik roch, hat er in den Anhang verbannt, und es geht auch längst nicht nur um Computer und um Ingenierwissenschaften, sondern – naja, es ist halt eine Autobiographie. Ich habe es mit großer Begeisterung gelesen und kann es nur empfehlen.
Wem der Sinn nach etwas Technischerem steht, der möge sich „Die Rechenmaschinen von Konrad Zuse“, herausgegeben von Raul Rojas, ansehen. (Im Moment scheint dieses Buch leider vergriffen zu sein; bei Amazon ist es „derzeit nicht verfügbar“ (nicht einmal gebraucht) und in der Bücherdatenbank des Verlages finde ich es überhaupt nicht. Aber man kann es bestimmt in Uni-Bibliotheken finden.)
Um die Autobiographie zu lesen, braucht man wirklich nicht Informatik oder eine Ingenieurwissenschaft studiert zu haben; allerdings hilft es, wenn man Informatiker und/oder Ingenieure (bzw. allgemein diesen Menschentyp) kennt, um Zuses Motivation und seinen Humor zu verstehen. ;-) Wer sich an das „Rechenmaschinen“-Buch heranwagen will, sollte aber zuallermindest Spaß an solchen Sachen wie Schaltdiagrammen oder Laufzeitberechnungen haben... das Buch ist definitiv für ein Fachpublikum geschrieben. Gut, mir haben beide Bücher Spaß gemacht, aber ich lese ja auch, wie neulich erwähnt, SELinux-Konfigurationsdateien zur Entspannung in der Badewanne. Oder tat das zumindest, als ich noch eine Badewanne in der Wohnung hatte. Aber ich schweife ab.
Zur Feier des Tages noch ein paar Links:
In diesem Sinne: Happy birthday to youuuuu... <träller>
Konrad wer?
Konrad Zuse hat 1941 den ersten vollautomatischen, programmgesteuerten und frei programmierten in binärer Gleitpunktrechnung arbeitenden Computer der Welt gebaut. Also den ersten funktionsfähigen Computer in unserem Sinne. Der Mann ist einer meiner Helden, nicht nur, weil er dieses Gerät (und noch einige andere) gebaut hat, sondern auch und vor allem deswegen, wie er überhaupt auf die Idee dazu gekommen ist: er sei zu faul zum Rechnen gewesen, also habe er sich halt die passende Maschine dazu erfunden. – Das ist natürlich etwas salopp ausgedrückt... Als Student des Bauingenieurwesens mußte Zuse sich, wie alle Bauingenieure, mit monotonen und nervigen statischen Berechnungen herumplagen, und irgendwann kam er auf die Idee, daß es doch viel besser wäre, wenn das eine Maschine erledigen könnte. Denn eine Maschine läßt sich von auch noch so blödsinnigen statischen Berechnungen nicht nerven und macht daher vermutlich wesentlich weniger Fehler als ein Mensch; eine Maschine bekommt von diesen Berechnungen auch keine schlechte Laune; und wenn die Berechnungen von einer Maschine übernommen werden, können die Bauingenieure mehr Zeit mit den wirklich wichtigen Dingen des Lebens verbringen, nämlich mit dem Entwerfen und Bauen von schönen Gebäuden.
Mein alter Informatik-Professor war Zuse-Fan und konnte die Geschichte des jungen Ingenieurstudenten, der im Wohnzimmer seiner Eltern ein Monstrum aus Draht und Relais zusammenbastelte, sehr schön erzählen. :-)
Die ganze Geschichte (und noch viel mehr) gibt’s in Zuses Autobiographie „Der Computer – mein Lebenswerk“ zu lesen. Das Buch richtet sich (auch) an ein Nicht-Fachpublikum; alles, was dem Verfasser zu sehr nach Technik roch, hat er in den Anhang verbannt, und es geht auch längst nicht nur um Computer und um Ingenierwissenschaften, sondern – naja, es ist halt eine Autobiographie. Ich habe es mit großer Begeisterung gelesen und kann es nur empfehlen.
Wem der Sinn nach etwas Technischerem steht, der möge sich „Die Rechenmaschinen von Konrad Zuse“, herausgegeben von Raul Rojas, ansehen. (Im Moment scheint dieses Buch leider vergriffen zu sein; bei Amazon ist es „derzeit nicht verfügbar“ (nicht einmal gebraucht) und in der Bücherdatenbank des Verlages finde ich es überhaupt nicht. Aber man kann es bestimmt in Uni-Bibliotheken finden.)
Um die Autobiographie zu lesen, braucht man wirklich nicht Informatik oder eine Ingenieurwissenschaft studiert zu haben; allerdings hilft es, wenn man Informatiker und/oder Ingenieure (bzw. allgemein diesen Menschentyp) kennt, um Zuses Motivation und seinen Humor zu verstehen. ;-) Wer sich an das „Rechenmaschinen“-Buch heranwagen will, sollte aber zuallermindest Spaß an solchen Sachen wie Schaltdiagrammen oder Laufzeitberechnungen haben... das Buch ist definitiv für ein Fachpublikum geschrieben. Gut, mir haben beide Bücher Spaß gemacht, aber ich lese ja auch, wie neulich erwähnt, SELinux-Konfigurationsdateien zur Entspannung in der Badewanne. Oder tat das zumindest, als ich noch eine Badewanne in der Wohnung hatte. Aber ich schweife ab.
Zur Feier des Tages noch ein paar Links:
- Heise online hat natürlich einen Artikel zum 100. Geburtstag von Konrad Zuse, und zwar mit dem schönen Titel „Das Glück, dass meiner zuerst lief“.
- Bei Spiegel Online gibt es außer dem Geburtstagsartikel auch noch eine Themenseite zu Konrad Zuse.
- Die ARD hat ebenfalls eine Themenseite zu Zuse.
- Der Hessische Rundfunk hat auch eine Zuse-Themenseite; außerdem gibt es dort auch einen (aus unerfindlichen Gründen nicht auf der Themenseite verlinkten) Artikel über die Gemälde von Konrad Zuse. Ja, der Mann war nicht nur Ingenieur, sondern in seiner Freizeit auch Kunstmaler. <seufz> Wenn ich mir von einer guten Fee etwas wünschen dürfte, würde mir vermutlich als eine der ersten Sachen ein Zuse-Original, am liebsten eins von den abstrakten, einfallen.
In diesem Sinne: Happy birthday to youuuuu... <träller>
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Donnerstag, 17. Juni 2010
Geburtstags-Nachlese
Themen: Vermischtes
sileas, 16:50h
So, gestern hatte ich Geburtstag. Jetzt bin ich schon wieder ein Jahr älter.
Mein Geburtstag ist für mich immer ein „Ich-Tag“, das heißt, ich kaufe und/oder unternehme Sachen, die ich schon länger mal vorhatte. (Ich bin ja nicht so der Party-Typ; meine letzte Geburtstagsparty, die den Namen verdiente, hatte ich, als ich 12 oder 13 wurde, und meine letzte Feier mit anderen Leuten zusammen – eine Art Mini-Party – hatte ich mit 16 oder 17.)
Letztes Jahr war mein Geburtstag ja nicht so prickelnd. Erstens steckte ich gerade in einer Depression und zweitens hatten wir genau an meinem Geburtstag eine Projekt-Deadline, so daß ich mir nicht, wie ich es eigentlich vorgehabt hatte, an diesem Tag freinehmen konnte. Dafür nahm ich mir dann halt den nächsten Tag frei und hatte zwar (Depression, siehe oben) nicht besonders viel Energie zum Interessante-Sachen-Unternehmen, schaffte es aber immerhin, zum Mittagessen in ein chinesisches Restaurant zu gehen. Und was passierte? Prompt rief mich meine Chefin an: was denn los wäre, sie hätte schon ein paarmal versucht, mich anzurufen... – Ähm, habe ich gar nicht mitgekriegt, denn ich saß zuerst im Bus und dann im Restaurant, wo es ja einen gewissen Hintergrund-Lärmpegel gibt, und das Telefon war erstens in der Handtasche und zweitens auf leise gestellt, weil ich nämlich drittens heute frei habe. – Ach so. ’tschuldigung. Sie habe sich sowieso nur erkundigen wollen, wie es mir denn ginge. (Das kommt davon, wenn Leute in verschiedenen Städten rein technisch in derselben Abteilung arbeiten, da braucht man für so einfache Sachen wie „geht es dir inzwischen denn besser?“ ein Telefon.)
Naja gut. Dieses Jahr fühle ich mich zumindest weniger depressiv als letztes Jahr um diese Zeit. :-D
Für mein Geburtstagsfrühstück hatte ich mir ein paar Tage vorher Karottenkuchen gekauft. Dazu gab es Ingwertee (Schwarztee mit Ingwer). Lecker. :-)
Dann fuhr ich in die Stadt. Weil das Wetter schön war – Sonnenschein, aber nicht zu warm, ca. 15 Grad –, gönnte ich mir einen schönen Spaziergang von etwa einem Kilometer, der mich über die Stadtgrenze brachte, so daß ich für die Busfahrkarte nur die Hälfte bezahlen mußte (die Tarifzonen sind in unserer Gegend mit den Stadtgebieten identisch; es gibt eine Helsinki-Fahrkarte, eine Vantaa-Fahrkarte, eine Regional-Fahrkarte usw.). Der Weg zu der nächstgelegenen Bushaltestelle in Helsinki ist sehr schön; viel Grün, obwohl die letzten 500 m an der Autobahn entlangführen. Zum Glück befindet sich zwischen der Autobahn und dem Fußgängerweg ein großzügiger Grünstreifen mit Büschen und Bäumen, so daß man die Autos zwar hört, aber nicht sieht.
Das geplante Geburtstagsgeschenk für mich selber war dieses Jahr ein Wasserkocher. In den letzten Wochen habe ich soviel Tee getrunken, daß diese Anschaffung wirklich nötig war. Wasser kann man zwar auch im Kochtopf erwärmen, aber das ist erstens für Mengen in der Größenordnung von einer oder zwei Tassen Tee nicht sonderlich energieeffizient, und zweitens ist so ein Kocher deutlich praktischer als ein Kochtopf. Der Kochtopf hat ja keine aufgemalten Linien, die anzeigen, wieviel Wasser gerade drin ist, und der Herd schaltet sich nicht selber ab, wenn das Wasser kocht. ;-)
(Für losen Tee habe ich mir schon vor längerer Zeit eine „Teeröhre“ gekauft. Ein wirklich geniales Teil. Aber ich schweife ab.)
Das Kaufhaus, wo ich ursprünglich hinwollte, war dummerweise wegen Umbau geschlossen. Also ging ich halt zu einem anderen, das, wie ich wußte, auf Haushaltswaren spezialisiert ist, und da fand ich dann auch einen Wasserkocher, der genau meinen Anforderungen entsprach. Die wichtigste Anforderung war: nicht zu groß sollte er sein. Erstens, weil in meiner kleinen Küche nicht viel Platz ist, und zweitens, weil ich ja nie besonders viel Wasser auf einmal kochen muß. Außerdem sollte er natürlich nicht zu teuer sein. Und einfach zu bedienen, aber das ist ja bei Wasserkochern nicht wirklich ein Problem...
Jetzt habe ich einen netten kleinen Wasserkocher, der einen Liter Wasser faßt. Das war der zweitkleinste, den ich finden konnte; der kleinste faßte nur einen halben Liter, was einerseits genau die Menge ist, die ich typischerweise brauche, aber andererseits war dieser Mini-Kocher erstens teurer als der, den ich am Ende gekauft habe, und zweitens hatte er einen höheren Energieverbrauch. Also kaufte ich halt den zweitkleinsten.
Den habe ich inzwischen natürlich auch schon eingeweiht. :-)
Dann ging ich zu Yves Rocher, weil es da angeblich interessante Duschgele im Sonderangebot gab. Leider stellte sich heraus, daß die Aktion inzwischen abgelaufen war. Aber macht nichts – beim Probeschnuppern merkte ich, daß mir die Duschgele sowieso nicht zusagten.
Also widmete ich mein Duschgel-Budget (und wo ich schon mal dabei war, auch einen Teil meines Mittagessens-Budgets) um und ging in die nächste Buchhandlung, wo ich drei interessante Bücher fand:
Und dann fuhr ich wieder heim und machte es mir (nach dem netten Spaziergang von der Bushaltestelle über die Stadtgrenze nach Hause) mit meinen neuen Büchern gemütlich. :-)
Das Knoten-Buch habe ich schon eingeweiht, sozusagen. Eigentlich verwendet man für solche Zierknoten eine spezielle Art von Schnüren, aber das habe ich leider erst zu Hause festgestellt. Also nahm ich das Nächstbeste, was ich zu Hause herumliegen hatte; das waren Scoubidou-Schnüre. Zugegebenermaßen nicht ganz asiatisch-authentisch, aber vorerst ist es ja nur zum Üben...
Hier also meine ersten beiden Zierknoten: ein „doppelter Verbindungsknoten“ (ja, ich weiß, doofer Name, aber ich habe ihn mir nicht ausgedacht)...
... und ein „Lotusknoten“.
Das waren die beiden einfachsten Knoten in dem Buch; jetzt kann ich mich an etwas kompliziertere heranwagen...
Mein Geburtstag ist für mich immer ein „Ich-Tag“, das heißt, ich kaufe und/oder unternehme Sachen, die ich schon länger mal vorhatte. (Ich bin ja nicht so der Party-Typ; meine letzte Geburtstagsparty, die den Namen verdiente, hatte ich, als ich 12 oder 13 wurde, und meine letzte Feier mit anderen Leuten zusammen – eine Art Mini-Party – hatte ich mit 16 oder 17.)
Letztes Jahr war mein Geburtstag ja nicht so prickelnd. Erstens steckte ich gerade in einer Depression und zweitens hatten wir genau an meinem Geburtstag eine Projekt-Deadline, so daß ich mir nicht, wie ich es eigentlich vorgehabt hatte, an diesem Tag freinehmen konnte. Dafür nahm ich mir dann halt den nächsten Tag frei und hatte zwar (Depression, siehe oben) nicht besonders viel Energie zum Interessante-Sachen-Unternehmen, schaffte es aber immerhin, zum Mittagessen in ein chinesisches Restaurant zu gehen. Und was passierte? Prompt rief mich meine Chefin an: was denn los wäre, sie hätte schon ein paarmal versucht, mich anzurufen... – Ähm, habe ich gar nicht mitgekriegt, denn ich saß zuerst im Bus und dann im Restaurant, wo es ja einen gewissen Hintergrund-Lärmpegel gibt, und das Telefon war erstens in der Handtasche und zweitens auf leise gestellt, weil ich nämlich drittens heute frei habe. – Ach so. ’tschuldigung. Sie habe sich sowieso nur erkundigen wollen, wie es mir denn ginge. (Das kommt davon, wenn Leute in verschiedenen Städten rein technisch in derselben Abteilung arbeiten, da braucht man für so einfache Sachen wie „geht es dir inzwischen denn besser?“ ein Telefon.)
Naja gut. Dieses Jahr fühle ich mich zumindest weniger depressiv als letztes Jahr um diese Zeit. :-D
Für mein Geburtstagsfrühstück hatte ich mir ein paar Tage vorher Karottenkuchen gekauft. Dazu gab es Ingwertee (Schwarztee mit Ingwer). Lecker. :-)
Dann fuhr ich in die Stadt. Weil das Wetter schön war – Sonnenschein, aber nicht zu warm, ca. 15 Grad –, gönnte ich mir einen schönen Spaziergang von etwa einem Kilometer, der mich über die Stadtgrenze brachte, so daß ich für die Busfahrkarte nur die Hälfte bezahlen mußte (die Tarifzonen sind in unserer Gegend mit den Stadtgebieten identisch; es gibt eine Helsinki-Fahrkarte, eine Vantaa-Fahrkarte, eine Regional-Fahrkarte usw.). Der Weg zu der nächstgelegenen Bushaltestelle in Helsinki ist sehr schön; viel Grün, obwohl die letzten 500 m an der Autobahn entlangführen. Zum Glück befindet sich zwischen der Autobahn und dem Fußgängerweg ein großzügiger Grünstreifen mit Büschen und Bäumen, so daß man die Autos zwar hört, aber nicht sieht.
Das geplante Geburtstagsgeschenk für mich selber war dieses Jahr ein Wasserkocher. In den letzten Wochen habe ich soviel Tee getrunken, daß diese Anschaffung wirklich nötig war. Wasser kann man zwar auch im Kochtopf erwärmen, aber das ist erstens für Mengen in der Größenordnung von einer oder zwei Tassen Tee nicht sonderlich energieeffizient, und zweitens ist so ein Kocher deutlich praktischer als ein Kochtopf. Der Kochtopf hat ja keine aufgemalten Linien, die anzeigen, wieviel Wasser gerade drin ist, und der Herd schaltet sich nicht selber ab, wenn das Wasser kocht. ;-)
(Für losen Tee habe ich mir schon vor längerer Zeit eine „Teeröhre“ gekauft. Ein wirklich geniales Teil. Aber ich schweife ab.)
Das Kaufhaus, wo ich ursprünglich hinwollte, war dummerweise wegen Umbau geschlossen. Also ging ich halt zu einem anderen, das, wie ich wußte, auf Haushaltswaren spezialisiert ist, und da fand ich dann auch einen Wasserkocher, der genau meinen Anforderungen entsprach. Die wichtigste Anforderung war: nicht zu groß sollte er sein. Erstens, weil in meiner kleinen Küche nicht viel Platz ist, und zweitens, weil ich ja nie besonders viel Wasser auf einmal kochen muß. Außerdem sollte er natürlich nicht zu teuer sein. Und einfach zu bedienen, aber das ist ja bei Wasserkochern nicht wirklich ein Problem...
Jetzt habe ich einen netten kleinen Wasserkocher, der einen Liter Wasser faßt. Das war der zweitkleinste, den ich finden konnte; der kleinste faßte nur einen halben Liter, was einerseits genau die Menge ist, die ich typischerweise brauche, aber andererseits war dieser Mini-Kocher erstens teurer als der, den ich am Ende gekauft habe, und zweitens hatte er einen höheren Energieverbrauch. Also kaufte ich halt den zweitkleinsten.
Den habe ich inzwischen natürlich auch schon eingeweiht. :-)
Dann ging ich zu Yves Rocher, weil es da angeblich interessante Duschgele im Sonderangebot gab. Leider stellte sich heraus, daß die Aktion inzwischen abgelaufen war. Aber macht nichts – beim Probeschnuppern merkte ich, daß mir die Duschgele sowieso nicht zusagten.
Also widmete ich mein Duschgel-Budget (und wo ich schon mal dabei war, auch einen Teil meines Mittagessens-Budgets) um und ging in die nächste Buchhandlung, wo ich drei interessante Bücher fand:
- den neuesten Pratchett-Roman, den es endlich als Taschenbuch gibt (ich kaufe mir lieber Taschenbücher als gebundene, weil die weniger Platz wegnehmen und weniger wiegen; daß sie außerdem billiger sind, stört mich natürlich auch nicht);
- ein Buch über Quasten – jetzt, wo ich ein paar einfache Quasten gemacht habe, will ich auch wissen, wie man kompliziertere macht; sowie
- ein Buch über koreanische Zierknoten.
Und dann fuhr ich wieder heim und machte es mir (nach dem netten Spaziergang von der Bushaltestelle über die Stadtgrenze nach Hause) mit meinen neuen Büchern gemütlich. :-)
Das Knoten-Buch habe ich schon eingeweiht, sozusagen. Eigentlich verwendet man für solche Zierknoten eine spezielle Art von Schnüren, aber das habe ich leider erst zu Hause festgestellt. Also nahm ich das Nächstbeste, was ich zu Hause herumliegen hatte; das waren Scoubidou-Schnüre. Zugegebenermaßen nicht ganz asiatisch-authentisch, aber vorerst ist es ja nur zum Üben...
Hier also meine ersten beiden Zierknoten: ein „doppelter Verbindungsknoten“ (ja, ich weiß, doofer Name, aber ich habe ihn mir nicht ausgedacht)...
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Mittwoch, 16. Juni 2010
Nachbarvölker
Themen: Tücken des Alltags
sileas, 12:29h
Gestern abend telefonierte ich mit einer Freundin in Österreich. Die Verbindung war, sagen wir mal, suboptimal; an ihrem Ende gab’s zeitweise laute Hintergrundgeräusche und ich war wegen der fortgeschrittenen Stunde (für mich als Morgenmensch fängt das zu einer Uhrzeit an, zu der manche meiner Bekannten noch nicht einmal zu Abend gegessen haben) müde und daher lief mein Gehirn nicht mehr auf Volltouren.
Zuerst lief alles ganz gut, aber dann...
Sie: <seltsame österreichische Ausdrucksweise>
Ich: ???
Sie: Hier in Österreich bedeutet das <standarddeutsche Übersetzung des österreichischen Ausdrucks>
Ich: Ach so! Ist ja interessant, im Schwedischen sagt man das genauso.
An dieser Stelle schlug dann die schlechte Verbindung zu (laute Hintergrundgeräusche). Statt „schwedisch“ hörte sie etwas anderes:
Sie: Hör mir bloß auf mit den blöden Schwaben!
... und das kam bei mir wiederum nicht richtig an (laute Hintergrundgeräusche plus müdes Hirn), so daß ich mich veranlaßt fühlte, in den „finnischen Patriotenmodus“ zu schalten:
Ich: Ja, da kann ich dir nur zustimmen, die Schweden sind doof. Bis auf die Finnlandschweden, die sind lieb.
Sie: ???
An dieser Stelle merkten wir dann, daß wir wohl aneinander vorbeiredeten, denn erstens gibt es keine „Finnlandschwaben“ und zweitens hat meine Freundin (soweit ich weiß) nicht genug Skandinavien-Erfahrung, um über die Schweden und deren Doofheit oder Nicht-Doofheit eine besonders stark ausgeprägte Meinung zu haben...
(Für Finnen sind die Schweden der Erbfeind. Bis auf das schwedische Königshaus; das hat hier in Finnland zahlreiche Fans, und ohne die würde die hiesige Klatschpresse-Branche vermutlich wesentlich weniger Geld umsetzen.)
Zuerst lief alles ganz gut, aber dann...
Sie: <seltsame österreichische Ausdrucksweise>
Ich: ???
Sie: Hier in Österreich bedeutet das <standarddeutsche Übersetzung des österreichischen Ausdrucks>
Ich: Ach so! Ist ja interessant, im Schwedischen sagt man das genauso.
An dieser Stelle schlug dann die schlechte Verbindung zu (laute Hintergrundgeräusche). Statt „schwedisch“ hörte sie etwas anderes:
Sie: Hör mir bloß auf mit den blöden Schwaben!
... und das kam bei mir wiederum nicht richtig an (laute Hintergrundgeräusche plus müdes Hirn), so daß ich mich veranlaßt fühlte, in den „finnischen Patriotenmodus“ zu schalten:
Ich: Ja, da kann ich dir nur zustimmen, die Schweden sind doof. Bis auf die Finnlandschweden, die sind lieb.
Sie: ???
An dieser Stelle merkten wir dann, daß wir wohl aneinander vorbeiredeten, denn erstens gibt es keine „Finnlandschwaben“ und zweitens hat meine Freundin (soweit ich weiß) nicht genug Skandinavien-Erfahrung, um über die Schweden und deren Doofheit oder Nicht-Doofheit eine besonders stark ausgeprägte Meinung zu haben...
(Für Finnen sind die Schweden der Erbfeind. Bis auf das schwedische Königshaus; das hat hier in Finnland zahlreiche Fans, und ohne die würde die hiesige Klatschpresse-Branche vermutlich wesentlich weniger Geld umsetzen.)
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Freitag, 11. Juni 2010
Bilderchen aus dem Internet
Themen: Männer und Frauen
sileas, 16:49h
Anläßlich der Torrent-Geschichte von neulich (wir erinnern uns: „Ich hab mir die neue Ubuntu-Version als Torrent runtergeladen!“ – „Torrent? Ist das denn überhaupt legal?“) ist mir noch etwas eingefallen, was ich seinerzeit (lang, lang ist’s her) mal im Terminalraum der Uni erlebt habe.
Ich saß nichts Böses ahnend an einem Terminal und lud von einem FTP-Server ein paar GIFs herunter, auf die mich ein Bekannter hingewiesen hatte.
(Die Sache ist so lange her, daß wir damals noch keine grafischen Benutzeroberflächen hatten, jedenfalls nicht auf den billigen Studententerminals. Die ganze Sache spielte sich an der Kommandozeile ab. Oh Mann, bin ich alt...)
Auf einmal merkte ich, daß der Student am Nachbarterminal mich ungläubig anstarrte. Das heißt: abwechselnd mich und meinen Bildschirm, auf dem der FTP-Client eifrig Bilder herunterlud. GET <kryptischer Dateiname>.GIF ... soundsoviel Kilobyte... bitte warten, Datei wird übertragen... GET <anderer kryptischer Dateiname>.GIF ... soundsoviel Kilobyte... bitte warten, Datei wird übertragen... usw. usf. Also nicht unbedingt ein besonders interessanter Vorgang, den anzustarren sich irgendwie gelohnt hätte, aber egal.
Schließlich sagte er zu mir mit sooooo großen Augen: „Wow... ich hätte nie gedacht, daß Frauen sich auch sowas aus dem Netz runterladen...“
Ich daraufhin: „Was? Fraktalgrafiken?“
Er wurde knallrot, murmelte irgendwas und wandte sich wieder seinem eigenen Terminal zu.
Ich glaube, er hatte eine andere Art von Bildern gemeint... ;-)
(Und ja, die Bilder, die ich herunterlud, waren ganz ehrlich Fraktale. Also eine bestimmte Art von computergenerierter abstrakter Kunst. Vollkommen harmlos und garantiert jugendfrei. Ich sammle die Dinger und mache ab und zu auch selber welche.)
Ich saß nichts Böses ahnend an einem Terminal und lud von einem FTP-Server ein paar GIFs herunter, auf die mich ein Bekannter hingewiesen hatte.
(Die Sache ist so lange her, daß wir damals noch keine grafischen Benutzeroberflächen hatten, jedenfalls nicht auf den billigen Studententerminals. Die ganze Sache spielte sich an der Kommandozeile ab. Oh Mann, bin ich alt...)
Auf einmal merkte ich, daß der Student am Nachbarterminal mich ungläubig anstarrte. Das heißt: abwechselnd mich und meinen Bildschirm, auf dem der FTP-Client eifrig Bilder herunterlud. GET <kryptischer Dateiname>.GIF ... soundsoviel Kilobyte... bitte warten, Datei wird übertragen... GET <anderer kryptischer Dateiname>.GIF ... soundsoviel Kilobyte... bitte warten, Datei wird übertragen... usw. usf. Also nicht unbedingt ein besonders interessanter Vorgang, den anzustarren sich irgendwie gelohnt hätte, aber egal.
Schließlich sagte er zu mir mit sooooo großen Augen: „Wow... ich hätte nie gedacht, daß Frauen sich auch sowas aus dem Netz runterladen...“
Ich daraufhin: „Was? Fraktalgrafiken?“
Er wurde knallrot, murmelte irgendwas und wandte sich wieder seinem eigenen Terminal zu.
Ich glaube, er hatte eine andere Art von Bildern gemeint... ;-)
(Und ja, die Bilder, die ich herunterlud, waren ganz ehrlich Fraktale. Also eine bestimmte Art von computergenerierter abstrakter Kunst. Vollkommen harmlos und garantiert jugendfrei. Ich sammle die Dinger und mache ab und zu auch selber welche.)
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Schöne Wörter (1)
Themen: Schöne Wörter, Finnisch
sileas, 16:24h
Das hier wollte ich schon seit Ewigkeiten bloggen. Inzwischen habe ich genügend Material zum Thema, um sagen zu können, daß es vermutlich eine neue Serie wird. :-)
Als Sprachwissenschaftlerin interessiere ich mich ja für Wörter. Als Techwriterin (bzw. auf deutsch: technische Redakteurin, auch ein schönes Wort, aber nicht schön genug für einen eigenen Blogeintrag) natürlich auch. Deshalb freue ich mich immer, wenn ich irgendwo ein Wort finde, das aus irgendeinem Grund besonders schön ist.
Zum Auftakt: „anfangi“.
Vor einiger Zeit saß ich an einem Rechner, auf dem die finnischsprachige Version von Windows installiert war, komplett mit der finnischsprachigen Version von Word. Das, was ich da zu tippen hatte, war eigentlich eine recht einfache Angelegenheit, und ich war schnell fertig, aber dann fing ich an, durch die Menüs zu gucken, um zu sehen, was es da so alles gab (ich benutze ja normalerweise für Textverarbeitung und die anderen üblichen Bürotätigkeiten OpenOffice, was zwar so ähnlich ist wie MS-Office, aber eben doch nicht ganz dasselbe), und auch, wie das alles wohl auf finnisch heißen mag (auf meinem Rechner ist alles englischsprachig).
Dabei stieß ich auf das putzige Wort, das ich weiter oben genannt habe, nämlich „anfangi“. Hihi. :-)
Eine kurze Recherche (Browser starten, schnell rüber zur finnischen Wikipedia und das rätselhafte Wort eingeben) ergab, daß es sich dabei tatsächlich um so etwas Ähnliches wie einen „Anfang“ handelt. Und zwar nicht einfach um irgendeinen Anfang, sondern um das finnische Wort für eine Initiale, also diese extragroßen und oft irgendwie besonders verzierten Buchstaben, die man manchmal ganz am Anfang eines Textes oder eines Kapitels sieht.
Nett, daß die Finnen dafür nicht, wie alle anderen auch, einfach das lateinische Wort übernommen haben, sondern einen passenden Ausdruck ausgerechnet aus dem Deutschen entlehnt haben... Das -i am Ende ist dazu da, daß man das Wort im Finnischen vernünftig flektieren kann. (Finnische Substantive, die nicht auf einen Vokal enden, können nur auf einen von ganz wenigen Konsonanten enden – nämlich l, n, r, s oder t. Fremdwörter und (ausländische) Ortsnamen, die auf einen anderen Konsonanten enden – also beispielsweise ng wie in „Anfang“ –, kriegen ein -i angehängt, damit sie ins Schema passen und sich die Leute nicht die Zunge (oder das Gehirn) verrenken müssen, wenn sie das Wort in einem Satz gebrauchen.)
Aber auch wenn ich das alles weiß, zaubert mir dieses goldige Wort immer noch ein Lächeln aufs Gesicht... :-)
Als Sprachwissenschaftlerin interessiere ich mich ja für Wörter. Als Techwriterin (bzw. auf deutsch: technische Redakteurin, auch ein schönes Wort, aber nicht schön genug für einen eigenen Blogeintrag) natürlich auch. Deshalb freue ich mich immer, wenn ich irgendwo ein Wort finde, das aus irgendeinem Grund besonders schön ist.
Zum Auftakt: „anfangi“.
Vor einiger Zeit saß ich an einem Rechner, auf dem die finnischsprachige Version von Windows installiert war, komplett mit der finnischsprachigen Version von Word. Das, was ich da zu tippen hatte, war eigentlich eine recht einfache Angelegenheit, und ich war schnell fertig, aber dann fing ich an, durch die Menüs zu gucken, um zu sehen, was es da so alles gab (ich benutze ja normalerweise für Textverarbeitung und die anderen üblichen Bürotätigkeiten OpenOffice, was zwar so ähnlich ist wie MS-Office, aber eben doch nicht ganz dasselbe), und auch, wie das alles wohl auf finnisch heißen mag (auf meinem Rechner ist alles englischsprachig).
Dabei stieß ich auf das putzige Wort, das ich weiter oben genannt habe, nämlich „anfangi“. Hihi. :-)
Eine kurze Recherche (Browser starten, schnell rüber zur finnischen Wikipedia und das rätselhafte Wort eingeben) ergab, daß es sich dabei tatsächlich um so etwas Ähnliches wie einen „Anfang“ handelt. Und zwar nicht einfach um irgendeinen Anfang, sondern um das finnische Wort für eine Initiale, also diese extragroßen und oft irgendwie besonders verzierten Buchstaben, die man manchmal ganz am Anfang eines Textes oder eines Kapitels sieht.
Nett, daß die Finnen dafür nicht, wie alle anderen auch, einfach das lateinische Wort übernommen haben, sondern einen passenden Ausdruck ausgerechnet aus dem Deutschen entlehnt haben... Das -i am Ende ist dazu da, daß man das Wort im Finnischen vernünftig flektieren kann. (Finnische Substantive, die nicht auf einen Vokal enden, können nur auf einen von ganz wenigen Konsonanten enden – nämlich l, n, r, s oder t. Fremdwörter und (ausländische) Ortsnamen, die auf einen anderen Konsonanten enden – also beispielsweise ng wie in „Anfang“ –, kriegen ein -i angehängt, damit sie ins Schema passen und sich die Leute nicht die Zunge (oder das Gehirn) verrenken müssen, wenn sie das Wort in einem Satz gebrauchen.)
Aber auch wenn ich das alles weiß, zaubert mir dieses goldige Wort immer noch ein Lächeln aufs Gesicht... :-)
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