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Dienstag, 9. Dezember 2008
Krankgeschrieben
Themen: Neuro-Psycho
sileas, 09:26h
Gestern war ich beim Arzt (den Termin hatte ich mir, wie im Urlaubstagebuch erwähnt, schon von Deutschland aus per Internet besorgt), und der hat mich erst einmal für den Rest des Monats krankgeschrieben.
Die finnischen Ärzte haben anscheinend seit meiner letzten Krankschreibung ihren Geheimcode geändert. Damals schrieben sie ihre Diagnose noch auf lateinisch (was aus meinem Beinahe-Nervenzusammenbruch anno 2003 eine „reactio acuta e stressu“ machte – hach, da fühlt man sich gleich ein wenig bedeutender – und einer Bekannten, die unter Schwindelgefühl litt, eine „sensatio vertiginis et capitis volventis“ bescherte. Ich sag's ja: non scholae sed vitae). Inzwischen sind sie auf ICD-Kürzel umgestiegen. Das heißt unter anderem, daß ich erst ins Internet muß, um herauszubekommen, was da bei mir eigentlich diagnostiziert wurde. (Zum Glück habe ich das große Latinum damals nicht mit dem ausdrücklichen Ziel gemacht, finnische Krankschreibungen dechiffrieren zu können, sonst würde ich mich jetzt ganz schön ärgern.)
Außerdem hat er mir ein paar Sachen verschrieben, die mir hoffentlich helfen werden – unter anderem darf ich jetzt von den Beruhigungstabletten, die ich bisher nur „ab und zu, bei Bedarf“ nehmen sollte, bis zu drei pro Tag nehmen.
Dann gab's noch ein Rezept für ein Medikament, das mir bis dahin gar kein Begriff gewesen war. Als er es mir genauer erklärte, packte mich erst einmal das kalte Grausen („was, so krank kann ich doch gar nicht sein!?!?“). Aber als ich den Wirkstoff dann zu Hause in meinem guten alten Pharmaziebuch nachschlug, beruhigte ich mich wieder: aha, ein Wirkstoff, der (unter anderem) mit so ziemlich allen bekannten Arten von Serotonin-Rezeptoren interagiert – das klingt genau richtig. Und über die antihistaminische „Neben“wirkung werde ich mich ganz bestimmt nicht beschweren, auch wenn um diese Jahreszeit eher nicht so viele Pollen durch die Luft schwirren. (Und überhaupt: den Wirkstoff hat er mir ja verschrieben, damit ich aufhöre mit so Sachen wie „was!?!? <andiedeckespring> So krank kann man doch gar nicht sein...“ <aufreg> <kopflosrumrenn> <kreisch> <panik> usw. usw.)
Die finnischen Ärzte haben anscheinend seit meiner letzten Krankschreibung ihren Geheimcode geändert. Damals schrieben sie ihre Diagnose noch auf lateinisch (was aus meinem Beinahe-Nervenzusammenbruch anno 2003 eine „reactio acuta e stressu“ machte – hach, da fühlt man sich gleich ein wenig bedeutender – und einer Bekannten, die unter Schwindelgefühl litt, eine „sensatio vertiginis et capitis volventis“ bescherte. Ich sag's ja: non scholae sed vitae). Inzwischen sind sie auf ICD-Kürzel umgestiegen. Das heißt unter anderem, daß ich erst ins Internet muß, um herauszubekommen, was da bei mir eigentlich diagnostiziert wurde. (Zum Glück habe ich das große Latinum damals nicht mit dem ausdrücklichen Ziel gemacht, finnische Krankschreibungen dechiffrieren zu können, sonst würde ich mich jetzt ganz schön ärgern.)
Außerdem hat er mir ein paar Sachen verschrieben, die mir hoffentlich helfen werden – unter anderem darf ich jetzt von den Beruhigungstabletten, die ich bisher nur „ab und zu, bei Bedarf“ nehmen sollte, bis zu drei pro Tag nehmen.
Dann gab's noch ein Rezept für ein Medikament, das mir bis dahin gar kein Begriff gewesen war. Als er es mir genauer erklärte, packte mich erst einmal das kalte Grausen („was, so krank kann ich doch gar nicht sein!?!?“). Aber als ich den Wirkstoff dann zu Hause in meinem guten alten Pharmaziebuch nachschlug, beruhigte ich mich wieder: aha, ein Wirkstoff, der (unter anderem) mit so ziemlich allen bekannten Arten von Serotonin-Rezeptoren interagiert – das klingt genau richtig. Und über die antihistaminische „Neben“wirkung werde ich mich ganz bestimmt nicht beschweren, auch wenn um diese Jahreszeit eher nicht so viele Pollen durch die Luft schwirren. (Und überhaupt: den Wirkstoff hat er mir ja verschrieben, damit ich aufhöre mit so Sachen wie „was!?!? <andiedeckespring> So krank kann man doch gar nicht sein...“ <aufreg> <kopflosrumrenn> <kreisch> <panik> usw. usw.)
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Urlaubstagebuch
Themen: Vermischtes
sileas, 09:07h
Wie schon angekündigt, kommt hier mein Urlaubstagebuch.
Vorsicht: da stehen nicht nur lauter schöne Urlaubsgeschichchen drin. Statt „Urlaubstagebuch“ hätte ich es auch (zumindest was bestimmte Einträge angeht) auch „Geschichte einer Depression“ nennen können.
Alle, die keine Erfahrungen mit Depressionen haben, sollten an dieser Stelle eine kurze Pause machen und sich diesen ausgezeichneten Text zum Thema vom Atari-Frosch durchlesen. Da ist es wirklich gut beschrieben.
In meinem speziellen Fall handelt es sich um etwas, was ich latent seit dem Frühjahr (seit dem Tag, an dem meine Mutter auf die Intensivstation kam) mit mir herumschleppe und was dann vor etwa anderthalb Monaten (als, wie ich jetzt weiß, sogenannte komplexe Trauerreaktion) voll ausgebrochen ist. Ich hatte ja auch früher schon mal depressive Schübe, aber im Moment ist es wirklich ziemlich eklig. Hoffen wir mal, daß die Krankschreibung und die Medikamente helfen. Der Arzt meinte, ich brauche jetzt vor allem viel Ruhe. Ich ergänzte, auf meine persönlichen Erfahrungen zurückgreifend: „... und gute Musik und ganz, ganz viel Orangensaft.“ Er: „OK, wenn's hilft...“
Jetzt gehe ich also heim, nehme meine Medikamente und lege mich zusammen mit einer Flasche Orangensaft ins Bett.
Vorsicht: da stehen nicht nur lauter schöne Urlaubsgeschichchen drin. Statt „Urlaubstagebuch“ hätte ich es auch (zumindest was bestimmte Einträge angeht) auch „Geschichte einer Depression“ nennen können.
Alle, die keine Erfahrungen mit Depressionen haben, sollten an dieser Stelle eine kurze Pause machen und sich diesen ausgezeichneten Text zum Thema vom Atari-Frosch durchlesen. Da ist es wirklich gut beschrieben.
In meinem speziellen Fall handelt es sich um etwas, was ich latent seit dem Frühjahr (seit dem Tag, an dem meine Mutter auf die Intensivstation kam) mit mir herumschleppe und was dann vor etwa anderthalb Monaten (als, wie ich jetzt weiß, sogenannte komplexe Trauerreaktion) voll ausgebrochen ist. Ich hatte ja auch früher schon mal depressive Schübe, aber im Moment ist es wirklich ziemlich eklig. Hoffen wir mal, daß die Krankschreibung und die Medikamente helfen. Der Arzt meinte, ich brauche jetzt vor allem viel Ruhe. Ich ergänzte, auf meine persönlichen Erfahrungen zurückgreifend: „... und gute Musik und ganz, ganz viel Orangensaft.“ Er: „OK, wenn's hilft...“
Jetzt gehe ich also heim, nehme meine Medikamente und lege mich zusammen mit einer Flasche Orangensaft ins Bett.
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