Donnerstag, 9. September 2010
Die Spellchecker von der Post
Themen: Finnland, Sprachen
sileas, 18:54h
Neulich bekam ich eine Postkarte aus den USA, deren Absenderin in meine Adresse einige gar lustige Schreibfehler eingebaut hatte. Tja, wenn man in Finnland wohnt und auch noch in einer Straße mit einem ziemlich langen Namen, muß man mit sowas rechnen...
Die finnische Post rechnet anscheinend auch mit sowas. Jedenfalls kam die Karte problemlos an. Die gar lustigen Schreibfehler waren nicht einmal in einer anderen Handschrift oder gar per Aufkleber korrigiert worden.
Dazu fiel mir mal wieder der Extremfall ein, der mir vor (oje) bald 15 Jahren passiert ist, als ich noch in einer Straße namens „Akanapolku“ wohnte. (Akana = Spreu, polku = Weg oder Pfad. In dem Viertel hießen alle Straßen irgendwie agrarisch.) Der Absender hatte daraus „Skana polkv“ gemacht, was – wenn man über rudimentäre Schwedischkenntnisse verfügt – womöglich sogar so etwas Ähnliches wie einen Sinn ergeben könnte. Bei diesem bestimmten Absender rechne ich allerdings erstens nicht mit Schwedischkenntnissen, nicht einmal mit rudimentären, und habe auch meine Zweifel, daß der damals schon wußte, daß man hierzulande auch Schwedisch spricht...
(Mit rudimentären Schwedischkenntnissen könnte man „Skana“ irgendwie mit Skåne in Verbindung bringen und „polkv“ als Abkürzung von „polkvägen“, „Polk-Straße“, interpretieren. Skånische Polk-Straße oder sowas in der Art. Was auch immer ein „Polk“ sein mag. He, ich habe gesagt: mit rudimentären Schwedischkenntnissen. Ich habe nie behauptet, daß es mit mehr als nur rudimentären Schwedischkenntnissen immer noch sinnvoll aussieht.)
Dennoch kam der Brief unbeschadet und sogar ziemlich zügig an.
Die hiesigen Postboten haben wohl mit gar lustigen Schreibfehlern ausländischer Absender eine Menge Erfahrung...
Der Name der Straße, in der ich jetzt wohne, ist übrigens ungefähr doppelt so lang wie „Akanapolku“ und auch ein bißchen komplizierter. Zumindest wenn man kein Finnisch kann. Wenn man Finnisch kann, steht man immer noch vor dem Problem, daß in unserem Viertel einige Straßen ähnliche Namen haben und es mir beispielsweise schon ein paarmal passiert ist, daß der Pizzadienst anrief: „Hallo, ich stehe hier in der Dingsda-Straße und finde die Hausnummer X aber nicht!“ – „Ja, das liegt daran, daß ich im Dingsda-Weg Nummer X wohne, das ist direkt um die Ecke...“ Zu allem Überfluß gibt es (um dieselbe Metapher weiterzubenutzen) direkt um die Ecke auch noch eine Dingsbums-Straße, eine Dings-Straße, einen Dingens-Weg und einen Dingenskirchen-Weg.
Letztes Jahr in Göteborg begegnete mir eine interessante Variante dieses Problems: „Wir sind jetzt in der Gänsestraße, welches Haus ist noch schnell deins?“ – „Äh, nicht Gänsestraße – Akka-Straße. Mein Haus ist das, wo ich auf dem Balkon stehe und winke.“ (Akka ist der Name einer der Gänse bei „Nils Holgersson“. Und ganz in der Nähe der Akka-Straße in Göteborg gibt es tatsächlich eine Gänsestraße.)
Die finnische Post rechnet anscheinend auch mit sowas. Jedenfalls kam die Karte problemlos an. Die gar lustigen Schreibfehler waren nicht einmal in einer anderen Handschrift oder gar per Aufkleber korrigiert worden.
Dazu fiel mir mal wieder der Extremfall ein, der mir vor (oje) bald 15 Jahren passiert ist, als ich noch in einer Straße namens „Akanapolku“ wohnte. (Akana = Spreu, polku = Weg oder Pfad. In dem Viertel hießen alle Straßen irgendwie agrarisch.) Der Absender hatte daraus „Skana polkv“ gemacht, was – wenn man über rudimentäre Schwedischkenntnisse verfügt – womöglich sogar so etwas Ähnliches wie einen Sinn ergeben könnte. Bei diesem bestimmten Absender rechne ich allerdings erstens nicht mit Schwedischkenntnissen, nicht einmal mit rudimentären, und habe auch meine Zweifel, daß der damals schon wußte, daß man hierzulande auch Schwedisch spricht...
(Mit rudimentären Schwedischkenntnissen könnte man „Skana“ irgendwie mit Skåne in Verbindung bringen und „polkv“ als Abkürzung von „polkvägen“, „Polk-Straße“, interpretieren. Skånische Polk-Straße oder sowas in der Art. Was auch immer ein „Polk“ sein mag. He, ich habe gesagt: mit rudimentären Schwedischkenntnissen. Ich habe nie behauptet, daß es mit mehr als nur rudimentären Schwedischkenntnissen immer noch sinnvoll aussieht.)
Dennoch kam der Brief unbeschadet und sogar ziemlich zügig an.
Die hiesigen Postboten haben wohl mit gar lustigen Schreibfehlern ausländischer Absender eine Menge Erfahrung...
Der Name der Straße, in der ich jetzt wohne, ist übrigens ungefähr doppelt so lang wie „Akanapolku“ und auch ein bißchen komplizierter. Zumindest wenn man kein Finnisch kann. Wenn man Finnisch kann, steht man immer noch vor dem Problem, daß in unserem Viertel einige Straßen ähnliche Namen haben und es mir beispielsweise schon ein paarmal passiert ist, daß der Pizzadienst anrief: „Hallo, ich stehe hier in der Dingsda-Straße und finde die Hausnummer X aber nicht!“ – „Ja, das liegt daran, daß ich im Dingsda-Weg Nummer X wohne, das ist direkt um die Ecke...“ Zu allem Überfluß gibt es (um dieselbe Metapher weiterzubenutzen) direkt um die Ecke auch noch eine Dingsbums-Straße, eine Dings-Straße, einen Dingens-Weg und einen Dingenskirchen-Weg.
Letztes Jahr in Göteborg begegnete mir eine interessante Variante dieses Problems: „Wir sind jetzt in der Gänsestraße, welches Haus ist noch schnell deins?“ – „Äh, nicht Gänsestraße – Akka-Straße. Mein Haus ist das, wo ich auf dem Balkon stehe und winke.“ (Akka ist der Name einer der Gänse bei „Nils Holgersson“. Und ganz in der Nähe der Akka-Straße in Göteborg gibt es tatsächlich eine Gänsestraße.)