Samstag, 5. Juni 2010
Torrents
Themen: Computer, Politik
Manchmal, wenn ich erwähne, daß ich gerade irgendwelche Torrents am Laufen habe oder daß ich neulich etwas per BitTorrent heruntergeladen habe, reagieren die Leute etwas seltsam.

Gucken mich beispielsweise groß an und fragen: „Was?? Du??? Benutzt BitTorrent?!?!? “

Oder schauen sich demonstrativ mit Verschwörermiene um und flüstern dann, hach, ich sei ja soooo verrucht...

Oder gucken entsetzt und behaupten, das sei doch alles ILLEGAL! Und überhaupt und sowieso.

Ja, ich benutze BitTorrent. Nein, das ist nicht alles illegal. Und besonders verrucht fühle ich mich dabei eigentlich auch nicht.

Natürlich ist es wahr, daß man per Torrent aus diversen Tauschbörsen diverse Musik (und auch Filme, Software usw. usf.) herunterladen kann, deren Urheber damit (sagen wir mal) nicht so ganz einverstanden sind. Allerdings gibt es auch Orte, an denen man z. B. Musik herunterladen kann, die von ihren Schöpfern da ausdrücklich zu diesem Zwecke hingestellt wurde. Jamendo beispielsweise. Da können Musiker ihre Musik hochladen, und wenn jemandem ein Lied oder eine Platte gefällt, kann er es (mit seinem Webbrowser, per FTP oder eben auch als Torrent) herunterladen und darf selber entscheiden, wieviel Geld er dem Künstler spenden will.

Und viele Linux-Distributionen kann man ebenfalls unter anderem als Torrent herunterladen, und zwar nicht (nur) von irgendwelchen obskuren Tauschbörsen, sondern ganz offiziell von der Homepage des Herstellers.

(Als ich das gemerkt habe, lief mein Torrent-Client eine Weile Tag und Nacht und jetzt stapeln sich bei mir die selbstgebrannten Linux-Live-CDs.)

Also, wie gesagt: Bloß weil jemand einen Torrent-Client laufen hat, heißt das noch lange nicht, daß er damit ständig lauter böse illegale (bzw. was heißt hier „illegal“ – Urheberrecht ist Zivil- und nicht Strafrecht, daher ist dieser Ausdruck sowieso eher unpassend) Sachen anstellt...

Und warum brauche ich so viele Linux-Live-CDs?
  1. Warum denn nicht? ;-)
  2. Wenn ich wieder einen zweiten Rechner habe, einen nur zum Internetten, werde ich den wieder als Multiboot-System einrichten. Diesmal aber nicht nur mit zwei verschiedenen Linuxen, sondern mit mindestens vier. Und die muß ich natürlich vorher alle ausprobieren, und am einfachsten geht das nun mal mit Live-CDs. (OK, am einfachsten geht das bei einem Kumpel, der zufällig eine davon bei sich auf dem Rechner hat. Wenn man aber niemanden kennt, der XYZ-Linux benutzt, geht es mit einer Live-CD am einfachsten.)
Im Moment sieht es so aus, als würden es Debian plus Ubuntu (wie schon auf dem alten Rechner) plus openSUSE plus Fedora werden. Als ausschließliches Live-System benutze ich weiterhin Grml. Eine Zeitlang habe ich mit dem Gedanken gespielt, mir Grml auch auf irgendeiner Festplatte zu installieren, aber dann fiel mir ein, daß ich es ja eigentlich nie für Alltagsarbeit verwende, sondern fast ausschließlich als Notfall-Diagnose- und -Rettungssystem, und daß für so etwas eine Installation auf einer Festplatte nun wirklich keinen Sinn ergibt...

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Reis und Hülsenfrüchte
Themen: Kochen
Ich experimentiere seit einer Woche mit Reis und Hülsenfrüchten herum, was sich daraus alles für einfache und leckere (oder zumindest eßbare) Gerichte zaubern lassen. Reis und Hülsenfrüchte haben ja gewisse Vorteile: sie sind erstens nicht besonders teuer und halten sich zweitens auch ungekühlt ziemlich lange. Ach ja, und ganz ungesund sind sie auch nicht.

Und sie lassen sich leicht zubereiten.

Grundprinzipien:
  • Beim Kochen von Reis rechnet man (für losen Reis; ich weiß gar nicht, ob man hier in Skandinavien überhaupt Reis im Kochbeutel kaufen kann) pro Volumeneinheit Reis zwei Volumeneinheiten Wasser.
  • Bohnen und Linsen müssen vor dem Kochen abgespült (z. B. im Sieb unterm Wasserhahn) und dann eingeweicht werden. Dabei rechnet man pro Volumeneinheit Linsen zwei, pro Volumeneinheit Bohnen drei Volumeneinheiten Wasser. Da ich Bohnen und Linsen vorher abspüle, habe ich keinerlei Hemmungen, das beim Einweichen übrigbleibende Wasser zusammen mit den Bohnen bzw. Linsen in den Kochtopf zu kippen.
Meine ersten Versuche mit grünen Linsen waren ziemlich erfolgreich. Grundrezept: Linsen eine Stunde einweichen, zusammen mit Reis und Flüssigkeit in einen Kochtopf geben, kurz aufkochen lassen, dann ca. 20 Minuten köcheln lassen (bzw. bis das Wasser vollständig von Reis und Linsen aufgesogen worden ist). Mit Tomatensoße aus dem Glas servieren.

(Die Flüssigkeit war das von den Linsen beim Einweichen nicht vollständig aufgesogene Wasser plus die für den Reis benötigten zwei Volumeneinheiten Wasser. In meinem konkreten Fall, da ich je eine halbe Tasse (ca. 12 cl) Reis und Linsen kochen wollte: eine Tasse (ca. 24 cl) Wasser zum Linseneinweichen und eine weitere Tasse für den Reis.)

Heute morgen habe ich mir Kidneybohnen gekauft und beim Heimkommen gleich welche eingeweicht. Große Enttäuschung: Laut Packungsaufschrift müssen Bohnen wesentlich länger weichen als Linsen, nämlich mindestens mehrere Stunden, am besten über Nacht. Also konnte ich nicht gleich (bzw. nicht schon nach einer Stunde) etwas Leckeres kochen... aber egal... inzwischen habe ich’s geschafft.

Diesmal war ich etwas abenteuerlustiger und bin wie folgt verfahren: Bohnen mehrere Stunden einweichen, zusammen mit Reis und Flüssigkeit in einen Kochtopf geben, kurz aufkochen lassen, dann ca. 20 Minuten köcheln lassen. Einige Scheiben Kochschinken kleinschnippeln und dazugeben. Weiterköcheln lassen, bis das Wasser vollständig verschwunden ist. Tomatensoße (diesmal ganz einfache durchpassierte Tomaten) darübergeben und mit zufällig im Küchenschrank gefundener südafrikanischer Curry-Gewürzmischung abschmecken.

Schmeckt nicht schlecht. Allerdings hätte ich vielleicht ein ganz kleines bißchen weniger Currymischung verwenden sollen... <röchel>

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