Mittwoch, 14. Januar 2009
Ich fühl mich so alt (3)
Themen: Älterwerden, Schweden
Bei den jungen Mädchen in Schweden scheint es gerade Mode zu sein, als Hose eine Art enganliegende Gymnastikhose oder Strumpfhose zu tragen und als Oberteil ein T-Shirt, das (buchstäblich) mit knapper Not lang genug ist, um den Hintern zu bedecken.

In sowas würde ich mich nie auf die Straße trauen. Und das liegt nicht daran, daß ich eher der rundliche Typ bin und in sowas nicht sehr vorteilhaft aussehen würde... für mich gehört solche Kleidung eher in die Kategorie „Turnhallenkleidung“ oder allenfalls „Not-Schlafanzug, wenn man spontan bei Freunden im Gästezimmer übernachtet oder seinen richtigen Schlafanzug zu Hause vergessen hat“. Mal ganz abgesehen davon, daß zusammen mit den gerade angesagten Frisuren, Make-up usw. der Gesamteindruck (zumindest für mich) in etwa „Worst of the 1980s“ ist.

Zum Glück scheint sich diese Mode auf ca. 15–20-Jährige zu beschränken. Spätestens ab Mitte 20 ziehen die Schwedinnen Kleider an, die ich tatsächlich als „Straßenkleidung“ erkennen kann.

Jetzt muß ich nur noch lernen, zu bestimmten Zeiten (kurz vor Unterrichtsbeginn am Morgen und kurz nach Unterrichtsende am Nachmittag, wenn sich das junge Gemüse massenweise in die Busse quetscht) das Busfahren zu vermeiden...

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Tsch
Themen: Finnland, Schweden, Sprachen
In der schwedischen Orthographie gibt es eine Menge von Buchstabenkombinationen, die alle mehr oder weniger „tsch“ ausgesprochen werden: vor allem t (und st) und k gefolgt von j oder einem Vordervokal (e, i, ö, ä, y). Das bedeutet natürlich umgekehrt auch, daß die Schweden dazu neigen, diese Kombinationen auch in Fremdwörtern am ehesten als „tsch“ auszusprechen.

So richtig bewußt wurde mir das erst, als ein schwedischer Kollege von seiner letzten Finnlandreise erzählte und auch erwähnte, daß er ab und zu bei einer Ladenkette oder etwas in der Art namens „Tschoski“ eingekauft hätte.

Meine finnische Kollegin und ich grübelten eine ganze Weile, was das wohl für eine Ladenkette sein könnte. Denn der Name „Tschoski“ war uns gänzlich unbekannt.

Am Ende kamen wir dann doch darauf: natürlich hatte der Schwede kioski gemeint, vermutlich die Kette R-Kioski.

(Tip für Finnlandreisende: Bei R-Kioski kriegt man vor allem Zeitschriften und Busfahrkarten und Lottoscheine, aber in vielen Filialen werden auch andere Dienstleistungen geboten, z. B. ein Filmverleih. Die Läden führen auch Lebensmittel, Getränke und (sagen wir mal) Alltagswaren, aber meist zu deutlich höheren Preisen als im normalen Lebensmittelgeschäft oder Supermarkt. Dafür haben die Kioske längere Öffnungszeiten, so daß man beispielsweise auch am Wochenende schnell eine neue Zahnbürste kaufen gehen kann, wenn man zufällig dringend eine braucht und alle „normalen“ Geschäfte geschlossen sind.)

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