Freitag, 7. August 2009
Neuer Rechner
Themen: Computer
Mein alter Laptop war ja schon ziemlich alt und zeigte verschiedene Abnutzungserscheinungen. In den letzten Wochen hatte schließlich das Gehäuse an einigen Stellen begonnen, auseinanderzufallen, und vorgestern kam es dann ganz schlimm: Der Rechner schaltete sich alle paar Minuten von selber aus. Vermutlich hing das damit zusammen, daß eine der Schwachstellen am Gehäuse direkt neben dem Netzschalter war und der Schalter immer sozusagen mitbetätigt wurde, wenn das Gehäuse wackelte...

Naja, ein neuer Rechner wäre sowieso im Laufe des nächsten halben Jahres fällig gewesen. Aber ich hatte eigentlich gehofft, daß das nicht ganz so plötzlich nötig wäre.

Ich fahre nämlich am Montag in Urlaub und hatte (und habe noch) daher eine Menge anderer Dinge zu erledigen und nicht unbedingt Zeit zum Neuen-Rechner-Shoppen...

Also ging ich mal wieder zum Laptop-Spezialisten meines Vertrauens. Dort hatte ich den Laptop seinerzeit gekauft, und es war ja immerhin möglich, daß man dort Ersatzteile (oder ein ganzes Ersatzgehäuse) hätte.

Hatte man leider nicht. Also doch ein neues Gerät.

Ich komme zwar nur ungefähr einmal im Jahr in diesen Laden, aber anscheinend habe ich dort irgendwann einen ziemlichen Eindruck hinterlassen (vermutlich als „die mit dem komischen Akzent und der Knoppix-Live-CD“). Sobald klar war, daß ich einen neuen Rechner brauchte, war das erste, was der Verkäufer sagte: „Den hier gibt’s wahlweise mit Vista oder mit Ubuntu. Du bist doch Linuxerin, gell?“ („Wahlweise mit Vista oder mit Ubuntu“ heißt in diesem Laden, daß der Rechner ohne Betriebssystem verkauft wird und man sich gegen Aufpreis Windows installieren lassen kann. Linux wird auf Wunsch kostenlos installiert. Wenn man ein anderes Betriebssystem will, muß man sich selber drum kümmern. Aber das nur am Rande.)

Der fragliche Rechner war allerdings ein kleines bißchen zu groß für mich. Und ein kleines bißchen zu teuer.

Allerdings hatten sie einen anderen am Lager, den ich mir schließlich kaufte. Das war dieses hübsche Gerät hier. Die billigere Version, also die mit der 160-GB-Platte und dem (grusel) reflektierenden Bildschirm im (grusel) Kinoleinwand-Breitformat.

Im Laden bootete das Ding mit der Ubuntu-Live-CD problemlos. Prima, dachte ich, dann würde ich wohl keine Probleme damit haben, zu Hause Debian darauf zu installieren.

Leider stellte sich dann heraus, daß das doch nicht ganz so einfach war. Zuerst lief alles problemlos – bis zu dem Punkt, wo ich merkte, daß sich X nicht
starten ließ. Das Problem kannte ich; das passiert mir jedesmal, wenn ich einen neuen Laptop habe... muß wohl daran liegen, daß jeder Laptop einen anderen Bildschirm hat (und vor allem einen anderen Bildschirm als das mehrere Jahre ältere Modell, das er bei mir ersetzen soll). Also schnell neue Treiber heruntergeladen und installiert.

Damit klappte es aber immer noch nicht so richtig. Ich schaffte es zwar, X zu laden, aber der Rechner bestand auf einer völlig unpassenden Bildschirmauflösung.

Dann lernte ich etwas Wichtiges: Wenn etwas mit Ubuntu funktioniert und mit Debian nicht oder nicht so gut, lohnt es sich, mal bei Debian Unstable nachzugucken. Und siehe da: da gab es die neue Version des Intel-Video-Treibers, der bei Ubuntu so schön funktionierte.

Inzwischen war es Donnerstag, und ich hatte immerhin einen funktionierenden Bildschirm. Und ich war von der Auflösung wirklich beeindruckt. Da ich zu der Fraktion gehöre, die „GUI“ als „zwanzig Xterms und ein hübsches Hintergrundbild“ definiert, kann man sich vorstellen, wie der Bildschirm aussah... ;-) (OK, um ehrlich zu sein: ich habe noch ein paar andere Kleinigkeiten neben den ganzen Xterms. Fluxbox, mein derzeitiger Lieblings-Windowmanager, hat einige nette Applets zu bieten... deshalb befinden sich auf meinem Bildschirm außer Xterms auch noch so lebenswichtige Sachen wie die Mondphasen-Anzeige oder das fröhlich flackernde Kaminfeuer.)

Dann merkte ich, daß die Soundkarte nicht wollte. Nach vielen Stunden des ergebnislosen Googelns (ich fand zwar viele Tips, was man mit genau diesem Computer machen sollte, wenn unter Linux der Ton nicht funktioniert, aber die halfen alle nicht) merkte ich endlich, daß das wohl daran lag, daß kein Treiber installiert war. Oder genauer: ich hatte zwar einen Treiber installiert, es aber irgendwie geschafft, einen auszuwählen, der zu allem möglichen, aber nicht zu dieser Soundkarte paßte. Peinlich... :-} Das Paket, das ich installieren mußte, um (ganz ohne weitere Konfigurationsbemühungen meinerseits) die Soundkarte zum Laufen zu bringen, war das ganz banale alsa-base.

Soweit ich das überblicke, läuft jetzt alles, was ich brauche. Bis auf eine einzige Sache: einige der exotischeren Funktionstasten funktionieren noch nicht. Ich kann beispielsweise mit einem einzigen Tastendruck die eingebauten Lautsprecher stumm schalten, aber nicht lauter oder leiser. Aber das ist jetzt erst einmal nicht so dringend; für die Lautstärkeregelung gibt es ja auch noch gnome-volume-control...

Auf jeden Fall kann ich jetzt verreisen, ohne unterwegs auf die gewohnte Multimedia-Maschinerie (Rechner mit DVD-Guck- und Musik-Hör-Funktionalität) verzichten zu müssen. Große Erleichterung.

An den sonderbaren Bildschirm (wir erinnern uns: extrabreit und reflektierend) habe ich mich auch erstaunlich schnell gewöhnt. Auf so einen breiten Bildschirm passen soooo viele Fenster nebeneinander drauf... <schwelg> Die Farben wirken auch tatsächlich satter als auf den matten Bildschirmen, die ich kenne, und ich spiegele mich auch nicht im Bildschirm. Wie gut, daß ich sowieso eine Abneigung gegen helles Licht habe; so ist es bei mir zu Hause nie hell genug, daß es tatsächlich (weil mein Gesicht oder die Wand hinter mir zu stark beleuchtet wäre) zu störenden Reflexionen käme. Glück gehabt. (Zu was allem so eine Sensory defensiveness (keine Ahnung, wie das auf deutsch heißt) nicht gut sein kann... Normalerweise ärgere ich mich den ganzen Tag lang, daß alles überall immer so hell ist, aber jetzt sitze ich hier in meinem schummrigen Wohnzimmer und freue mich über das nicht vorhandene Spiegelbild auf meinem Bildschirm.)

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Dienstag, 28. Juli 2009
Wir machen Internet
Themen: Computer
Bis jetzt brauchte ich zu Hause noch nie einen eigenen Internetanschluß – zuerst war die Universität mit ihren Terminalräumen mein freundlicher Internetprovider, später wurde diese Rolle von meinem jeweiligen Arbeitgeber übernommen.

Jetzt ist es aber aus gegebenem Anlaß endlich soweit, daß ich mir doch einen Internetanschluß zulegen muß.

Da ich schon seit ziemlich genau 15 Jahren zumindest im Privatleben nur noch Laptops verwende, spielte ich schon seit einiger Zeit (seit die ersten Werbeplakate für mobiles Internet an den Bushaltestellen auftauchten) mit dem Gedanken, das einmal auszuprobieren. Gestern tat ich dann endlich den Sprung ins kalte Wasser: ich suchte mir aus den zahlreichen Kandidaten einen aus (der Einfachheit halber den, bei dem ich mit meinem Festnetzanschluß sowieso schon Kundin bin) und verlangte nach einem mit Linux kompatiblen USB-Modem.

Der Verkäufer meinte, ein Modem könne ich gerne bekommen, aber für Linux übernehmen sie keine Garantie. Allerdings darf man den Vertrag innerhalb der ersten zwei Wochen grund- und fristlos kündigen, und er schlug mir vor, das zu tun, wenn ich das Modem innerhalb von zwei Wochen nicht zum Laufen bekäme.

Soweit, so gut.

Nach einigen Versuchen mit meiner normalen Linux-Installation zu Hause sowie den diversen Live-CDs, die ich herumliegen hatte, hatte ich zwar eine Menge technische Informationen über das Modem an sich gesammelt (/var/log/messages ist dein Freund), konnte aber immer noch keine Verbindung zum Internet aufbauen. Immerhin schien das Modem funktionstüchtig zu sein; es blinkte fröhlich und schickte ab und zu auch mal ein Datenpaket ins Datennirvana. Oder an sich selbst; so genau konnte ich das nicht feststellen.

Heute morgen suchte ich dann vom Büro aus (da habe ich noch bis Ende der Woche Zugriff aufs Internet) nach einer passenden Kombination von Stichwörtern und wurde tatsächlich fündig: jemand behauptete in einem Diskussionsforum, er habe genau das gleiche Modem mit genau dem gleichen Vertrag unter Ubuntu Version 8.10 ohne weiteres zum Laufen (und Ins-Internet-Einwählen) bekommen.

Langer Rede kurzer Sinn: ich schreibe diesen Blogeintrag gerade auf meinem neuen Laptop (ausrangierter Firmen-Laptop, jetzt mein dedizierter Internetrechner) unter Ubuntu 9.04.

<freu> Ich bin im Internet!

Nachtrag: Das Surfen gestaltet sich noch etwas schwierig, weil der Laptop als Maus-Ersatz einen NippelTrackpoint hat. Nach einem Tag des Herumspielens und der vergeblichen Modem-Konfigurierungs-Versuche mit meinen diversen Live-CDs habe ich mit dem Ding immerhin schon etwas Übung. Mal sehen, ob ich damit in absehbarer Zeit endgültig klarkomme oder ob ich meinen alten Trackball herauskramen muß...

Noch ein Nachtrag: Falls sich jemand für die Details interessiert: das Modem ist ein Huawei E220 (Spitzname „Soap on a Rope“; Wikipedia hat ein schönes Bild); der Clou bei dem Ding ist, daß die LED in verschiedenen Farben blinken bzw. leuchten kann und so die aktuelle Verbindungsqualität anzeigt. Für den Anschluß selber zahle ich (bei einer maximalen Geschwindigkeit von 512 kbit/s im UMTS-Netz) 14,80 EUR im Monat. Da meine bisherige drahtlose Kommunikation (lies: Mobiltelefonie) sich ausschließsich in GSM (2G) abspielte, fühle ich mich mit meinem 3G-Modem jetzt natürlich unglaublich modern...

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Mittwoch, 8. April 2009
Größenordnungen
Themen: Computer
Meine Speichermedien-Sammlung hat jetzt die Ein-Terabyte-Grenze durchbrochen. Bisher hatte ich insgesamt knapp über 800 GB... Anfang der Woche habe ich mir dann eine neue externe Festplatte (250 MB) gekauft, nachdem mir die revolutionäre Erkenntnis gekommen war, daß man Backups nicht nur auf CDs bzw. DVDs brennen, sondern auch auf dedizierten Festplatten speichern kann. Und daß das womöglich etwas weniger nervig ist, als seine Backups auf einen Stapel DVDs brennen zu müssen. (Nein, ich weiß auch nicht, warum ich für diese Erkenntnis so lange gebraucht hatte.)

Hurra, jetzt kann ich mir endlich eine vernünftige Backup-Strategie zulegen! Inkrementelle Backups waren bis jetzt ja etwas, was ich nur aus der Fachliteratur kannte, da meine bisherige Strategie (falls man das so nennen kann) am ehesten mit „DSD-WIR“ („Dump Stuff on DVD – Whenever I Remember“) beschrieben werden könnte. (Nächste Woche fahre ich in Urlaub... das ist wohl ein guter Zeitpunkt für ein Backup. Ich bin drauf und dran, meine Festplatte auszutauschen... das ist wohl ein guter Zeitpunkt für ein Backup. Und auf diese Weise hat man kaum eine andere Wahl, als ein Komplettbackup zu machen.)

Als ich im Laden vor dem Regal mit den Festplatten stand, zauderte ich auf einmal: 990 Kronen? Soviel Geld? Für eine einzige Festplatte? – Moment mal, warum erscheint mir dieser Betrag so hoch; vor zwei Wochen habe ich doch, ohne mit der Wimper zu zucken, fast denselben Betrag für eine neue Jacke ausgegeben? – Ach ja: die Jacke habe ich in Finnland gekauft und mit Euro bezahlt, während die Festplatte aus einem schwedischen Geschäft stammt. Und obwohl 100 Euro und 1000 Kronen fast gleichviel wert sind, nehme ich 1000 Kronen immer noch instinktiv als einen wesentlich höheren Betrag wahr. (Immerhin habe ich mich inzwischen an 400-Kronen-Taxifahrten, 75-Kronen-Mittagessen und 115-Kronen-Taschenbücher gewöhnt.)

Als ich den Kollegen von meiner neuen Festplatte berichtete, erwähnte ich auch den USB-Stick, den ich mir etwas früher gekauft hatte und auf den respektable 30... äh... welche Maßeinheit war das noch schnell, in der man USB-Sticks mißt? Megabyte oder Gigabyte? Naja, jedenfalls passen 30 von denen auf das Ding.

Anscheinend ist es mit dem Speicherplatz wie mit allen anderen Konzepten, bei denen man sich alles jenseits einer bestimmten Größe einfach nicht mehr richtig vorstellen kann (genau wie für die meisten Menschen kein praktischer Unterschied zwischen 1 Million Euro und 1 Billion Euro besteht, da beide in die Kategorien „mehr Geld, als man je auf einem Haufen gesehen hat“ und „mehr Geld, als ich in meinem Leben ausgeben kann“ fallen). Aber wenigstens kann ich mir alternative Maßeinheiten suchen, unter denen ich mir mehr vorstellen kann... Schließlich habe ich damals meiner ganz und gar nicht technikaffinen Mutter (die sich bei der Pensionierung freute, daß sie jetzt nie wieder einen Computer anfassen müßte) Kilobytes und Megabytes mit „ein KB entspricht ungefähr einer Schreibmaschinenseite“ und „wenn man richtig gut ist, kann man den Text der Bibel auf anderthalb MB komprimieren“ erklärt und den Speicherplatz meines neuen MP3-Spielers durch „wenn man da den gesamten Ring des Nibelungen drauftut, das entspricht 16 CDs, dann hat man immer noch den halben Speicherplatz übrig“ verdeutlicht. Vielleicht sollte ich mir einfach angewöhnen, statt in Megabytes und Gigabytes in MP3-Musik-Minuten oder in Filmstunden zu denken?

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Mittwoch, 25. Februar 2009
Systemverwalter-Lektionen
Themen: Computer
Gerade durch einen Link im Heise-Forum entdeckt: Unix Admin. Horror Story Summary, version 1.0. Ist zwar von 1992, aber in weiten Teilen auch heute noch gültig und lehrreich. :-)

Unter anderem enthält die Seite (fast am Ende) eine Geschichte, wie ein etwas geistesabwesender Systemverwalter zuerst fast das gesamte System zerlegte (er hatte vergessen, daß er erstens als root eingeloggt war und sich zweitens im Root-Verzeichnis befand, als er „rm -rf *“ oder etwas Derartiges eintippte) und es dann zusammen mit ein paar Kollegen dann tatsächlich schaffte, das System wieder in Ordnung zu bringen, ohne neu booten zu müssen (das hätte die verbleibenden Reste des Systems mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch zerstört) und ohne am Ende allzu viele Daten verloren zu haben.

Als Moral (Moralen? Hat das Wort überhaupt einen Plural? Wo habe ich meinen Duden jetzt schon wieder hingelegt?) von der Geschichte wird aufgezählt:
  1. Keine Panik. Ruhe bewahren. Und vor allem nicht gleich neu booten, bloß weil man den Impuls verspürt. – Das kann ich nur bestätigen. Ich habe es letzte Woche doch glatt fertiggebracht, auf meinem Rechner den Kernel zu löschen, konnte ihn aber zum Glück relativ problemlos wiederherstellen (da zahlt es sich auf einmal aus, daß ich solche Sachen wie Installationsdateien, Sourcen usw. aus purer Faulheit so gut wie nie lösche) und war dann froh, nicht meinem ersten Impuls (oh Scheiße! Panik! Schnell das System booten, dann wird bestimmt alles wieder gut!) nicht nachgegeben hatte.
  2. Es ist erstaunlich, auf welche Weise man Unix-Kommandos bei Bedarf zweckentfremden kann. Als Beispiel wird grep als Ersatz für ein versehentlich gelöschtes cat angeführt. – Stimmt. So sehr habe ich zwar noch nichts zweckentfremdet, aber so ein bißchen... naja... irgend etwas in der Art benutzt wohl jeder, der sich Unix im Selbststudium (lies: Trial and Error, und falls etwas schiefgeht, guckt man vielleicht doch mal ins Handbuch) angeeignet hat. Oder?
  3. Es ist außerdem erstaunlich, wie weite Teile eines Unix-Systems man zerstören kann, ohne daß das System vollständig abstürzt. Wörtlich steht da: „Apart from the fact that nobody could login (/bin/login?), and most of the useful commands had gone, everything else seemed normal.“ Allerdings möchte ich wirklich nie in eine Situation geraten, wo ich ohne „most of the useful commands“ etwas Sinnvolles zustandebringen soll... selbst wenn ich, wie einer der Systemverwalter in der Geschichte, zufällig einen Emacs offen hätte und damit zumindest einen Teil der verlorenen System-Funktionalität ausgleichen könnte.
Die restlichen „Gruselgeschichten“ sind aber auch ziemlich interessant. Peinlich: etliche davon sind mir auch schon passiert oder wären mir fast passiert, wenn ich nicht im letzten Moment (mit dem Finger schon auf der Return-Taste) gemerkt hätte, was ich da für ein Kommando getippt hatte... Unter anderem ein paar Sachen, bei denen ich mich heute wundere, wie es denn sein kann, daß ich jemals dermaßen doof war: ja, auch ich habe schon mal ein versehentlich gelöschtes Binary durch eins ersetzen wollen, das auf einem völlig anderen System kompiliert worden war, und mich dann gewundert, daß es nicht lief...

Weniger peinlich: bis auf die Sache mit dem gelöschten Kernel ist mir sowas schon längere Zeit nicht passiert. Uff.

Trotzdem werde ich auch weiterhin, für alle Fälle, meine gute alte Knoppix-CD in der Laptoptasche haben...

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Donnerstag, 19. Februar 2009
Squeeze
Themen: Computer
Gerade fällt mir auf, daß ich noch gar nichts über das Debian-Upgrade am letzten Wochenende gebloggt habe.

Am 14. Februar kam ja Version 5.0 von Debian („Lenny“) offiziell heraus. Da ich schon seit Jahren nicht mehr die jeweilige „stable“-Version, sondern die „testing“-Version von Debian verwende (die eigentlich fast genauso stabil läuft wie „stable“ und mir noch nie Probleme bereitet hat), hieß das für mich, daß ich nicht von Etch (so hieß Version 4.0) auf Lenny umstieg, sondern von Lenny auf Squeeze (das wird mal Version 6.0).

Also: seit Montag läuft auf meinem Rechner Squeeze. Das Upgrade selber war fast schon langweilig; neue Pakete runterladen, installieren, alles läuft wie am Schnürchen. Das sollte das lange herbeigesehnte Highlight dieser Woche sein? Und was mache ich jetzt mit dem Rest des Abends?

Aber ich will mich natürlich nicht beschweren... ;-)

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Dienstag, 28. Oktober 2008
Soviel Platz, ganz für mich allein
Themen: Computer
Ich habe seit gestern eine neue externe Festplatte. 320 Gigabyte – das ist deutlich mehr als die Summe meiner restlichen Festplatten (160 GB intern, 60 GB extern, insgesamt 16 GB auf diversen USB-Sticks).

Meine Güte – soviel Platz ganz für mich allein...

Wenn ich die ganze Festplatte mit Musik in einem halbwegs vernünftig komprimierten Format fülle und die ganze Musik dann auf einmal abspiele, dauert das mehr als ein halbes Jahr. Und vor 15 Jahren war ich noch davon beeindruckt, daß ein technisch versierter Bekannter es geschafft hatte, mit diversen Tricks eine normale Videokassette (240 Minuten) als Audiokassette mit einer wesentlich längeren Gesamtlaufzeit zu nutzen („die kann ich abends zum Abendessen einlegen, und wenn ich am nächsten Morgen aufstehe, läuft sie immer noch“).

Und wenn ich mich an meine allererste Diskette erinnere, damals in den Achtzigern... 360 K, ganz für mich allein, wie soll ich bloß jemals soviel Platz füllen... (Damals hatten wir irgendeine ganz, ganz frühe Version von MS-DOS, die zusammen mit der für den Programmierkurs benötigten Software – Pascal-Compiler und Texteditor – nur ein ganz kleines Eckchen der „riesigen“ Diskette auszufüllen vermochte.)

Die ersten „kleinen“ Disketten (kleinerer Durchmesser, aber höhere Datendichte) fanden wir auch alle ziemlich cool. Da konnte man sich sogar draufsetzen, ohne die Daten zu zerstören (was mein damaliger Freund, seines Zeichens Informatikstudent, mir auch gerne und oft demonstrierte). Und es paßten 1,44 MB drauf, also etwa soviel wie auf vier der älteren Disketten.

In den Neunzigern, als die meisten von uns noch mit Festplatten im unteren Megabytebereich arbeiteten, hatte ein Freund von mir eine Platte, deren Größe sich eher in Gigabyte ausdrücken ließ. Er schaffte es tatsächlich, die Festplatte mit einer angemessenen Menge an Daten zu füllen. Aber er ist auch Grafiker; die produzieren ziemlich große Dateien.

Und dann gab es noch die Zip-Disketten von iomega. Auf die ersten paßten knapp 100 MB drauf (später gab es auch größere Modelle mit 250 oder gar 750 MB). Da die Festplatte meines ersten eigenen Computers knapp 200 MB groß war, konnte ich (mit Hilfe eines guten Kompressionsprogramms) ein Komplett-Backup auf einer einzigen 100-MB-Diskette speichern. Und für meine allererste Linux-Installation, Ende der Neunziger, brauchte ich sieben solche Disketten, also sechshundertnochwas MB. (Zum Vergleich: die neuesten Linux-Installationsmedien, die bei mir zu Hause herumliegen, sind zwei randvolle DVDs. Kaum zu glauben, daß Debian in weniger als zehn Jahren – für Insider: zwischen Hamm und Etch – seine Größe vervierzigfacht hat.)

Tja, und jetzt bewegt sich meine Festplattensammlung langsam aber sicher auf die 1-Terabyte-Grenze zu. Ich bin mal gespannt, wann es soweit ist.

Links in diesem Beitrag:

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Dienstag, 14. Oktober 2008
Telefon- und andere Nummern
Themen: Computer
Das Skype-Plugin für Firefox, das einem alle Telefonnummern auf einer Webseite automatisch als eine Art Buttons anzeigt (mit denen man vermutlich mit einem einzigen Mausklick die betreffende Telefonnummer wählen kann – ich hab’s noch nicht ausprobiert), mag ja ganz praktisch sein. Es ist allerdings nicht unfehlbar: eben hat es mir im Webshop eines großen Verlagshauses doch glatt eine ISBN in so einen Telefonnummer-Wählbutton umgewandelt.

Messerscharfe Schlußfolgerung: Das Plugin greift sich anscheinend alles, was nach einer Zahlenfolge von einer gewissen Mindestlänge aussieht, und versucht das dann in eins seiner Schemata zu pressen. Dabei erkennt es zwar Ländervorwahlen, überprüft aber keine Ortsnetzkennzahlen. Oder zumindest nicht alle. Sonst wäre es nicht auf die Idee gekommen, es gäbe in Finnland eine Ortsnetzkennzahl „0“.

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Donnerstag, 9. Oktober 2008
Technik-Abhängigkeit
Themen: Computer
In der knappen Woche, in der ich mehr oder weniger laptoplos war (weil der Laptop zuerst ein paar Tage bei mir zu Hause herumzickte und dann ein paar Tage in der Werkstatt stand), wurde mir bewußt, wie sehr ich von dem Ding abhängig bin. Die moderne Technik macht zwar vieles leichter, aber wehe, sie versagt mal...

Ohne Laptop fehlen mir:
  • Meine Musiksammlung – den tragbaren CD-Spieler habe ich schon lange durch einen tragbaren MP3-Spieler ersetzt; jede gekaufte CD wird sofort gerippt und in MP3s umgewandelt; und wenn ich eine CD ohne Computer anhören will, muß ich den DVD-Spieler (der kleine Plastikscheiben aller Art lesen kann) und den Fernseher (wegen der eingebauten Lautsprecher) anwerfen.
  • Mein Adreßbuch – das befindet sich in einem Spreadsheet, was u. a. das Suchen nach einem bestimmten Namen (oder meinetwegen auch nach allen Bekannten im Postleitzahlbereich XYZ) deutlich erleichtert. Daß ich neu eingetragene Adressen an der richtigen Stelle im Alphabet einsortieren kann, statt sie, wie in einem herkömmlichen Adreßbuch aus Papier, da hinschreiben zu müssen, wo noch Platz ist, ist auch ein deutlicher Vorteil.
  • Diverse Wörterbücher – mir war gar nicht bewußt, wie viele elektronische Wörterbücher und Wortlisten ich auf meinem Rechner habe und wie oft ich sie benutze, bis ich sie auf einmal nicht mehr zur Verfügung hatte.
  • Mein Blutdruck-Log – das befindet sich in einem anderen Spreadsheet. Statt bei jeder Messung diverse Zahlen auf ein Blatt Papier zu schreiben, schreibe ich die Zahlen in das Spreadsheet und kann dann meiner Ärztin beim nächsten Termin nicht nur eine Zahlenliste, sondern auch die daraus erstellten Kurven vorlegen.
  • Alle möglichen anderen Notizen – denn in gebundenen oder gehefteten Notizbüchern stehen die Sachen am Ende immer in chronologischer Reihenfolge statt in einer (mir genehmeren) alphabetischen oder thematischen, und fliegende Blätter (dazu gehören leider auch Ringbücher und Heftmappen) gehen mir immer verloren. Meine kleinen Notiz-Dateien liegen zwar auch kreuz und quer über die ganze Festplatte und alle Verzeichnisse verstreut, aber bei einem Computer kann man wenigstens Links von A nach B setzen und notfalls auch alle in Frage kommenden Verzeichnisse nach einem bestimmten Textstring durchsuchen. Vorausgesetzt, der Laptop kommt nicht wieder auf die Idee, zu streiken.
Und noch so einiges andere. Beispielsweise meine Rezeptsammlung (zum Glück hatte ich für das letzte Wochenende keine größere Kochaktion geplant) und das Mondphasen-Berechnungs-Tool (unglaublich, was man alles vermißt, wenn man es mal ein paar Tage lang nicht hat).

Aber wenigstens weiß ich jetzt, was für hochwertige Komponenten in meinem Laptop eingebaut sind; ich hoffe mal, das bedeutet, daß so schnell nicht wieder etwas kaputtgehen wird. Als ich den Rechner abholte, schwärmte mir der Computerdoktor nämlich noch eine Weile vom hochwertigen Bildschirm („die gehen bei Laptops meist zuallererst kaputt, aber nicht der hier, der ist Marke <habichschonwiedervergessen>, der hält was aus“) und vom hochwertigen Prozessor vor.

Und ich hatte mir ganz umsonst Sorgen um die Höhe der zu erwartenden Rechnung gemacht. Mir wurden bloß die reinen Hardwarekosten berechnet, also der Preis des neuen RAM-Chips. Arbeitszeit tauchte auf der Rechnung überhaupt nicht auf. Gut, es war nicht besonders viel Arbeit, aber immerhin mußte der gute Mann mehrere Tage lang regelmäßig auf den Bildschirm gucken und, wenn der Computer darum bat, auf einen Knopf drücken. Ich hatte dafür zumindest den Preis für eine angebrochene Stunde erwartet...

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Mittwoch, 8. Oktober 2008
Große Erleichterung
Themen: Computer
Gerade hat der Computerdoktor angerufen: er hat alle Tests abgeschlossen, die er vorhatte, und es sind keine weiteren Fehler aufgetreten. Ich kann den Rechner jetzt also abholen. Uff – der Abend ist gerettet.

Das problematische Einzelteil war die eine Hälfte meines Arbeitsspeichers (der Rechner hatte zwei Speicherchips, von denen anscheinend einer kaputtgegangen war). Nachdem er zuerst den einen, dann den anderen probeweise entfernt hatte, war ziemlich bald klar, welcher der beiden kaputt ist. Ist ja auch nicht so kompliziert: wenn man Teil A einbaut, stürzt der Rechner im Testbetrieb nach ein paar Stunden ab (manchmal schon nach ein paar Minuten); wenn man Teil A wieder ausbaut und stattdessen Teil B einbaut, arbeitet das Ding 24 Stunden lang fröhlich alle möglichen Tests durch, ohne auch nur ins Schwitzen zu kommen.

Prima, jetzt hoffe ich nur, daß ich genügend Geld für einen neuen Chip dabeihabe – die Garantie ist nämlich schon längst abgelaufen. Sonst muß ich mit einem halbierten RAM heimgehen...

Links in diesem Beitrag:

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Montag, 6. Oktober 2008
Genau hingucken
Themen: Computer
Mein Laptop hat ein Problem. Seit ein paar Tagen hängt er sich in unregelmäßigen Abständen auf; manchmal schon während des Bootvorgangs, manchmal erst nach ein paar Stunden Arbeit. Zum Glück habe ich mir schon lange angewöhnt, Dateien während des Bearbeitens häufig zwischenzuspeichern... so sind mir wenigstens keine Daten verlorengegangen.

Aber arbeiten kann ich mit dem Ding so eigentlich nicht.

(Falls sich jetzt jemand wundert: Das hier schreibe ich vom Büro aus. Zum Glück erlaubt mein freundlicher Arbeitgeber die private Benutzung der Firmenrechner – in Maßen und unter der Bedingung, daß wir die Zeit nicht als Arbeitszeit ausgeben und nichts Illegales oder sonstwie Firmenschädigendes tun. Andere Leute machen Kaffee- oder Zigarettenpausen, ich mache gerade eine Blogpause.)

Also trug ich den Laptop am Freitagnachmittag zum Computerdoktor, der nach meiner Beschreibung der Symptome meinte, es kämen eigentlich nur zwei Dinge als Ursache in Frage: Probleme mit der Belüftung oder Probleme mit dem Arbeitsspeicher. Die erste Alternative konnte er gleich durch einen Blick auf Ventilator und Ventilatorschlitze ausschließen – alles sauber, nichts blockiert, daran lag’s also nicht.

Also der Arbeitsspeicher.

Der Computerdoktor empfahl mir ein Programm namens „memtest“, von dem ich meinte, daß ich den Namen irgendwann schon mal irgendwo gehört hatte. Als er probeweise meinen Laptop bootete, merkte ich auch, warum (bzw. wann und wo): ganz unten im Bootmenü stehen zwei Zeilen „memtest starten“ und „memtest+ starten“.

Oh, wie peinlich. Normalerweise kenne ich eigentlich jede installierte Library mit Vor- und Nachnamen, aber den Inhalt meines Bootmenüs hatte ich mir anscheinend noch nie richtig angesehen (GRUB bootet ja sowieso nach 5 Sekunden mit Standardeinstellungen, also dem, was ich in den meisten Fällen sowieso will).

Jetzt habe ich dem Laptop ein Wochenende lang beim Speichertesten zugesehen und kann dem Computerdoktor heute abend neue Daten mitteilen (Samstag: Absturz nach 6 Stunden; Sonntag: Absturz nach 47 Minuten). Diesmal muß ich den Laptop wohl über Nacht bei ihm lassen, damit er auch mal in den Genuß des Bitsalats kommt, der beim Absturz auf dem Bildschirm erscheint.

Hoffentlich wird’s nicht so teuer. Der Tip am Freitag („lad dir doch einfach mal memtest runter, ach nein, du hast es ja schon“) war noch kostenlos.

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