Samstag, 9. April 2011
Ostervorbereitungen
Themen: Kochen, Finnland
Heute beim Einkaufen habe ich mir ein paar finnische Osterleckereien gekauft.

Erstens: zwei verschiedene Sorten Osterbrot.

[Bild: finnische Osterbrote mit Verpackung]

Auf der Verpackung sieht man übrigens so eine freundliche Osterhexe, komplett mit schwarzer Katze.

Osterbrot ist eins dieser finnischen „Jahreszeit-Brote“; ein süßes Hefebrot mit Gewürzen. Die beiden, die ich jetzt vorrätig habe, unterscheiden sich ein bißchen in der Würzung; außerdem ist das helle mit hellem Zuckersirup und das dunkle mit dunklem Zuckersirup gebacken.

Am oberen Bildrand sieht man ein paar Marmeladengläser, die ich mit Hilfe des Osterbrots womöglich sogar ganz leerkriegen werde. ;-)

(Allerdings hat die Erfahrung gezeigt, daß man auf so süßes Brot nicht unbedingt etwas Süßes drauftun muß; mit einem Spiegelei drauf oder einfach nur mit Butter schmeckt’s ebenfalls gut!)

Zweitens: eine Flasche Met.

[Bild: eine Flasche "Sima", finnischer Met]

Dieses Jahr war ich mal mutig und kaufte mir keinen „normalen“ Met, sondern welchen mit Ingwer. :-)

Das, was die Finnen „Met“ nennen, ist übrigens nicht ganz dasselbe wie das, was man in Deutschland z. B. auf Weihnachtsmärken unter diesem Namen trinken kann. Naja, immerhin ist die Farbe ungefähr dieselbe... Der in Deutschland übliche Met ist ziemlich alkoholhaltig und wird meist warm getrunken – genau das Richtige für einen Weihnachtsmarkt! Der finnische Met hingegen ist ein Getränk mit relativ niedrigem Alkoholgehalt. Außerdem enthält er etwas Kohlensäure und wird gut gekühlt getrunken, daher umschreibe ich dieses Getränk Ausländern gegenüber oft als „Honiglimonade“.

Ich habe sogar mal selber finnischen Met gebraut! Leider habe ich die Mengenverhältnisse nicht mehr im Kopf (und das Rezept nicht bei der Hand), aber im Prinzip löst man Zucker und/oder Honig in Wasser auf. (Wenn man dunkleren Met will, nimmt man braunen Zucker oder dunklen Honig; wenn man helleren Met will, nimmt man weißen Zucker oder hellen Honig; natürlich kann man die Zucker- und Honigsorten auch nach eigenem Ermessen mischen.) Die Mischung wird gekocht, bis sich der Zucker aufgelöst hat, und dann soweit abgekühlt, daß man Hefe hinzugeben kann. Außerdem kommen noch ein paar Zitronenscheiben rein. Dann wartet man eine Weile, bis die Gärung eingesetzt hat (ich glaube, ich habe die Pötte mit dem Met und den Zitronenscheiben damals sogar über Nacht stehenlassen), und dann kann man das Zeug in Flaschen füllen. In jede Flasche kommen eine oder mehrere Rosinen. Die Flaschen werden gut verschlossen und an einen kühlen und dunklen Ort gestellt (lies: Keller), wo sie eine Weile bleiben dürfen. Alle paar Tage guckt man nach, ob sich schon etwas getan hat; und wenn die Rosinen oben schwimmen, ist der Met fertig vergoren.

Ich habe oben behauptet, finnischer Met habe einen niedrigen Alkoholgehalt; das stimmt allerdings nicht immer. Der, den man in Lebensmittelgeschäften kaufen kann, enthält tatsächlich so wenig Alkohol, daß manche Sorten sogar (wie in Deutschland Malzbier) als „alkoholfrei“ beworben werden dürfen. Aber selbstgebrauter enthält, je nach dem Mengenverhältnis von Zucker und Wasser und der Gärzeit, durchaus auch mal etwas mehr Alkohol als Malzbier...

Oder wie es eine finnische Bekannte von mir mal ausdrückte: „Nach dem Rezept meiner Oma gebrauter Met enthält garantiert keinen Alkohol! Meine Oma trinkt nämlich grundsätzlich nichts Alkoholisches. Prost!“ <zwinker>

So, jetzt kann Ostern kommen...