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Mittwoch, 6. April 2011
Linguistisches Angstmanagement
Themen: Neuro-Psycho, Sprachen
sileas, 18:10h
Ich bin ja so ein Typ, der im Gespräch (und im Leben) wirklich jedes Thema in Richtung Sprachwissenschaft umbiegen kann.
(In diesem Comic hier sieht man, wie sowas im konkreten Fall aussehen kann.)
Das kommt mir jetzt schon seit Wochen beim Nachrichtengucken und Zeitunglesen zugute. Der Nachteil ist, daß ich an einer einzigen 15 Minuten langen „Tagesschau“, obwohl ich die für mich langweiligen Teile überspringe (ich liiiiebe digitale Aufzeichnungstechniken!), an manchen Tagen über eine Stunde lang sitze.
Ich halte nämlich immer wieder an und blättere im arabischen oder japanischen Wörterbuch herum. Je nach Thema des Beitrags.
Arabisch habe ich ja immerhin mal vor vielen Jahren in einem richtigen Kurs gelernt; das heißt, ich erinnere mich noch an die Grundzüge der Grammatik und beherrsche außerdem das Alphabet. Japanisch habe ich offiziell nie gelernt, aber immerhin kenne ich mich gut genug mit Grammatologie aus, um japanische Schriftzeichen im Wörterbuch zu finden. (Die sind da ja nicht alphabetisch geordnet, sondern nach einem ganz eigenen System; unter welchem Buchstaben soll man denn auch „安“ oder „是“ einsortieren?)
Jetzt kann ich auf japanisch so schöne Sachen wie „Kernschmelze“ oder „Erdbebenopfer“ sagen. Naja gut, nicht sagen, aber ich erkenne immerhin die Schriftzeichen, wenn sie in einem vom japanischen Fernsehen übernommenen Filmabschnitt eingeblendet werden.
Mein arabisches Vokabular hat sich gleichzeitig vor allem um libysche Ortsnamen erweitert. ;-)
So sorge ich dafür, daß die Nachrichten, und wenn sie auch noch so gruselig sind, über die linguistische Komponente das „Spaßzentrum“ meines Hirns deutlich stärker ansprechen als die Hirnregion, wo meine Angstneurose wohnt... :-}
(Warum ich, wenn ich doch so leicht Angst kriege, die Nachrichten nicht ganz sein lasse? Weil das Nicht-Informiertsein noch schlimmer ist als das Informiertsein. Außerdem gibt’s in den Nachrichten ja nicht ständig nur Katastrophen, sondern ab und zu auch mal etwas Lustiges, äh, also Bundestagsdebatten beispielsweise.)
Das japanische Wörterbuch, das ich benutze, kann ich übrigens wärmstens empfehlen. Es handelt sich um ein Programm namens GJiten (jiten bzw. 辞典 heißt „Wörterbuch“), in dem man japanische Wörter nach Schreibung, Aussprache oder Bedeutung suchen kann und zu dem es einige Wörterbuch-Zusatzmodule gibt, deren Umfang mich immer wieder beeindruckt... Mein arabisches Wörterbuch kann ich ebenfalls wärmstens empfehlen, aber leider nicht verlinken, denn es handelt sich um eins aus Papier. <seufz> Früher gab es bei Xerox mal ein ziemlich gutes arabisches Online-Wörterbuch, aber die Seite scheint’s nicht mehr zu geben. Schade!
(In diesem Comic hier sieht man, wie sowas im konkreten Fall aussehen kann.)
Das kommt mir jetzt schon seit Wochen beim Nachrichtengucken und Zeitunglesen zugute. Der Nachteil ist, daß ich an einer einzigen 15 Minuten langen „Tagesschau“, obwohl ich die für mich langweiligen Teile überspringe (ich liiiiebe digitale Aufzeichnungstechniken!), an manchen Tagen über eine Stunde lang sitze.
Ich halte nämlich immer wieder an und blättere im arabischen oder japanischen Wörterbuch herum. Je nach Thema des Beitrags.
Arabisch habe ich ja immerhin mal vor vielen Jahren in einem richtigen Kurs gelernt; das heißt, ich erinnere mich noch an die Grundzüge der Grammatik und beherrsche außerdem das Alphabet. Japanisch habe ich offiziell nie gelernt, aber immerhin kenne ich mich gut genug mit Grammatologie aus, um japanische Schriftzeichen im Wörterbuch zu finden. (Die sind da ja nicht alphabetisch geordnet, sondern nach einem ganz eigenen System; unter welchem Buchstaben soll man denn auch „安“ oder „是“ einsortieren?)
Jetzt kann ich auf japanisch so schöne Sachen wie „Kernschmelze“ oder „Erdbebenopfer“ sagen. Naja gut, nicht sagen, aber ich erkenne immerhin die Schriftzeichen, wenn sie in einem vom japanischen Fernsehen übernommenen Filmabschnitt eingeblendet werden.
Mein arabisches Vokabular hat sich gleichzeitig vor allem um libysche Ortsnamen erweitert. ;-)
So sorge ich dafür, daß die Nachrichten, und wenn sie auch noch so gruselig sind, über die linguistische Komponente das „Spaßzentrum“ meines Hirns deutlich stärker ansprechen als die Hirnregion, wo meine Angstneurose wohnt... :-}
(Warum ich, wenn ich doch so leicht Angst kriege, die Nachrichten nicht ganz sein lasse? Weil das Nicht-Informiertsein noch schlimmer ist als das Informiertsein. Außerdem gibt’s in den Nachrichten ja nicht ständig nur Katastrophen, sondern ab und zu auch mal etwas Lustiges, äh, also Bundestagsdebatten beispielsweise.)
Das japanische Wörterbuch, das ich benutze, kann ich übrigens wärmstens empfehlen. Es handelt sich um ein Programm namens GJiten (jiten bzw. 辞典 heißt „Wörterbuch“), in dem man japanische Wörter nach Schreibung, Aussprache oder Bedeutung suchen kann und zu dem es einige Wörterbuch-Zusatzmodule gibt, deren Umfang mich immer wieder beeindruckt... Mein arabisches Wörterbuch kann ich ebenfalls wärmstens empfehlen, aber leider nicht verlinken, denn es handelt sich um eins aus Papier. <seufz> Früher gab es bei Xerox mal ein ziemlich gutes arabisches Online-Wörterbuch, aber die Seite scheint’s nicht mehr zu geben. Schade!
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