Mittwoch, 31. März 2010
Irgendwas mit Programmieren
Themen: Arbeitslos, Computer
Vorhin war ich bei einer Veranstaltung, die unter dem ominösen Namen „Gruppeninterview“ angekündigt worden war. Das Ganze hing mit der Fortbildung zusammen, für die ich am Wochenende dieses kilometerlange Formular ausgefüllt hatte.

Unter „Gruppeninterview“ hatte ich mir ja ganz und gar nichts vorstellen können. Ich kannte zwar diese Sachen vom Arbeitsamt, wo man ab und zu antanzen muß und dann eine Stunde lang mit allgemeinen Informationen zugelabert wird (und wenn man ohne ärztliches Attest o. ä. nicht erscheint, interpretiert das Arbeitsamt das als „ich habe einen Job gefunden oder will aus irgendeinem anderen Grund nicht mehr bei euch in der Kartei sein“). Aber bei einer Consulting-Firma, die Fortbildungen und Umschulungen organisiert? „Interview“ klingt irgendwie nach Vorstellungsgespräch; aber in einer Gruppe? Wie soll denn das funktionieren? <grübel>

Nun gut, die erste Hälfte der Sache war tatsächlich eine Laberveranstaltung, allerdings wesentlich interessanter als beim Arbeitsamt. Da wurde uns (mir und acht anderen Fortbildungs-/Umschulungswilligen, größtenteils ebenfalls Arbeitssuchende und alle an Jobs bzw. Fortbildung im IT-Bereich interessiert) nämlich erklärt, was für Fortbildungen die Firma organisiert und wie die funktionieren und an was für Leute sich die einzelnen „Fächer“, die sie anbieten, richten.

In der zweiten Hälfte kam der Interview-Teil. Wir hatten ja alle vorher schon das kilometerlange Formular ausgefüllt und da einiges dazu geschrieben, was wir alles können und was wir lernen wollen (also sowohl, wo wir uns unsicher bzw. rostig fühlen, als auch, was wir Neues lernen wollen) und als was wir gerne arbeiten wollen, aber jetzt hatten wir Gelegenheit, das genauer zu erklären. Das war ziemlich nützlich.

Jetzt geht die Firma hin und sucht nach Firmen, die Leute suchen, auf die das Profil von jemandem von uns (hoffentlich von mir...) fast paßt, und handelt mit diesen Firmen (und mit uns) dann ein Fortbildungsprogramm aus. Das soll so aussehen, daß derjenige einige Monate lang Teilzeit in der betreffenden Firma arbeitet und gleichzeitig Kurse zu den Sachen besucht, die in seinem Profil noch fehlten. Da die Consulting-Firma eine möglichst hohe Vermittlungsquote haben will, achten sie darauf, daß die beteiligten Firmen auch tatsächlich willens und in der Lage sind, die betreffende Person hinterher „richtig“ einzustellen. (Oder wie es der Veranstaltungsleiter ausdrückte: „Mit Firmen, die darauf aus sind, daß sich bei ihnen die Praktikanten die Türklinke in die Hand geben, wollen wir nichts zu tun haben.“)

Naja gut, ich bin ja der Meinung, daß die Firmen schon von sich aus ein Interesse daran haben, uns hinterher „richtig“ einzustellen. Denn sie kriegen in diesem Programm mitnichten eine billige Arbeitskraft, sondern müssen in uns richtig investieren – und wenn man das tut, hat man ja wohl hoffentlich ein Interesse daran, denjenigen dann auch noch möglichst jahrelang „nutzen“ zu können... Die anfallenden Kursgebühren (sowie, vermute ich mal, ein saftiges Beratungshonorar für die Consulting-Firma) übernehmen nämlich die Firmen, die über dieses Programm nach Leuten suchen.

Ich hoffe, sie finden bald etwas, wofür ich in Frage komme...

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