Mittwoch, 8. April 2009
Unter Räubern
Themen: Was mich nervt, Schweden
Radiotjänst, mit denen ich mich schon vor einiger Zeit herumgeärgert habe, läßt nicht locker. Meine Vermieterin hat schon wieder eine Mahnung gekriegt, man solle doch endlich den Fernseher in meiner Wohnung anmelden und die ausstehenden Gebühren zahlen. (Nein, ich weiß immer noch nicht, warum die ganzen Briefe an sie gerichtet sind und nicht an mich – denn wenn ich hier einen Fernseher hätte, wäre ich es, die die Gebühren zahlen müßte. Selbst wenn der Fernseher Eigentum meiner Vermieterin wäre und ich ihn zusammen mit der Wohnung gemietet hätte.)

Jetzt habe ich denen mal eine böse Mail geschrieben. Erstens: Ich habe keinen Fernseher (und auch kein anderes Gerät, das unter die gesetzlich festgelegte Definition von „Empfänger“ fallen könnte), bitte hört endlich auf, immer neue Rechnungen zu schicken. Zweitens: Der Mensch, der angeblich durch das Fenster bei mir einen Fernseher gesehen hat, müßte dazu erstens auf ein Privatgrundstück eingedrungen sein und zweitens technische Hilfsmittel (Leiter, Periskop) benutzt haben, um durch das Fenster irgend etwas gesehen haben zu können (beziehungsweise: etwas anderes als die Zimmerdecke sowie die Blumenstöcke auf dem Fensterbrett); und zweieinhalbtens sollte auch mit Leiter und Periskop niemand einen Laptop mit einem Fernseher verwechseln können. Was die Schlußfolgerung nahelegt, daß dieser Mensch entweder grenzenlos bescheuert ist oder schlicht und einfach lügt (OK, ich hab’s in der Mail ein bißchen diplomatischer formuliert).

Zum Schluß habe ich sie noch darauf hingewiesen, daß derartiges Verhalten ein schlechtes Licht auf die gesamte schwedische Verwaltung wirft (da sie sich auf ihrer Website vollmundig als „a part of Swedish public service“ bezeichnen).

Mal sehen, wie (bzw. ob) sie reagieren... Auf jeden Fall weiß ich jetzt, warum diese Organisation im Volksmund auch „Rånartjänst“ („Räuberdienst“) genannt wird...