Freitag, 19. März 2010
Igeliges
Themen: Finnland, Sprachen
Vor einigen Wochen habe ich dieses possierliche Kerlchen hier entdeckt (finnische Website; eine leider etwas holprige, aber ansonsten durchaus brauchbare englische Übersetzung gibt’s auch). Beziehungsweise: wiederentdeckt. Den „fluchenden Igel“ gibt’s schon seit einer ganzen Weile, und vor ein paar Jahren war er mal richtig „in“.

Aber so richtig gelesen habe ich den Comic erst jetzt. Vor ein paar Wochen, an zwei extrem unterhaltsamen Nachmittagen, nachdem ich die Igel-Homepage entdeckt hatte.

Wie der Name schon sagt, ist die Hauptperson des Comics ein Igel, der ziemlich viel flucht. Er ist meistens schlecht gelaunt, und wenn er mal nicht flucht, dann brüllt er zumindest. Allerdings auch nicht immer. Und aus irgendeinem Grund ist das wahnsinnig witzig, wenn so ein Igel flucht und/oder brüllt... ;-) (Wenn er gefragt wird, warum er denn ständig so schlecht gelaunt ist, antwortet er: dann probier du doch mal aus, wie das ist, wenn man im Wald lebt und sich von Würmern ernähren muß.)

Für mich als Sprachwissenschaftlerin ist der Comic auch deshalb interessant, weil die diversen Igel verschiedene Dialekte reden. Die in freier Wildbahn lebenden Igel (der fluchende Igel, das Igelmädchen (seine Freundin) und die Igel-Oma (seine Großmutter)) reden einen ganz seltsamen österbottnischen Dialekt; der in einer nicht namentlich identifizierten Stadt lebende City-Igel redet Helsinki-Slang; und die beiden zahmen Igel (der „kleine Igel“, ein afrikanischer Zwergigel, und sein bester Freund, der Langohrigel Antti – bislang die einzige Figur im Comic, die einen Namen hat) reden ganz normale finnische Umgangssprache.

Heute war ich mal wieder in der Stadt und kam dummerweise an einer Buchhandlung vorbei. Das ist immer gefährlich; Julia mit Geld in der Tasche in einer Buchhandlung... uijuijui...

Jetzt habe ich die ersten drei Bände Fluchender-Igel-Comics. Juhu, wieder mal was zu lesen... :-D

Nachtrag: Inzwischen ist mir klargeworden, daß der City-Igel doch nicht in einer „nicht identifizierten“ Stadt lebt. In einem der Comics redet er davon, daß er jetzt wieder „heim in die stadi“ gehe. Und mit dem Wort stadi bezeichnet man in dem Dialekt, den er spricht, nur eine einzige Stadt, nämlich Helsinki.

... Permalink


Täglich
Themen: Schreiben, Sprachen
In der letzten Zeit war ich ja echt schreibfaul. Nicht nur hier im Blog, sondern grundsätzlich... die unbeantworteten Mails stapeln sich nur so... also, wenn man elektronische Dokumente stapeln könnte... nun gut.

Jetzt habe ich mir vorgenommen, jeden Tag wenigstens etwas zu schreiben. Also: einen Blogeintrag, eine E-Mail, ein... irgendwas... Jedenfalls etwas mehr als nur einen Einkaufszettel oder eine SMS oder etwas in der Art. Etwas mit Substanz.

Mal sehen, wie lange ich das durchhalte. ;-) Noch bin ich hoffnungsvoll; das tägliche Vokabellernen halte ich ja auch schon seit mehreren Wochen durch. (Naja, fast täglich. Immerhin merke ich, wie es vorangeht.)

Die Sache mit dem täglichen Schreiben habe ich vor Jahren mal in einem Buch gefunden, in dem es eigentlich um das Schreiben von Geschichten und Gedichten ging. Da hieß es unter anderem: Wenn man viel schreiben will, muß man (logischerweise) viel schreiben. Man solle sich am besten jeden Tag eine halbe Stunde oder so zum Schreiben reservieren und dann tatsächlich auch schreiben; wenn einem nichts einfällt, was man schreiben könnte, solle man einfach etwas zum Thema „ich fühl mich heute so uninspiriert“ schreiben.

Hoffentlich funktioniert das. ;-)

Und die Vokabeln? Tja, ich mache mal wieder einen Anlauf zum Nāhuatl-Lernen. An dieser Sprache knabbere ich inzwischen schon seit mehr als fünf Jahren und komme einfach nicht über „Lektion 3: Der Plural des Substantivs“ hinaus. Naja, vielleicht klappt’s diesmal endlich... Ich will endlich weiterkommen und an die Verben randürfen! Dann wird’s nämlich richtig interessant; Nāhuatl ist eine inkorporierende Sprache, und in solchen Sprachen lassen sich mit Verben echt tolle Sachen anstellen.

Darauf kann ich mich jetzt ja schon mal freuen – in der Hoffnung, daß ich es diesmal endlich bis zum Ende von Lektion 3 schaffe... Zumindest mache ich mit den Vokabeln von Lektion 2 („Der Grundwortschatz“; Lektion 1 war „Aussprache und Rechtschreibung“) ganz gute Fortschritte.

Und dank Grundwortschatz kann ich auch schon so nützliche Sachen sagen wie „ich verstehe nicht“ (ahmō nicmati, ein extrem wichtiger Satz in jeder Fremdsprache) oder „vielen Dank“ (tlazohcāmati huel miac). „Sprechen Sie Deutsch?“ (oder womöglich sogar „Sprechen Sie bitte langsamer, ich bin erst in Lektion 2 im Lehrbuch“) kann ich leider noch nicht sagen. Aber dafür kann ich ziemlich weit zählen, das sollte ja auch etwas wert sein...

Nachtrag: Upps, natürlich heißt ahmō nicmati nicht „ich verstehe nicht“, sondern „ich weiß nicht“. Allerdings ist auch das ein ziemlich wichtiger Satz.

... Permalink